Unterricht geben

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Ghoulscout
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Hi, ich wollte mal fragen wie ihr so zum Unterricht geben steht und ab wann ihr meint, dass man Unterricht geben kann. Ich spiel jetzt ca. 1 1/4 Jahr (allerdings auch sehr intensiv, wie ich meine) und denke mir eigentlich, dass es dochs chon möglich sollte jüngere Anfänger zu unterrichten, andererseits denke ich mir, dass ist was, das macht man einfach nicht utner 5 Jahren Spielerfahrung. Naja, was sagt ihr dazu? ^^
 
Eigenschaft
 
Auch mit 5 Spieljahren kann man scheiße sein.
An der Anzahl der Jahre, die jemand sielt würde ich das nur bedingt festmachen.

Wenn du nem Neuling aber etwas falsch beibrigst, wird er später viel Probleme haben, deinen Scheiß auszubügeln. Sei dir der Verantwortung bewusst ;)
 
Unterricht sollte man dann anfangen zu geben, wenn man ausreichend Spielpraxis in Bands hat, man sollte das Gelernte erst in der "Bühnen-Realität" durchchecken, bevor man es weitergibt. Es kommt auch gut, wenn der Schüler merkt, sein Lehrer weiß von was er spricht und kann Beispiele geben aus der Praxis.

Ich würde keinen Lehrer nehmen, der mir die Theorie erzählt, die er auch gerade gelernt hat!
 
hast du einen lehrer? wenn ja: frag ihn doch einfach was er davon hält!
er kann dich wohl am besten einschätzen.

wenn du keinen lehrer hast: dann lass es lieder - kann gut sein, dass du dir eine technik falsch beigebracht hast.

eigener erfahrung: ich hab mit unterricht geben angefangen, nachdem mein 1. lehrer gesagt hat, er könne mir nichtsmehr beibringen.
hab mich mit ihm danach zusammen gesetzt und er hat mir unterrichtsmethoden gezeigt, blätter kopiert usw.

klappt einwandfrei
*thumbs up*
 
anderer blickwinkel:
wenn du einem anfänger unterricht gibts, musst du dich notgedrungen auch wieder mit den basix auseinandersetzen, was dich selbst wiederum weiterbringt/festigt. es waren bestimmt nicht alle "lehrer" von anfang an "sehr gute lehrer"
auch unterrichten will gelernt sein.
am ende wird der schüler entscheiden, obs ihm was bringt.
 
Als ich 12 Jahren begann, bei einem "Lehrer" Unterricht zu nehmen, war das quasi voll für´n Ar.... er war einer der Typen, die sich möglichst viele Youngsters um sich scharrten, um von jedem möglichst viel Kohle rauszuziehen.

Nun ja, das ist jetzt 26 Jahre her, und vor 3 Jahren habe ich damit begonnen, selbst zu unterrichten (also mit 23 Jahren Spielerfahrung). Wahrscheinlich würde ich das bis heute nicht tun, wenn mich nicht ein paar Leute darauf angesprochen hätten. Zum Unterricht im allgemeinen kann ich dir folgendes sagen

Die schönen Seiten

- Es kann sehr viel Spaß machen, den Schülern sein eigenes Wissen zu vermitteln.
- Wenn einer deiner Schüler seinen ersten Gig mit einer Band hat, und Du schaust dir das dann an, kannst Du schon ein bißchen Stolz auf dich sein.
- Der materielle Aspekt ist für manche nicht ganz außer acht zu lassen, man tut sich leichter, die eine oder andere Neuanschaffung zu finanzieren.

Die schwierigen Seiten

zeigefinger.jpg

*erhobener Zeigefingermodus ein*

- Du musst oftmal sehr viel Geduld aufbringen, bis Du bei den Schülern einen Fortschritt erkennst
- Du musst in der Lage sein zu erkennen, ob dein Schüler ausreichend Talent mitbringt, ein guter Drummer zu werden
- Und Du musst so fair sein, deinem Schüler klar zu sagen, wenn sein Talent nicht ausreicht für´s Drumming (und musst somit möglicherweise auf ein kleines "Nebeneinkommen" verzichten!)
- Du musst den Schüler motivieren können - das gilt speziell in den Phasen, in denen scheinbarer Stillstand herrscht, oder auch dann, wenn bei ihm/ihr plötzlich andere Dinge Vorrang haben (z. B. Freund / Freundin)
- Du musst dich an die ausgemachten Unterrichtszeiten halten, selbst wenn Du selbst mal absolut keine Lust darauf hast. UND du darfst dir das dann nicht anmerken lassen :redface:
- Du musst auch Zeit aufwenden, Unterrichtsstunden vorzubereiten, deinem Schüler Material zukommen lassen, ihm Aufgaben stellen für die Bereiche, in denen er deiner Meinung nach noch Schwachstellen hat, und auch prüfen, ob er deine Aufgaben wirklich Zuhause übt!

