Über Saiten, Lebensdauer, das Einspielen von Gitarren und Einflüsse aufeinander

  • Ersteller Mister Blues
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Was manche velwechsern ist die natürliche Entwicklung des Holzes, es trocknet und Komponenten der Mikrostruktur zersetzen sich, mit der viel beschworenen "Entwicklung" durch "Einspielen".
Es gab mehrere Versuchsreihen in wissenschaftlichen Doppelblindstudien bei denen sowohl die Spieler als auch die Zuhörer nicht wussten wer welches Instrument spielt und es wurden unter anderem verschiedene moderne und antike Geigen und Celli miteinander verglichen und die Ergebnisse waren konsistent. Genau so hat Gryphon Strings in Palo Alto 2 Martin D28 gefunden die eine einstellige Seriennummer entfernt wren, die also vermutlich am selben Tag aus demselben Baum von denselben Mitarbeitern gebaut wurden. Eine D28 war eine verranzte, hart arbeitende Gitarre, die andere eine "Case Queen", die kaum gespielt wurde. Auch hier hat der Doppelblindtest das gleiche konsistente Ergebnis erbracht. Ein Instrument klingt wie es klingt, einspielen oder nicht spielen, alle Lagen oder nur "Cowboy Chords", es macht genau gar keinen Unterschied. Die Entwicklung geht nur und ausschliesslich über den Alterungsprozeß des Holzes.
Die Schlussfolgerung der Wisenschaftler: Der Spieler spielt sich auf das Instrument ein, nicht umgekehrt.
Das deckt sich erstaunlicherweise auch mit meiner Erfahrung in 30+ Jahren und mit der Erfahrung die ich mit ToneRite und anderen "Wundermitteln" gemacht habe. Das einzige, was das ToneRite gebracht hat war die Drohung meiner Ex mich und meine Gitarren stante pede des Hauses zu verweisen, sollte ich sowas noch mal versuchen. OK, 3 Wochen konstantes Brummen im Haus ist schon etwas hart.
 
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@emtypockets,

ich habe mich keinesfalls beleidigt zurückgezogen. Jedoch merke ich auch, wann eine weitere Diskussion eigentlich keinen Zweck mehr hat.

Ich habe sogar alles toleriert, was jemand für sich persönlich gut findet und wie seine Erfahrungen eben selbst sind. Dann müsst Ihr schon meine Berichte etwas genauer lesen.

Was jedoch den "alten Hut" anbelangt, so kann ich mich hier auf das berufen, was fachmännisch bereits seit sehr langer Zeit feststeht und was lediglich durch meine eigenen Erfahrungen untermauert wird.

Es ist doch nachzulesen. "jeder muss seine eigenen Saiten selbst finden, jeder kann sie so lange spielen wie er will". Dieses gilt ebenso für andere Argumentationen meinerseits. Natürlich gehen Geschmäcker und Meinungen auseinander, das ist auch gut so, wäre sonst langweilig. Ich stehe immer auf dem Standpunkt, überzeugen ist besser als sich herumzustreiten. Dann muss man aber auch dazu bereit und offen sein.

Erstaunt bin ich jedoch darüber, dass hier anscheinend doch fundiertes Wissen, was seit Jahrzehnten zu dieser Gesamtthematik bekannt ist, nicht angenommen und ständig in Frage gestellt wird.

Ich freue mich sogar darüber, wenn jemand mit seinem Instrument zufrieden ist und mit seiner Vorgehensweise, bezüglich Spielweise, Technik, Saiten und vieles mehr, klar kommt.
Es ist einfach nur schade, dass ich hier vollkommen falsch verstanden werde. Ja, dies ist ein Forum, man sitzt sich nicht gegenüber, um sich einschätzen zu können, ist mir alles klar.
 
