Unzufrieden mit T-Style custom-built (spez. Farbvorgaben) - Eure Meinungen?

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Wenn mir ein „professioneller Gitarrenbauer“ ...
Präsentation gehört da zum Job einfach dazu ...
Dann beziehe ich jetzt mal die andere Position: Es gibt Kunden, auf die hat man einfach keinen besonderen Bock. Die kommen mit nem Foto rein und sagen "so ne Gitarre will ich". Oder schlimmer, kommen überhaupt nicht rein und schreiben nur ein paar Whatsapps oder höchstens ne E-Mail.
Und wenn man zuletzt drei von dieser Sorte hatte, dann fertigt man den vierten eben einfach ab. Dem zieht man die Infos nicht aus der Nase. Der kriegt ne Gitarre nach Foto, wie gewünscht. Und ob er sie am Ende nimmt oder nicht, ist wurscht, denn die Anzahlung hat die Materialkosten gedeckt, und irgendwer wird sie schon kaufen, dieses Jahr oder nächstes.
So oder so ähnlich stell ich mir das vor.
 
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Wir wissen immer noch nicht ob 75 Km oder 750 Kilometer für Anreise nicht möglich sind.

Solange hier keine Erkenntnis zu vorliegen ist die Bereitschaft des Bestellers sich der Wirklichkeit zu stellen nicht zu greifen.


Von einem Handwerksmeister in Selbstständigkeit.
Ich muss meinen Job schon richtig machen, brauche aber auch den Kunden um zu seinem Ziel zu kommen.

Gruß
Der Newcomer II
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dann fertigt man den vierten eben einfach ab
falscher Weg
 
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Die kommen mit nem Foto rein und sagen "so ne Gitarre will ich". Oder schlimmer, kommen überhaupt nicht rein und schreiben nur ein paar Whatsapps oder höchstens ne E-Mail.
Sorry, aber dann lehne ich den Auftrag ab. Wenn die Anforderungen nicht klar sind fange ich nicht an. Und wenn der Kunde die Anforderungen nicht spezifizieren kann, egal auf welchen Gründen, dann setz ich mich entweder mit ihm zusammen oder mache ihn im Voraus darauf aufmerksam, dass er den Prozess eng begleiten muss.

Das fällt doch sonst auf mich zurück, wenn ich dem Kunden ein Produkt präsentiere, mit dem er nicht zufrieden ist - egal wie es vorher gelaufen ist. So ne Einstellung kann ich nicht nachvollziehen. Meine Meinung :engel:
 
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Dem TO wird hier wohl nicht mehr geholfen, denn der hat sich scheinbar verabschiedet .........?

Alles weitere ist also so sinnvoll wie das Hornberger Schiessen !

Daher :mampf:
 
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dann setz ich mich entweder mit ihm zusammen oder mache ihn im Voraus darauf aufmerksam, dass er den Prozess eng begleiten muss.
Ja. In einer idealen Welt würde der Kunde das verstehen und den Prozess eng und wertschätzend begleiten.

In der realen verliert er an dieser Stelle die Lust und schreibt dir ne Bewertung, dass es mit dir wahnsinnig kompliziert ist und dass es ja zum Glück noch andere Gitarrenbauer gibt.
Das fällt doch sonst auf mich zurück ...
Das tut es so oder so.
Sorry, aber dann lehne ich den Auftrag ab.
Dann heißt es "der hats wohl nicht nötig".
 
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In der realen verliert er an dieser Stelle die Lust und schreibt dir ne Bewertung, dass es mit dir wahnsinnig kompliziert ist
Ist halt die Frage was weniger Stress ist:

- keine Gitarre bauen und sich dann mit der schlechten Bewertung auseinandersetzen

- die Gitarre bauen, Stress mit dem Kunden haben, die Gitarre nicht abgenommen zu bekommen, trotzdem ne schlechte Bewertung bekommen und sich dann noch damit auseinandersetzen zu müssen

Das muss dann jeder für sich selber entscheiden.

Dann heißt es "der hats wohl nicht nötig".
Stimmt ja vielleicht auch :unsure:
 
Ich würde sagen der TE soll sich die Gitarre halt mal im Original anschauen. Vielleicht ist er doch ganz begeistert
und nimmt leichte Farbdifferenzen in kauf.
 
