Verzweifelt wegen eigenem Gesang

  • Ersteller Thalmandor
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Es ist schon verständlich, wenn ein GL erstmal damit zurückhält, was für ein Stimmfach man ist. Zum einen, ist das nicht genau klar, wenn die Stimme noch nicht ausgebildet ist (wobei eine so hoch veranlagte Stimme wie der TE auch mit Ausbildung i.d.R. kein Bass mehr wird), zum anderen ist es für Rock/Metal ohnehin irrelevant und es kommt viel mehr darauf an, die individuell geeignete Technik zu finden, um in die Höhen zu kommen, unabhängig davon ob man Tenor oder Bass ist. Es gibt auch Tenöre, die einfach eine nicht so robuste Stimme haben und deshalb trotz hoher Veranlagung nicht so singen können wie Bruce Dickinson und die deshalb eher in Richtung Rob Halford gehen.
 
Ich könnte keinen sogenannten Rocksänger ernst nehmen, der vorm Singen eines Songs (der noch nicht mal sein eigener ist) erst mal in seinem Notizblock nachschauen muss, ob der Song für seine Stimmlage geeignet ist -_-
Me neither :)
Andererseits habe ich am Anfang meiner paar Gesangsstunden auch so was zur Lehrerin gesagt: "Ich mache hier nur mit, wenn ich ein Sopran bin!" xD (Weil ich den männlichen Klang vieler Mezzos verabscheue... obwohl auch einige Soprane diesen maskulinen Beiklang haben) Also ein bisschen verstehe ich das schon. 1,5 Jahre Gesangsunterricht und dann unzufrieden damit?! Wie wäre es, wenn du deinen Lehrer direkt darauf ansprichst? Wenn mir etwas so wichtig wäre, würde ich nicht jahrelang im Stillen mit den Zähnen knirschen.
Äh, was kann denn die/der GL dafür, ob jemand Sopran, Mezzo oder Alt ist (oder Tenor, Bariton oder Bass)? :confused: Ich mein, auch der/die beste GL kann sich auf den Kopf stellen, mit den Füßen wackeln und hurra schreien, aus einem waschechten Basso profundo wird nun einmal kein Hochtenor, das gibt der Stimmapparat nicht her:nix:
Und wieso klingt ein Mezzo männlich?! Ich fühle mich und klinge sehr weiblich, finde ich. Und nicht nur ich :)
 
Äh, was kann denn die/der GL dafür, ob jemand Sopran, Mezzo oder Alt ist (oder Tenor, Bariton oder Bass)? :confused:

Ich finde Mezzostimmen in der Klassik ausnahmslos unschön und sehr tantig bis maskulin, die Technik mal beiseite gelegt. Ich präferiere eher die Richtung von Mimi Coertse, Lucia Popp usw. Das ist alles eine Frage des Geschmacks.

Natürlich kann eine Gesangslehrerin nichts für ein Stimmfach. Aber ich hätte die Stunden nicht mitmachen wollen mit der Befürchtung, dass dieser Klang das Beste wäre, was dabei hätte herauskommen können (wie gesagt, die Technik komplett beiseite geschoben, denn die hätte ich ohnehin nicht gemeistert).
Von daher verstehe ich das Anliegen des Threaderstellers irgendwie. Außerdem zahlt er den Unterricht und sollte mitbestimmen können oder einen neuen Lehrer suchen. Wenn man schon "verzweifelt ist wegen des eigenen Gesanges", ist das schon leicht bedenklich und spricht nicht unbedingt für Freude im Unterricht.
 
