Unser Musikgeschmack im Eimer?

  • Ersteller AlteHase
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Diese Berieselung kann ich total nicht nachvollziehen.
Ich finde Musik, wenn sie nur zur Berieselung im Hintergrund dient(z.B. in Geschäften oder aus einem echt übertrebelten Radio), total unangenehm.
Mit Berieselung meinte ich weit mehr als Kaufhausmusik, nämlich auch das übliche Radioprogramm, Kirmes-Techno in der Großraumdisco, die Rotation auf VIVA etc.
 
Sorry, aber immer wenn ich sowas lese, wird mir schlecht.
Was bitte ist denn "ehrliche" , "handgemachte" Musik?

Solche Aussagen zeugen fuer mich einfach von einer Art "Elitismus", man fuehlt sich als "etwas Besseres", da man ja nur die Musik der alten "Gitarrengoetter" (Deep Purple und was weiß ich) gutheißt, alles was nicht 100% Credible ist oder einfach "neu" ist wird per se als "Scheiße", "Unterschichenmusik" usw. abgestempelt.

Anstatt sich endlosen Dogmen zu unterwerfen, sollten wir lieber darueber nachdenken, dass der so weitreichende Begriff Musik die Menschen verbindet, sie ist das groeßte Gut auf Erden wenn es nach mir geht. Ob das nun kleine, verrauchte Jugendzentren , in denen die eine Garagenband so ihre ersten Gehversuche wagt und sich vlt. einfach ein wenig gehen lassen koennen , ein Jazzclub in dem gern mal gejammt wird, eine Disco in der sich Menschen einfach ein wenig bewegen moechten, in der Kirche, auf Festen usw. Ueberall spielt Musik eine große Rolle, ueberall erfuellt sie ihren Zweck.

Musik verbindet Menschen, abseits von allen Geschmaeckern. Ist das denn so schlimm einzusehen?
 
-langweilige Monotonie(Amy Mcdonald/this is my life - C#m,A,E,G#m-4 Minuten lang)

Pop-Folk mit wenigen Akkorden? OHNOEZ. Wenn das Dylan wüsste, würde er Blowing In The Wind... Oh.

Ganz ehrlich, wenn du Musik willst, die technisch das Maximum aus der Gitarre rausholt, kauf dir 'ne Lehr-DVD. Mich widert diese "es muss technisch sein!" Einstellung massiv an. Und: BON JOVI? Wieviele Akkorde hat Livin' On A Prayer noch mal? (Info: Vier, außer du zählst die Modulation am Ende mit) Und wieviel Abwechslung bietet das Keyboard in Runaway? Metallicas größter Hits - Nothing Else Matters - spielt im Intro mit drei Akkorden rum - und das "Hauptriff" ist schlicht em, D, C - mit Arpeggios, klar - aber trotzdem: 3 Akkorde. Die technischen Großtaten von Metallica waren auch nicht in den Charts.

Bzgl. der MP3/ Ipod-Problematik stimme ich zu. Ansonsten waren Gitarrensoli seit den 80ern nicht mehr so beliebt wie heute.
 
-Nachwuchsband wurden vergöttert - obwohl keine nennenswerte Solis/Riffs spielen können,nur Powergriffs schrammen.
-die Hits werden immer einfacher (3-4 Akkorde nur) das wäre nicht schlimm - weil Smoke on the water auch einfach ist - aber anders.

Gääähn... ja, Exciter sind echt ne Kackband. Ich meine, "Ritual Death", nur ein paar Powerchords (4, wenn ich mich recht entsinne, hab grad keine Klampfe zur Hand), die sich ständig wiederholen. Ist ja ekelhaft.
Und dann Judas Priest... "Breaking The Law", wieso vergöttert man nur einen Song, der aus gut 6 Tönen besteht und den jeder Gitarrenanfänger mit dem Talent von Bill Kaulitz innerhalb von ein paar Minuten mitklimpern kann?

