Vintage Gibson E-Gitarren 1952 - 1969

  • Ersteller Dr. PAF
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Hat jemand hier die 59er Les Paul 9 0311 bei Guitarpoint in natura gesehen? Die war ja innerhalb von Stunden weg!

Auf burstserial.com sind viele Bilder, wo die extrem vergammelt aussieht. Ist da etwas zur Geschichte bekannt?

Dass die Tuner getauscht wurden, war ja erwähnt. Aber auch im Gesamtzustand ist da ein deutlicher Unterschied.

Hat man die Bilder mit den Schäden bei Guitarpoint nur geschickt vermieden, oder wurde da refinished?
Möglicherweise war´s ja auch nur viel Dreck und eine konsequente Reinigung hat den Unterschied gemacht.

vorher
Gibson Les Paul 1959 0311 dirty.JPG
Gibson Les Paul 1959 0311 dirty2.jpg


nachher
Gibson Les Paul 1959 0311 clean.JPG
 
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Ist das die hier gewesen:

https://guitarpoint.de/de/electric/gibson/1959-gibson-les-paul-standard-sunburst/

Da steht jedenfalls jetzt 0,00 €. War da vorher ein konkreter Preis?

Es gibt schon mal genügend Leute mit genügend Geld, die alleine schon mal wegen erhofften Gewinnaussichten eine originale 59er blind kaufen.

Wenn man den Headstock und die Lackschäden dort bei burstserial.com und bei Guitarpoint vergleicht, sieht es schon nach derselben Gitarre aus. Was der Gitarre alles passiert ist (z.B. Handles der Mechaniken), kann man so nicht ohne weiteres sagen. Schmodder unterm Pickguard wird man bei mehr alten Gitarren finden als man vermuten würde. Und Belag an verschiedenen typischen Stellen von Benutzung sind eher ein Qualitätsmerkmal, weil man ja nur gute Gitarren benutzt/spielt.

Ich hab zwar alle Bände von Burst Believers, worin eine ganze Reihe 59er mit Seriennummer und Besitzer- oder Historienangaben gezeigt bzw. genannt sind, aber beim schnellen Durchschauen fiel mir die genannte Seriennummer nicht auf.
 
Wenn ich das richtig im Kopf habe, waren es 299.950,--. Kein Schnäppchen, aber im üblichen Rahmen.

Dass es sich um dieselbe Gitarre handelt, steht außer Zweifel. Mich hat nur die drastische Änderung des Zustandes neugierig gemacht, ob es nur eine Reinigung war, oder ein refinish.
Guitarpoint schreibt nur, dass die Mechaniken getauscht wurden. Die verschrumpelten Originale dürften aber dabei sein.
 
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Hat man die Bilder mit den Schäden bei Guitarpoint nur geschickt vermieden, oder wurde da refinished?
Möglicherweise war´s ja auch nur viel Dreck und eine konsequente Reinigung hat den Unterschied gemacht.

Wirklich tiefe Macken o.ä. sehe ich auch auf den alten Bildern keine, aber es grenzt schon an ein Wunder, dass der Schmodder :igitt: keine bleibenden Schäden hinterlassen hat. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass jemand so eine Gitarre heute noch durch ein Refinish entwertet.

Die burstserial.com - Seite kannte ich gar nicht oder hatte zumindest schon sehr lange nicht mehr draufgeschaut. Ist schon eine äußerst informative Zusammenstellung - und ehrlich gesagt war mein erster Gedanke: Wo sind sie denn eigentlich alle, die Vorbilder der übelst vermackten Heavy Aged Reissues..? Der Anteil gepflegter und gut erhaltener Bursts scheint mir beim Durchblättern jedenfalls erheblich höher zu sein.

Klar, eine richtig gute Gitarre wurde meist auch viel gespielt - aber der Zustand der Originale zeigt doch, dass die meisten Besitzer ihr vermutlich bestes Instrument dabei eher nicht mit Nietengürteln und Zigaretten beharken oder den Hund drauf rumkauen lassen. Aber sowas ist wohl einfach leichter zu faken als der Charme einer in Würde gealterten Schönheit...

Wenn ich das richtig im Kopf habe, waren es 299.950,--. Kein Schnäppchen, aber im üblichen Rahmen.

