Vintage, das unbekannte Wesen

  • Ersteller 7€nd€r
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Ich denke aber, dass man mit Hirn und Recherche sein an der Historie orientierte Klangideal hinbekommt.
... dazu braucht man aber aus meiner Sicht eher ein "historisch korrektes Gefühl" als sog. Vintage-Equipment, oder? Das liegt jedenfalls dich am Kern der Problematik, egal, wie man glaubt zu einer Lösung zu gelangen. Der Unterschied zwischen Inspiration und Kopie.
 
Welches Handwerkszeug, welche Kombis nutzt ihr? Und wie würdet Ihr Vintage definieren, bzw was bedeutet der Begriff für Euch?
ehrlich gesagt ist mir der Begriff Vintage erst bewusst hier im "MB" so unterkommen, und spielt für mich keine allzu grosse Rolle. Bei E-Gitarren achte ich auch eher darauf, wie sie mir liegen. Die Stanford und die Strat orientieren sich mMn. auch eher an den früheren Gitarren. Meine RBC Tele-Thinline Und T.man orientieren sich allein schon aufgrund der PU-bestückung (Häussel) mehr in Richtung Moderne. Verstärker hab ich 3 Röhrenamps, davon ein kleiner für zu Hause. Da hängen dann ein paar Pedale dazwischen. Ansonsten hängt der Sound, denke ich, dann von mir ab, je nachdem was und wie ich spiele und entsprechend einstelle. Egal, ob modern oder vintage, im Grunde ist mir das egal, Hauptsache es klingt gut für mich.
(y)
 
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... dazu braucht man aber aus meiner Sicht eher ein "historisch korrektes Gefühl" als sog. Vintage-Equipment, oder?
Vermutlich, ich bin in dieser Hinsicht auf Shops, Konzerte und Aufnahmen angewiesen. Funktioniert für mich, kann aber, da gebe ich Dir Recht, illosorisch sein. Ich habe in meiner Fragestellung auch kein Problem damit wenn mein Empfinden dazu demontiert wird weil ich nicht vor Irrtümern gefeit bin. Aber genau aus diesem Grund weise ich meine Threads immer gern als Frage, nicht als Behauptung aus ;)
 
nämlich wie die Evolution der Instrumente mit der Musik korreliert
ich denke gar soviel Evolution ist bei den Gitarren doch gar nicht. Eine Evolution findet eher bei Verstärkern (Kemper) und bei den Pedalen statt, durch die Digitalisierung halt, und da wohl auch eher in Richtung Vielfalt.
 
Und schon wieder ein religiöser Thread!

Wenn ich erklären müsste, was mir an der Musik missfallen hat wäre es in erster Linie deren Berechenbarkeit, Simplizität und ein Mangel an musikalischer Spannung und Komplexität.

Darüber liesse sich trefflich streiten, man könnte es auch einfach als Mangel an gutem Geschmack einordnen, wobei sich darüber auch wieder ...

der Sound der Gitarren in Verbindung mit zeitgenössichen Amps und dort dockt auch mein Interesse an

In anderen Bereichen der Gesellschaft würden sich nur noch Historiker dafür interessieren, aber unter E-Gitarrenbesitzern, die aus ihrem Hobby eine Religion machen, ist das natürlich eine essentielle Frage - auch wenn sie das Essentielle daran - die Musik - überhaupt nicht interessiert!
Erwähnen sollte man vielleicht noch, dass auch die (historische) Aufnahmetechnik eine Rolle spielt(e) und natürlich, dass sich die damaligen Spieler auf den unterschiedlichsten Fabrikaten und Modellen sehr ähnlich anhör(t)en. Müßig wäre es wohl auch, zu erwähnen, dass über die (angeblich) benutzten Instrumente oft abenteuerliche Erählungen im Umlauf sind, die mit der historischen Wahrheit nicht viel zu tun haben. Aber wem sagt man das?
 
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spielt für mich keine allzu grosse Rolle.
... könnte es sein, dass dessen Bedeutung abnimmt in Relation zur eigenen Nähe an die Periode, die "vintage" betitelt wird? Also: je erwachsener ich war, als Vintage-Equipment entstand, desto weniger bedeutet das für mich als begriffliche Zuordnung? Bei Blick auf mich selbst könnte das hinkommen, und wenn ich mich so umschaue, passt das meistens ... zumindest bei praktisch an Musik interessierten ohne primäres Verkaufsinteresse :D
 
ich denke gar soviel Evolution ist bei den Gitarren doch gar nicht. Eine Evolution findet eher bei Verstärkern (Kemper) und bei den Pedalen statt, durch die Digitalisierung halt, und da wohl auch eher in Richtung Vielfalt.

