Melkor schrieb:
Und das ist im POP-Bereich genauso. Ein grottenschlechtes Lied hat kein Erfolg. Für viele mögen POP-Lieder schlecht sein, musikalisch nicht wertvoll und rein aus dem Grund entwickelt, viel Geld damit zu machen. Aber auch diese Musik bewegt Millionen von menschen. Sie tanzen, weinen und lachen.
Hat die Musik dann nicht alles erreicht? Das ist auch eine Art von Kunst.
Ja, aber meinst du nicht auch, dass es menschlich ein bisschen "platt" ist,
wenn man unter unendlich traurige Lieder und die traurigsten Lieder,
die es gibt und "linkin park - in the end" oder "limp bizcit - behind blue eyes"
und unter Songs, die einen am meisten bewegt haben, "Silbermond - Symphonie"
und "Britney Spears - everytime" [Quelle: Mainstream-Forum;
traugrigste Lieder und bewegendste Lieder-Thread ^.^ ] versteht ?
Von der Diskussion über diesen Begriff "Unterschichtenmusik" möchte ich
mich mal dezent distanzieren *g*.
Erstens, weil das selbst für mich zu elitär ist ^.^
und zweitens, weil der Begriff "Unterschicht" gesellschaftlich zu stark
vorbelastet ist, man folglich durch den Begriff "Unterschichtenmusik" nicht
einfach so den Bezugsrahmen wechseln kann und dieser Begriff damit
die gegenwärtige Situation nicht richtig erfasst.
Meiner Ansicht nach gleicht der gegenwärtige Status quo eher einem
Science-Fiction-Film wie Matrix, in dem die Masse einer vermeidlich
höheren Instanz (Medien, die das gesellschaftliche Bild formen und
vorschreiben, was "hip" und "cool" ist) erlegen ist und sich passiv mit
"Musik" zurieseln lässt, die aber nur dazu dient, die Interessen der
höheren Instanz (Kohle, Kohle, Kohle) zu befriedigen.
So gut wie jeder Mensch, den ihr auf der Straße, bei der Arbeit oder
sonst wo anquatscht, hört nur sehr oberflächlich Musik.
Und gerade das ist ja undenkbar für uns, die wir Musik als große
Leidenschaft betrachten
. Und deshalb bekommt man zumindest mich
mit dumpfen Mainstream-Brei auch so schnell auf die Palme, weil ich
halt weiß, wie es hinter dem Horizont aussieht und folglich auch nur
schwer Verständnis für eingeschränkte Durchschnittsleute aufbringen
kann, wenn sie von dem neusten Song von Sarah Connor schwärmen, der
ja soooo bewegend und authentisch ist, dass man dazu geweint hat
Was ich nur sehr interessant finde ist, dass ich festgestellt habe, dass
das Wesen eines Menschen sich oftmals mit dem Musikgeschmack deckt.
Wenn ich also jemanden anquatsche, was er so für Musik hört und er
darauf sagt "alles mögliche, von HipHop über Rock bis zu Techno "
[kleine Zwischenfragen: "Also Charts, MTV, VIVA und Radio ?" - "ja"
"Was verstehst du so unter Rock ?" - "linkin park,
vanila ninja, limp biscuit..."] dann maße ich es mir im Hinterkopf immer
einfach mal an, diesen Menschen als 08/15-Durchschnittsmenschen, der
nichts besonderes ist, keinen Tiefgang hat, seine Umwelt nicht hinterfragt
und alles andere, aber auf gar keinen Fall ein Individualist ist, zu betrachten.
Und es schmerzt mir, dass zuzugeben, aber mit diesem zugegebenermaßen
dämlichen, oberflächlichen K.O.-Kriterium lieg' ich selten falsch