überwiegend Männer...

  • Ersteller Piarose87
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Sie: Wo möchtest Du denn gern heute abend essen gehen?
Ich: Zum Spanier?
Sie: Wie wär es denn mit dem Griechen?
Ich: Nein - lieber zum Spanier.
Sie: Aber da waren wir doch gerade erst.
Ich: Na gut - dann eben zum Griechen.
Sie: Das sagst Du jetzt nur, damit Du Deine Ruhe hast.
Ich: Wieso fragst Du, wo ich gerne essen will, wenn ich sowieso keine Wahl habe?
Sie: Es geht doch darum, auch mal die Alternativen zu betrachten.
Ich: Nein, es geht darum, Worte zu verschwenden.
Sie: Und was ist mit dem kleinen Italiener?
Ich: Von mir aus - mir egal.
Sie: Aber Du musst doch irgendeine Meinung haben...

Das nächste Mal werft einfach eine Mütze und fertig :D
 
OK, das galt meinem Kommentar.

Nein. Aber wenn du es auf dich beziehst und persönlich nimmst, kann ich es vermutlich nicht ändern.

Wenn es Verhaltensunterschiede gibt, die nicht gesellschaftlich bedingt sind, welche sind das dann?

Ich habe keine Ahnung. Ich scheine einfach ganz andere Frauen zu kennen als Du.

Da hör ich mir lieber eine private Meinung an.

Dann wünsche ich dir, dass dein Ratgeber seine Meinung nicht mit Hilfe eines Buches entwickelt hat. Das ist leider gar nicht so selten.



Was ist der Ursprung für gesellschaftliches Verhalten, oder besser: die Gesellschaft?
Vielleicht: unterschiedliches Verhalten?

Ist das jetzt eine Frage oder eine Aussage ?... ich verstehe es nicht.

Wir leben in dem wohl emanzipiertesten Land auf diesem Planeten. Wenn es zu wenige Frauen als
Komponistinnen gibt, ja woran liegts denn dann?

Hmm .. äääh... Wer genau behauptet denn hier, dass es zu wenig Komponistinnen gibt?
Das war nur eine Vermutung der TE, angeregt durch einen RTL-Bereicht. Mir ist die Anzahl / das Verhältnis nicht so wichtig, solange die Musik gut ist.

Ich wiederhole eines gerne: Musik (Komponist->Musiker->Hörer) ist ein nicht korrumpierbares
System. (das haben auch schon Diktatoren gefürchtet)

Ich hoffe, das hast Du nicht in einem Buch gelesen ...

Aber ist das heute noch aktuell? Haben wir tatsächlich noch
mit alten Strukturen zu kämpfen?

Sagt keiner. Aber dass es eine echte Gleichheit gibt ist ebenso unrichtig. Die gibt es ja schon biologisch nicht. Und gegen die Biologie und zumindest Anteile alter Strukturen gibt es kein 100%ig durchdringendes Mittel. Ich will aber gar nicht behaupten, dass wir auf Teufel komm eines finden müssen.

Aber ich feuere zurück, wenn es geneauso dumm in die Gegenrichtung geht, versprochen.

Das sei dir ungenommen. Ich selbst verzichte auf Feuerwaffen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry. Diesem Satz kann ich keinen Inhalt entnehmen ...
Ich erläutere meine Denke: Gesellschaftliche Strukturen wurden irgendwie gebildet.
Ich nehme an, daß diesen Strukturen unterschiedliches Verhalten zu Grunde liegt.
(Gesellschaft: Positionen, Aufgaben- und Machtverteilungen)

Hmm .. äääh... wie sag ich es jetzt? Wer genau behauptet denn hier, dass es zu wenig Komponistinnen gibt? Die TE hatte aufgrund eines RTL-Berichtes den Eindruck, der ja schon relativiert wurde.
TE: "was ist aber mit Frauen?" .. keine vorhanden interpretiere ich, ganz ohne Buch, als: zu wenige.

Für mich gibt es ausreichend. bzw mir es schnuppe, solnage die Musik gut ist.
Seh ich ganz genauso.