Und wieso klingt ein Mezzo männlich?! Ich fühle mich und klinge sehr weiblich, finde ich. Und nicht nur ich :)
vielleicht wegen der Assoziation der Besetzung ?
Zitat A.-S. von Otter: bin mit meinen Hosenrollen sehr zufrieden - werd' ich nicht immer vom Tenor begrabscht... :p
die 'Wirkung' solche Stimmen ist schon interessant - und ich würde Lee mit dem 'maskulinen Unterton' durchaus recht geben...
merkwürdigerweise wirkt dieser Typ Frau auf mich meist anziehender, als die glockenhellen Sopranistinnen :gruebel:
um der Sache was nützliches abzugewinnen...
die Wirkung, die jemand mit seiner Stimme (welcher Art auch immer) erzielt, ist wichtiger als die Tonhöhe
(und manchmal eben auch paradox)

cheers, Tom
 
Das ist alles eine Frage des Geschmacks.
Stimmt. Und ganz offensichtlich ist Dein Geschmack ganz anders als meiner :D

Ob man wumms in der Stimme hat oder nicht kann man nicht mitbestimmen. Den hat man oder hat man nicht. Man kann mit entsprechender Technik schwerer singen oder leichter, dunkler oder heller (auch als Mezzo oder Alt kann man hell klingen!). Ich kann, in begrenztem Rahmen, so tun als ob ich Sopran wäre. Aber aus mir wird kein Hochsopran mehr werden. Und ein lyrisch-säuselndes Stimmchen (bitte beschreibend sehen, nicht wertend) schon gleich gar nicht. Also eigentlich müsste ich mich von
Ich finde Mezzostimmen in der Klassik ausnahmslos unschön und sehr tantig bis maskulin,
beleidigt fühlen ;) Der Göttin sei dank mag ich meine Stimme, und ich bin nicht alleine damit :)
Übel finde ich die unnatürlich abdunkelnden SängerInnen, die es leider oft gibt.

@Telefunky das könnte möglich sein. Ein Glück, dass es noch anderes gibt außer Oper :) fraumezzo wird nicht überall von Tenören begrapscht. Hmm, je nach Tenor... ob ich doch ein lyrisches Stimmchen entwickeln und an die Oper sollte? :good_evil:
 
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Stimmt. Und ganz offensichtlich ist Dein Geschmack ganz anders als meiner :D

Ob man wumms in der Stimme hat oder nicht kann man nicht mitbestimmen.


Natürlich kann man Einfluss auf den "Wumms" in der Stimme haben! Vielleicht nicht dauerhaft gesund, aber für einige Genres sind kräkelige Stimmen nicht unpassend. Oder meinst du ausschließlich Klassik?

Beleidigt fühlen muss sich keiner, aus welchem Grund überhaupt? Ich assoziere einfach mit so vielen Dingen. Einen Stimmklang assoziiere ich meistens mit Charaktereigenschaften, was trägt diese Person für Parfum, was für Kleidung und so weiter und so fort. (Ich kaufe/empfehle sogar nach "Tonhöhe" Parfum, da ich Gerüche und Geschmäcker mit Tönen in Verbindung bringe - ja ja, so ist das :D ) Und der Threadersteller scheint ja auch für ein Fach Vorlieben zu hegen und die anderen zu verabscheuen, sonst wäre der Arme ja nicht so verzweifelt.
 
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Der TE ist ja kein Klassiker sondern Rock-Sänger und entsprechend bevorzugt er eine bestimmte Range und kein bestimmtes Fach. Die von ihm bisher genannten Sänger sind ein bunter Mix aus Baritonen und Tenören, jeweils in lyrischer oder dramatischer Geschmacksrichtung. Die einzige Gemeinsamkeit ist die Tendenz zur hohen Lage.
 
Natürlich kann man Einfluss auf den "Wumms" in der Stimme haben! Vielleicht nicht dauerhaft gesund, aber für einige Genres sind kräkelige Stimmen nicht unpassend. Oder meinst du ausschließlich Klassik?
Nein, ich meine SängerInnen, die sich verbiegen, um einen bestimmten Klang zu erreichen. Man kann bis zu einem gewissen Grad Einfluss darauf haben, wie schwer man klingt, das stimmt schon. Aber eben nur bis zu einem gewissen Grad, ohne dass gesundheitliche Schäden auftreten. Ich habe bei einem Konzert einen Sopran gehört, von dem ich glaube, dass es eigentlich eine sehr leichte, lyrische Stimme ist. Die hat ein Lied in bequemster Altlage gesungen, contemporary, das hat sich sogar recht gut angehört. Nach dem Konzert war sie aber eine Woche lang heiser.

