maxito
Akkordeon-Mod
das vermutlich schon.. wenn auch sehr wahrscheinlich aus ganz anderen Gründen!Und ich denke, man kann in den höheren Preisregionen durchaus davon ausgehen, dass Hölzer bewusst nach ihren Eigenschaften gewählt werden.
Da wären wir wieder bei der Resonanz - die spielt beim Resonanzboden von Flügeln ganz klar eine große Rolle und auch bei Instrumenten deren Gehäuse auf Resonanz hin ausgelegt sind Geigen, Celli, Gitarren etc...So ist zum Beispiel bei Weltklasse-Konzertflügeln von Bösendorfer oder Steinway weit jenseits der 100.000 € der für den Klang wesentliche Resonanzboden "nur" aus Fichte.
Beim Akkordeon werden/wurden die Hölzer schon auch bewusst ausgewählt, aber meist aus ganz anderen Gründen: Fichte (bevorzugt aus höheren Lagen wegen der engeren Jahresringe und damit besseren mechanischen Stabilität), weil das Holz leicht, gut verarbeitbar ist und recht formstabil ist.
Birnbaum, wie mir der frühere Chefkonstrukteur von Hohner mal verraten hat, weil es dem Stimmstockrücken Stabilität gibt und wenns mal trocken ist, kaum zu Verzug neigt. Walnuss gerne für Stimmstocksohlen weil s formstabil ist und sehr feinporig und damit gut mit Leder abzudichten ist, ohne dass es viel Druck braucht. Wobei an der Stelle immer mehr Buchenholz eingesetzt wird - ebenfalls feinporig, deutlich günstiger als Walnuss ... aber mit dem Nachteil dass sich Buchenholz gern "dreht" und somit Verzug im Stimmstock bringen kann (wie ich an meinem "Reiseakkordeon" leidlich selber erfahren musste)...und für s Gehäuse lange Zeit Sperrholz, weils verzugsstabil und rissunempfindlich ist und aufgrund seiner Struktur in relativ dünnen Stärken verarbeitet werden kann ... und somit nicht allzuschwer.
Im Zuge der immer mehr aufkommenden "Echtholzgehäuse" wird hier natürlich Sperrholz nicht mehr akzeptiert und es kommen meist Hölzer zum Einsatz die optisch auch was her machen ... da wäre dann wieder Vogelahorn durchaus n Hingucker, Aber Harthölzer sind halt auch schwerer .. und je härter und dichter, desto schwerer - Weshalb dann eben nur für die optischen Bereiche Hartholz eingesetzt wird und im Innenraum für funktionale Bereiche eben trotzdem viel Fichte verwendet wird.
Und manchmal sind s auch Eigenschaften, die bei der Ausahl wichtig sind, die man zunächst hier gar nicht auf dem Schirm hatte - z.B. beim Stimmstock wurden früher die Stimmplatten aufgenagelt (bei diversen Herstellern auch heute noch) Und da brauchts dann z.B. ein Holz wenn man die Stimmplatte auf Leder aufnagelt (Klangleder?), wo man den Nagel (Resonanznagel?) ins Holz reinklopfen kann und das Holz n bissl nachgibt und nicht gleich ausreißt. ... Wären wir wieder bei Fichte /Tanne.
All das sind beim Akkordeonbau zuallererst Eigenschaften die der Akkordeonbauer sucht... irgendwelche Resonanzeigenschaften des Holzes interessieren hierbei ganz und gar nicht.
Die Oberflächeneigenschaften allerdings schon! Absorption, Reflektion an der Oberfläche die machen schon einen Unterschied.
Wir hatten mal auf einem "Kleintreffen" zufällig eine Poeta und eine praktisch baugleiches Modell aus der Professional Serie von Vitoria vor Ort. Der wesentliche Unterschied was dass bei der "Professionale" der Cassottoschacht aus Aluminium war und bei der Poeta aus Holz (vermutlich Fichte). Und die beiden Modelle waren klanglich vom generellen Typus ähnlich aber mit dem wesentlichen Unterschied dass der Klang der Professionale "kräftiger ( nicht direkt härter oder so) anhörte und bei der Poeta bekanntermaßen samtig weich... und dass die Professonale mehr Dampf hatte - also bei gleicher Spielkraft mehr Kraft im Ton hatte. Da musste man bei der Poeta schon n bissl mehr ziehen.
Aber wie ich schoh früher mal irgendwo geschrieben habe: der Dynamikbereich ist bei der Poeta absolut ausreichend groß - für s Spiel in einem Zimmer oder kleinen Saal reicht die völlig aus. Da bleiben keine Wünsche offen - und für größere Bühnen wird meist eh mikrofoniert. Reicht also für heute Bedingugnen gut aus.