Jetzt kommt meine Frage: Mein Gedanke war jetzt die Gitarre nicht mehr über die Pa laufen zu lassen sondern die Gitarre über zwei frfr Boxen zu schicken welche neben den Pa Boxen hängen.
Es wurde noch nicht so drastisch gesagt, wie es meiner Meinung nach gesagt werden muss:
Auf gar keinen Fall.
Wie SubbrSchwob schon schrob, sind "FRFR-Boxen" nichts als Multifunktionsboxen aus dem eher billigen Segment. Sprich, du würdest eine PA neben einer PA aufbauen. Dass das klanglich kaum einen Mehrwert bieten kann, sollte auf der Hand liegen – es sei denn, du schaffst dir zwei hochwertige Topteile an. Et voila, auf einmal hast du eine hochwertige PA, sodass man konsequenterweise alles andere auch über deine Boxen laufen lassen sollte und die weniger hochwertige gar nicht aufgebaut werden braucht.
deshalb war ja der Gedanke da Boxen zu verwenden welche für Gitarrensound gemacht sind.
Gitarrenboxen sind für Gitarrensound gemacht.
Die sogenannten FRFR-Boxen sind per Definition für alles gleichermaßen geeignet (dem Anspruch werden sie wegen mäßiger Qualität nicht gerecht, aber das ist ein anderes Thema). Wie gesagt: An sich sind das "neutral" klingende Boxen, über die du auch Keyboard, Dudelsack, Gesang oder EDM spielen könntest.
Ich spiele selbst seit Jahren nur noch über Modeller direkt ins Mischpult und fahre damit sehr gut. Bei vielen Modellern kannst du übrigens nicht nur Mono/Stereo ins Mischpult gehen, sondern hast noch einen separaten Mono-Ausgang für eine Monitorbox oder Gitarrenendstufe, sodass du dir auf der Bühne immer noch eine Gitarrenbox aufbauen könntest, falls du das willst. Ich persönlich bin kein Fan von letzterem, weil du mit einer Monitorbox näher an dem dran bist, wie der Höreindruck fürs Publikum auch sein wird.
Ich schließe mich an, dass du erstmal mit der Mikroposition experimentieren solltest. Falls du Zugriff auf ein Audiointerface hast (oder vielleicht kann ja euer Mischpult im Proberaum ein Signal über USB an einen Computer schicken?), dann nimm einfach mal fünf verschiedene Mikropositionen auf. Fang mit dem Mikro direkt in der Mitte des Lautsprechers an und wander dann immer ein Stück nach außen. Spiel dabei jedes Mal das Gleiche, oder falls du einen Looper hast: Benutz den. Wenn man das zum ersten Mal macht, wird man staunen, wie riesig die klanglichen Unterschiede sein können. Hängt allerdings auch etwas vom Mikro und Lautsprecher ab: Bei manchen machen 5mm schon einen Unterschied, den ich als entscheidend bezeichnen würde, bei anderen wirds erst bei ca. 2cm richtig deutlich. Wenn man auf die Position nicht achtet, kann es höchstens zufällig gut klingen.
Jetzt kommt ein großes
ABER: wenn du einen handelsüblichen Amp und ein handelsübliches Mikro nimmst, wirst du in aller Regel immer noch ein bis zwei Frequenzen haben, die unangenehm hervorstechen. Das mag einem persönlich direkt vor dem Amp noch nicht auffallen (der Klangeindruck ist durch eine typische Boxenkonstruktion eh total anders), aber über die PA merkst du es dann, dass vielleicht irgendwo was kreischig oder harsch klingt. Das gilt auch für gute Boxen und gute Mikros, auch wenn es natürlich stimmt: je besser das Material, desto weniger muss man "reparieren".
Der Vorteil an einer Lösung mit einem Modeller ist, dass du mit einer optimierten Signalkette ins Mischpult gehen kannst. Sprich, die Korrekturen, die man vielleicht noch im Mischpult machen würde, kannst du zumindest teilweise schon in deinem Modeller integrieren. Ich rede da von zwei wesentlichen Aspekten:
1) Dein Gitarrensound muss grundsätzlich schon ordentlich ins Bandgefüge passen, also z.B. nicht zu basslastig/dünn, höhenlastig/dumpf sein
2) Die angesprochenen Frequenzen, die unangenehm hervorstechen, kannst du mit einem EQ gezielt absenken.
Wenn dir das gelingt, ist der größte Teil der Arbeit erledigt und der Rest wäre nur noch Feinschliff, der zwar cool ist, aber nicht mehr darüber entscheidet, ob es ein geiler Abend wird oder nicht.
Und ja, das erfordert ein bisschen Erfahrung, wird also nicht beim ersten Mal gelingen. Aber mit der Zeit kommt man immer mehr ans Ziel.
Weil du von gröber, schepprig, kratzig sprichst: Das Problem hatte ich auch eine ganze Zeit lang. Kannst du eine Aufnahme machen und hochladen? Das wär das Beste. Ansonsten klingt das für mich danach, dass wahrscheinlich irgendwo zwischen 2 kHz und 4 kHz etwas "zu viel des Guten" ist. Das ist ein superhäufiges Problem von verzerrten E-Gitarrensounds.