Aber dass es eine echte Gleichheit gibt ist ebenso unrichtig.
Hab ich auch nicht geschrieben. Ich sage nur, daß es derzeit die günstigsten Strukturen sind,
die wir je hatten. Meine These: in der Musik herrscht das emanzipierteste System überhaupt.

Sprung:

Picasso: "20% Talent und 80% Arbeit"
Mein Bandkollege: "Es gibt kein Talent"
(bin noch nicht ganz schlüssig, welche Äußerung mir besser gefällt :gruebel:)


cheers, fiddle
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mal was dazwischen werfen darf...

Es mag sein, dass es typisch weiblich bzw. männliches Verhalten gibt. Aber das kann auch nur temporär sein. Die Menschheit, Männer, Frauen sind keine Konstante. Menschen sterben und werden geboren, die Menschheit verändert sich. Typisches Verhalten kann man auch beim anderen Geschlecht erkennen oder widerspricht mir da jemand? Ich kenne jedenfalls weibliche Männer und männliche Frauen, sei ihr andersgeschlechtlicher Teil auch noch so gering. Ich sehe durchaus zickige Männer, die auf die gleiche Art der Frauen kommunizieren (womit ich nicht behaupten will, dass die Art zickig ist - Ich hoffe, das wird nicht missverstanden). Es macht ja schon einen Unterschied als Frau erzogen zu werden und ich denke, dass sowas auch Einfluss auf derartige Verhaltensweisen haben kann.

Strukturelle Gewalt dürfte eigentlich auch kein endgültiges Hindernis für dieses Phänomen sein - Wobei ich mir im klaren bin, dass es ganz früher nicht bei strukureller Gewalt blieb. Manch eine Einzelperson beweist grade dann Stärke, den Wunsch Komponist oder sonstwas zu werden oder etwas zu machen auch wirklich durchzusetzen. Es ist in meinen Augen nur wahrscheinlicher, dass das die Minderheit betrifft. In dem Fall hemmt strukturelle Gewalt zwar, hindert aber nicht endgültig.

Was ich immer interessant finde ist, dass vielen Leuten - Ich möchte damit niemanden ansprechen - dieses Machtspiel so wichtig ist, obwohl es für das Einzelschicksal gar nicht sooo ausschlaggebend sein muss.

Edit:
@Shana: Meintest du den Link?
 
Ich erläutere meine Denke: Gesellschaftliche Strukturen wurden irgendwie gebildet.
Ich nehme an, daß diesen unterschiedliches Verhalten zu Grunde liegt.

Nicht ganz: Die Struktur wird nicht "irgendwie" gebildet, sondern teilweise gezielt. Zunächst stehen da oben die Politik, die Staatsform und die Gesetze. Die bestimmen ja erstmal, was wir überhaupt dürfen und beeinflussen damit natürlich auch alles Weitere - auch das Verhalten.

Dann weitere Einflüsse: Milieus, Bildungssystem, Medien, Wirtschaft, Trends, Historie, Kultur, Demographische Schritte (ZB Industrialisierung, Technisierung usw)

... solche Dinge bilden gesellschaftliche Strukturen oder bessr das System. Inwieweit das auf geschlechtstypisches Verhalten Auswirkungen hat - da bin ich überfragt.


"was ist aber mit Frauen?" .. keine vorhanden interpretiere ich, ganz ohne Buch, als: zu wenige.

Sie hat in dem RTL-Bericht, in dem bekannte Popkomponisten vorgestellt wurden, keine Frauen gesehen udn dachte deshalb, es gäbe gar keine. zumindest das konnten wir doch hoffentlich widerlegen.

Wenn ich mal was dazwischen werfen darf...

.. und da sagst du im ersten Absatz ein paar sehr wichtige und meiner Meinung nach auch richtige Sachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht ganz: Die Struktur wird nicht "irgendwie" gebildet, sondern teilweise gezielt. Zunächst stehen da oben die Politik und die Gesetze. Die Politik hat eine wesentlichen Anteil an der Gesellschaftsform und die wiederum auf das Verhalten der Menschen.
Dann weitere Stichworte: Milieus, Historie, Kultur, Demographische Schritte (ZB Industrialisierung, Technisierung usw)
Ok, streiche mein "irgendwie". Ich fange gerne mal einen Satz an in dem Sinne wie: "..wurde gebildet, wie, ist vorerst mal offen."