Was den Preis betrifft, ist natürlich immer die Frage, ob der dann auch tatsächlich bezahlt wurde, aber unrealistisch erscheint er mir jetzt auch nicht. Bei den meisten Sammelobjekten geht es steil aufwärts, solange alle auf der Jagd sind, und dann pendelt es sich irgendwann ein, wenn sich eine feste Szene rausgebildet hat. Inzwischen dürften so ziemlich alle verbliebenen Bursts aufgetaucht sein, und es ist ja auch bekannt, wieviele überhaupt gebaut wurden. Dass davon auch wieder welche endgültig verschwinden bzw. zerstört werden oder verloren gehen, dürfte die ganz selten Ausnahme sein, heute wissen eigentlich alle Besitzer sehr genau, was sie da haben und gehen entsprechend damit um.

Was man nach diesem Punkt beobachten kann, ist dann eher der (stark wechselnde) Zugriff von rein spekulativen Käufern ohne große Sammelleidenschaft, der dann je nach Phase zum Aufkommen von Blasen, aber auch zu deren Platzen führt. Der langfristige Durchschnittspreis dürfte dagegen weiter, wenn auch eher moderat steigen, daran dürfte vermutlich nicht mal die Entwicklung der musikalischen Vorlieben viel ändern. Ist inzwischen einfach Kulturgut.

Gruß, bagotrix
 
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Was wirklich bezahlt wurde, wird wohl nie kolportiert werden.

Ich habe mir einmal erlaubt, bei Guitarpoint wegen eines Rabattes auf den angeschriebenen Preis anzufragen (allerdings in einer anderen, vierstelligen, Preisklasse) und würde so richtig zurechtgewiesen, was ich mir denn denke.
Die Preise seien sorgfältig festgelegt worden und es würde sich ohnehin ein Käufer finden, der den vollen Preis zahlt. Sie haben mich damit zwar nicht gerade als Kunden gewonnen, aber der Erfolg bei den Verkäufen scheint ihnen recht zu geben.
Wenn der Markt derzeit ohnehin gut ist, muss man sich offenbar nicht herablassen, Entgegenkommen zu zeigen.

Nachdem die Burst binnen Stunden weg war, wird wohl der geforderte Preis geflossen sein.
 
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Dass es sich um dieselbe Gitarre handelt, steht außer Zweifel. Mich hat nur die drastische Änderung des Zustandes neugierig gemacht, ob es nur eine Reinigung war, oder ein refinish.
Guitarpoint schreibt nur, dass die Mechaniken getauscht wurden. Die verschrumpelten Originale dürften aber dabei sein.
Guitar Point arbeitet dir Gitarren immer sehr sorgfältig auf und aus meiner eigenen Erfahrung berwirkt reinigen und polieren bei solch verdreckten Gitarren Wunder und diese war ja ziemlich verdreckt. Ich habe bei Guitar Point eine 92er Les Pauf gekauft, sie haben mir damals Bilder geschickt, als sie ankam und nachdem sie gereinigt war, dass war ein himmelweiter Unterschied.
ch habe mir einmal erlaubt, bei Guitarpoint wegen eines Rabattes auf den angeschriebenen Preis anzufragen
Das man bei der Gitarre zu dem Preis keinen Rabatt bekommt war ja eigentlich klar. Guitar Point lässt ungerne mit sich handeln aber ich finde die Preise dort sehr fähr, da habe ich schon andere gesehen.
 
Das man bei der Gitarre zu dem Preis keinen Rabatt bekommt war ja eigentlich klar. Guitar Point lässt ungerne mit sich handeln aber ich finde die Preise dort sehr fähr, da habe ich schon andere gesehen.
Na ja, dass es "noch teurere" Anbieter gibt, heißt nicht zwangsweise, dass die Preise von Guitarpoint realistisch sind. Und, natürlich ist Guitarpoint ein Gewerbebetrieb und hat das verständliche und auch angemessene Ziel, Gewinn zu erwirtschaften. D.h., dass dort, wo Guitarpoint gekauft hat, der Preis deutlich niedriger war (und dann die Gewinnspanne im Einzelhandelt drauf geschlagen wurde ;) ). Die Kunst ist halt, die privaten Verkäufer zu finden (und das ist auch Aufwand, der einen unternehmerischen Gewinn rechtfertigt).
 
