Guenzelsen
u kannst die leute bei Talkbass fragen. Oder mal EBay USA durchforsten. Oder hab etwas Geduld, dann schau ich bei Talkbass nach jemandem, der helfen kann.
Zu GenzBenz gibt es folgende Informationen:
Fender hat GenzBenz nicht "gekauft". Genz war schon seit langem, beinahe 10 Jahre, im Firmenverbund / Investmentverbund Kaman, der unter der Muttergesellschaft FMIC (FenderMusicalInctrumentsCoorperation) für alle Beteiligungen / aufgekauften Firmen zuständig war.
Die Firmenstruktur wurde geändert, so dass GB nun direkt FMIC untersteht. Bis jetzt ist es so, dass alle Mitarbeiter weiter bei GenzBenz angestellt sind. Allerdings wurde der Firmensitz geändert.
Leider gibt es, die Zukunft von GB betreffend, kein offizielles Wort. Fakt ist, dass nun Fender den Import von GenzBenz-Artikeln übernommen hat. Das hat damals, vor gut einem Jahr, für den Anfang des Eklats gesorgt, als Fender France, der offizielle Importeur, den Läden nur noch dann GB-Artikel geliefert hat, wenn der Laden einen Mindestbetrag von verschiedenen Fender-Produkten auf Lager hatte.
Wenn Du Dir vorstellen willst, dass Du erst um, sagen wir mal 20.000 Euro Fender Bässe, Gitarren und Amps im Laden haben musst, um dann GB-Amps- und -Boxen führen zu "dürfen", dann verstehe ich die französischen Händler, die ja am liebsten (vor allem die teuren Sachen) "just in time" bestellen, wenn sie dann schon aus Protest nur noch Mindestmengen abnehmen und sagen: "Ändert Ihr erstmal das Vertriebskonzept, dann machen wir auch mit anderen Artikeln weiter!"
Offizieller Importeur ist also jetzt Fender. Das ist alles, was als offiziell anzusehen ist. Da Fender nichts nach aussen lässt, ist es verständlich, wenn die deutschen Läden erst mal alles von GB 'raushauen. Einerseits schade, andererseits haben die Kunden, die noch an nen Amp gekomme sind, ein echtes Schnäppchen gemacht. Z.B. der GBE 750, der um € 499,-- in Brilon zu haben ist.... Da ärgert sich so mancher Gebrauchtkäufer...
Talkbass - Member Agedhorse ist immer bereit, zu helfen. Er hat mir zugesagt, auf Anfrage die Service-Center in Europa zu benennen, die seiner Meinung nach die meisste Ahnung von GB-Produkten haben. Wenn man ein per PM behebbares Problem hat, ist er sofort dabei. Ansonsten würde er die Dinger selbst reparieren, wenn man sie ihm in die USA schickt. Ist vielleicht etwas umständlich, aber gut zu wissen.
Der Trend in der Firmengeschichte sieht so aus, als ob GenzBenz weiter produziert, aber das neue Vertriebsnetz eben noch nicht gesponnen ist. Na, ich lass mich überraschen. Wenn ich was neues höre, geb ich Euch bescheid.
Esit sagt zur Situation von GenzBenz: Eben habe ich eine Werbung für einen Ashdown-Amp gesehen. Dort stand zu lesen, dass sich Mark Gooday nach der Übernahme von trace Elliot von Kaman die Firma Ashdown gegründet hat. Das Wichtige daran ist, dass es Trace Elliot auch wieder gibt, unter Regie von Fender. Denn, wie schon gesagt, Kaman gehört zu FMIC. Also ist noch lange nicht alle Hoffnung vergebens.
Ich bin absoluter Fan von GenzBenz Amps geworden, und möchte Telefunky absolut widersprechen: Das sind nicht nur die Boxen. Es ist so, dass GenzBenz ja aus dem PA-Sektor kommt und damals mit "Bins" angefangen hat. Daher sprechen die Amerikaner den Firmennamen auch eher wie "GenzBins" aus.
Jeff Genzler versucht, seine Boxen so neutral als möglich, mit absolut linearem Frequenzverlauf, zu bauen. Dieses "ungefärbte" macht den Charme - aber auch das vernichtende bei schlechten Amps - aus. Die Endstufen, die Genzler entwickelt hat, sind, vor allem bei den MosFET-Amps, PA-Endstufen nachempfunden. Auch die Class-D-Endstufen werden durch dieses 3DPM und wie die ganzen elektronischen Kniffe so heissen, so neutral als möglich gehalten. So bekommen wir am Ende genau den Sound, den der Bass hat - eines der "Geheimnisse", warum Bass über PA oft so fett und ausgewogen klingt, wenn man ihn über DI abnimmt. Dann haben wir bei den Genzbenz-Amps einen sehr mächtigen EQ. Mehr als an meinem GBE 1200 konnte ich den Sound noch mit keinem meiner Amps verbiegen (vielleicht beim LM II von Markbass) - wobei das gar nicht nötig ist. Es reicht, kleine Anpassungen vorzunehmen. Gleichzeitig kann man aber jeden Sound einregeln, der dem Benutzer gefällt.
