Das ist schon richtig. Man weiß aber auch genau, dass der/die GL (auch) dafür bezahlt wird, sich die Fehler, die man macht, anzuhören und zu erdulden
Klar, das weiss man natürlich. Aber ärgern tut man sich halt trotzdem immer ein bisschen, wenn im GU Fehler passieren, die zuhause nicht mehr oder weniger vorkommen. Gibt ja auch ohne diese in der Regel immer noch mehr als genug zu kritisieren
Du oder Deine GL setzen Dich (unbewusst) unter Druck. (...) Bist Du es selber, ändere Deine Einstellung.
@CarpeBratschem
Für sich unter Druck setzen, bin ich selber ein gutes Beispiel
Ich erzähl mal ein bisschen, vllt hilft dir das bei deinem Problem ein wenig weiter
Als ich vor 3.5 Jahren bei meiner heutigen Lehrerin begann, war es die absolute Härte und ich das erste halbe Jahr sozusagen im Ausnahmezustand. Das lag nie am Verhalten meiner GL, da gab und gibt es nicht das geringste auszusetzen, aber die Situation war einfach sehr speziell: ich die einzige echte Hobby-Schülerin, alle anderen Schüler Profis in Ausbildung, fertige Berufssänger und ein paar Semi-Profis (=Amateure die auf Profiniveau singen und teilweise auch vom Singen leben). Ich war also nicht nur ein totaler Exot in dieser Gesangsklasse sondern auch das absolute Schlusslicht (bin beides immer noch, aber mittlerweile ist mir das wurscht
). Kommt dazu, dass meine GL einen äusserst prall gefüllten Terminkalender hat und dass sie auch immer wieder Schüler abweist, die gerne bei ihr Unterricht hätten. Zudem geht man nicht zu ihr, um "einfach mal ein bisschen zu singen" sondern um wirklich seine Stimme auszubilden - ist ja klar beim Profil das ihre Schüler normalerweise haben.
Das erste halbe Jahr hatte ich dann Probezeit, erst danach wollte die GL entscheiden, ob sie definitiv mit mir arbeitet. Ich bin in dieser Zeit des öfteren, sprich nach jeder Stunde die nicht so optimal lief, "Tausend Tode gestorben", hatte immer Angst, sie schmeisst mich raus. Ich hatte nämlich schnell gemerkt wie wunderbar ihr Unterricht ist und was für eine einmalige Chance für mich. Wenn ich mir das vermasselt hätte...
Also mehr Druck geht kaum. Das Gute daran war allerdings, dass ich, die ich bei meiner vorherigen GL ein ausserordentlich fauler Hund war
(gut - nicht nur faul, wusste damals halt auch nicht, wie man gescheit üben soll), plötzlich zum absoluten Streber wurde, was Fleiss/üben betraf, mich da sozusagen mit einem Schlag von Kindergarten- auf Uni-Niveau katapultierte.
Die Gesangsstunden habe ich trotz allem immer sehr genossen und so hat meine GL auch nichts von diesem Druck gemerkt. Als ich ihr nach der Probezeit dann erzählte, was für einen Druck ich mir gemacht hatte, hat sie ziemlich geschimpft. Ist übrigens die einzige Situation wo sie ärgerlich wird: wenn sie merkt, dass man sich selber Druck macht, zu viel von sich verlangt, übermässig ehrgeizig ist, sich zu sehr mit anderen vergleicht... Natürlich will sie, dass man fleissig ist und vorwärts kommt, aber immer so, dass man sich selber und seine Stimme nicht überfordert, denn das ist ein ganz gefährlicher Bremser in der Stimmentwicklung!
Heute ist es übrigens schon lange so, dass ich (durchschnittlich gesehen) nirgends so gut singe wie im Unterricht!