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Ist halt die Frage was weniger Stress ist:
- keine Gitarre bauen und sich dann mit der schlechten Bewertung auseinandersetzen
- die Gitarre bauen, Stress mit dem Kunden haben, die Gitarre nicht abgenommen zu bekommen, trotzdem ne schlechte Bewertung bekommen und sich dann noch damit auseinandersetzen zu müssen
- die Gitarre bauen, so viel Zeit, Geld und Nerven in "Kundenbetreuung" investieren, dass der Kunde zwar am Ende die Gitarre nimmt, aber die Aktion sich unterm Strich nicht gelohnt hat. Und der Spaß am Beruf bleibt auf die Dauer auch auf der Strecke ...
Das muss dann jeder für sich selber entscheiden.
So isses.
 
Nerven in "Kundenbetreuung" investieren
Wenn ich damit ein Problem hab bleibt immer noch die Möglichkeit einfach keine Maßanfertigungen zu bauen sondern nur nach eigenen Vorlagen im Baukastenprinzip zu arbeiten. Vollständig flexible Lösungen anbieten und keine Lust drauf zu haben ist halt irgendwie nur semicool.
 
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Im Titel steht ja als Frage - Eure Meinung?

Das will ich wohl beitragen:
Ich selber bin sehr der Typ: Eh isch misch uffresch, is et mir lieber egal!
Gerade bei einer Auftragsarbeit, besteht immer das Risiko, dass die Werkstatt nicht das produziert, was man sich vorgestellt hat.
In der Industrie versucht man da Missverständnisse so weit wie möglich zu vermeiden, indem man als Auftraggeber ein "Pflichtenheft" schreibt, in dem die Kundenwünsche möglichst genau beschrieben sind und der Auftragnehmer erstellt dann ein "Lastenheft", wo er möglichst genau beschreibt, was der Kunde erwarten kann. Ist man sich da einig, macht man einen Vertrag.

Im normalen "privaten" Geschäftsalltag wird das selten ausführlich gemacht, weil das meist zu viel Aufwand ist und Auftraggeber und -nehmer, selten fachlich auf "Augenhöhe" diskutieren können (...ich kann einem Elektriker schwerlich vorgeben, dass der die Arbeiten nach DIN XY auszuführen hat und welchen Kabelquerschnitt er zu verwenden hat, wenn ich davon eigentlich gar gar keine Ahnung habe... )

Hier in diesem Fall beißt die Maus aber IMO kein Faden ab: Mündliche Absprachen sind zwar grundsätzlich vertraglich bindend, aber eben schwierig zu beweisen/durchsetzbar. Wenn ich also das Risiko vermeiden möchte, das "Falsche" zu bekommen, habe ich auch die Verpflichtung, das entsprechend abzusichern (z.B. ein Muster mit der Lackierung vorab einzufordern). Da die komplette Verantwortung der Werkstatt zuzuschreiben, ist IMO auch nicht fair. Gerade so eine Sparkel/Flitter Lackierung ist wegen der Partikel IMO immer ein "Unikat". Ich hätte gar nicht erst die Erwartung, dass bei einem kleinerer Luthier da eine große Chance besteht, bei diesem Typ von Lackierung da eine eins zu eins Replik einer Fotovorgabe überhaupt treffen zu können. Da sind wir wieder dabei, dass fachlich oft nicht auf Augenhöhe diskutiert werden kann, und dass das was für den Auftragnehmer sonnenklar ist, für den Kunden noch lange nicht so ist.

Ich persönlich würde daher versuchen, mich mit diesem Unikat anzufreunden und auch die positive Aspekte, die diese Lackierung hat, abzugewinnen (z.B. das dass feinere Gesparkel auf die Dauer weniger "aufdringlich" wirkt und sich IMO auch optisch besser mit einem Aging verträgt,...).

Wie ich oben geschrieben habe, selbst wenn ich mich schon sehr im "Recht" sehe, ist es mir oft nicht den Stress wert, dieses "Recht" dann auch durchzusetzen. Ja, dadurch bekomme ich manchmal, weniger, als mir eigentlich zusteht, aber Lebenszeit, die man mit "Nerv und Ärger" verbraucht, ist IMO oft noch mehr Verlust. Wenn ich selbst aber auch noch mein Anteil am Malheur habe, würde ich da auch entsprechend noch mal kleinere Brötchen backen.