Es galt ungefähr von Prä-Ptolemäischer Zeit bis zu Nikolaus Kopernikus das fundierte Wissen, daß die Erde das Zentrum des Universums ist und sich alles um die Krone der Schöpfung - den dort lebenden Menschen - dreht.
Danach war zwar die Erde nicht mehr das Zentrum, aber immer noch besonders, denn die Sonne war - das war fundiertes Wissen - die einzige Sonne.
Danach gab es zwar sehr viele Sonnen, aber immerhin war die Sonne in der Milchstrasse und die Milchstrasse - so der fundierte Wissensstand - die einzige Galaxie.
Danach gab es zwar jede Menge Galaxien, aber die Erde war immer noch - laut des fundierten Wissens - ein Planet in einem sehr seltenen System, denn andere Sterne haben keine Planeten.
Danach gab es zwar das fundierte Wissen, daß die Erde der einzige Steinplanet in einer habitablen Zone um eine Sonne ist... aber auch dieses "fundierte Wissen" ist mittlerweile hinfällig.

Es gibt jede Menge fundiertes Wissen das nur tradierte Erfahrung, gemischt mit einem Schuß Mystik ist. Es ist ja auch einfacher zu sagen "das haben wir immer schon so gemacht" oder "das wissen wir doch schon seit Jahrhunderten, das braucht man nicht mehr hinterfragen". Dabei sind selbst so grundlegende physikalische Grundlagen wie die Newtonschen Gesetze mittlerweile nicht mehr Allgemeinbildung. Und von Logarithmen, die man benötigt um die Musik zu verstehen, will ich gar nicht erst reden...
 
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Naja, wenn ich Deinen Beitrag Nr. 38 so lese, klingt das für allerdings so.... .

Ich glaube allerdings in der Tat, dass Du zu Deiner und auch zur Beruhigung der ganzen Diskussion nicht immer wieder und absolut zu behaupten, dass das "was seit Jahrzehnten zu dieser Gesamtthematik bekannt ist, nicht angenommen und ständig in Frage gestellt wird".

(diesen Satz könnten auch die Anders - Meinenden genauso für sich in Anspruch nehmen!)

Das klingt nun aber in der Tat so, als wärst Du der Einzige, der den Durchblick hat! Und da muss ich mich leider erneut wiederholen: dieses Thema ist schon so oft letztlich ergebnislos diskutiert worden, dass Du endlich einsehen solltest, dass es andere Meinungen dazu gibt und diese nicht weniger fundiert sein können als Deine eigenen Erkenntnisse! Gehe ruhig davon aus, dass es in diesem Forum eine ganze Menge von Leuten gibt, die genauso wie Du wissen, wovon sie reden. Und trotzdem völlig anderer Meinung sein dürfen!
 
Erstaunt bin ich jedoch darüber, dass hier anscheinend doch fundiertes Wissen, was seit Jahrzehnten zu dieser Gesamtthematik bekannt ist, nicht angenommen und ständig in Frage gestellt wird.

In meinem Fall kann ich dazu sagen, dass es sich eben NICHT mit meinen Erfahrungen und mit meinem Wissen deckt.
Deswegen versuche ich ja mein Wissen zu erweitern. Aber "Begründungen" wie "das ist allgemein bekannt", lasse ich eben einfach nicht gelten.
Vor 500 Jahren war allgemein bekannt, dass die Erde eine Scheibe ist.. hat sich als falsch herausgestellt. Ständig werden in wissenschaftlichen Bereichen Thesen widerlegt, die allgemein bekannt waren.
Ich vertraue Dingen, die ich nachvollziehen kann, am besten auf physikalischer Ebene (wenn es jetzt so um akustische Geschichten geht).

Jetzt gab es hier von dir ein paar Aussagen, die sich mir nicht erklären/ ich nicht verstehe.
Zusammengefasst etwa: "Gitarren kann man nur einspielen, wenn man frische Saiten nimmt, und über das komplette Griffbrett spielt."