Also meine Meinung:
1. Gute Songs definieren sich für mich nicht dadurch, besonders komplex im Aufbau oder in der Spielweise zu sein. Sie definieren sich auch nicht dadurch, "handgemacht" zu sein von "virtuosen" "Musikern". Ein guter Song... ist gut! Ist das denn so schwer zu verstehen? Musik ist Musik, Rock und Metal genauso wie HipHop und Techno. Wenn ich im Radio einen Song höre der mich anspricht, gefällt er mir halt, weil er eine schöne Melodie hat, oder weil mir die Stimme des Sängers gefällt, oder weils einfach zur Stimmung passt. Ich mache mir nur sekundär die Mühe, das ganze darauf zu analysieren, wieviele analoge Instrumente verwendet wurden, wieviele krasse Jazz-Akkorde man reingeknallt hat oder wieviele Jahrzehnte der Drummer den Beat geübt hat. Leider ist das eine Denkweise, die gerade im Bereich Rock/Metal verdammt verpönt ist, weil viele Macher und Fans dieser Genres sich bis heute für ganz böse Elitär halten...
2. "Virtuosität" war noch nie eine Mainstream-Frage. Wer Gefrickel sucht, wird dank google schneller fündig als ich "schwedische Schmalzlocke" sagen kann.

Wenn du es so willst: Ja, unser Musikgeschmack ist verkommen. Und Rock hat seinen Teil dazu beigetragen. Wer wirklich elitäre Musik hören will, der kann den ganzen Kack ausm Fenster schmeißen und sich die Plattenregale mit klassischen Kompositionen bis zum 20. Jahrhundert vollstellen - ich für meinen Teil genieße weiter meine Lieblingsmusik, und wenn sie aus drei Akkorden besteht und von Leuten gespielt wird, die wahrscheinlich nichtmal den Titel Musiker verdienen.
 
Jailhouse Rock besteht nach meiner Überlegung aus fünf Akkorden.

War Elvis damit ein schlechter Musiker und technisch misserabel?

Der Threadersteller scheint mir irgendwie das Paradebeispiel dafür zu sein, was er hauptsächlich kritisert.
Nämlich wirkt der Ausgangspost wie die charakteristische Portion Senf eines typischen Klassikmusikschulpädagogens,
der neben Vivaldi, Bach und Beethoven jeglichen anderen musikalischen Horizont meidet und am besten noch abwertet.
In gewissem Masse kann ich zwar den Punkten wie dass man sogar wahrscheinlich eine Kuh und eine Dose Erbsensuppe ins Studio stellen
und mit ihnen Charttaugliche Musik über Protools machen könnte (siehe auch diese ganzen hirnamputierten Big Brother Stars Zlatko & Jürgen) zustimmen und dass viel, sogar sehr sehr viel sch**ß Musik in den Medien und Clubs im Umlauf ist, aber auf der anderen Seite gibt es noch einiges an Musik, egal ob elektronische, rockige oder unplugged, die wirklich Qualität hat und nicht eben in einer Nachtschicht abgemischt wurde.

Wer sucht, der findet auch.

In diesem Sinne http://de.youtube.com/watch?v=f8-lxS9nZEQ :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht alle Genres außer den rockigen sind niveaulos. Es ist da genauso wie im Rock: Was in Radio und TV läuft ist selten Paradebeispiel für's Genre. Und wenn wir uns über Tokio Hotel aufregen, muss man auch akzeptieren können, dass HipHop weit mehr ist als das chartige Aggro-Zeug. Was ist z.B. mit Fettes Brot, um noch eine der prominenteren guten Hoppergruppen zu nennen? Wer kann ernsthaft leugnen, dass die Lyrics von "Jein" in ihrer Reimverschachtelung wahnsinnig gut sind? Und die spielen live ja auch mit einer echten Band.

Es ist halt immer die Frage, wo man nach guter Musik sucht. Wer das auf MTV tut, wird die meiste Zeit wohl bitter enttäuscht. Aber selbst da gibt es noch Nischenprogramme, die interessantes bieten. Und auch nicht alles aus den Charts ist schlecht.
 
