... was relativ schnell als reine Vermutung relativiert wurde. Das hast du aber vermutlich nicht mitbekommen.
Das habe ich mitbekommen, ich will auch meine Beobachtungen nicht als sachlich darstellen.
Wobei du eben weiterhin dabei bleibst, dass das an mangelndem Interesse liegt. Da wurden bereits einige prominente Gegenargumente und alternative historische und gesellschaftliche Erklärungen geliefert, die Du aber ignorierst. Warum? Weil sie sich nicht mit deinen Beobachtungen in deinem Umfeld decken?
Ich sage nicht, dass es
der Grund dafür ist. Du kannst auch nichtmal deine Argumente, die faktisch mehr Fuß fassen, als letzte Instanz darstellen. Dazu gibt es viel zu viele Faktoren, die so etwas beeinflussen. Ich ignoriere diese Argumente nicht, sie sind für die heutige Situation nur nicht besonders aussagekräftig.
Dass es Komponistinnen gibt, habe ich nie angezweifelt. Wenn man mir ein paar nennt, entkräftet dass meine Aussagen? Die historischen Argumente beeinflussen heutzutage auch nur bedingt. Die gesellschaftlichen sind da schon überzeugender, sie schließen aber nicht meine Beobachtungen aus. Ich denke nicht, dass ich sie ignoriert habe.
Ein "angeborenes" naturgegebenes mangelndes Interesse am Songwriting kann daher nicht nachgewisen werden.
Das habe ich beim besten Willen auch nicht behauptet. Ich kann mir genauso gut denken, dass sich das Ganze in ein paar Jahren umkehren kann und Männer in Komposition weniger interessiert sind. Irgendwie scheinst du nicht genau verstanden zu haben, was ich überhaupt gemeint habe. Ich habe nämlich nicht von einer Eigenschaft geredet, die den Frauen eigen ist.
... bitte genauer lesen: das bezieht sich auf die Vielzahl der hier im Thread genannten Beipiele von berühmten, erfolgreichen Frauen, die Songs schreiben - nicht auf die Frauen, die hier im Musikerboard aktiv sind.
Woher sollte ich bei 160.000 Usern überhaupt wissen, wieviele davon Frauen sind? Es wird niemand dazu gezwungen, sein Geschlecht preiszugeben und ich habe auch besseres zu tun, als die Frauenquote im Musikerboard zu zählen.
Das habe ich auch nicht gedacht. Ich dachte, du wolltest mich durch die Vorrednerinnen darauf aufmerksam machen, dass es hier genügend musikalisch interessierte Frauen gibt. Aber du hast recht, das habe ich scheinbar falsch verstanden, dafür entschuldige ich mich. Du musst zugeben, dass es aber in dem Fall wirklich nicht ganz eindeutig war, auch wenn das, was du meintest mehr Sinn ergibt.
Habs eben falsch verstanden.
Hab ich nicht überlesen und auch so verstanden. Aber was hat das jetzt mit dem Interesse und der Verteilung zu tun?
Die Frage, was überhaupt "handwerklich gutes Komponieren" sein soll, lassen wir mal lieber Off topic.
Das hat nichts mit den Interessen und Verteilung zu tun. Es war aber auch eine Frage, die gestellt wurde -> Ob Frauen schlechter komponieren (Ich weiß, sie wurde schon früh abgehandelt, ich habe sie aber auch schon früh beantwortet. Du hast mir schließlich den Vorwurf gemacht, ich würde nicht auf die Fragestellung eingehen.). Zitat von dir: "Es wurde nach "
berühmten oder erfolgreichen Komponistinnen/Songwriterinnen" gefragt und genauer, ob Frauen nicht so gut Songs schreiben können. Nicht danach, wieviele Frauen Bock drauf haben, über Musiktheorie zu plaudern."
Dass wir handwerklich gutes komponieren nicht diskutieren ist mir recht, das ist auch wirklich etwas undefiniert und da gehen Meinungen auseinander. Ich wollte es nur für mich selbst einschränken, sodass ich so eine Aussage treffen kann, ohne das Gefühl haben zu müssen, mir nicht sicher sein zu können, nicht die ganze Wahrheit zu sagen. Es hat tatsächlich nicht viel Aussagekraft für andere, es beantwortet aber die Frage. Tadamm!