Du siehst also - sinnvoll Unterricht zu geben ist nicht ganz so einfach, kann aber schön sein und für beide Seiten etwas bringen

*erhobener Zeigefingermodus aus* ;)
 
ein Punkt der noch zu den
"Die schönen Seiten"-Punkt dazugehört.:p
- Du lernst weiter, wenn du unterrichtest. NUr wenn du dein Wissen in Worte fassen und somit weitergeben kannst, hast du es auch wirklich begriffen.
kurz: das Gelernte festigt sich.
 
ein Punkt der noch zu den
"Die schönen Seiten"-Punkt dazugehört.:p
- Du lernst weiter, wenn du unterrichtest. NUr wenn du dein Wissen in Worte fassen und somit weitergeben kannst, hast du es auch wirklich begriffen.
kurz: das gelernte festigt sich.

Stimmt, da hast Du recht!

wyrus auch...

anderer blickwinkel:
wenn du einem anfänger unterricht gibts, musst du dich notgedrungen auch wieder mit den basix auseinandersetzen, was dich selbst wiederum weiterbringt/festigt.
:p
 
Ja, ich bin mir der von dir als schwierige Seiten genannten Sachen bewusst, sowas wie Unterricht planen macht mir aber eigentlich sogar ziemlich Spaß und ichdenk der Rest sollte auch funktionieren, hab ich mir die ganze Zeit schon drüber Gedanken gemacht. Danke schonmal für eure Meinungen, das klingt afaik eher positiv was ich so höre ;D
 
Naja, ich hatte vor langer Zeit auch mal Unterricht bei einem sehr guten Drummer, der aber nie eine Ausbildung zum Lehrer gemacht hat. Was geschah, dass Klassische, er super Drummer, konnte aber nicht so gut vermitteln und ich bin nicht wie gewünscht weitergekommen. Später dann neuer Lehrer, neues Glück et voilà, passte. -er ist ausgebildeter Schlagwerker.

Wie ich persönlich die Sache zum Unterricht geben sehe:

-Du musst vermitteln können. Ein Fachidiot sein, bringt den Schülern nichts. Ob du das kannst, frag' andere Leute die vielleicht auch etwas älter sind und meistens weiß man das auch von sich selber.

-Was ich auch sehr wichtig finde ist, hab' ein Konzept (wie gehst du vor, welche Übungen machst du wann und wie lange), welches schlüssig und gut ist. Und da finde ich, haben meistens studierte Lehrer die Nase weit vorne, in der Qualität ihrer Arbeit, weil sie wissen, was für welchen Schüler richtig ist.

-Habe eine gute Spieltechnik und achte bei den Schülern auch genau darauf, dass sie sie einhalten, denn so vermeidest du, dass sie sich was falsches aneignen.

-Stark von Vorteil halte ich es, selber mal vernünftigen Unterricht gehabt zu haben, um zu wissen, wie ein "richtiger" Lehrer vorgeht bzw. bei dir vorgegangen ist.

-Weniger zwingend notwendig halte ich es hingegen Praxiserfahrung in Sachen Auftritte/Bühne zu haben, denn du wirst keine Profis ausbilden!? Denn da bin ich auch beim nächsten Punkt angelangt, denn ich würde ihnen nur die Grundsätzlichen Sachen (Nenn es von miraus "Basix") vermitteln und wenn sie dann mehr wollen, zu einem ausgebildeten Lehrer übergeben. Aber ich denke gerade hier scheiden sich die Geister...

PS: kannst dich auch mal quälen und die Suche benutzen, denn etwas Lesestoff sollte zu dem Thema vorhandensein.
 
