Hi Bernd,
ja, die Strat ist in der Tat wie ein Pendant zur Voyager.
Gleiche Farbe, gleiches Schlagbrett und auch der Hals ist identisch.
(@ SilverStar: Ja, das ist flamed Maple.)
Ich mag übrigens das schlanke C-Profil dieser Hälse, aber das ist ja nicht jedermann´s Sache.
Das Bodyholz ist übrigens auch das gleiche.
Vester hat bei den Tradition, Stage, Catalina und Voyager Serien amerikanische Roterle verbaut und zwar 3 - 4 teilig.
Da kann man allerdings Überraschungen erleben, wenn jemand auf die Idee kommt, so einen Body zu entlacken.
Ich habe vor Jahren eine Traditional erstanden, deren Korpus bereits vom Vorbesitzer geschliffen war und da zeigte sich auf der Rückseite eine größere Stelle, die im Werk wohl mit Füllstoff ausgebessert wurde, was eine deckende Lackierung später aber gekonnt verbarg.
Du hattest noch zur Bespielbarkeit der Strat gefragt:
Die ist unglaublich gut mit einer Saitenlage, dass kaum eine Briefmarke durchgeht - und genauso begeisternd ist auch der Klang, was mich bei den Vester Pickups allerdings immer wieder verwundert, da sie ja in keinster Weise den Alnico-Vorbildern entsprechen.
Ausserdem neigen fast alle Vester Pu´s verstärkt zur Mikrofonie,
was sich leider nur schwer in den Griff kriegen lässt, weil die Bengel im Gehäuse in Wachs eingegossen sind.
Da wird nachwachsen zum echten Abenteuer und einer speziellen Herausforderung,
weil das Zeug dabei gerne unten an den Polepieces wieder rausläuft.
Ich habe übrigens noch eine Catalina Strat - die sieht ebenfalls genauso aus, wie die Traditional.
Der einzige Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass die Catalina mit einem Messerklingen Tremolo ausgestattet ist und der Hals nicht aus so einem ausgesuchten Holz besteht.
Irgendwie verfolgt mich auch diese grün/blau metallic Farbe (Lake Placid Blue).
Ich habe mittlerweile drei Bodys mit dieser Lackierung und das ist auf Dauer dann doch etwas viel grün/blau.
(By the Way - vielleicht hat ja jemand noch einen andersfarbigen rumliegen, da wäre ich gerne zum Tausch bereit.)
Andererseits ist diese Farbe immer noch besser als die Relic Teile, die Vester seinerzeit auf den Markt geworfen hat.
In meiner Zeit als Musikalienverkäufer hingen die Vester damals gehäuft im Verkaufsraum
(genau gegenüber den Fender Klampfen, hehe) - unter anderem auch diese Relic Dinger mit der ominösen Farbbezeichnung "Taxi-Yellow".
Das ist eine Farbe in Richtung Eierlikör und ich fand sie einfach nur abstoßend, weil sie so unprofessionell auf alt gemacht waren, dass jeder Laie das sofort sehen konnte.
Als hätte jemand einem Azubi eine Schleifmaschine in die Hand gedrückt und gesagt:
"Mach da mal in regelmäßigen Abständen was weg!"
Wenn man sich da heutzutage Gitarren wie z. B. von King Bee anschaut weiss man, wie überzeugend "relicted" aussehen kann.
Aber wie kann man nur auf den Bünden eines ansonsten makellosen einteiligen Maple Necks rumschleifen. Das ist doch glatte Blasphemie.
Nun denn, andere Länder, andere Sitten. So sind halt die Koreaner. Essen ja auch Hunde...
Was ich ebenfalls nervig finde, sind die Vester Pickguards.
Die entsprechen nur dem ersten Augenschein nach einem annehmbaren Maß und lassen sich nur unter Zuhilfenahme extremer Rumtrickserei austauschen- bzw. mit anderen Pu´s bestücken.
Das liegt zum einen daran, dass die Fräsungen der Vester Bodys ausladender sind und zum anderen sind die Pickups schmaler.
Wer also mal vorhat, an einer Vester etwas zu verändern, sollte sich das gut überlegen. Aber es ist sowieso empfehlenswert und besser, sie im Originalzustand zu belassen.
Wintätsch eben.
Lieben Gruß,
Volkmar