Hallo Gemeinde!
Kurzer Bericht vom Gig am Samstag, 17.09.2011
Berglichter Festival in Berglicht / Hunnsrück
Billing: The Crossed Bones (me and them guys), dann Human Zoo (Heavy-Coverband aus Oberschwaben) und zuletzt Black Day (ebenfalls Heavy Coverband, aus FFM/Hessen)
Auskunft des Veranstalters: "Der Bassist von Black Day spielt direkt über PA, Human Zoo bringt ihre 'Boxen' mit, Du kannst machen, was Du willst."
OK, ich also (misstrauisch wie immer....) lade meinen LM II samt einer SWR Workingpro 212 an 8 Ohm ein. Mal sehen...
Erster Soundcheck: Letzte Band, Black Day. Der Basser mit Behringer-DI - Box klingt nicht schlecht. Mein Halfstack steht
schon auf der Bühne, als die zweite Band, Human Zoo, ankommt. Der Basser, laut besser informierten Mitmusiker ein
ehemaliger Profimusiker, fragt, ob er denn meine Box benutzen kann. Ich sage gerne "Ja", hab mich auf so was eingestellt.
Auf die Frage, was er denn für einen Verstärker benutzt, kommt die Antwort: Ampeg.
Ja was denn für einen? SVT CL. Gut, wohl dem Dinge, aber da stimmt doch was nicht.... Ein Blick auf die Rückseite des
Ampeg bestätigt meinen Verdacht: Impedanzwahlschalter 2 oder 4 Ohm. Meine Box: 8 Ohm. Das ist meines Wissens
nicht soooo schlimm, da nur Transistorverstärker eine Mindestimpedanz haben, Röhrenverstärker eine Sollimpedanz,
so dass es zwar auf Dauer auf die Röhren geht, aber momentan nicht sehr ins Gewicht fällt.
Dennoch, ich schau mir das an und erkläre das dem Bassisten - und biete Ihm an, über meinen LM II zu spielen. "Probiers
einfach aus! Wir können dann immer noch den SVT CL dranhängen."
Er probiert es aus - und ist begeistert! Sehr schnell hat er mit Seinem Precision deLuxe (mit Jazz-Bass PU in Bridgeposition)
den Sound, den er braucht. OK, er hatte sich so einen 80's Hardrocksound eingestellt, wenig Bässe, viel brilliante Anteile.
Viel Attack. Aber es gefiel Ihm sehr, der Gesamtsound war auch gut.
Noch kurz zu den Techs des PA-Verleihs: Auf jeden Wunsch wurde mit Achselzucken geantwortet. Es konnte weder
etwas an der Monitor-Anlage geändert werden, also weder Instrumente draufgelegt oder weggenommen werden,
noch konnten Effekte auf Instrumente gegeben werden. Hall ging nicht, nur voll oder gar nicht, was dem Gesang
und einem Saxophon (Human Zoo) gar nicht gut tat. Der Bass wurde gar nicht über die PA übertragen, wir haben
dann einfach den LM II etwas aufgedreht und dafür gesorgt, dass der Bass auch im Publikum gehört werden konnte.
Später, als zum Schluß Black Day auf der Bühne war, wurde es klarer: Die Techs hatten den Sound von Black Day schön
ausgearbeitet und haben sich dann rundweg dumm gestellt - und einfach gar nichts mehr geändert. Andererseits
waren sie aber auch unfähig. Folgendes Gespräch habe ich aufgeschnappt: "Wie war noch mal das Passwort für die
Frequenzweiche?" "...keine Ahnung..."
Also, Kinders, wenn ich schon ne hochmoderne Prozessoranlage habe, bei der Dinge wie die Crossoverfrequenz per
Passwort geschützt sind, dann sollte es auch die Möglichkeit geben, das Setup für 3 Bands so zu speichern, dass die
Bands, die zuerst spielen müssen, auch einen vertretbaren Sound haben. Also entweder Unfähigkeit - oder Bosheit.
Wobei ich auf Unfähigkeit plädiere, sonst müsste ich noch mehr Sauer sein....
Nach deren Soundcheck waren dann wir dran. Mit zwei, drei Änderungen am Amp hatte ich wieder meinen Sound. Unser
Gig fing unmittelbar nach dem Soundcheck an, der sich aufgrund diverser technischer Schwierigkeiten bis 21:00 Uhr hinzog.
Es war ein toller Gig, bei dem mich mein LM II wieder mal komplett überzeugte. Vor Allem an der 212 - Box macht das Ding
unheimlich Alarm, bleibt dabei warm und seidig - ich mag ihn einfach.
Dann Human Zoo. Der Basser steckt Seinen Bass ein, drehte mit meiner Anleitung etwas am VPF - Regler, hatte sofort
Seinen Sound - und los gings.
Der Basser selbst war technisch sehr gut, man kann es dem Erzähler abnehmen, dass es sich um einen ehemaligen Profi
handelte. Da er sich nach mir dann doch für einen bassigeren Sound entschieden hatte, kam Sein Sound auch hervorragend
durch, selbst ohne PA - Support.
Nach dem Gig hatte ich Gelegenheit, länger mit Ihm zu quatschen. Er bedankte sich überschwenglich, meinte, dass er ohne
mich aufgeschmissen gewesen wäre - vor Allem bei diesen Technikern. Als er hörte, was ein LM III heute neu kostet, und um
was ich den LM II in der Bucht geschossen hatte, meinte er, dass er sich auch sofort nach einem umschauen würde. Nun, ich
muss gestehen, ich wippte auf den Zehenspitzen, da ich damit rechnete, dass er einen Tausch vorschlägt...
Nun, ich kann sagen, dass ich wieder mal einen Bassisten - und zwar einen Vollröhrenjünger - von der Qualität des Little Mark
überzeugt habe. Dazu ist der LM II in der Lage, jede Gig-Situation zu bewältigen. Wieder mal muss ich sagen: Ich bereue den
Kauf nicht die Bohne. Im Gegenteil, er ist eine Bereicherung in meinem Gear, man kann ihn auch im Zweifelsfall (brauche ich
jetzt einen Amp oder steht da was für mich?) immer dabei haben - spielt ja keine Rolle bei der Größe und Gewicht. Absolute
Empfehlung!