Also ich spiel jetzt schon 2-3 Jahre (man wie die zeit vergeht) richtig aktiv, und vor 6 1/2 Jahren inner 5. Klasse hatte ich das erste mal sticks in der hand, hab keinen lehrer, und ich würde, keinen unterricht geben, also ich hab versucht nem Freund was beizubringen, hat zwar gefunkt, aber es hat laaaange gedauert, eben weil ich ihm das nicht richtig erklären konnte. und dabei war das was ich ihm beigebracht hab noch ganz simpel... so ein Tom-lauf teil... also ich würde mit unterricht geben definitiv noch warten.

greetz Flo

Edit: ich schließe ich macprince voll und ganz an
 
macprinz hat mal wieder alles richtig und vollständig dargelegt.
Meiner Meinung nach ist es wirklich wichtig, dass man selbst, am besten sowohl einen guten als auch einen schlechten Lehrer hatte. So kann man beurteilen, was einen selbst nach vorne gebracht hat und wie man so einen Unterricht aufbauen kann. Dazu kommt aber auch die Erfahrung. Ich würde als Schüler niemals bei jemanden Unterricht nehmen, der selbst erst 1,2 oder 3 Jahre spielt.
Ich unterrichte einen Schüler und habe vorher selbst 8 Jahre Unterricht gehabt. Und ich fühle mich auch wirklich nur im Stande ihm Basix beizubringen. Alles andere würde ich für verantwortungslohs halten. Ich muss mir selbst 1000% sicher sein, um einem Schüler vernünftig was beibringen zu können. Bei halben Sachen würde ich sofort ein schlechtes Gewissen bekommen. Ich bin soweit, dass ich den Schüler bald an einen ausgebildeten Lehrer weitergebe.
 
Unterricht sollte man nur dann geben, wenn man sich zutraut Anfängern was beibringen zu können. Es gibt genug gute oder schlechte Schlagzeuger die nicht zum unterrichten taugen. Mit der Anzahl der Jahre die man Schlagzeug spielt, hat es nicht direkt zu tun, sondern eher damit, wieviel Spielerfahrung und Wissen jemand erlangt hat. Man sollte keinen Unterricht geben um das schnelle Geld zu verdienen, denn letzten Endes möchten die Leute auch was lernen.

Schließe mich macprinc an. Er hat die wichtigen Punkte genannt.
 
Hallo,

also ich finde das mit dem unterrichten is kein problem...WENN du selber die "basix" sauber kannst und auch eine saubere Technik hast.

Was dann noch wichtig ist, ist ein konzept zu haben, dahingehend, dass du dem schüler nicht einfach sagst..."so auf die 1 und die 3 die bass und auf 2 und 4 die snare und dazu des hihat durchlaufen lassen", sondern halt mit so theorethischen Sachen wie Notenwerten, Takten, Notenlesen etc. anfängst. Diese Sachen sind nicht schwer zu kapiern und nicht schwer zu vermitteln. Schaff ein Übungsbuch a la "Stücke zum Blattspielen No3" an und machs langsam mit dem Schüler durch, spiel ihm die Sachen vor (was mit 1 Jahr spielen leicht und locker geht) lass ihn nachspielen. Musst halt drauf schauen, dass der Schüler keine krumme Haltung angewöhnt...ihn bremsen wenn er zu schnell vorgeht....mal zwischenrein nen einfachen Rocksong durchsprechen und (einüben für die Motivation) ...und auch so ein buch wie "Drum Basics" für Rudiments anschaffen und selbiges vorgehen anwenden.

Wenn das sorgfältig gemacht wurde, dann kann dein Schüler
Notenlesen,
Grooves Spielen,
Fills Spieln,
und hat ne ordentliche Technik als Fundament.

So....und ab jetzt bist du fast schon überflüssig, weil er sich dann alles selbst erschließen kann (wenn du vorher Gewissenhaft warst; und wenn ihm eingebläut wurde immer Langsam und simpel anzufangen und dann schneller zu werden ;)

Funktioniert genauso für Jazz, Samba/latin-sachen, etc. etc. ....selber können...erläutern....vorspielen....Übungen geben (die du ja, wenn dus selber gelernt hast sowieso schon hast)....auf sauberkeit achten.

gruß
Micki
 
So....und ab jetzt bist du fast schon überflüssig, weil er sich dann alles selbst erschließen kann (wenn du vorher Gewissenhaft warst; und wenn ihm eingebläut wurde immer Langsam und simpel anzufangen und dann schneller zu werden

Das ist doch genau der Punkt. Eine SChlagzeugschule (Buch) kann man auch selbst durchspielen. Das hat mit Unterricht nichts zu tun.

spiel ihm die Sachen vor (was mit 1 Jahr spielen leicht und locker geht) lass ihn nachspielen.

