Hat man die Bilder mit den Schäden bei Guitarpoint nur geschickt vermieden, oder wurde da refinished?
Möglicherweise war´s ja auch nur viel Dreck und eine konsequente Reinigung hat den Unterschied gemacht.
Wirklich tiefe Macken o.ä. sehe ich auch auf den alten Bildern keine, aber es grenzt schon an ein Wunder, dass der Schmodder
keine bleibenden Schäden hinterlassen hat. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass jemand so eine Gitarre heute noch durch ein Refinish entwertet.
Die burstserial.com - Seite kannte ich gar nicht oder hatte zumindest schon sehr lange nicht mehr draufgeschaut. Ist schon eine äußerst informative Zusammenstellung - und ehrlich gesagt war mein erster Gedanke: Wo sind sie denn eigentlich alle, die Vorbilder der übelst vermackten Heavy Aged Reissues..? Der Anteil gepflegter und gut erhaltener Bursts scheint mir beim Durchblättern jedenfalls erheblich höher zu sein.
Klar, eine richtig gute Gitarre wurde meist auch viel gespielt - aber der Zustand der Originale zeigt doch, dass die meisten Besitzer ihr vermutlich bestes Instrument dabei eher nicht mit Nietengürteln und Zigaretten beharken oder den Hund drauf rumkauen lassen. Aber sowas ist wohl einfach leichter zu faken als der Charme einer in Würde gealterten Schönheit...
Wenn ich das richtig im Kopf habe, waren es 299.950,--. Kein Schnäppchen, aber im üblichen Rahmen.
Was den Preis betrifft, ist natürlich immer die Frage, ob der dann auch tatsächlich bezahlt wurde, aber unrealistisch erscheint er mir jetzt auch nicht. Bei den meisten Sammelobjekten geht es steil aufwärts, solange alle auf der Jagd sind, und dann pendelt es sich irgendwann ein, wenn sich eine feste Szene rausgebildet hat. Inzwischen dürften so ziemlich alle verbliebenen Bursts aufgetaucht sein, und es ist ja auch bekannt, wieviele überhaupt gebaut wurden. Dass davon auch wieder welche endgültig verschwinden bzw. zerstört werden oder verloren gehen, dürfte die ganz selten Ausnahme sein, heute wissen eigentlich alle Besitzer sehr genau, was sie da haben und gehen entsprechend damit um.
Was man nach diesem Punkt beobachten kann, ist dann eher der (stark wechselnde) Zugriff von rein spekulativen Käufern ohne große Sammelleidenschaft, der dann je nach Phase zum Aufkommen von Blasen, aber auch zu deren Platzen führt. Der langfristige Durchschnittspreis dürfte dagegen weiter, wenn auch eher moderat steigen, daran dürfte vermutlich nicht mal die Entwicklung der musikalischen Vorlieben viel ändern. Ist inzwischen einfach Kulturgut.
Gruß, bagotrix