kreischende fans die vielleicht auch schon alles mögliche auf die bühne geschmissen haben,gab es doch schon früher.denkt an die beatles-ära,was haben die armen hunde ertragen müssen da oben auf ihrer bühne :).ohne große PA ,die es damals noch nicht gab ,haben sie ihr eigenes wort/gesang nicht verstanden.vor ihnen eine scharr von kreischenden teenies die offenbar garnicht zum musik hören gekommen waren. :)
um auf heute zurück zukommen,solange es diese kreischenden oder nichtkreischenden fans gibt und solange klingeltöne geladen werden ,videoclips und einschaltquoten von diversen sendungen erreicht werden,gibt das konzept bzw. die musikrichtung ,ob einfach oder nicht, der plattenindustrie recht!
mir gefällt das auch nicht,aber heutzutage,im zeitalter der vernetzung ist es doch einfacher denje seine eigene musik zu konsumieren.es gibt für jede musik zuhörer ,immer!!
und das ist ja auch gut so.wie langweilig wäre es ,hätten wir alle den gleichen musikgeschmack.es gäbe nur noch den selben hochwertigen einheitsbrei :(
und daraus würde die musik sich ja auch nicht entwickeln können und mMn sterben.
also ich bin froh,das es solche und solche mucke gibt.ich habe meine gefunden und bin sogar ein wenig froh, das die nicht im radio und fernsehen rauf und runter dudelt.denn so hab ich noch freude an "meiner musik" wenn ich am abend ganz bewusst eine meiner lieblingscheiben anhöre :))

mfg,didi
 
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Hallo

mein Senf dazu:

Ich hatte mal als Kind/Jugendlicher einen Klavielehrer, dieser war nicht in der Lage, einen altersgerechten Unterricht zu gestalten und teilte auch nicht meinen Musikgeschmack... heute spiele ich kein Klavier mehr...





merkt wer was?

Grüße

LesPaulES
 
Entspannt bleiben!
Eigentlich hat sich gar nichts geändert, nur wir werden älter....:eek:

Die Musik, von der ich heute behaupte, sie sei so ziemlich die beste gewesen, die ich zu hören bekommen habe entstand Anfang und Mitte der Neunziger Jahre.
Das war vor allem Crossover und zu der Zeit „moderner“ Metal (Melodic Death Metal steckte da noch in den Kinderschuhen, war aber verdammt faszinierend).

Auch da gab’s nichts, was im Radio lief, stattdessen grauenhafter Euro-Dance-Pop und poppiges Techno-Gedöns. Tokio Holtel hießen damals noch Take That und die Medien feierten Bon Jovi als Metalgötter....

Abseits des Mainstream gab es aber damals genauso wie heute wahre Perlen, für jeden erdenklichen Musikgeschmack zu entdecken und ich wette, das war weder in den 60ern, den 70ern noch in den 80ern anders.

Übrigens ist es nicht ganz richtig Tokio Hotel mit Deep Purple zu vergleichen.
Aber im klassischen Rock gibt es auch heute Bands, die die Fahne hoch halten und trotz des alten Sounds erfrischend klingen. Wolfmother und Airbourne seine mal als recht bekannte Beispiele genannt.

Die Phase in der man schlechte Musik toll findet, macht so ziemlich jeder heranwachsende Teenager durch und auch bei mir gibt’s Platten im Regal, für die ich mich heute ein bisschen schäme... ;)

Alles halb so wild, oder besser gesagt ganz normal. :)
 
Moin,

es wird immer gute und schlechte Musik geben, so wie es immer gute und schlechte Musik gegeben hat. Auch in den 50er, 60er, 70er, 80er, und 90er hat es Musik gegeben die zum davonlaufen war. Es läuft aber nicht jeder vor der selben Musik weg. Und das ist gut so. Nur der einzelne kann für sich selbst entscheiden was gut und was schlecht ist. Ich kann und werde zu niemanden hingehen und sagen, was du hörst ist Mist. Insofern ist auch unser heutiger Musikgeschmack nicht im Eimer.

Das was sich, gerade mit der Umstellung von LP auf CD, verändert hat. sind die "Hörgewohnheiten". Zum einen ist man heute kaum noch bereit einer neuen Band, oder einem neuen Werk eine Chance zu geben, wenn man nicht sofort sagen kann: Hey, das ist prima! Zum anderen werden immer mehr die Stücke nur kurz angespielt und dann weitergezappt. Ich sag nicht, dass das immer so ist, ich sag nur, dass sich dieses Hörverhalten erst entwickelt hat, seitdem es die CD gibt.