Politik gehört für mich eindeutig zu menschlichem Verhalten. Meinung bilden und agieren.


Sie hat in dem RTL-Bericht, in dem bekannte Popkomponisten vorgestellt wurden, keine Frauen gesehen udn dachte deshalb, es gäbe gar keine. zumindest das konnten wir doch hoffentlich widerlegen.
Klar, die gibts ja auch.
Ich hatte das so aufgefaßt, daß es, trotz des Nachweises einiger berühmten Songwriterinnen, zu wenig gäbe.

Na dann ist ja alles super.


cheers, fiddle
 
Für mich wird so eine Diskussion aber dann unangenehm, wenn Menschen versuchen, klischeebehaftete weibliche Verhaltensmuster als Erklärung für eine vermeintliche - und nicht belegte - Unfähigkeit anzubringen. Umgekehrt natürlich genauso.

Jedes Geschlecht kann (fast) jeden Beruf ausüben. Sie tun einiges vermutlich auf unterschiedliche Weise.

Aber auch Männer machen ja nicht alles auf nur eine bestimmte "Männerweise". Das verschwimmt ja auch ein bißchen. Ich denke, die Hauptunterschiede liegen in der Kommunikation.[/quote]
Da bin ich ganz bei dir. :)


Ich denke einfach: es gibt Unterschiede im Verhalten zwischen Männern und Frauen. Davon sind sicher einige kulturell bedingt, andere ggf. biologisch. Ich sehe in dieser Aussage auch keine Ungleichbehandlung, das kann man vollkommen wertfrei aussagen.

Ich glaube allerdings nicht im Geringsten, dass Männer deshalb auf fast allen Berufsfeldern auf den obersten Treppchen überrepräsentiert sind, weil sie besser oder anders befähigt wären. Himmel hilf.

@ Foxx könntest du deinen link nochmal posten, eigentlich wollte ich das noch lesen

Klar, das war der hier: http://www.focus.de/panorama/boulevard/gesellschaft-benachteiligt-wer-denn_aid_435162.html


Sie: Wo möchtest Du denn gern heute abend essen gehen?
Ich: Zum Spanier?
Sie: Wie wär es denn mit dem Griechen?
Ich: Nein - lieber zum Spanier.
Sie: Aber da waren wir doch gerade erst.
Ich: Na gut - dann eben zum Griechen.
Sie: Das sagst Du jetzt nur, damit Du Deine Ruhe hast.
Ich: Wieso fragst Du, wo ich gerne essen will, wenn ich sowieso keine Wahl habe?
Sie: Es geht doch darum, auch mal die Alternativen zu betrachten.
Ich: Nein, es geht darum, Worte zu verschwenden.
Sie: Und was ist mit dem kleinen Italiener?
Ich: Von mir aus - mir egal.
Sie: Aber Du musst doch irgendeine Meinung haben...

So ungefähr ist das immer wieder ...manchmal schaffe ich es, den Dialog zu verkürzen, indem ich gleich am Anfang schon frage: habe ich wirklich eine Wahl oder wollen wir nur drüber sprechen?

Aber seit ich akzeptiert habe, dass Männer und Frauen teilweise aus völlig unterschiedlichen Gründen kommunizieren und dass es überhaupt keinen Sinn macht, zu versuchen, das zu verstehen, ist es viel einfacher geworden.

Den Unterschied sieht man hier recht deutlich: Frauen sind gern nett und stellen eine Frage manchmal auch nur, um zu kommunizieren. Männer nehmen solche Fragen aber ernst und versuchen, eine Antwort zu finden. Sie mögen einfache, klare Ansagen und Absprachen.

Ach so: Wir waren natürlich beim Spanier. Das war genauso klar wie ihre Speisewahl "Dorade Royal", die aber dennoch jedesmal mindestens dreißig Minuten dauert, denn sie muss alle Alternativen zumindest einmal ausgeprochen haben :)

:rofl:

Schön, dass du uns das nicht vorenthalten hast. :D


Bei uns in der Familie ist übrigens beim Thema Essen gehen mein Vater derjenige, der fünf Alternativen in den Raum wirft und sich dann nicht entscheiden kann. Bei ihm ist aber tatsächlich eine absolute Unentschlossenheit. ;)
 
Politik gehört für mich eindeutig zu menschlichem Verhalten. Meinung bilden und agieren.