Genauso werde ich das Hicho de la luna, das Bell beim Contest des MB gesungen hat, nie so locker-flockig-leicht perlend singen können wie sie. Die Höhe ist dabei nicht das Problem, so hoch ist das Lied nicht. Es ist der Klang, den ich so nicht hinbekommen werde.

Beleidigt fühlen muss sich keiner, aus welchem Grund überhaupt?
Naja, also das unschön in dem von mir zitierten Satz ist auf alle Fälle abwertend, tantig könnte abwertend oder beschreibend gemeint sein, wobei ich mit der Beschreibung nicht so viel anfangen kann. Die Tante meiner Kinder hatte anfangs übrigens eine sehr helle Stimme. ;) Maskulin nehme ich jetzt einfach mal als beschreibend.

Der TE ist ja kein Klassiker sondern Rock-Sänger und entsprechend bevorzugt er eine bestimmte Range und kein bestimmtes Fach.

Da bin ich mir nicht ganz sicher. Er schreibt
Nun hat mir meine Lehrerin gesagt das ich eine wohl etwas tiefere Stimme habe uns das man wohl manche Songs selbst dann runter transponiern müsste wenn ich die Höhen hinbekomme. Und das sagte sie zu ne Def Leppard Song (Photograph um genau zu sein) und das wunerträglich mich, da ich mir sicher bin das der Sänger eigentlich ne tiefe Stimme hat.
Tinitus schreibt, dass der Song ziemlich hoch ist. Es kann jetzt sein, dass sich das einfach tief angehört hat. Bei manchen Songs von Tina Turner denke ich auch, ui, die sind aber sauber hoch. Aber erst, wenn ich sie singe :D
Der TE scheint eine gewisse Klangvorstellung zu haben und da sind wir durchaus wieder bei den Stimmfächern. Gib einem Kontraalt und einem Koloratursopran das selbe Lied (es sollten beide erreichen können, von ihrer Seite aus ;) ) und es wird sich bei der einen viel "tiefer" anhören als bei der anderen. Vielleicht fällt er eben auch nur darauf rein, dass sich die Songs tiefer anhören, als sie eigentlich sind und entweder seine Stimme das noch nicht hergibt oder er den erforderlichen Stimmumfang nun mal nicht hat, Stimmfach hin oder her. Es soll schon vorgekommen sein, dass ein Alt mit einem immensen eine Partie bekommen hat, die einem Sopran ausgeschlagen wurde, weil eben der Alt den hohen Spitzenton sauber bekam, der Sopran nicht...
 
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Genauso werde ich das Hicho de la luna, das Bell beim Contest des MB gesungen hat, nie so locker-flockig-leicht perlend singen können wie sie. Die Höhe ist dabei nicht das Problem, so hoch ist das Lied nicht. Es ist der Klang, den ich so nicht hinbekommen werde.

Ach Danke moniaqua, du machst mich ja ganz verlegen.
Nein, das Lied ist nicht hoch, es hört sich vielleicht hoch an, weil es eine bewegliche Stimme erfordert, die ja eher die Soprane haben. Und ich bin zwar vom Timbre und von der Stimmbeweglichkeit her ein Sopran - aber du wirst lachen, ich kann nicht hoch singen. Ich kann es einfach nicht, und ich mag es auch nicht. Jede Wette, dass du (Mezzo?) höher kommst als ich. Für mich ist schon jeder Ton jenseits von f" eine Qual.
So what?

Ich verstehe nämlich den Sinn dieser ganzen Diskussion immer weniger, bzw. dieses Versteifen auf Kategorisierungen und Schubladen. Warum will plötzlich jeder wissen, welches Stimmfach er hat, und dann bitte möglichst Sopran oder Tenor sein ??
Was spielt das bei Contemporary überhaupt für eine Rolle?
 
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Und ich bin zwar vom Timbre und von der Stimmbeweglichkeit her ein Sopran
ich hatte in der Vorbereitung aufs letztjährige Vocalstreff Dein "Lili Marlen" (Hörprobe auf Deiner Website) einer Freundin von mir vorgespielt. Diese Freundin singst aktiv zwar "nur" im Chor, beschäftigt sich aber viel mit Musik allgemein und auch Gesang im Speziellen. Sie meinte dann, "schön, dass die Sängerin ein Alt ist - von einem Sopran hätte ich mir das Lied nicht vorstellen können ..."