Was sich noch verändert hat, dass es kaum noch einer Band gelingt über Jahre "ganz oben" zu bleiben. So etwas wie die Beatles wird es nicht mehr geben. Das Musik-Business ist heutzutage viel schnelllebiger als damals. Kaum noch hat eine Band Zeit sich zu entwickeln. Die Zeit bekommt niemand mehr.... Oh, vom Thema weg. Sorry,

Paul
 
Aber es muß handgemachte Musik sein!
Sogar in kursiv geschrieben, wow. Ich habe das auch mal genau so gesagt, wenn mich jemand nach meinem Musikgeschmack gefragt hat. Vor einigen Jahren (ich bin jetzt 27) habe ich mich dann aber langsam von diesem Dogma befreit und begonnen die wunderbar große Welt der Musik zu entdecken. Und das reicht dann von extremen Metal bis zu elektronischer Musik. Eine Zeit lang war ich dann sehr auf diesem "progressiven" Trip, also dass ich eben "anspruchsvolle Musik" gehört habe. Aber da habe ich dann schnell gemerkt, dass es albern ist, "simple" Musik per se abzulehnen. Denn wenn ein Song gut ist, mich packt und begeistert, dann ist es egal, ob der nur aus drei Akkorden besteht, die sich immer wiederholen. Und auf so eine essentielle Songidee bzw. dessen Ausfürung muss man auch erst mal kommen. Ein Lied wird nicht besser, wenn ich es 10 Minuten lange mache und mit möglichst komplexem Kram vollpacke. Musik ist vor allem etwas emotionales, da sollte man den Kopf mal aussschalten. Mittlerweile mache ich meinen Musikgeschmack vollkommen vom Genre uabhängig. Grob gesagt ist Rock/Metal immer noch mein Hauptgenre, aber es gibt auch woanders perlen, und glecihzeitg so viele schlechte Rock- und Metalsongs. Ich kann MUsik auch auf unterschiedlichste Weise wahrnehmen. Es macht bei mir auch einen Unterschied, ob ich es selbst (nach)spiele, ob ich es komponiere, ob ich es live sehe, ob ich es auf einer Party von CD höre, ob ich mitr die CD selber kaufen würde und zu hause in Ruhe hören...
Mit diesem Lied hier verbinde ich persönlich z.B. sehr viel, und auch objektiv würde ich sagen, dass das einfach was hat, weil die einen sehr eigenen Sound haben. Auch wenn das irgendwe sehr "simpel" ist.
http://de.youtube.com/watch?v=L4gBBQ35z5M
Ich kann sogar an Musik gefallen finden, die eigentlich ziemlich bekloppter Schrott ist. Aber sie Musiker das selbst wissen und damit spielen, und das einfach witzig ist, der Text großartig, und das auch noch auf einer Party einfach rockt
http://de.youtube.com/watch?v=_3cLKC6tfGg
Oder weil ich es gerade in einem anderen Thread erwähnt habe hier mal Musik, die handwerklich extrem anspruchsvoll ist und kompositorisch deutlich über drei Akkorde hinaus geht - aber ich finde sie dennoch (oder gerade des wegen?) wahnsinnig langweilig. Ich kann da einfach nichts mit anfangen:
http://www.myspace.com/btm

und wer Gitarre spielt - mag der Handgemachte Musik(weil sonst würde kein Gitarre spielen).
Logisch - neee?
Das heißt aber ja nicht, dass er nicht auch andere Sachen mag oder "handgemacht" unbedingt als Qualitätskriterium wertet.
ich bin Dipl.Musiklehrer - hab 2 CD mit einen Kammerorchester(mit Violine) aufgespielt,und unterrichte in einem Musikschule auch Gitarre
Dann sollte dir doch eigentlich bewusst sein, dass es doch auch Komponisten gibt, die bestimmt nicht jedes Instrument des Orchesters selbst spielen können, für das sie die Musik schreben. Schon früher gab es auch Virtuosen wie Paganini, die auch mal komponiert haben. Aber nicht so erfolgreich, wie die großen Komponisten, welche aber eben in erster Linie für ihre Kompositionen bekannt wurden, und nicht für ihr Instrumentalspiel. Komponisten modene Orchestermusik machen das heute auch vielfach am Computer. Und wenn das Budget nicht für die Aufnahme eines echten Orchester reicht, dann werden die Noten ebn von einem VST-Instrumenten gespielt, und nicht von Menschen. Ist das deshalb schlechtere Musik? Es saß doch ein mensch dahinter, der sich das ganze ausgedacht hat. Ich finde es eher schade, wenn du Musik so auf eine "Handwerk" reduzierst und die kreative Seite dadurch in die Hintergrund drängst. Die möglichkeiten des Computers haben es erlaubt, dass man nun auch befreit vom Handwerk musikalisch tätig werden kann. Und das ist doch nichst schlechtes. Das Gegenteil ist auch übel: Instrumental-Virtuosen, bei denen das Handwerk zum Selbstzweck wird und deren Songs einfach schlecht und langweilig ist.