Vermutlich muss ich mich gleich wegen OT selbst löschen, aber dennoch kurz:

Politik, und damit meine ich Staats-, Regierungsform und Gesetze bilden erst die Voraussetzungen dafür, dass Du Dir überhaupt eine Meinung bilden bzw sie aussprechen und agieren darfst und sind damit maßgeblich an gesellschaftlichen Entwicklungen beteiligt. Sie öffnen erst die Türen für gesellschaftlichen Wandel.

Ohne ein Recht auf Meinungsfreiheit würde es dir nichts nützen, eine Meinung zu bilden, weil du sie nicht laut äußern dürftest. Und politisch agieren schon mal gar nicht, weil man ohne das Recht dazu dafür ins Gefängnis kommt.

Und ohne ein Recht auf Frauenarbeit gäbe es keine berufstätigen Frauen - also auch keine Komponistinnen und dementsprechend auch keine Diskussion darüber (um eine zugegeben etwas billige Brücke zum Thema zu konstruieren).

Ohne Bildungsfreiheit wäre ich heute allerhöchstens arbeistlos oder HONK

Und diese von den Politikern erlassenen Rechte haben - wie jedes Recht - natürlich auch einen Einfluss auf die Gesellschaft und verändern gesellschaftliche Strukturen und auch die Einstellung der Menschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also aus meiner Sicht ist das kein OT :D

Klingt irgenwie nach der Frage von dem Ei und der Henne.

Ich sage mal: Männer und Frauen waren schon immer gemeinsam unterwegs und deshalb
sind auch politische Strukturen immer ein Gemeinschaftswerk.
Für mich, nach wie vor, eine Verhaltens-Geschichte.

@Fox: "..allen Berufsfeldern.."
Seh ich genauso. Ich sage ja auch, daß die Musik hier am wenigsten von alten Strukturen
betroffen ist, die die Entfaltung der Frauen hemmen.


cheers, fiddle
 


Ja, danke, interessanter Artikel.
er lässt aber eines außer Acht: Die guten Gegebenheiten, die wir inzwischen hier haben wurden den Frauen NICHT geschenkt und hinterhergeworfen, sondern sie wurden in zwei Frauenbewegungen hart erstritten und erkämpft. Nach dem 2. Weltkrieg war fast alles, was vorher erreicht worden war wieder verloren, die 50er Jahre für Frauen so repressiv wie lange nicht. Es bedurfte einer zweiten starken Frauenbewegung um Dinge neu zu erkämpfen, die bereits vorher Teil des Diskurses gewesen waren.

Wir sind die erste Generation, die von den Errungenschaften der Frauenbewegung so wunderbar profitiert (ich bin 40). Noch für meine Eltern sah da vieles ganz anders aus, ganz zu Schweigen von den Erfahrungen, die noch meine Oma machen musste. Nur ein Beispiel: noch bis 1976 hatte die Frau bei der Hochzeit grundsätzlich den Namen des Mannes anzunehmen.

---------- Post hinzugefügt um 19:16:16 ---------- Letzter Beitrag war um 19:05:00 ----------

Ich denke einfach: es gibt Unterschiede im Verhalten zwischen Männern und Frauen. Davon sind sicher einige kulturell bedingt, andere ggf. biologisch. Ich sehe in dieser Aussage auch keine Ungleichbehandlung, das kann man vollkommen wertfrei aussagen.