Nicht bein den Gitarren originär, wohl aber was das Klangideal anbetrifft sowohl in der PU Bestückung, als auch in der Wahl der Amps respektive Speaker. Da hast Du letztlich so viele Variablen drin.....und dennoch wird alles unter der Rubrik Vintage verortet......
 
ich denke gar soviel Evolution ist bei den Gitarren doch gar nicht.
..nicht viel vielleicht, aber doch schon einiges im Detailbereich, das bestimmte Techniken in der Umsetzung vereinfacht. Wer schon mal versucht hat, auf einem Standardinstrument der 60er lockeres twohandtapping und upbending mit Vibratoarm zu versuchen, ohne nachfolgende Stimmpause ;) (ja, schon klar, Herr Beck kriegt das hin ... ), wird da schon gewisse Unterschiede feststellen können ... trotz "fretless wonder", das ja nun auch damals in den wenigsten Gitarristenhänden landete ...
 
aber auch nur weil sie damals die Möglichkeiten noch nicht hatten.

Und wenn ich an meine "Vintage Anfänge" (mein Können, meine Höfner, mein Röhrenradio) denke
wird mir schlecht.
 
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Ein Vintage Thread! :great: Da wurde es aber auch mal wieder Zeit! :D

Zum Thema meine Sicht:
"Vintage" mache ich auf jeden Fall nicht an ein paar (Jahres-)Zahlen die auf einem Stück Papier stehen fest. "Vintage" ist für mich vor allem, wenn es sich so anfühlt. ;)
 
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Hallo, fang mal anders an . Gestern Abend gab es auf Arte ein Pink Floyd
Konzert aus der späten Mitte ihres Bestehens. Meister David G. war mit seiner
Candy Apple Red Strat zu sehen, und auch ein kurzer Blick auf sein Rack war zusehen.
Zu meinem Erstaunen konnte ich da zwei Mesa Boogie Heads entdecken. Habe dann
noch mal auf der Gearpage nachgesehen ,und ja es wurde bestätigt. Glaubte ich doch
früher nur Hiwatt sind seine Amps ,aber nein es ist anders. Also Vintage Gitarre und
damals Zeitgenössischer Amp, kann mich auch noch erinnern dass er mal bei Pete
Townshend,s Glasshouse zu Gast war und mit einer PRS erschien.
Selbst habe ich Sachen die zwar nach Vintage aussehen aber moderne Specs haben,
Da ist einmal meine Gibson Firebird V in Cardinalred, da wurden auf die traditionellen
Banjo Tuner verzichtet ,gut so keine Kopflastigkeit, dann hat sie keramische Firebird Pups
gefällt mir auch damit kann man sie für Hi Gain gebrauchen. Die Zweite im Bunde ist auch eine
Firebird ,eine Studio von 2004, da waren die Gibson Leute noch radikaler, kein durgehender Hals
sondern eingeleimt, Humbucker outputstark, der Body ist auch ziemlich rund. Selbst meine Strat
ist von Hause auch mit Texas Special Pups ausgerüstet. Aber dennoch hat all das Zeug irgenwie einen
Vintage Charakter. Gerade Gibson war es die Gitarren produzierten die zwar Kommerziele Flops waren .
Firebird , Explorer Flying V, später wurden sie zu Klassikern- Vintage und auch die Neuzeit mit Victory
M III , RD oder auch die Night/Blueshawk gehen mitlerweile in die Vintage Ecke.
 
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Ich denke aber, dass man mit Hirn und Recherche sein an der Historie orientierte Klangideal hinbekommt.
Ja, quasi historisch informierte Aufführungspraxis. - Wen ich da sowas von faszinierend finde, sind "The Analogues". Das ist für mich keine Cover-Band, sondern wirklich "Klangarchäologie". (Wenngleich eben keine "Aufführungspraxis", jedenfalls nicht mehr nach SgtPepper, da die Beatles das ja nicht mehr live gespielt haben.)
Auch das ist ein Aspekt meiner Frage, nämlich wie die Evolution der Instrumente mit der Musik korreliert :)
Sehr. Teilweise erfinden die Musiker ihre Instrumente selbst oder die Musiker bzw. die Komponisten (Wagner!) haben die Ideen dazu, teilweise entwickeln interessierte Amateure/ Nichtmusiker tolle Instrumente, gerade im elektroakustischen / elektronischen Bereich (Leo Fender, Ray Kurzweil, auch Bob Moog war wohl eher Elektroniker als Musiker). Und natürlich koppelt die Eigenschaft des Instruments auch auf die Spielweisen zurück. Santana-Phrasen sind auf der Mandoline eher wenig angesagt.
 
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Man kann sich auch verrückt machen!