Das ist nicht der Sinn des Lernens. Der Schüler muss es für sich erarbeiten und nicht nachspielen. Außerdem konnte ich nach einem Jahr die Sachen, die ich ganz am Anfang gemacht habe, nicht 100%ig spielen.
Es ist natürlich auch wichtig vorzuspielen, damit sich der Schüler was abgucken kann. Aber gerade dann solltest du die Sachen wirklich drauf haben und selbst schon 4 bis 5 Schritte weiter sein, weil sich nur durch Wiederholung und Einbeziehen weiterer Schritte auch die "Basix" weitereintwickeln. Man spielt diese Sachen nach 3 Jahren nun mal besser als nach einem Jahr, wenn man sich weiterentwickelt und weiterübt.

mal zwischenrein nen einfachen Rocksong durchsprechen und (einüben für die Motivation)

Scheiße

Wenn das sorgfältig gemacht wurde, dann kann dein Schüler
Notenlesen,
Grooves Spielen,
Fills Spieln,
und hat ne ordentliche Technik als Fundament.

Darauf kommt es beim Unterrichten nicht an. Das kann er sich auch selbst aneignen. Du musst aber als Lehrer mit etwas Abstand auf die Dinge den Schüler beobachten, ihm Möglichkeiten zur Korrektur bieten und in der Lage sein, ihn auf verschiedene Wege zum Ziel zu führen. Denn dein Weg muss nicht unbedingt sein Weg sein.
Vormachen und Nachmachen funktioniert nicht. Das ist rausgeschmissenes Geld für den Schüler.
 
Hi,

ähm....lol???
Du musst aber als Lehrer mit etwas Abstand auf die Dinge den Schüler beobachten, ihm Möglichkeiten zur Korrektur bieten und in der Lage sein, ihn auf verschiedene Wege zum Ziel zu führen.

Was is denn das für pauschales Gerede :screwy:
Glaubst du, wenn ich darauf achte, dass sich der Schüler keine falschen Techniken angewöhnt und alles schön ordentlich übt, gebe ich dem Schüler keine Möglichkeiten zur korrektur?? Abgesehen davon brauch ich keinen Abstand auf die Dinge, um jemandem beizubringen wie ich meine Sticks hebe oder wie man einen Sauberen Beat spielt oder wie man noten ließt und passend dazu spielt(sofern ich das selber kann)???

Ich meine....welchen anderen Weg um z.b. Rudiments zu lernen gibt es, außer Rudiments mal langsam und richtig zu hören und sie dann selber mit lautem mitzählen zu spielen und so langsam schneller und sicherer darin zu werden???

Was kann dir ein Schlagzeuglehrer ausser sauberer Technik und einem theoretischem Verständnis( sozusagen dem "Lesen lernen") groß beibringen???
Virtuosität kann dir keiner beibringen, die kommt wenn das Fundament stimmt von alleine, wenn du selbst das Interesse am weiterentwickeln hast.


Zitat:
mal zwischenrein nen einfachen Rocksong durchsprechen und (einüben für die Motivation)

Diese imho wirklich etwas arrogante Einschätzung deinerseits verstehe ich nicht ganz....es handelt sich dabei ganz einfach um eine didaktische Maßnahme, die erwiesenermaßen "bei der Stange hält"; oder hast du die ersten drei Jahre spaß daran gehabt vom Blatt irgendwelche Noten auf der Snare zu spielen und 0815 Beats im stillen Kämmerlein zu üben??

Führst du mit deinen Schülern philsophische Gespräche zum thema Drums oder was gibst du ihnen denn sonst noch zusätzlich "mit" auf den weg, abseits von den nicht subjektivierbaren und damit stur "lernbaren" "basics"???
Würde mich echt interessieren?

mfG
Micki
 
@MickiMaserati,

ich muss Jojo Action da Recht geben, du gehst da ein wenig zu flappsig mit um. So einfach ist es nicht aus einem Schüler einen Schlagzeuger zu formen. Ein Jahr Rudiments und Notenlesen bringen dem Schüler nichts, eine richtige Ausbildung hört eigentlich nie auf, es gibt zwar einen Punkt, ab dem der Schüler sich vieles selbstständig erarbeiten kann, aber das bedeutet ja nich automatisch, dass er dann keinen Lehrer mehr brauch.