Auch wenn es jetzt schon zig mal gesagt wurde: Es gibt zuhauf "anspruchsvolle" musik für Leute, die sich tiefer damit Beschäftigen. Und es gibt simple, oberflächliche Musik, welche von der Masse gehört. Das war schon immer so.

Und eine Sache hab ich letztens schonmal woanders erwähnt: Man kann niemandem vorwerfen, wenn er "primitive" Musik gut findet. Es gibt halt Menschen wie uns, die sich tiefer mit Musik beschäftigen. Aber dazu muss man niemanden zwingen. Vielleicht beschäftigen die sich dann mit anderen Dingen. Was liest du für Bücher? Was kuckst du für Filme? Was hast du für Bilder an der Wand hängen? Könnte es nicht sein, dass ein "Fachmann" aus dem jeweiligen Bereich sich darüber aufregen könnte, dass dein Buch/Film/Bildgeschmack im Eimer ist? Solange ich Bilder an die Wand hänge, weil sie schön aussehen oder Bücher lese, weil ich sie spannend finde, werde ich mich hüten jemanden zu kritisieren/zu belächeln, der bestimme Songs einfach deshalb mag, weil er dazu gut tanzen kann bzw. es ganz einfach gerne hört.

Die Phase in der man schlechte Musik toll findet, macht so ziemlich jeder heranwachsende Teenager durch und auch bei mir gibt's Platten im Regal, für die ich mich heute ein bisschen schäme...
Wenn hier jemand seine musikalische Laufbahn erzählt, dann wird sich oft dafür geschämt. Das sage ich bewusst nicht. Ich schäme mich nicht dafür, dass ich Anfang der 90er Euro Dance toll fand. Stattdessen würde ich mich schämen, wenn ich damals Metal gehört hätte, denn ich hätte das dann wohl nur getan, um "cool" zu sein oder irgendwo dazuzugehören. Ich fand Metal nämlich damals kacke. Wenn hute Leute Musik gut finden, weil der Sänge so süß oder berühmt ist, dann finde ich das doch etwas anderes. Aber wenn ich kein Fernseh kucke, von irgendwelchen Catsingshows überhaupt ichts mitbekomme, das Lied des DSDS-Gewinners zum ersten Mal im Radio höre und denke "Cooles Lied, gefällt mir" - wo ist denn da das Problem?

Ich habe übrigens zu Grundschulzeiten meine musikalische Grundausbildung gemacht, dann lange Geigenunterrsciht gehabt und schließlich auch Geige bzw. zeitweise Bratsche im städtischen orchester gespielt. So mit 15 habe ich angfengen mir selbst Gitarre beizubringen und spiele mit Freunden in einer Band. Und letzter Zeit bekomme ich Lust, auch mal was in Sachen HipHop zu machen, weil ich da Ideen habe bzw. das einfach mal asprobieren will.
 
Ich spiele Jahrelang Gitarre (Rock/Metall) und seit mein 6 Lebensjahr Geige.
Also ich mag gute Musik egal Rock oder Vivaldi.
ich glaube, keiner mag schlechte musik. das liegt immer im auge des betrachters
Aber es muß handgemachte Musik sein!
definiere "handgemachte musik"

Hier sind nur Gitarristen drin - also ihr macht eure Musik auch per Hand und nicht per PC.
ich bin zwar drummer und bassist... mache meine musik trotzdem am pc.