Ich selbst beschäftige mich nicht sehr viel mit Gesang, aber ich mag Deine Stimme. Und Soprane mag ich oft nicht - die wirken auf mich ziemlich schnell schrill (das ist nicht wertend gemeint, sondern einfach mein persönlicher Klangeindruck).

Übrigens:
was ist paradox?
wenn ein sopran bass erstaunt ist,
dass ein tenor alt wird ...
 
Da bin ich mir nicht ganz sicher. Er schreibt...
Das hört sich für mich eher so an, als hätte seine Lehrerin eine bestimmte Klangvorstellung für ihn. Wieso sonst sollte man Songs transponieren, wenn man die Höhe schafft; Wenn nicht, um eine bestimmte Klangfarbe zu erzielen.

Die "Vorbilder", die er selbst nennt, haben ja alle relativ unterschiedliche Klangfarben. Vom "brustigen Bariton" (Hansi Kürsch) bis zum Countertenor-artigen Tenor (Rob Halford), der in seiner Frühzeit schon fast als Männersopran durchgehen könnte.
 
ich hatte in der Vorbereitung aufs letztjährige Vocalstreff Dein "Lili Marlen" (Hörprobe auf Deiner Website) einer Freundin von mir vorgespielt. Diese Freundin singst aktiv zwar "nur" im Chor, beschäftigt sich aber viel mit Musik allgemein und auch Gesang im Speziellen. Sie meinte dann, "schön, dass die Sängerin ein Alt ist - von einem Sopran hätte ich mir das Lied nicht vorstellen können ..."

Ich lach mich schlapp :)

Das beweist ja nur wieder, wie unsinnig diese Schubladen im Contemporary sind. Es gibt bei uns kein vorgeschriebenes Klangideal wie in der Klassik. Und ich habe immer gern schon tief gesungen, viel lieber als hoch. Trotzdem haben mich meine früheren Lehrer immer sofort als Sopran eingestuft. Als lyrischen sogar. Als ich mich dann gegen Klassik und für Conti entschieden hatte, wurde das sowas von schnurzpiepegal!
Zu dieser Zeit habe ich dann auch mit Gesangsunterricht aufgehört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oft wird man allein schon durch den visuellen Auftritt in eine Klangschublade gesteckt, das ist meine derzeitige Ansicht.
Ich meine, wenn nach @broeschies sowieso alle Frauenstimmen in etwa gleich hoch kommen und die Männerstimmen nur geringfügig darunter, ist das ganze Stimmfachgedöns sowieso hinfällig, oder?

Ich meine, wenn man mich nur sieht, sagen die meisten direkt Alt oder maximal Mezzo, und nein, das Stück paßt nicht!
Ich handhabe das so, dass ich im stillen Kämmerlein sowieso das vor mich hinsinge, worauf ich Lust habe, da kann die ganze Welt sagen, dass ich das doch nicht singen kann ... aber so eine Einstellung kommt - glaube ich - erst mit einem gewissen Alter. Wenn man jünger ist, ist man es gewohnt, auf andere zu hören ...
Aber ich möchte auch sagen, dass ich durch meine Gesangslehrerin bisher viel gelernt habe.

Also zum Threadersteller: Wenn du keine Angst hast, dir die Stimme zu ruinieren und auch nicht mit deiner Stimme deine Brötchen verdienen willst, dann sing doch einfach, worauf du Lust hast, und basta! Und natürlich auch in der Tonlage, auf die du Lust hast. Und nimm den Gesangsunterricht weiterhin zur Verbesserung deiner Stimme, wenn er dir bisher geholfen hat.
 
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Mich haben ja bei meinem ersten Vocalstreffen auch alle für einen Tenor gehalten. :) Ich hatte damals aber auch Songs gewählt, mit denen ich wohl so klang.