Wichtig für einen Schüler ist auch das Schlagzeug spielen in einer Gemeinschaft, z.b. Orchester oder Band, dies ist aber erst dann möglich wenn er halbwegs solide ist und einen gewissen Level erreicht hat.

Ich denke auch nicht, dass jemand der gerad mal 1-2 Jahre spielt einem Anfänger Unterricht geben kann. Man muss als Lehrer eine gewisse Erfahrung und Know-How mitbringen, ausserdem ist nicht jeder vom Charakter her als Schlagzeuglehrer geeignet.
 
Hallo,


naja....also von einem Jahr sprach ich nicht, aber wenn ein Schüler Rudiments, Notenlesen und das Gelesene in Grooves und Fills umsetzten kann hat er meiner Meinung nach den Orchester- bzw. Bandlevel erreicht, da er dann das "Grundvokabular" hat.
Von da an geht vieles von alleine bzw. kommt ohne Lehrer mit der Übung und der Routine (wenn die Vorraussetzungen wie vorhin beschrieben sind).

Ein 1-2 Jahre spielender Trommler kann/sollte auch nur soviel weitergeben, wie er selbst sicher kann (wie ich mehrmals andeutete)......von daher sind wir einer Meinung!

Und das Orchesterspiel hat wiederum eher weniger mit 'nem Lehrer zu tun, also bleibt die Frage, was der Lehrer wirklich vermittelt.

gruß
Micki
 
Tag!

Hab auch schon oft überlegt unterricht zu geben, mit 12 Jahren drummen und knapp 9 Jahren Bühnenerfahrung sollte das kein Problem sein :D Mein Problem ist nur, dass ich denke ich nicht wirklich gut erklären kann, is mir aufgefallen als ich mal provisorisch nachhilfe geben hab, es läuft also ohne Vorbeireitung deinerseits gar nichts. Mittlererweile hab ich bei 6-7mal Probe mit verschiedenen Bands und nem Job 2 mal die Woche im Computerladen um die Ecke und der Schule die ja auch noch nebenbei laufen muss mit lernen und und und einfach keine Zeit. Also wenn jemand wirklich Unterricht geben will, dann muss man dafür vor allem eines: viel Zeit! die halbe oder ganze Unterrichtsstunde ist schnell vorbei, aber bis man sich vorbereitet nochmal mindestens ne Stunde. Es gibt nämlich nichts schlimmeres als n unvorbereiteten Lehrer :rolleyes:

Noch ne andere Frage bezüglich Lehrer/Unterricht: Hat wer bei Drummer's Focus München jemand zufällig unterricht und kann dazu was sagen? :redface: (woll ich demnächst hin :D)

Gruß, Ziesi.
 
Eigentlich würde ich hier gar nicht so viel schreiben, wenn es mir nicht unheimlich auf den Sack gehen würde, was für Leute sich für gute Lehrer halten. Ich habe schon einige davon gesehen. Das sind selbst Anfänger, die meinen es jetzt drauf zu haben und entweder einfach Geld abkassieren wollen oder wirklich davon überzeugt sind, dass sie den anderen zeigen können, wie es geht.

Was is denn das für pauschales Gerede
Glaubst du, wenn ich darauf achte, dass sich der Schüler keine falschen Techniken angewöhnt und alles schön ordentlich übt, gebe ich dem Schüler keine Möglichkeiten zur korrektur?? Abgesehen davon brauch ich keinen Abstand auf die Dinge, um jemandem beizubringen wie ich meine Sticks hebe oder wie man einen Sauberen Beat spielt oder wie man noten ließt und passend dazu spielt(sofern ich das selber kann)???