Aber was in der letzte Zeit mit den "Charts" passiert ist total fremd für mich.
-Nachwuchsband wurden vergöttert - obwohl keine nennenswerte Solis/Riffs spielen können,nur Powergriffs schrammen.
-die Hits werden immer einfacher (3-4 Akkorde nur) das wäre nicht schlimm - weil Smoke on the water auch einfach ist - aber anders.
hm. weiß nicht, ob die beatles großartig komplexes "riffing" hatten.
smoke on the water ist einfach und nicht anders. war halt früher da. ist halt aus irgend nem grund kult geworden. ich persönlich finde smoke on the water auch nicht so bombe (dafür liebe ich child in time, va auf der "made in japan")

Die große Bands (Metallica,Toto,Dire Straits,Bon Jovi...usw)haben alles gezeigt was man mit der Gitarre machen kann?
Und die heutige junge Gitarristen können sie nicht überbieten?
Deswegen geht unser Musikgeschmack zurück?
Die Menschen wollen einfaches hören?[/quote]
was ist denn an den genannten bands so besonders, außer dass sie einen hohen bekanntheitsgrad haben?
die wendung "der musikgeschmack geht zurück" ist doch irgendwie doof. musikgeschmack ist doch kein begriff, der objektive qualität ausdrückt.

Die Menschen wollen einfaches hören?
nö. die meißten menschen, die "einfaches" hören wissen ja nicht, dass sie "einfaches" hören. die hören eben das, was zZ "in" ist. wenn es halt grad "in" ist, als ulkiger pimp die bitches wegzuknallen, dann mögen das die leute eben. ist doch schon immer so.

Oder das liegt an unsere Schulen?(Haupt-Real-Gymnasium)
Dort herrschen katastrophale Musikunterricht/Musiklehrer verhältnissen.
nö. mein musiklehrer war spitze. ich habe da auch ne menge gelernt. aber es findet halt nicht jeder so prickelnd, klassische stücke zu analysieren. ist doch auch gut so. die machen dann halt kunst. damit kann ich wiederrum nichts anfangen.

Hier möchte ich keine Bands beleidigen(nur vergleichen)
Also Tokio Hotel ist nicht Deep Purple.
Eine ist zu einfach - andere ist einfach genial.

ich evrstehe immer noch nicht, was alle gegen tokio hotel haben. klar sieht der sänger ulkig aus und singt, als wäre er noch vor dem stimmbruch.
aber man muss doch auch bedenken, dass tokio hotel eine zielgruppe von ca 7-14 jahren hat.
ich wär froh wenn meine kinder tokio hotel hören würden. immerhin besser, als würden sie sich erzählen lassen, das das gangsterleben in kreuzberg cool is... oder so.


und meine ganz persönliche meinung zum thema musikgeschmack:
jeder hat einen eigenen. mehr brauch man dazu nicht sagen und ich werde auch nicht so anmaßend sein, leuten vorzuschreiben,w as ihnen zu gefallen hat.

gruß
 
Die Phase in der man schlechte Musik toll findet, macht so ziemlich jeder heranwachsende Teenager durch und auch bei mir gibt's Platten im Regal, für die ich mich heute ein bisschen schäme... ;)

Hatte ich nie ?! Aber ich habe auch nie Bravo gelesen ;)
Ich war weder auf dem Michael Jackson noch auf dem Queen-Trip. Sicher, aus radikalen Jugendzeiten wächst man heraus, einiges daraus ist heute "langweilig", während ich mich bis in die frühen 50er vorwühle, selbst manchen 30er Schlager zu schätzen weiss, sehe ich immer noch "Chartshörer", eine Kategorie Mensch, die Musik als Dauerberieselungsmedium braucht, die gar nicht merkt wie eindimensional heutige Radiosender sind und glaubt man wäre "cool" wenn der tragbare Mp3-Spieler 20 000 Songs fasst, von denen bestimmt 19 900 nur darauf ihren Platz gefunden haben "weil andere sie mögen könnten", nicht weil man sie täglich hören will.

Aber widerspreche dem Beitragsstarter wirklich was die simple Struktur angeht, der gute Song kann ruhig nur 2-3 Akkorde haben, das ist nichts Negatives, die meisten die keine Instrumente spielen oder über Wissen in dem Bereich verfügen, kapieren das ohnehin nicht und gestalterisch bieten selbst 2 Akkorde ein ausreichendes Feld, wichtig ist nur wie man das beackert. Natürlich kann das elend langweilig klingen, muss aber nicht.