Im Grunde ist es mir heute auch egal, aber ich verstehe das Interesse, das eigene Fach einschätzen zu können, durchaus. Mir war es damals auch wichtig. Witzigerweise ging es mir dabei aber genau anders herum, wie dem TE: Mir hat es gut getan, einer vermeintlichen Schwäche, nämlich dass mir die Höhe für viele Pop- und Rocksongs fehlte, eine Stärke gegenüber stellen zu können, nämlich eine samtige Tiefe. Meine Stimme gefiel mir in den tieferen Lagen gut und so war es auch nie ein Grund für Frust, im Gegenteil.
 
Ich finde Mezzostimmen in der Klassik ausnahmslos unschön und sehr tantig bis maskulin, die Technik mal beiseite gelegt. (...) Das ist alles eine Frage des Geschmacks.

Ganz genau: die Geschmäcker sind verschieden! ;)
Ich persönlich finde, es gibt kaum was schöneres als einen gut ausgebildeten(!) Mezzo! :) Leider werden die meisten der Stücke die ich singe ebenfalls nur von hohen Sopranen gesungen. Wenn ich aber vorgängig zum einüben eines neuen Stückes mal die Möglichkeit habe, es in der Version eines Mezzosoprans zu hören (was ab und zu v.a. bei Konzertarien der Fall ist) werde ich diese Version praktisch immer vorziehen!

Ein Mezzosopran tönt in meinen Ohren wie die Stimme einer erwachsenen, selbstbewussten Frau, viele, v.a. die sehr hellen und leichten, Soprane haben für mich, auch wenn sie perfekt ausgebildet sind, immer noch ein bisschen was kleinmädchenhaftes.

Deshalb finde ich es total wichtig, dass ein Sopran die dunklen Anteile in seiner Stimme fördert! Mit sorgfältiger guter Technik kann man das tun, ohne dass man sich dabei verbiegen muss und damit in einen für die Stimme gefährlichen Bereich abdriftet (vor dem moniaqua zu recht gewarnt hat).
Umgekehrt sollte ein Mezzo natürlich auch was tun, um die Helligkeit in seiner Stimme zu fördern!

Um aber nochmals aufs eigentliche Thema zu kommen: ich staune nach wie vor, wie viele Leute scheinbar mit ihrer Stimme nicht glücklich sind!

In einer ersten Phase der Stimmentwicklung (egal ob die mit oder ohne Unterricht stattfindet) finde ich das verständlich und legitim und geht wohl vielen so. Aber wenn die Stimme sich dann verbessert hat und sich abzuzeichnen beginnt wohin die Reise klanglich geht, sollte man tunlichst mit ihr Frieden schliessen - oder mehr noch: lernen sie zu mögen! Aussagen wie: ich möchte unbedingt höher, tiefer, lyrischer oder mit mehr Wumms singen können, sind meiner Ansicht nach ausserordentlich "gesangsverhindernd" :(. Weil: ich glaube, sich wirklich voll in den Gesang hineinbegeben und mit höchster Emotion und vollem Körper singen kann man nur, wenn man seine Stimme auch wirklich mag!
 
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Mich haben ja bei meinem ersten Vocalstreffen auch alle für einen Tenor gehalten. :) Ich hatte damals aber auch Songs gewählt, mit denen ich wohl so klang.

Im Grunde ist es mir heute auch egal, aber ich verstehe das Interesse, das eigene Fach einschätzen zu können, durchaus. Mir war es damals auch wichtig. Witzigerweise ging es mir dabei aber genau anders herum, wie dem TE: Mir hat es gut getan, einer vermeintlichen Schwäche, nämlich dass mir die Höhe für viele Pop- und Rocksongs fehlte, eine Stärke gegenüber stellen zu können, nämlich eine samtige Tiefe. Meine Stimme gefiel mir in den tieferen Lagen gut und so war es auch nie ein Grund für Frust, im Gegenteil.
Ergänzend: Bei mir ist der Knoten für die richtige Technik in der Höhe übrigens ist erst daraufhin geplatzt - weil ich es nicht mehr krampfhaft versucht habe. ;)
 