Selbstverständlich gibt es biologische und kulturelle Unterschiede.
Dafür gibt es ja auch nicht umsonst die Begriffe "sex" (biologisches Geschlecht) und "gender" (soziales Geschlecht).
Das biologische Geschlecht ist interessanterweise keinesfalls so eindeutig dualistisch wie unsere Kultur das Konstrukt "Geschlecht" gerne hätte. ;-) Da gibt es nämlich jede Menge Mischformen, die im Zweifelsfall gleich nach der Geburt angeglichen werden. Und dann setzt in der Tat eine geschlechtsspezifische Sozialisation ein. Das mag heutzutage weniger einengend sein als noch vor einer Generation oder vor zwei. Dennoch gibt es diese geschlechtsspezifischen Prägungen. Bei kleinen Kindern könnte man sonst nach außen gar kein Geschlecht erkennen. Daß man dennoch kleine Jungs von kleinen Mädchen unterscheiden kann liegt an Kleidung, Frisur und diversen anderen Accesoires. Und selbstverständlich identifizieren sich die Kinder mit ihrem sozialen Geschlecht und das auch schon sehr früh. Mädchen lernen seit einiger Zeit verstärkt, daß sie das was Jungen tun AUCH tun sollen und dürfen. Aber ist es umgekehrt auch so? Zugegeben, meine Kindergartenpraktika sind an die 20 Jahre her. Aber damals wiesen es die Jungen weit von sich, sich an Fasching als Prinzessin zu verkleiden. Die Mädchen hatten keine Probleme mit Cowboys und Indianern.
Meiner persönlichen Meinung nach sollte das soziale Geschlecht weit mehr spielerisch angegangen werden. AUCH und vor allem aus Männersicht. Männer dürfen nämlich alles auch, was Frauen können und dürfen.
 
Ok, Shana.

Und was ist, deiner Meinung nach, der Grund, warum der Frauenanteil in der Musik
seit den 70ern dann nicht sprunghaft angestiegen ist? Oder ist er?


cheers, fiddle

p.s.
..damals wiesen es die Jungen weit von sich, sich an Fasching als Prinzessin zu verkleiden.
.. das kommt dann ab 40 wieder. Lass dich überraschen :D
 
Ich hatte in den 80ern eine Art Aha-Erlebnis, als mir klar wurde, daß meine komplette Plattensammlung aus männlichen Musikern/Sängern bestand. Ich fing dann an, gezielt nach weiblichen Stimmen zu suchen. Eine der ersten waren Meggie Reillie und die Sängerinnen von ABBA. Dann Nena, Kate Bush, Sinead O' Connor, Björk, Tori Amos, Heather Nova.... Das waren Offenbarungen für mich.

Heute wimmelt es in der Pop/Rockmusik von Sängerinnen und Songwriterinnen.
 
Männer und Frauen waren schon immer gemeinsam unterwegs und deshalb
sind auch politische Strukturen immer ein Gemeinschaftswerk.
Für mich, nach wie vor, eine Verhaltens-Geschichte.

Dann reden wir über komplett verschiedenen Dinge. Es geht mir nicht um die Frage, wer Gesellschaft erfunden hat, und wieviel Mann oder Frau da irgendwie dran beteiligt sind, sondern darum, was gesellschaftlilche Veränderungen für den Einzelnen für Auswirkungen hat und wie sich dies wiederum gesamtgesellschaftlich auswirkt.

Hiermal ein Beipiel von Ursache-Wirkung

- Bildungsfreiheit wird erlassen, BAFöG ermöglicht auch Kindern aus finanzschwachen Familien eine akademische Ausbildung

- Das Bilungsbürgertum wächst, die Zufriedenheit ist groß. Bessere Chancen für alle

- Innerhalb von zwei Jahrzehnten wächst der Anteil an Studierenden auf das Dreifache. Davon 40% Frauen jetzt
in technischen Berufen (früher: 2 %) Durch überfüllte Seminarräume und Personalmangel beginnt aber, die Quälität des Studiums zu leiden. Auch die Arbeitsplätze werden weniger.

- Noch zwei Jahrzehnte später besteht ein Drittel des Volkes aus arbeitslosen Akademikern (Zahlen fiktiv). Vor der Bildungsfreiheit gab es nur 5 % Akademiker und alle hatten einen tollen Job und verdienten viel Geld. Die andern Leute waren in Handwerk, Büro und Fabriken tätig und hatten ihr auskommen.

