EINDEUTIG DAFÜR BIN!
Nix. Unter 37 oder besser 44 Tasten geht bei mir gar nichts. Und bei dem Teil zahlt man für Unmengen unnötiges Holz, abgespacetes Design, Kleinserie und Jordan Rudess' Namen mit.
Okay, Featureliste.
Zunächst mal, wie schon erwähnt, sollten es 37 oder 44 Fullsize-Tasten sein. Jan Hammer hatte mal eins mit 49 Tasten, das ist schon wieder zu sperrig, wenn auch noch ein Neck dran soll. Übrigens sollten die Tasten nicht nur anschlagdynamisch sein, sondern auch Aftertouch haben, was Roland ja gründlich verpennt hat.
Ein Neck soll auf jeden Fall dran, einer mit Ribbon Controller. Den rolandmäßigen Modulation Bar kann man sich sparen, wenn das Ding Aftertouch hat. Dann eher den ganzen Neck als Riesenhebel auslegen - oder das Griffstück drehbar machen. Drei Ribbons wie beim Lag LeKey wären fast schon Overkill und kaum gleichzeitig spielbar, würde ich zu einem fairen Preis aber auch nehmen (Alternative: ein langer Zusatzribbon über der Klaviatur à la Yamaha oder Kurzweil, den man auch als stufenloses Manual nutzen kann).
Stichwort Anbindung: Wir sind im 21. Jahrhundert, da sollte das Teil komplett wireless laufen können. Wenn es nicht mit aufladbaren Akkus laufen kann, werd ich sauer. Und Wireless MIDI ist inzwischen ja bezahlbar. Danke, M-Audio und CME. Überhaupt ist CME einer meiner Favoriten als Hersteller, die könnten dann ihr Zweirichtungssystem namens WIDI werksseitig einbauen, wie sie es schon bei UF - The Next Generation machen. In einer Keytar ist das wenigstens sinnvoll. Alternativ könnte ein z. B. japanischer Hersteller WIDI in Lizenz verbauen. Wenn's ein eigenes System sein soll, dann bitte mit beiliegendem Sender/Empfänger im 9,5"-Format.
Natürlich kann das Gerät gern die klassischen drei MIDI-Buchsen haben, aber nur als Alternative. Ich will keinen Wireless-MIDI-Gürtelclip-Modul mit mir rumtragen, wenn's sich vermeiden läßt.
Keytars können ja auch als MIDI-Fernbedienungen fungieren, was einem das Zurückmarschieren in die Burg erspart. Das würde ich gern weiterspinnen. Mit den Presets, die das Gerät ja sicherlich haben wird, wird nicht jeweils ein Program Change abgefeuert, sondern EES- oder Miditemp-mäßig eine ganze, frei programmierbare MIDI-Befehlsreihe von großzügiger bis unbegrenzer Länge, falls man eine ganze Keyboardburg oder einen ganzen 19"-Schrank umschalten will. Natürlich wäre diese Befehlsreihe nicht auf einen MIDI-Kanal beschränkt.
Damit wäre auch ein Display Pflicht. Mein Vorschlag: Matrix-LCD mit dimm- und/oder abschaltbarer Hintergrundbeleuchtung. Das Display braucht man meist eh nur zum Programmieren, gespielt und geprogramchanget wird idealerweise blind, da stört das nur, wenn irgendwo am Keyboard was rumleuchtet. Ist mir am AX-7 schon sauer aufgestoßen.
Klangerzeugung brauch ich nicht. Ist erstens unnötiges Gewicht, macht zweitens
zwei (Stereo) Wireless-Audio-Kanäle notwendig und belegt drittens wertvollen Platz auf der Bedienoberfläche.
So, das war meine Vorstellung einer "Volks-Keytar" fürs 21. Jahrhundert. Jetzt kommt die "Keytar Design Overkill"-Variante.
Wir kennen ja Signature-Serien bei Gitarren. Nachbauten von Gitarren, die von berühmten Gitarristen gespielt werden. Gab's nicht sogar die ausgeflippten Gitarren von Prince bzw. O(+> als Kleinserie? Jedenfalls geht das mit Keytars erst recht. Wie wäre es mit detailgetreuen Kleinseriennachbauten von J. M. Jarres Remote-Keyboard-Armada made by Lag aus der Zeit von 1988 bis 1990? Natürlich würden die Geräte alle auf den heutigen Stand der Technik gebracht (wie ich schon sagte, Wireless MIDI). Das Insecte mit seinem Schwanenhalsmikro hätte zusätzlich einen Wireless-Audio-Sender eines etablierten Herstellers. Für den Vocoder muß man aber selbst sorgen.
Martman