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Oft wird man allein schon durch den visuellen Auftritt in eine Klangschublade gesteckt, das ist meine derzeitige Ansicht.
Ich meine, wenn nach @broeschies sowieso alle Frauenstimmen in etwa gleich hoch kommen und die Männerstimmen nur geringfügig darunter, ist das ganze Stimmfachgedöns sowieso hinfällig, oder?
Der Knackpunkt hier ist, der kleine Nebensatz bei meiner Aussage "mit standardisierter Technik". Diese Technik beinhaltet einen extrem verengten Vokaltrakt und eine sehr helle Klangfarbe, mit der nur sehr wenige Sänger gewillt sind "in der Praxis" auch zu singen bzw. die nur in sehr wenigen Stilen akzeptiert ist. Die Art von Metal-Gesang, die der TE anstrebt ist zufälligerweise relativ nah an dieser standardisierten Technik, weshalb dort das Stimmfach tatsächlich auch in der Praxis so gut wie egal ist.

Die Aussage ging vor allem in die Richtung, dass wenn jemand Rekorde in Sachen Tonhöhe brechen will, das Stimmfach kein Hinderungsgrund ist. Sobald aber der Wunsch nach einer bestimmten Klangfarbe ins Spiel kommt (wie z.B. in der Klassik), kann das Stimmfach eine deutliche Rolle spielen.

Im Contemporary-Gesang gibt es ja durchaus auch Klangfarben, nach denen man Sänger kategorisieren kann. Diese hängen aber oft weniger vom Stimmfach ab als beim klassischen Gesang. Die vom TE genannten Sänger würde der Amerikaner wahrscheinlich allesamt als "edgy" von der Klangfarbe bezeichnen, was im Rock relativ gängig ist. Eine sanfte Stimmfarbe wie etwa beim späten Elvis bezeichnet man als "bluesy". Diese Stimmfarben hängen im Gegensatz zu den klassischen Stimmfarben wie "Bariton/Tenor etc." aber viel mehr von der Technik ab als von der Physiologie.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ergänzend: Bei mir ist der Knoten für die richtige Technik in der Höhe übrigens ist erst daraufhin geplatzt - weil ich es nicht mehr krampfhaft versucht habe. ;)
Das kenne ich nur zu gut. Der Trick ist, die Klangfarbe zu finden, mit der die eigene Stimme in die Höhe kann und nicht krampfhaft zu versuchen einen vermeintlichen "Tenor-Gesang" oder ähnliches zu erzwingen (bzw. in meinem Fall Bariton-Gesang).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Danke moniaqua, du machst mich ja ganz verlegen.

Ehre, wem Ehre gebührt! :) Kein Grund zur Verlegenheit.

Und ich bin zwar vom Timbre und von der Stimmbeweglichkeit her ein Sopran - aber du wirst lachen, ich kann nicht hoch singen.

Vermutlich könntest Du, wenn Du es trainieren würdest. Aber wozu?

Jede Wette, dass du (Mezzo?) höher kommst als ich. Für mich ist schon jeder Ton jenseits von f" eine Qual

Naja, beim g'' und aufwärts muss ich schon meine Pobacken z'ammzwicken ;) Aber es geht schon, inzwischen quäle ich mich da nicht mehr. Wenn ich die Stütze gebacken kriege und den Stimmsitz... Mezzo mag sein, vielleicht heller Alt, auf alle Fälle "etwas Tieferes".

Ich verstehe nämlich den Sinn dieser ganzen Diskussion immer weniger, bzw. dieses Versteifen auf Kategorisierungen und Schubladen. Warum will plötzlich jeder wissen, welches Stimmfach er hat, und dann bitte möglichst Sopran oder Tenor sein ??
Was spielt das bei Contemporary überhaupt für eine Rolle?

Da sind wir uns einig, und wenn ich manche alte Aufnahme auf youtube anhöre, würde ich das sogar auf die Klassik ausweiten.

Sie meinte dann, "schön, dass die Sängerin ein Alt ist - von einem Sopran hätte ich mir das Lied nicht vorstellen können ..."
Ich lach mich schlapp :)

Ich lach mit :) Dann ist Vali Kontraalt und ich Tenor, oder? :)

Das hört sich für mich eher so an, als hätte seine Lehrerin eine bestimmte Klangvorstellung für ihn. Wieso sonst sollte man Songs transponieren, wenn man die Höhe schafft;

Das muss nicht sein. Wenn der Song ständig in einer sehr hohen Lage ist, kann das für eine tiefer angelegte Stimme anstrengend bis äußerst schädlich sein. Und dann ist es schon sinnvoll, ihn zu transponieren in eine bequemere Lage, einfach, um die Stimme zu schonen.