Jou .. Ganz sicher hätte Mozart das erste Genie in der Weltgeschichte sein können, der neben seinem schöpferischen Schaffen, seinen unzähligen Auslandsreisen (mit der Kutsche - Flugzeuge gab es nämlich noch nicht), sowie seinen Konzerten und Orchesterproben und nicht zuletzt den Partys auch noch die Hausarbeit erledigte. Seine Konstanze war dann währenddessen wohl beim Pilateskurs, nachdem sie die Kinder zur Kita gebracht hat
Vielleicht solltest Du Dich ein bißchen intensiver mit der Rollenverteilung der Geschlechter und dem Verhältnissen an sich im Bürgertum des 18. Jahrhunderts beschäftigen, bevor Du den Mozart mal eben zum ersten modernen Hausmann erklärst.
So langsam wirst du etwas unsachlich. Klar, kannst du einfach meine Kompetenzen anzweifeln, dann wären alle meine Argumente hinfällig, dann wäre es aber auch sinnlos, mit mir zu diskutieren, meinst du nicht? Naja, du hast jedenfalls wieder zuviel in meine Aussagen reininterpretiert. Ich habe extra geschrieben, dass Mozart es
zeitlich geschafft hätte. Denn das war das vorherige Argument, oder irre ich mich? Dass Männer andernfalls keine Zeit hätten zu komponieren? Dass Mozart den Haushalt nicht geschmissen hat, wirst du mir jawohl zutrauen können, zu wissen. Hätte er auf Parties verzichtet, hätte er schonmal ne ganze Menge mehr Zeit gehabt.
Gar nicht so einfach, sich alles hundert mal anzuhören, wenn man ein Drittel seines Lebens taub und zwei Drittel fast taub war.
Und womit er sich das dann angehört? Mit seinem IPhone?
Du musst ewas genauer recherchieren: Beethoven war zwar angeblich sehr akribisch und hat seine Notizen oft verworfen und immer wieder von neuem angefangen, bis er zufrieden war. Aber er konnte genau wie Mozart Musik im Kopf schreiben und notieren, ohne sie hören zu müssen. Sonst hätte er mit seinem Gehörleiden gar nichts mehr komponieren können.
Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Stell dir vor, ich habe kürzlich nochmal eine Biographie Beethovens gelesen. Ich weiß auch, dass Beethoven begnadet am Klavier zu improvisieren verstand. Man kann davon ausgehen, dass Beethoven solche Fähigkeiten besaß, die Musik zu schreiben, ohne sie zu hören (Ich selbst mache es auch aus Übungszwecken, da werde ich es Beethoven erst recht zutrauen). Du scheinst aber nicht zu wissen, wie er vor seinem Hörleiden komponiert hat. Und dass es ihn quälte, seine Musik nicht mehr hören zu können. Er hatte Angst, dass sein Werk nicht seinen Vorstellungen entsprach, ob es ausdrückt, was sein Inhalt sein sollte. Tatsächlich komponierte Beethoven nämlich immer
mit Instrument, während Mozart das meiste "in seinem Kopf" schrieb, obwohl er im Besitz seiner kompletten Hörfähigkeit war. Ich sprach vom Kompositionstempo. Jeder kann irgendwas machen, das würde immer schnell gehen. Etwas dann schlussendlich anzunehmen, als würdig zu empfinden oder gut genug, ist etwas, das zu dem Kompositionsprozess dazugehört, meinst du nicht? Das Kompositionstempo ist, finde ich, also auch durch solche Dinge beeinflusst.
Du wirfst mir also lieber vor, ich hätte nicht recherchiert bzw. keine Ahnung als mal über das nachzudenken, was ich schreibe. Ich habe doch wohl auch vorher keinen inhaltlichen Fehler gemacht. Du konntest auch nicht dagegensprechen. Zudem hast du mein Argument, dass ich Komponisten kenne, die beides schaffen, auch erfolgreich ignoriert... Ich nehme jetzt nicht an, dass es absichtlich ist, aber gleichzeitig mir mit Sarkasmus entgegenzutreten, finde ich schon bedenklich. Ich spreche lieber mal prophylaktisch den Rat aus, das Ganze hier nicht persönlich zu nehmen.