So weit nur meine persönliche Meinung.
 
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Ich finde den Farbunterschied sehr groß.
... ohne ordentlichen Weißabgleich ist das wenig beweiskräftig ... bei Glimmer kommt dann noch dazu, dass jeder Lichteinfallswinkel andere Effekte bringt. "pingelig" würde da aus meiner Sicht bedeuten, dass du eine Vorgabe ranschaffst, die entweder die Farbe (Material) festlegt, oder eine Fläche als Referenz vorlegst. Alles andere ist für den Bauer ein übles Roulette, bei dem er immer verliert ...
EDIt: @InTune war schneller :D und ausführlicher ... aber so denke ich das auch ....
 
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Wenn ich damit ein Problem hab ... Vollständig flexible Lösungen anbieten und keine Lust drauf zu haben ...
Was du da zitiert hast, war der eher unwichtige Teil. Der wichtigere war "... die Aktion sich unterm Strich nicht gelohnt hat"
 
Gerade so eine Sparkel/Flitter Lackierung ist wegen der Partikel IMO immer ein "Unikat".
Hallo, das ist nicht so, sonst könnte kein Autohersteller und kein Gitarren-/ Basshersteller diese Farben anbieten.
Es ändert sich zwar je nach Winkel und Lichteinfall die Reflexion der Metallpartikel, die Farbe und der Effekt bleiben aber immer gleich.

Meiner Meinung nach haben wir es hier eher mit einem schwieriger zu lackierenden Metal Flake Lack = größere Metallpartikel - das war gewünscht,
ASAT Classic Orange Metal Flake.jpgASAT Classic Orange Metal Flake_.jpgASAT Classic S Orange Metal Flake.jpg
gegenüber einem leichter zu lackierenden Metallic Lack = kleinere Metallpartikel zu tun - das war nicht gewünscht.
ASAT Classic BB TAN Metallic.jpgASAT Classic BB TAN Metallic_.jpgASAT Classic TAN Metallic.jpg
Der Untergrund, sprich das Holz, spielt keine Rolle, da der Metallic / Metal Flake Lack deckend ist und die Farbe transparent darüber kommt.

G&L konnte in der Anfangszeit diese großen Metal Flake Partikel auch nicht lackieren und gab z. Bsp. die John Jorgensen Signature extern zum Lackieren.
John Jorgensen.JPG
Die zeitgleich hergestellten "normalen" Silver Flake Lackierungen mit kleineren Partikeln konnten sie selber machen.
ASAT SF ganz vorne.jpg
Viele Grüße, Peter
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Ach so, die Farben heißen Tangerine Metallic und Orange Flake.
 
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Hallo, das ist nicht so, sonst könnte kein Autohersteller und kein Gitarren-/ Basshersteller diese Farben anbieten.
Wenn ein Hersteller die Farbe, Flakes&Co in größer Menge einkaufen kann, kann er natürlich schon eine ganze Reihe sehr ähnlicher Lackierungen realisieren.
RAL sorgt zwar auch für eine Standardisierung, aber dennoch können und werden unterschiedliche Produktions-Chargen und unterschiedliche Verarbeitung zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Da ist so eine Sparkel Lackierung nicht so Karo-einfach, wie deckend Daphne Blau.
 
Wenn ein Hersteller die Farbe, Flakes&Co in größer Menge einkaufen kann, kann er natürlich schon eine ganze Reihe sehr ähnlicher Lackierungen realisieren.
Mal weg von Autoherstellern war Fender jedenfalls nicht in der Lage z.B. Lake placid Blue mit Nitro immer gleich zu lackieren.
Die Farbe oder der Klarlack/clear top oder der Faktor Alterung von den beiden war da doch immer wieder mal unterschiedlich .....
 
