die Website von Ishibashi sagt in der Tat aus:
-No export model from Fender Japan, Takamine, and Ibanez Japanis available from us.
Ob dies nun für bestimmte Exportmodelle gilt oder für das gesamte Programm, kann ich nicht bewerten, da werde ich bei Gelegenheit mal nachfragen. Auch gibt es irgendwo den Hinweis, daß man keine neuen Gibsons exportieren darf
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Hier meine persönlichen Anmerkungen zu meinen FenderJapan Bässen:
Mit meinem 2007 (CIJ) Preci PB62 von Fender Japan bin ich zufrieden. Es ist wohl eher ein Einsteigermodell, dafür spricht auch der Listenpreis von 70.000Yen, rund 500Euro, der Strassenpreis liegt noch deutlich tiefer. Dreiteiliger Korpus aus Linde (das ist das einzige - subjektiv empfundene - Manko, da ich immer in Richtung Esche/Erle "erzogen" wurde), aber alles solide verarbeitet, nur die Bünde habe ich an der Fingerseite noch etwa sabrichten lassen, war mir persönlich zu rauh, eine Sache von wenigen Minuten. Der Hals war gerade, die Saitenlage habe ich mir auf niedriger angepasst, die Bundreinheit war okay, allerdings habe ich die originalen Roundwounds gleich runtergeworfen und durch Daddario Chrome Flats 45-100 ersetzt. Die schwarzeLackierung ist dünn und fehlerfrei aufgetragen, die Holzmaserung ist gerade so wahrnehmbar, der seidenmatte Ahornhals ist gut griffig, das Palisandergriffbrett ist als slab und nicht nur als Furnier aufgesetzt. Ein dunkler skunk stripe verdeckt die Fräsung des Truss Rods. Die Tuner sind stabil, dieBrücke besteht aus dem bekannten Blechwinkel, welcher solide verschraubt ist. DieStimmung bleibt stabil, dead spots gibt es keine. Eine Fender Gigbag gab es mit dazu. Der Sound ist typisch PB, jeder Bass klingt dennoch individuell etwas anders. Unplugged ist er etwas leise, ob dies vom Lindenkorpus kommt, kann ich nicht beurteilen
Der 1951 Preci Reissue OPB-BLD (Listenpreis war 130.000Yen, ca 950Euro, allerdings ist die Produktion ausgelaufen) ist wertiger gefertig, das spürt man schon an dem hochglanzlackierten massiven Ahornhals,der sich wunderbar bespielen läßt. Die Vintage Tuner spannen im klassischen Uhrzeigersinn, allerdings waren alle vier suboptimal montiert, da man für die vorbildgerechten Überstände innen an der Tunerplatte keine Aufnahmebohrung im Holz der Kopfplatte angebracht hatte, sondern einfach nur brutal festschraubte,so daß sich die Tunerplatten leicht bogen. Das konnte rasch korrigiert werden, aber es war von Fender Japan sehr unprofessionell ab Werk, eigentlich schade.
Über den "butterscotch blonde" Farbton mag man streiten, die Lackierung ist sehr transparent, man sieht schön die Maserung des einteiligen Esche-Korpus fast bläulich durchschimmern. Dass sich der brettähnliche Korpus nicht dem Bauch anpasst setze ich als bekannt voraus. Auch hier habe ich die Saiten durch DaddarioChrome Flats 45-100 ersetzt, die wegen der string through Montage gerade noch lang genug sind. Gutes sustain durch string through! Saitenlage habe ich nach unten korrigiert, die Bundreinheit stößt bei den 2+2 Saitenböckchen an physikalischeGrenzen.
Die Ausfräsungen im Korpus sind sauber ausgeführt, ebenso die Kanäle für die Kabel, Abschirmungen gibt es vorbildgerecht nicht. Der Klang ist "Fender - klassisch", dennoch habe ich den PU durch einen Seymour Duncan SCPB-3 ersetzt, das gibt deutlich mehr Druck mit etwas mehr Mitten und Höhen. Habe auch die typischen Covers über Brücke und PU montiert, beim PU Cover muss man etwas am Pickguard mit der Feile korrigieren, bis sich die Kanten schön anschmiegen. Fingerrest gibt es nicht, das kann man aber selber anfertigen.
Der 1951 PB RI ist ein tolles Liebhaberinstrument, würde ich mir immer wieder kaufen, der 2007 PB62 eher ein solides und bewährtes Arbeitspferd in seiner Preisklasse, aber kein Top-Instrument. Dennoch spiele ich beide gerne, am liebsten jedoch aber meinen uralten J-Bass (1963, US) wegen des dünnen schmalen Halses und der Klangvielfalt. Ob nun Fender Japan besser/schlechter gegenüber USA, Mexico etc. ist, darüber wurde schon viel geschrieben, da halte ich mich raus.
Gruß,
Andreas