:popcorn2:
 
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sowohl in der PU Bestückung
PU`s sind mMn. ja das Herz einer E-Gitarre. Was ich jetzt nicht weiss, ändern PU´s an sich im Laufe von z.B. 60Jahren eigentlich ihren Klang wesentlich(!), damit verbunden, kann man denn heute noch PU´s so wickeln, daß man den genauen Klang auch hinkriegt??
Andere Frage, wäre, braucht man das überhaupt, weil man ja digital fast jeden Sound hinkriegt??
 
Vintage ist für mich der Sound von vor den 80igern. Also ich denke das ist alles sehr subjektiv.
Was dazu gehört ist das richtige vielleicht auch authentische Handwerkszeug.
Dabei sehe ich nicht nur die alten Instrumente an sich sondern auch die Kette Gitarre, Saiten, Mic, Amp !!! Speaker!! und damit den Sound und die Stilistik aus der Zeit von damals.
Der Sound ab etwa Anfang der Sechziger bis Mitte der Siebziger hatte mich damals bei guten Livebands und natürlich aus den Platten und was man so im Dampfradio aufgeschnappt hatte inspiriert.

Auch wenn es heute bessere Alternativen gibt wie den Kemper (aber mit welcher Box??), so hatte ich doch mangels Finanzen erst jetzt im Alter sozusagen mir einige Sachen besorgen können, die zumindest den von mir gewünschten Vintagesound produzieren können.
Dazu gehört für mich ein alter Fender Pro Reverb von '81 mit Original Speakern, Gitarren aus dem CS und natürlich alte Mics - ich blieb allerdings bei den Sennheisern MD 421.

Ein alter Marshall JTM 45 mit Tremolo aus den sechszigern ist mir leider mal abgeraucht, dafür hab ich noch die Box aus '68 - allerdings musste ich auch hier schon zwei uralte Greenbacks ersetzen.
Mit dieser Marshallkombination bekam ich den Sound von Ramble On von Led Zeppelin hin - schade alles Vergangenheit. Mit dem JCM 2000 geht das allerdings auch noch.

Aber die Kombination meiner R8 und/oder der Broadcaster aus den CC zusammen mit einigen Effektgeräten, dem Silverface Pro Reverb und dem MD 421 davor - einfach göttlich über PA und Monitoranlage.
Nix muffig, Dynamic pur - es klingt nur das, was aus den Fingern gezaubert wird ... und eben richtig vintage.

Reggae-Musik ist nicht so wirklich meins - aber mit dieser Instrumentenkonfiguration klingt das sowas von Vintage, daß selbst mir das Spaß macht zu spielen.

Vintage indspiriert - in welcher Richtung auch immer und das ist schließlich auch Geschmacksache und das schöne an Vintage.
 
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Sorry für OT, aber bin ich der Einzige, den es etwas die Sprache verschlägt sich quasi pro Monat ne 3000 Euro-Gitarre zuzulegen, ob jetzt Vintage oder nicht.
 
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Bei "Vintage" denke ich persönlich immer an die Technik bis ca. Ende der 60er Jahre, speziell bei Jazzgitarren. Von den Dingern habe ich nämlich etliche restauriert (und eine behalten).
Mich fasziniert dabei vor allem der Gitarrenbau; die urigen technischen Lösungen, der Aufwand, die Experimentierfreude und das Handwerk. Oder die kernigen Tonabnehmer und Schaltungen usw. Ein Kapitel für sich und mit ziemlichen Alleinstellungsmerkmalen (habe jedenfalls noch keinen gefunden, der wie ein Simeto klingt...wobei das wohl auch nicht erwünscht ist:ROFLMAO:)

Wahrscheinlich verschiebt sich der Begriff "Vintage" mit der Zeit und mein G&L von ´94 ist auch bald vintage. So ähnlich wie bei Oldtimern.
Der Vintage-Sound (bzw was man darunter verstehen mag) dürfte mit den heutigen Mitteln weniger ein Problem sein, oder?
Die meisten Instrumente gibt es doch nach wie vor:)
 
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Sorry für OT, aber bin ich der Einzige, den es etwas die Sprache verschlägt sich quasi pro Monat ne 3000 Euro-Gitarre zuzulegen, ob jetzt Vintage oder nicht.
Frag mich mal, ich bin derjenige, der sie bezahlen musste!

Aber Ernst beiseite, das mache ich auch nicht jeden Tag und ich habe zuvor auch Zeug verkauft. Die ES330 Style war zudem nicht so teuer. Ich besitze aktuell, und das soll auch so bleiben, sieben Gitarren, zwei Amps und eine Handvoll FXe. Das ist komfortabel, aber ich denke damit im Board eher auf der übersichtlichen Seite zuhause zu sein.
 
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