Das ist kein pauschales Gerede (auch wenn es sich so anhört, das weiß ich selbst). Natürlich musst du auch darauf achten, dass er keine falsche Technik spielt und auch darauf achten, dass das Timing steht und ...... Aber: Das ist nicht alles. Du musst dem Schüler erstmal die Möglichkeit geben, dahin zu kommen. D.h., dass du ihn auf individuellen Wegen zur Übung oder zur Technik führst. Du musst z.B. sehen, wo genau ein Fehler vorliegt, um dem Schüler dann zu zeigen, wie er aus einer anderen Übung/Technik oder einer Variation auf die aktuelle Übung kommen kann. Das erfordert viel eigene Erfahrung und auch Vielfältigkeit in den eigenen Übungen und Herangehensweisen.
Und, wie gesagt: Du verbesserst deine alten Übungen automatisch, wenn du 3-4 Schritte weiter bist und sie dann nochmal wiederholst. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Anfänger (das sind für mich Leute, die ihr Instrument 1-3 Jahre spielen) eine Übung übt und sie dann perfekt kann, d.h. sie in seinem Leben auch nicht mehr anders spielen wird. Je besser und kompletter du die Übung vorspielst, umso mehr Möglichkeiten hat der Schüler, sich den kompletten Bewegungsablauf anzugucken. Und er spielt die Übung dann bestimmt nicht genauso, wie du sie beim ersten mal gespielt hast. Spielst du sie aber selbst noch als Anfänger vor, so ist der Einblick für den Schüler eingeschränkt und er kann sich nur das abgucken, was du zu diesem Zeitpunkt kannst.

Was kann dir ein Schlagzeuglehrer ausser sauberer Technik und einem theoretischem Verständnis( sozusagen dem "Lesen lernen") groß beibringen???

Es kommt eher drauf an, WIE er es beibringen soll. Ein Buch kann dir auch was beibringen. Aber der Schlagzeuglehrer ist dazu da, es dir auf deine Weise zu vermitteln. Er setzt an dem an, was du kannst und baut darauf die Übungen auf. Dazu kommt dann, dass er die Technik korrigiert und beim theoretischem Verständnis hilft.

Diese imho wirklich etwas arrogante Einschätzung deinerseits verstehe ich nicht ganz....es handelt sich dabei ganz einfach um eine didaktische Maßnahme, die erwiesenermaßen "bei der Stange hält"; oder hast du die ersten drei Jahre spaß daran gehabt vom Blatt irgendwelche Noten auf der Snare zu spielen und 0815 Beats im stillen Kämmerlein zu üben??

Das ist leider falsch. Wenn du vor 1920 gekommen wärst, hätte man dir diese didaktische Maßnahme abgenommen. Aber schon damals erkannte man, dass eine Didaktik, die auf "extrinsische Motivationen" setzt, keine gute ist (wurde allerdings erst nach den 1970ern angefangen umzusetzten). Die Didaktik muss ganzheitlich sein und der Schüler muss sich durch die Lernfortschritte selbst motivieren. D.h., dass das Konzept des Unterrichts so aufgebaut sein muss, dass man nicht einen "einfachen Rocksong durchsprechen und einüben" muss, der wahrscheinlich nicht viel mit den Technikübungen und den "0815 Beats" zu tun hat, die gerade auf dem Plan stehen. Man muss mit diesen "0815 Beats" und mit diesen Technikübungen arbeiten, sie in anderen Kontexten spielen oder in Songs einbauen usw. Einen einfachen Rocksong spielt der Schüler sowieso für sich. Da bracuht er keinen Unterricht für. Klar muss man auch besprechen, wie man Songs spielt und aufbaut. Das wäre aber eine Unterrichtseinheit und nicht eine eingeschobene Motivationsmaßnahme.

Führst du mit deinen Schülern philsophische Gespräche zum thema Drums oder was gibst du ihnen denn sonst noch zusätzlich "mit" auf den weg, abseits von den nicht subjektivierbaren und damit stur "lernbaren" "basics"???
Würde mich echt interessieren?

Ich denke, ich habe hierauf eine Antwort geben können. Ich weiß, dass sich sowas manchmal etwas schwammig und unrealistisch anhört, aber so funktioniert es in der Theorie und, wenn man will, auch in der Praxis. Es ist halt nur wesentlich komplizierter und umfangreicher als "Vor- und Nachspielen". Aber es lohnt sich. Weil der Schüler so eine viel größere Vielfältigkeit gewinnt und unterschiedliche Herangehensweisen kennenlernt.
Ich denke aber auch, dass man schon der Typ dafür sein muss und dass es nicht jeder kann. Aber das kann man meistens nur selbst beurteilen.
Und Philosophie konnte ich noch nie leiden;) .
 

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