Ich habe mir überlegt welche Unterschiede zwischen alten und neuen Saiten bestehen. (primär weniger Obertöne bei alten Saiten)
Und welche Unterschiede zwischen verschiedene Griffpositionen desselben Tones auf der Gitarre bestehen. (unterschiedlich stark ausgeprägte Obertöne)
Folglich wäre meine erste Idee "Je mehr Obertöne, desto besser spielt sich die Gitarre ein". Folglich müsste es für eine Gitarre super sein, wenn ich mit einem dünnen Plektrum ganz nah am Steg spiele, weil da unglaublich viel mehr Obertöne produziert werden. Das klingt aber meist nicht so toll... Also spielen die meisten Leute wohl dort, wo wieder viele Obertöne weggedämpft werden. Und an dem Punkt macht die These "Je mehr Obertöne, desto besser spielt sich die Gitarre ein" keinen Sinn mehr, weil einfach jeder Spieler einen Großteil der Obertöne alleine durch die Anschlagposition killt.
Folglich fragte ich dich, wo du die Unterschiede siehst, ob man denselben Ton am 2. oder 7. Bund spielt, weil ich ja offensichtlich etwas übersehen muss.

(Nebenbei taten sich noch Fragen auf wie: "Was passiert, wenn ich meine Gitarre nicht konstant auf 440Hz spiele, sondern mal hoch (443Hz) und runter stimme?" Dann rege ich ja komplett andere Töne an..)

Ich finde die ganze Thematik interessant, aber ich verstehe nicht, wieso jemand der offenbar Ahnung von dem Thema hat, und als Studiotechniker (denk ich mal) auch einen recht breiten physikalischen Hintergrund hat, hier keine einzige sachliche Begründung gibt, sondern immer nur mit "weiß doch jeder" argumentiert..?
Gibt sicherlich einige hier, die sich freuen würden, wenn einfach mal ein paar Stichworte fallen würde, die man dann nachlesen kann, über Effekte die noch auftreten, etc..
 
@emptypockets
@Disgracer

Immer wieder betone ich, dass die Punkte, um die es scheinbar immer wieder diese Auseinandersetzungen gibt, nicht allein auf mein Wissen beruhen.

Wieso muss ich mir dann hier anhören und gefallen lassen, dass ich hier auftrete, als würde ich nur alles richtig wissen und andere wären quasi dumm.
Ich gehe sogar stark davon aus, dass es hier im Forum Mitglieder gibt, die mir durchaus das Wasser reichen können.

In der Tat, einige Aussagen hat man wissenschaftlich untersucht und anschliessend keine eindeutige Erklärung gefunden.
So beruht auch einiges aufgrund von Tests und Erfahrungen wie z.B., warum entwickelt sich ein gutes Tonholzinstrument weiter. Verändert sich hier die eingelagerte Harzstruktur ? Ja/Nein, eventuell nicht allein, hier spielt auch die Güte des Holzes eine wichtige Rolle. Je enger und gleichmässiger die Ringstruktur, um so besser kann das Holz, verwendet als Decke, nachher schwingen. Eine Decke ist jedoch erst einmal nur ein totes Brett.
Erst in Schwingung gebracht, macht sie das, was man von ihr erwartet.

Durch Tests und viele Erfahrungen die man gesammelt hat, hat man dann herausgefunden, dass so ein Instrument, durch viel spielen und das Können eines Spielers (Musiker) sich klanglich verbessert.
Da ein guter Musiker nicht nur auf ein paar Bünde spielt, sondern das ganze Griffbrett nutzt, so verändert sich positiv der Klang des Instrument eben in allen Klangabschnitten (Frequenzen).
Das war schon bei den alten Geigenbauern vor Jahrhunderten so.
Die Grundeinstimmung einer Gitarre liegt bei 440Hz. Wird eine andere Stimmung gewählt, dann lässt sich das Instrument ebenfalls einspielen. Bei grösseren Unterschieden jedoch, dann wird das Instrument nachher auch etwas anders klingen, was aber nichts mit besser o. schlechter zu tun hat.