Ein Problem was ich mit heutiger Mucke habe: Vieles wird einfach abgeschaut, man kennt's, wenigstens teilweise, und schon schaltet mein Hirn auf "=Müll", die Texte werden immer schlechter, belangloser, schwammiger... und irgendwie werde ich als sonst regelmäßiger Konzertgänger auch den Verdacht nicht los: Es wird immer weiter aufgedreht, zumindest haben sich meine Ohren früher nicht dermaßen beschwert wie heute. Zu hohe Lautstärke macht bei vielen modernen Platten die komplette Atmosphäre kaputt... irrwitziger Weise bevorzuge ich komplette Analogaufnahmen, nicht bewusst, eher auf den zweiten Blick bemerkt. Aber wenn man dann weiss, dass Album XY dann doch komplett Analog aufgenommen wurde, dann wundert man sich nicht wirklich warum man es lieber mag als andere, bei der mir inzwischen eher ein Staccatobrei im Kopf ankommt als wirkliche Musik.

Der Wandel zu MP3 und Konzertgängergeneration wirkt sich diesbezüglich natürlich noch dramatischer aus, was waren Gigs in den 90ern noch geil, wo man heute eher entsetzt, aus den genannten Gründen, rausgeht... Bootlegs aus der Zeit belegen diesen Wandel auf dramatische Weise, den Veranstaltern ist das jedoch sch.. egal, so lange der Umsatz noch stimmt.
 
Ich war weder auf dem Michael Jackson noch auf dem Queen-Trip.
wie kann man denn bitte michael jackson und queen in diesem zusammenhang bringen?
das ist saugeile musik :p
aber auch geschmackssache^^
 
Interessant finde ich auch, dass man früher Radiosender über Mundpropaganda empfohlen bekam, so nach dem Motto SWF3 ab 21 Uhr, immer Dienstags, super Sendung!

Heute geh ich ins Kino und schau mir erstmal Werbung von BigFM und SunshineLive an, man muss heute Werbung machen, schauen dass sein Produkt cool und trendy ist. So hört sich dann auch die Musik die dort gespielt wird an. Prinzipiell das gleiche wie auf den anderen Stationen, aber halt für ein jüngeres Publikum.
 
Interessant finde ich auch, dass man früher Radiosender über Mundpropaganda empfohlen bekam, so nach dem Motto SWF3 ab 21 Uhr, immer Dienstags, super Sendung!
Oh, das kannste immer noch haben: WDR, immer Sonntags ab 21 (oder 22) Uhr bis Mitternacht, super Sendung... [im Ernst!]

Aber Du hast prinzipiell recht. Gute Sendungen sind selten geworden und finden wahrscheinlich auch nicht mehr soviel Hörer. Die Radio-Rezeption hat sich verändert, genau wie die Nutzung der anderen Medien. Heute brauchen die Sender eine möglichst durchgehende "Musikfarbe". Die richtet sich nach der Zielgruppe des Senders, die wiederum von der Industrie zu Werbezwecken bestimmt wird.

Radio läuft heute in den meisten Haushalten nur noch als akustische Tapete. Es werden auch selten Sender gewechselt. Man bleibt bei dem einmal ausgesuchten Programm, dessen Musik einen nicht nervt. Spätestens nach dem Abendbrot wird abgeschaltet.

Fragt Euch mal selbst, wie, wann und wie oft ihr gezielt Radio hört! Wahrscheinlich läuft abends der Fernseher, oder Ihr sitzt am Rechner und hört nebenbei mp3s, MySpace, YouTube, Internetradio oder den Sound des PC-Spiels, das gerade gezockt wird.

Gruß
selim
 
Muss ich mir mal anhören ;)

Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich Radion eigentlich nur noch höre, wenn ich bei meinen Eltern bin, bei denen läuft es wirklich als klangliche Tapete.