So ungefähr funktioniert es, wenn sich eine Gesellschaft bildet bzw verändert.
Denn eine Gesellschaft, die aus einem Drittel teilweise arbeistloser Akademiker (Männern und Frauen) besteht, ist nicht vergleichbar mit einer Klassengesellschaft aus Bürgertum, Adel und Arbeitern, in der es klare Trennungen, Aufgaben und Rollenverteilungen gibt. Sie hat andere Probleme. Milieus und Habitus vermischen sich und das ändert auch das gesamte Verhalten - sogar die Sprache.

Und bevor es Missverständisse gibt: Ich bin natürlich für die Bildungsfreiheit. Denn auch wenn sie keinen sicheren Job mehr versprechen kann, so hat sie viele andere Vorteile.


Logo ist er .. ich dachte, dass hätten wir geklärt.
 
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Ahh, verstehe. Ja, das ist in der Tat ein Unterschied.

Es liegt aber am Regelwerk und da sind die Frauen seit geraumer Zeit mit beteiligt.
Ich meine: Strukturen ändern und anpassen.
Immer noch keine Verhaltens-Frage?


cheers, fiddle
 
Es liegt aber am Regelwerk und da sind die Frauen seit geraumer Zeit mit beteiligt.
Ich meine: Strukturen ändern und anpassen.
Immer noch keine Verhaltens-Frage?

Auch wenn ich die Frage eigentlich gar nicht verstehe, sage ich lieber mal: nein ;)

Natürlich ist Verhalten ein Kennzeichen einer Gesellschaft. Und natürlich verändern Frauen in der Politik auch die Gesellschaft. Falls du das meinst.

Aber es ist nicht "das geschlechtstypisch unterschiedliche Verhalten von Mann und Frau", das eine Gesellschaft bildet und ausmacht.

EDIT:

denn wenn es so wäre, dann wäre ja jede Gesellschaft gleich oder sehr ähnlich. Religion habe ich übrigens vergessen zu erwähnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich ist Verhalten ein Kennzeichen einer Gesellschaft. Und natürlich verändern Frauen in der Politik auch die Gesellschaft. Falls du das meinst.
Aber es ist nicht "das unterschiedliche Verhalten von Mann und Frau", das eine Gesellschaft bildet und ausmacht.
Genau so habe ich das gemeint :)
Ich will auch, in diesem Fall, garnicht auf ein unterschiedliches Geschlechter-Verhalten hinaus.

Gottseidank ist die Musik größtenteils von knöchernen Strukturen frei. Ausgenommen die große Musikindustrie, sag ich mal so.
Das ändert sich vermutlich deutlich langatmiger, als in der Politik.

Ich sehe das aber etwas ideologischer, da ich ein totaler Gegner der Musikindustrie bin.
Und hier haben Frauen, wie Männer, heute die selben Voraussetzungen.

Man darf gespannt sein, was da noch alles kommen wird..


cheers, fiddle
 
Dafür gibt es ja auch nicht umsonst die Begriffe "sex" (biologisches Geschlecht) und "gender" (soziales Geschlecht).
Ja, da fehlt uns in der deutschen Sprache eine ähnliche Begriffsunterscheidung.

Bei kleinen Kindern könnte man sonst nach außen gar kein Geschlecht erkennen. Daß man dennoch kleine Jungs von kleinen Mädchen unterscheiden kann liegt an Kleidung, Frisur und diversen anderen Accesoires.

Ja, das ist echt spannend, wie sehr Kleidung und Stil bei Kleinkindern die Wahrnehmung anderer beeinflussen. Eine gute Freundin von mir hat das bei ihrer Tochter bewusst nicht gemacht - auch weil sie selbst mit dem ganzen "Mädchenschnickschnack" nie etwas anfangen konnte, Mädchen in rosa und Jungs in blau albern findet und keinen Bock auf Schmetterlinge und Ponys auf den T-Shirts ihrer Tochter hat.

Ergebnis: Ihre Tochter wurde tatsächlich bis zum Alter von zwei Jahren regelmäßig für einen Jungen gehalten.