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Und ein seriöser Laden bringt auch Sicherheit, dass man auch wirklich ein Original kauft. Mir wäre das wichtig
 
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Na, da wäre ich mir nicht so sicher. Es gibt leider genug Fälle, in denen auch gewerbliche Verkäufer "falsch" lagen. Und mit Regressansprüchen sieht es dann meist schlecht aus, vor allem, wenn sich die Verkäufer mit einem geeigneten Kaufvertrag gut aus der Affäre gezogen haben (die sind nämlich auch nicht dumm ;)).

Schließlich stellt sich die Frage, wie ist ein "seriöser Laden" definiert? Es gibt einige, die auf Guitarpoint nicht so gut zu sprechen sind (u.a. ich). Ich weiß nicht, ob es von der konkret beteiligten Person bei Guitarpoint abhängt, oder grundsätzliches Geschäftsgebaren ist, aber kritischen Kaufinteressenten gegenüber ist man schon mal deutlich unfreundlich und, wie ich auch erlebt habe, ist die Sachbeschreibung schon auch mal schlichtweg unrichtig. Als ich in einem solchen Fall die angebotene Rücksendung in Anspruch nahm, wurde ich auf die schwarze Liste gesetzt! Das trifft mich jetzt nicht wirklich, weil ich im Großen und Ganzen eh nicht an Käufen bei Geschäften interessiert bin (außer bei Neuware), aber einmal tauchte doch noch etwas auf, was ich eventuell gekauft hätte, und da wurde ich einfach ignoriert :ugly: .

Da ist jedenfalls mal schnell ein Aspekt, der einem wichtig ist, ein Schuss ins Ofenrohr.

Aber natürlich gibt es auch sehr viele zufriedene Kunden von Guitarpoint. Blöd ist es u.U. nur, wenn man zu den anderen gehört.
 
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Das man bei der Gitarre zu dem Preis keinen Rabatt bekommt war ja eigentlich klar. Guitar Point lässt ungerne mit sich handeln aber ich finde die Preise dort sehr fähr, da habe ich schon andere gesehen.

Dem kann ich ueberhaupt nicht zustimmen. Jeder Gitarrenladen (jedenfalls hier in den USA) erwartet sozusagen ein bisschen Gefeilsche um den Preis (das ist normalerweise einkalkuliert). Wer hier drueben eine vintage Gitarre zum aufgerufenen Preis kauft, hat entweder viel zu viel Geld oder keine Erfahrung auf dem Markt.

Und ein seriöser Laden bringt auch Sicherheit, dass man auch wirklich ein Original kauft. Mir wäre das wichtig

Absolut. Natuerlich kann es immer passieren, dass ein serioeser Laden auch mal einen Fehler macht. Aber die Chancen sind deutlich geringer. MMn a) weil in serioesen Laeden normalerweise auch Leute arbeiten, die wirklich was von der Thematik verstehen, und b) wenn es sich einmal herumspricht, dass ein Laden ein Fake verkauft hat, ruiniert das den Ruf (und der ist bei dem Handel von vintage Gitarren sehr (!!!) wichtig) erst mal unwiderruflich.
Wer will schon tausende von Euros fuer eine vintage Gitarre bezahlen, wenn der Laden vorher schon "falsche" Ware verkauft hat. Das wuerde ich mir mehr als nur zwei mal ueberlegen.

Und zur Abwechslung noch ein paar Bilderchen ...

IMG_7337.JPG

IMG_7336.jpg


Irgendwann im Laufe der 62 Lebensjahre wurde die originale Jackplate aufgrund eines sich andeutenden Bruchs an einem der Schrauben loecher vom Erstbesitzer (danach kam sie ueber Emerald City Guitars zu mir) durch diese aus dem Deckel einer Dose fuer Mint-drops handgefertigten Platte ersetzt. Solche Dinge finde ich persoenlich ganz wunderbar - ich stehe auf vintage Gitarren mit Geschichte und Charakter!
 