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Mit welcher Begründung "halbe Anzahlung zurück"?
Und warum nicht die ganze Anzahlung 400,- zurück?
Wie gesagt, für mich ist das Ergebnis ungenügend. Ich würde die nicht nehmen, weil sie nicht meinem Auftrag entspricht. Und warum sollte ich für eine Arbeit zahlen, die ich nicht beauftragt habe. Die Hälfte ist Kulanz.
 
sonst könnte kein Autohersteller und kein Gitarren-/ Basshersteller diese Farben anbieten.
.. aber auch das wird doch schon bei einer Nachlackierung ein Glückspiel ...
Ich würde die nicht nehmen, weil sie nicht meinem Auftrag entspricht.
..um so eine Aussage für rechtens erklären zu können, fehlen uns da nicht erhebliche Mengen an Auftragsdetails??

Was mir gerade noch durch den Kopf geht: soll die zum Wohnzimmerinterieur farblich passgenau sein (passt so gar nicht zu den Sofakissen?), oder glaubt tatsächlich jemand, dass von einer Farbnuance beim ersten Lumen Bühnenlicht noch irgendetwas übrig bleibt?
 
Wie sich nun durch die Diskussion im Laufe des Threads herausgestellt hat, gibt es ja durchaus unterschiedliche Sparkle Lackierungen, welche mit feineren und welchen mit dickeren Flakes, wie sehr schön veranschaulicht wurde von @George&Leo

im Nachhinein ist man immer schlauer, heisst es,

Letzendlich hätte man im Vorfeld also besser schon kommunizieren können/sollen das man ausdrückliche diese Sparkle Lackierung mit dickeren Flakes wünscht und nicht die mit den feinen Flakes, bzw hätte der Gitarrenbauer der die Gitarre gefertigt hat, auch rückmelden sollen das das seine Flakes anders sind, aber da er das nicht getan hat, vermute ich war ihm zu dem Zeitpunkt auch vielleicht noch gar nicht bewusst das es unterschiedliche Arten von Sparkle Lackerierungen gibt? Wusste der Auftraggeber davon das es auch andere Sparkle Lackierungen gibt und hat zu ungenau definitiert oder war das auch für ihn ein und das selbe?

Aus meinem beruflichem Umfeld kenne ich das wie von @InTune geschildert, man kann gar nicht genug genau spezifizieren und man muß wirklich jede Eventualität miteinkalkulieren, und trotzdem gibt es immer wieder eine Überraschung weil eben dieser oder jener Lieferant das anders macht und Eigenheiten hat, die man im Vorfeld auch oft gar nicht wissen kann. und hier ist Kommunkation zwischen den Parteien der ausschlaggebende Punkt, wenn der Lieferant kommuniziert und erklärt, bekommt man den Bogen noch rum, ansonsten ist jeder Auftrag wie ein Glückspiel.
Unsere Lieferanten haben im Laufe der Zeit gelernt ordentlich zu kommunizeren, wenn sie das nicht machen bekommen sie im schlimmsten Falle eine Reklamation und kein Geld oder ein satter Preisnachlass wird fällig.

Also, vermutlich wäre ich genauso wie @Lum71 hier in die "Falle" gelaufen und hätte mich in der selben Position befunden, da mir vor dieser Diskussion ja noch gar nicht klar war, das es überhaupt Unterschiedlichen Arten von Sparkle Lackierungen gibt und dass ich da wohl penibel darauf spezifieren soll damit ich da genau das bekomme was ich mir vorstelle und ein Bild alleine vielleicht nicht ausreichend ist.

Bei meinen Gitarren die ich in Auftrag gegeben habe hatte ich bisher das "Glück", das es keine solchen Überraschungen gab, mein Learning aus diesem Thread ist zumindest schon folgendes, sollte ich mir jemals eine Gitarre mit Sparkle Lackierung anfertigen lasse, ich penibelst darauf achten muß das ich die Intensität und Grösse der Sparkles genaustens spezifiziere, damit es nicht zu so einer Situation kommt wie von @Lumi71 geschildert

Wie gehts nun weiter? Preisnachlass oder Nachbesserung = Neulackierung (ist ja kein Hexenwerk, ist ja nur eine Gitarre. kostet also vorallem dem Gitarrenbauer Zeit und etwas Geld für die Neulackierung)
 
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@Lumi71
Du scheinst ja nicht das erste Mal eine Gitarre machen zu lassen.

Was war denn bei den anderen Deine Negativerfahrung?
Screenshot_20220608_144528.jpg
 
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