Zu ihrem Entsetzen hat sich die Kleine kürzlich ganz von alleine im Klamottenladen auf einen rosa Pulli mit Blumen drauf gestürzt. :D

Aber damals wiesen es die Jungen weit von sich, sich an Fasching als Prinzessin zu verkleiden. Die Mädchen hatten keine Probleme mit Cowboys und Indianern.
Mit Verlaub: es gibt weibliche Cowboys und Indianer, aber "Prinzessin" schließt ein männliches Geschlecht allein dadurch aus, dass das Wort markiert ist (hah! ich kenn soziologische Begriffe :D) und somit gar nicht beide Geschlechter zulässt. Ich glaube wenn es darum geht, sich als Prinz zu verkleiden, wehren sich jetzt nicht unbedingt sämtliche Jungs mit Händen und Füßen.

Meiner persönlichen Meinung nach sollte das soziale Geschlecht weit mehr spielerisch angegangen werden. AUCH und vor allem aus Männersicht. Männer dürfen nämlich alles auch, was Frauen können und dürfen.
Grundsätzliche Zustimmung! (Von einem, den es nervt, wenn Komillitonen sich darüber lustig machen, dass man Handcreme benutzt. :D)

Ich sehe nur manchmal heutzutage die Gefahr, dass vor lauter Panik vor Geschlechterklischees manche Kinder vielleicht sogar bewusst davon weggetrieben werden. Das ist aber auch schon wieder einseitig. Denn ich glaube genügend Aspekte entwickeln sich eben doch von alleine und wozu dann gegensteuern?

Ich hatte in den 80ern eine Art Aha-Erlebnis, als mir klar wurde, daß meine komplette Plattensammlung aus männlichen Musikern/Sängern bestand. Ich fing dann an, gezielt nach weiblichen Stimmen zu suchen. Eine der ersten waren Meggie Reillie und die Sängerinnen von ABBA. Dann Nena, Kate Bush, Sinead O' Connor, Björk, Tori Amos, Heather Nova.... Das waren Offenbarungen für mich.

Heute wimmelt es in der Pop/Rockmusik von Sängerinnen und Songwriterinnen.
Ich kenne nur den Filter der Zeit und weiß daher nicht, wievieles einfach die Jahrzehnte nicht überdauert hat .... aber gerade in den 30er, 40er, 50er und 60er Jahren gab es doch viele erfolgreiche, vielfach bewunderte Sängerinnen, insbesondere im Jazz und im Soul? Ella Fitzgerald, Dina Washington, Nina Simone, Billie Holiday, Aretha Franklin ...

Auch deutsche Sängerinnen gab es meines Wissen zuhauf, auch wenn ich da mangels meines Interesses an deutschem Musikgut aus dieser Zeit keine Namen kennen kann. Aber die Plattensammlung meiner Oma bestand jedenfalls nie nur einseitig aus männlichen Interpreten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zu ihrem Entsetzen hat sich die Kleine kürzlich ganz von alleine im Klamottenladen auf einen rosa Pulli mit Blumen drauf gestürzt. :D


Jaja - und da sind wir dann doch wieder beim gesellschaftlichen Druck :)

Es ist gar nicht so einfach, kein typisches Mädchen oder kein txpischer JUnge zu sein.
 
Meine Lieben, seid mir nicht böse für meinen unqualifizierten Einwurf. Aber man merkt, daß ihr keine Kinder habt ;)

Die Rosa-Phase geht übrigens vorbei. Na ja, in aller Regel. Bei manchen Mädels ist es mit 17 immer noch die bevorzugte Farbe, aber die sind auch etwas... ähm, speziell.
 
Die Rosa-Phase geht übrigens vorbei. Na ja, in aller Regel. Bei manchen Mädels ist es mit 17 immer noch die bevorzugte Farbe, aber die sind auch etwas... ähm, speziell.

OK OK,

hast wohl recht. Mir fällt da mein Großneffe ein, der mal als kleiner Junge mit einem Kleidchen zu Omas Geburtstag kam . Er hatte drauf bestanden.

Er hatte das von seiner Mutter abgeguckt. Die trägt in der Regel Hosen, aber zu feierlichen Anlässen dann auch mal ein Kleid. Daher war "sich schick machen" für ihn gleichbedeutend mit Kleid anziehen.

Oma fand das nicht so gut :)
 
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