Ich werde mir noch einen Streamliner 900 anschaffen. Wenn es sein muß, aus der USA. Die Geräte sind dort so preisgünstig, dass sich ein Import lohnen würde. Der GBE 1200 ist auf der offiziellen GenzBenz-Seite, unter der "2013" und FMIC steht, verfügbar. Dass der "ehemalige" deutsche Vertrieb wegen einem Gerät sich den A**** nicht mehr aufreisst, ist zwar nicht gut, aber verständlich. Wir müssen leider noch etwas abwarten.
Ich schreib nachher mal Agedhorse an und frag wegen dem GBE 1200. das interessiert mich persönlich.
TamashiiNoKagami: der ShuttleMax ist so gesehen das Spitzenmodell der Shuttle-Serie. Zwei Vorstufen, jede mit einer in zwei Bänder aufgeteilten semiparametrischen Mitten, dazu Bass und Höhen, die üblichen Filter, die schon mächtige Werkzeuge sind, die Soundformungsmöglichkeiten sind abgefahren. Dazu eine Solid-State-Vorstufe, eine mit einer 12 AX7-Röhre im Signalweg. Die Röhre kann man weit in die Sättigung fahren, so dass man recht agressive, aber auch schön warme Vintage-Sounds generieren kann. Beide Kanäle sind mischbar. Der Sound ist von Haus aus etwas fetter als der des "normalen" Shuttle. Bei der Serie .2, also 6.2 oder 9.2, kommt noch die "P.A.H.T"-Technologie zum Einsatz, das soll noch fettere Bässe bei mehr Transparenz und weniger Wäremeentwicklung bringen.
Die SolidState-Seite des Amps kann man ohne Gewissensbisse mit den Class-D-Modellen von Glockenklang vergleichen, vielleicht auch mit dem Warwick WA 1000, während der Tube-Preamp am ehesten mit Aguilar-Hybridamps verglichen werden kann. Dabei bleibt der SS-Pre aber ein Stück direkter als andere Class-D - Amps, es ist wirklich kein Vergleich, man muß das direkt in nem A/B-Test testen, um die Feinheiten der Amps zu verstehen. Aber auch nur so eingesteckt, alles auf Neutral eingestellt und drauf los gespielt sind Genzbenz-Amps eine Klasse für sich.
Das Spitzenmodell ist der Shuttle Max 12 bzw. 12.2. Der Unterschied liegt in der Endstufe, die hier zwei mal 600 Watt @ 4 Ohm oder 2 x 375 Watt @ 8 Ohm leistet. Es handelt sich so gesehen um zwei Shuttle 6 oder 6.2 Endstufen. Sie sind nicht brückbar. Also kann man zwei Boxen a 4 Ohm betreiben, vier a 8 Ohm, aber auch 1 x 4 und 1 x 8 Ohm, oder 3 x 8 Ohm, usw. usf. Jeder Shuttle oder Shuttle Max hat drei FX-Loops, einen je Vorstufe und einen globalen, der direkt vor der Endstufe sitzt. Die Soundformungs-Möglichkeiten sind absolut umfassend.
Wichtig, oft unterschätzt und übersehen: Die Tonregelung ist aktiv, sie funktioniert wie eine Gain-Stufe, so dass sich das Anheben der Mitten z.B. sich gleichzeitig direkt auf den Grad der Übersteuerung der Röhre auswirkt. Auch die Filter sind interessant: Der Low Frequency ist so gesehen ein einstellbarer Highpass, der von 30 Hz bis 50 Hz regelbar ist. 50 Hz stehen an, wenn der Filter aus ist. Alles zwischen 40 und 30 Hz wird stufenlos geregelt. Der Mid Shape Dilter wirkt wie der VPF-Filter bei dem Markbässen, nur wird nicht nur eine Centerfrequenz abgesenkt, um eine Badewanne zu generieren, sondern auch noch andere Frequenzbereiche angehoben bzw. abgesenkt. Das Center liegt bei 450 Hz. So kann man bei neutraler pre-Einstellung schnell einen schönen Sound einstellen. Leichter gehts nicht.
Der High Frequency Filter hebt die Höhen über 4.000 Hz angehoben, der Höhenregler des EQ hebt bis 4 KHz an. Ach ja, anders als bei einem Fender Tonestack oder anderen Kuhschwanzfiltern beeinflussen sich die Regler nicht gegenseitig.
Am besten waere, wenn Du den Amp mal selbst ausprobierst.
Ciao
Uwe