Hab ich es jetz richtig verstanden,dass man nicht die einzelnen Patterns verschieben kann,sondern alle zusammen verschieben muss?
Ich bin vorher davon ausgegangen,dass man die einzelnen Patterns universell einsezten kann,aber beim obigen Post sieht es so aus als wenn man immer alle gleichmäßig verschiebt...das würde für mich auch mehr sinn machen.
Genau das ist der Punkt, wenn ich hier auch noch ein wenig Senf beimengen darf. Die fünf einzelnen Patterns sind eigentlich nur Ausschnitte aus einem "großen Pattern", das sich über das gesamte Griffbrett streckt. Das siehst Du auch daran, wenn Du Dir die Verbindungen zwischen den Einzelpatterns anschaust, das Ende des Einen ist immer gleichzeitig der Anfang des Nächsten (und nach dem 5. kommt wieder das 1. Pattern usw., quasi endlos (also soweit wie Dein Griffbrett reicht, natürlich)).
Ich würd' empfehlen, für einen Moment mal die Patterns nicht mehr als Patterns anzusehen, sondern genau zu schauen, welche Noten da denn gespielt werden. Das schaust Du Dir für alle 5 Patterns an, und Du wirst sehen, das sind immer die gleichen 5 Noten (Penta = fünf), nur in verschiedenen Lagen. Wenn Dir das klar ist, ist auch klar, daß Du nicht einfach ein Pattern durch ein beliebiges anderes ersetzen kannst. Wenn Du beispielsweise im zweiten Bund das erste Pattern spielst und versuchst, im zweiten Bund auch das beispielsweise dritte Pattern zu spielen, klappt das nicht, denn wenn Du Dir die Noten anschaust, die Du dann mit dem dritten (also falschen) Pattern im zweiten Bund spielst, wirst Du sehen, daß das völlig andere 5 Noten sind.
Die Patterns sind bloß ein Hilfsmittel, um immer die gleichen 5 Töne auf dem Griffbrett zu finden. Damit kann man's leichter lernen, jedoch wird dadurch auch leider das Pferd von hinten aufgezäumt, denn eigentlich geht's nicht darum, abstrakte Patterns auf dem Griffbrett zu dudeln, sondern darum, immer die gleichen Töne wiederzufinden (nach meinem Verständnis jedenfalls).
Leider verstehe ich den Unterschied zu Moll und Dur nicht,und ich kann nicht verstehen wie ein und der selbe Ton einmal Moll und einmal Dur genannt wird.Das macht doch keinen Sinn vor allem wenn beide Pentatoniken absolut die selben Töne haben.wenn ich jetz A-Moll oder D-Dur spiele,wie kann ich die unterscheiden?ICh meine die Grundtöne sind zwar anders markiert,liegen aber dennoch auf dem selben Bund,also kann man daran doch keinen Unterschied höhren.
Wenn ich jetzt Pattern I einmal in A-Moll und einmal in D-Dur spiele,dann spiele ich doch die selben Töne wie kann eines davon (laut dem Wikibook) traurig klingen,und das andere Fröhlich,das macht für mich überhaupt keinen Sinn,da man ja beides mal das selbe spielt?
Du meinst hier wahrscheinlich nicht D-, sonder C-Dur, oder? Ein "Ton" an sich wird nicht Moll oder Dur genannt, ein Ton an sich ist auch nicht das eine Mal traurig und das andere Mal fröhlich, damit ist immer die ganze Tonart gemeint. Schau Dir mal die Töne der der C-Dur-Tonart an (also nicht die Pentatonik, sondern die "ganz normale" Dur-Tonart): C-D-E-F-G-A-B-C. Die Töne der Tonart A-Moll: A-B-C-D-E-F-G-A. Genau die gleichen, nur von einem anderen Grundton aus. Deswegen sind das auch Parallel-Tonarten (nimm's einfach mal hin, das würde hier jetzt zu weit führen). C-Dur hört sich auch wirklich nach Dur an, A-Moll nach Moll, trotz der gleichen Töne. Das liegt an den Abständen zwischen den Tönen, den Intervallen; die sind nämlich keineswegs gleich. Der C-Dur-Akkord beispielsweise besteht aus C-E-G, also C plus 4 Halbtonschritte (große Terz) gleich E, plus drei Halbtonschritte (kleine Terz) gleich G; Der A-Moll-Akkord aus den Tönen A-C-E, also A plus DREI Halbtonschritte (kleine Terz) gleich C, plus VIER Halbtonschritte gleich E. Der Witz ist nur, daß bei Dur zuerst große, dann kleine Terz kommt und bei Moll andersherum.
Was will uns diese Weisheit sagen? Die gleichen Töne können, anders angeordnet bzw. mit verschiedenen Intervallen zwischen ihnen, einen ganz anderen Charakter haben.
Die A-Moll- und die C-Dur-Pentatonik haben also auch die gleichen Töne (ist ja klar, wenn schon die ganze A-Moll-Tonleiter die gleichen Töne hat wie die C-Dur-Tonleiter, die Pentatonik ist ja nur eine Teilmenge von diesen).
Wo ich es jetzt aber nicht mehr wirklich erklären kann ist, weshalb das eine A-Moll-Pentatonik und das andere C-Dur-Pentatonik genannt wird, denn bei beiden gibt's weder kleine noch große Terzen, die ja meinem Verständnis nach das Tongeschlecht Dur oder Moll ausmachen (hm, stopp, stimmt auch nicht, C auf E wäre ja beispielsweise 'ne große Terz, oder? OK, das bekomm' ich auf die Schnelle aber nicht erklärt). Da gibt's aber auch irgendwo einen Thread drüber. Ich hoffe aber, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, daß das für das praktische Improvisieren, also das Spielen von Tönen einer Pentatonik zu einem Stück, keinen wahnsinnig großen Unterschied macht. Ist natürlich von Vorteil, zu wissen, wo beispielsweise der Grundton liegt, da ist dann ein Unterschied zwischen der Dur- und Moll-Pentatonik. Der ist aber sicher einfach zu lernen, ist ja nur um ein Pattern verschoben.
Grüße
P.S.: Zerlegt mich bitte nicht, wenn da was falsches stehen sollte, ich spiel noch nicht wahnsinnig lange und beschäftige mich auch noch nicht wahnsinnig lange mit der Theorie, aber so würd ich's jetzt erklären, und so ergibt's auch Sinn für mich. Kann ja auch vielleicht hilfreich sein, das von einem anderen relativen Anfäger zu hören.