Selbst höre ich zuhause fast ausschließlich CDs und hin und wieder Kerrang (also MusikTV)
Unterwegs höre ich im Auto CDs oder Mp3 und auf dem Handy natürlich auch mp3s

Das Radio ist ne tolle Sache und hat bei mir eigentlich nur eine Anwendung, Verkehrsfunk :)
 
Oder weil ich es gerade in einem anderen Thread erwähnt habe hier mal Musik, die handwerklich extrem anspruchsvoll ist und kompositorisch deutlich über drei Akkorde hinaus geht - aber ich finde sie dennoch (oder gerade des wegen?) wahnsinnig langweilig. Ich kann da einfach nichts mit anfangen:
http://www.myspace.com/btm

Und ich finde die Musik richtig geil, nicht wiel sie technisch ist und ich das in den nächsten Jahren nicht nachspielen könnte, sondern weil es auf mich einfach geil klingt, weil es einfach was chaotisches und mitreißendes hat.
Aber andererseits gibt es auch Sachen, die sehr viel gefrickel enthalten, die mir aber gar nicht gefallen.
Eruption gefällt mir zum Beispiel nicht.
It's all a matter of opinion.

Selbst höre ich zuhause fast ausschließlich CDs und hin und wieder Kerrang (also MusikTV)
Unterwegs höre ich im Auto CDs oder Mp3 und auf dem Handy natürlich auch mp3s

Auch so.
Aber eigentlich höre ich nichts anderes, als meine CDs, die ich nur in MP3s gespeichert habe, also höre ich eigentlich nur meine CDs.
Das mit den 20.000 Liedern kann ich total nicht nachvollziehen.
Ich hätte gar keine Lust zwischen 20.000 Liedern herzuswitchen.
Ich hab glauch ich irgendwie 20 meiner Platten aufs Handy gemacht und hab damit genug Auswahl für den Moment.
dann wähle ich mir die Platte, die meine Stimmung oder einfach meinem temporären Geschmack entspricht und hör mir die an.
 
Tokio Hotel:ich akzeptiere sie als handgemachte Musik - und weil Deutschland seit die Skorpions kein internationale Stars hatte - darum wurden sie ins Rampenlicht gebracht.
Schade- weil es gibt viel bessere Bands Deutschlandweit.

Wenn die Scorpions die Bühne betreten, schäme ich mich Gitarrist zu sein. Das ausgerechnet die mit Abstand langweiligste Band mit den vorhersehbarsten Songs und 08/15-Texten in fiesestem Englisch die erfolgreichste deutsche Band ist, verringert diese Scham nicht unbedingt.

Für mich sind die 80er immer noch das schlimmste Musikjahrzehnt in meinem Leben bisher, bis auf einige richtungsweisende Punk-Platten, die ersten vorsichtigen Anfänge von Hardcore und Elektro gab es dort wirklich nur grauenvolles, besonders die Entwicklung von Rock und Beat zu aufgeweichtem syntylastigen Chartgedudel war sehr verstörend.

ich bin sehr dankbar für die Möglichkeiten der heutigen Zeit, wie schon geschrieben wurde brauche ich keine Mailorders, billig kopierte Fanzines, Platten-Briefreunde in den USA oder Importecken mit Platten ab 30 Mark mehr, um neue Musik zu entdecken. Ein Klick und ich finde viel gutes Zeug, ich störe mich nicht an mp3 sondern nutze diese eher als Möglichkeit, unterwegs Musik zu hören und keinen Bandsalat mehr bei 170 km/h aus dem Autoradio pulen zu müssen. Trotzdem stellen sie für keinen Ersatz für CDs und Platten dar, ich mag einfach die haptische Existenz von Musik im Schrank.

Alles weitere wurde schon von vielen klugen Vorrednern gesagt, die heutige Musik ist super, fassettenreicher, kreativer und unbegrenzter als jemals zu vor.
 
It's all a matter of opinion.

Ja, aber wie gehen wir damit um? Ich kann zu niemandem hingehn und ihm vorschreiben was er zu hören hat, oder ihm sagen, dass das was er hört Mist ist.
Jeder hat seinen eigen Geschmack. Und er wird auch nicht dadurch mehr qualifiziert, weil er Noten lesen kann, oder Kritiker ist, oder Musiklehrer, oder sonst was. Jeder hat das Recht zu hören, was er möchte. Es muss mir ja nicht auch gefallen.
Genauso so ist es mit den Radiosendungen, Büchern, Bildern, Konzerten, etc. Jeder hat da eine andere Wahrnehmnung. U.a. glaube ich auch deswegen, das mein Musilkgemschmack nicht im Eimer ist.

Paul
 

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