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USA ist halt nicht Deutschland, hier sind die Gepflogenheiten anders, das weiss man ja.
Wie wir gesehen haben war es die Gitarre einem Wert. Und wie sagt der Volksmund so schön: Den Wert bestimmt der Dumme (in diesem Fall der Glückliche) der das Geld dafür aus gibt.
 
Dieses kategorische Nicht-verhandeln geht halt auch nur in einer Zeit wie dieser, wo die Kunden wie verrückt kaufen.
Bei anderen seriösen Händlern (Gregor Hilden, Bigfoot) ist immer ein angemessener Rabatt drin.
Es kommt halt auch drauf an, welche Anfrage man stellt. Unverschämte Anfragen von Kunden sollen auch abgelehnt werden, aber eine freundliche Frage ohne Nennung eines Betrages muss schon erlaubt sein.
Aber ich zitiere aus einem Mail von Guitarpoint an mich: "bitte nicht falsch verstehen, aber ich verstehe die Frage (nach Rabatt. Anm.) nicht ganz…
Ich mache mir Gedanken bevor ich Preise online setze und ich verkaufe sehr sehr viele Gitarren und auch zu den vollen Preisen und das sehr schnell.
Das mag bei Mitbewerbern anders sein…"
Das ist dann halt schon sehr arrogant.
Gregor hat mir einmal geschrieben, dass er bei einem konkreten (niedrigpreisigen) Modell keinen Spielraum hat. Kein Problem, voll bezahlt, alles gut.
Ein anderes mal geht wieder ein wenig.

Aber back to topic - hat jemand die 59er Burst gesehen?
 
Ich finde Kommunikation einfach einfach wichtig - keine oder blöde Antwort ist für mich nicht in Ordnung. Ja, es kann sein, dass die Kalkulation ausgereizt ist. Dann kann man das schreiben. Aber es ist auch dumm, wenn man keinen Verhandlungsspielraum einkalkuliert. Das Ganze nennt man "Handel" und das sollte es auch sein, ganz abgesehen vom angemessenen Umgang miteinander. Ich kann mit alle leben, nur nicht mit Ignoranz.
 
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Es gab da ja schon mal reichlich internationale Diskussion bzgl. der authenzität des Zustandes einer Burst bei GP, sprich was Originalteile und refin angeht und des eigentlichen Advertisements.
 
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Die 59er Paula stammte von einem bekannten Schwedischen Sammler und ging für 295k an einen Frankfurter Banker der soweit ich weiß nicht Gitarre spielen kann. Ich kenne auch den EK, der wird hier aber nicht verraten. Hatte übrigens eine aufwendige Säuberung hinter sich. Und mal für alle die immer an der Originalität zweifeln: auch die Leute bei GP sind keine Halbgötter die alles wissen und beim Bau der Gitarren war keiner dabei. Das dabei auch mal ein Fehler unterlaufen kann ist menschlich. Und wer kein Vertrauen hat und denkt alle anderen wollen ihn eh nur bescheissen sollte sich keine Vintage Gitarre, keinen Oldtimer und kein altes Haus kaufen.
Und zur Frage: ja, ich habe die Burst gesehen, sah toll aus und auch gehört aber ich hätte sie eher wegen der Optik gekauft. Da gefiel mir eine 60er die kurz danach kam vom Klang her besser, weil aggressiver.
 
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Danke für die Info. Nur echt schade, dass ein Investor zugeschlagen hat.

Die 60er war länger nicht verkauft und ist nun ganz von der Seite verschwunden. Ist die auch schon verkauft?
 
Der Investor wird schön schauen. In USA verkaufen die Boomer schon ihre "Pensionsversicherungsgitarrensammlungen"
 
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Muss mal fragen was aus der 60er geworden ist. Und zum Thema verkaufen der Pesionsversicherungsgitarren: für jeden Verkauf in den USA wird es m.A. nach einen Käufer irgendwo anders auf der Welt geben.
Das ist so bei Kunst, bei Oldtimern, bei Uhren etc. 300.000€ bedeuten bei 4% Inflation und 1% Strafzins das ein Jahr später nur noch 285.000 an Kaufkraft vorhanden sind. Dann lieber ne 59er Paula an die Wand gehängt.
 

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