Ich meine, wenn man mich nur sieht, sagen die meisten direkt Alt oder maximal Mezzo,

Und mich würde man bestimmt als Sopran einstufen :) Ich sang einmal auf einem Schülerkonzert, da waren die Sopräne groß und die Alt klein, wir standen da wie die Orgelpfeifen - nur reziprok :rofl:

Aber wenn die Stimme sich dann verbessert hat und sich abzuzeichnen beginnt wohin die Reise klanglich geht, sollte man tunlichst mit ihr Frieden schliessen - oder mehr noch: lernen sie zu mögen! Aussagen wie: ich möchte unbedingt höher, tiefer, lyrischer oder mit mehr Wumms singen können, sind meiner Ansicht nach ausserordentlich "gesangsverhindernd" :(. Weil: ich glaube, sich wirklich voll in den Gesang hineinbegeben und mit höchster Emotion und vollem Körper singen kann man nur, wenn man seine Stimme auch wirklich mag!

Du hast ja so etwas von Recht!
 
Das muss nicht sein. Wenn der Song ständig in einer sehr hohen Lage ist, kann das für eine tiefer angelegte Stimme anstrengend bis äußerst schädlich sein. Und dann ist es schon sinnvoll, ihn zu transponieren in eine bequemere Lage, einfach, um die Stimme zu schonen.
Kommt auf die Definition an: Eine bestimmte Lage wirklich zu "können" heißt für mich, dass man sie eben ohne Anstrengung und unabhängig von z.B. der Tagesform singen kann. Die Höhe ist erst dann richtig erschlossen, wenn sie auch bequem zu singen ist. Wenn die Höhe anstrengend ist kann es eine unpassende Technik sein oder das Stimmfach erlaubt eben nicht mit der gewählten Klangfarbe angenehm in dieser Höhe zu singen.

Wenn ich die Vollstimme in die Höhe prügle, ist sie für mich auch anstrengend und auf lange Sicht wird das meine Stimme belasten, für einen Tenor ist das wahrscheinlich weniger anstrengend. Meine Stimme ist schlicht und einfach nicht geeignet in der von mir gewünschten Klangfarbe in dieser Höhe vollstimmig zu singen. In der Randstimme kann ich diese Höhe aber unangestrengt, zuverlässig und einfach singen.

Das ist letztlich eine Frage der gewünschten Klangfarbe und ob die für die Höhe und die eigene Stimme "geeignete" Technik diese noch hergibt oder nicht.

Natürlich gibt es für jede Stimme eine Tonhöhe, ab der das Singen generell anstrengend wird. Aber für die meisten Stimmen liegt diese Tonhöhe doch ziemlich weit außerhalb dessen, was im Contemporary-Gesang typischerweise vorkommt. Auch das von Bell genannte F5 ist für Frauen-Stimmen im Contemporary-Bereich ja schon ziemlich hoch.

Ich würde mal behaupten, dass Männer-Töne oberhalb von C5 und Frauen-Töne oberhalb von F5 im Contemporary-Bereich doch eher die Ausnahme sind. Selbst in der Stilistik, in die der TE will, spielt sich das meiste doch eher im Bereich um das hohe C5 ab, auch wenn es im Vergleich zu anderen Genres alles recht hoch ist.

Das typische Problem ist in den meisten Fällen vielmehr, dass ein "Hochpushen" der Vollstimme gewünscht ist, aufgrund der "sprechähnlichen" Klangfarbe, die heutzutage so in ist im Contemporary-Bereich. Aber da sind wir dann auch wieder bei der gewünschten Klangfarbe.
 
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Wenn die Höhe anstrengend ist kann es eine unpassende Technik sein oder das Stimmfach erlaubt eben nicht mit der gewählten Klangfarbe angenehm in dieser Höhe zu singen.
Und was sagst Du jetzt anderes als ich? :confused:
 

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