Hier kommen jetzt zum x-mal die Saiten auch wieder ins Spiel.
Ein ausgewogenes Schwingverhalten, was in sich zum Klangcharakter des Instruments stimmig ist, erreicht man dann, wenn frische Saiten nach ein paar Tagen ein ausgewogenes Klangbild zusammen mit der Gitarre bilden.

Man kann eindeutig hören, wenn ein gutes Instrument schlecht o. nicht richtig eingespielt wurde.
Ja, mancher wird keine Veränderung feststellen und wenn doch, fragt er sich, wo kommt es her. Andere wiederum wissen genau was passiert o. was passiert ist.

Sicherlich, Veränderungen am Klang einer Gitarre können aus vielerlei Gründen entstehen. Das Einspielen einer Gitarre bzw. deren klangliche Weiterentwicklung ist absolut nachgewiesen, auch wenn die Wissenschaft noch teilweise hinterher hinkt.
Ich habe über dieses Thema mit vielen Profimusikern (ja, auch mit den ganz Grossen) gesprochen und gefachsimpelt. Über den von mir beschriebenen Weg und auch über andere meiner Argumentationen, da waren sich alle einig.

Seht mir bitte nach, ich könnte natürlich noch mehr ins Detail gehen, was aber den Rahmen für eine möglichst verständliche Ausführung hier vollkommen sprengen würde.
 
Das Einspielen einer Gitarre bzw. deren klangliche Weiterentwicklung ist absolut nachgewiesen, auch wenn die Wissenschaft noch teilweise hinterher hinkt.

Na gut, es ist wohl zwecklos..... .
Aber wenn Du so einen Satz nochmal in Ruhe verinnerlichst, musst Du doch selbst lachen, oder?
(Wohlgemerkt: och bin ja eigentlich auf Deiner Seite!)
 
Sorry, ich habe mich für ein paar Minuten ausgeklinkt.
Bei meiner Martin D40 ist gerde der Orgon-Aufkleber von dem Stimmflügel der G-Saiten-Mechanik abgefallen und sie klang auf einmal so blechern. Es hat ein bisschen gedauert bis ich die neue Position fuer den Aufkleber ausgependelt hatte. Und weil ich gleich dabei war, habe ich noch den Luftbefeuchter mit dem energetisch neutralisiertem Rosenquarz-Wasser aufgefüllt und die Himalaya-Salz-Lampe neu geerdet, damit das Feng-Shui mit dem Ying und Yang harmoniert.
Oooommm!
 
Mister Blues:

Sorry, aber ganz ehrlich liest sich das ein wenig, wie ein Sammelsurium an Gitarrenmythen.
Alles irgendwie Hörensagen von anderen Leuten, wildes Rumgerate und "hab ich mal irgendwo gelesen".
Von wissenschaftlicher Auseinandersetzung les ich da nicht wirklich was.
Und wenn dann widersprichst du dir selbst total:

In der Tat, einige Aussagen hat man wissenschaftlich untersucht und anschliessend keine eindeutige Erklärung gefunden.

Und trotzdem erzählst du hier, alles wären "Tatsachen"..

Da ein guter Musiker nicht nur auf ein paar Bünde spielt, sondern das ganze Griffbrett nutzt, so verändert sich positiv der Klang des Instrument eben in allen Klangabschnitten (Frequenzen).

Nochmal: das E auf der D-Saite im 2. Bund und das E auf der A-Saite im 7. Bund:
Es ist die gleiche Frequenz, der gleiche Ton. Wieso sollte das verschiedene Auswirkungen haben?
Und selbst, wenn es eine Veränderung gibt: wieso sollte sie generell positiv sein?

Die Grundeinstimmung einer Gitarre liegt bei 440Hz. Wird eine andere Stimmung gewählt, dann lässt sich das Instrument ebenfalls einspielen.

Was ist eine Grundeinstimmung einer Gitarre? Gibt es das auch bei Geigen? Und wenn ja, wieso hat sich der Kammerton dann ständig verändert?

Ein ausgewogenes Schwingverhalten, was in sich zum Klangcharakter des Instruments stimmig ist, erreicht man dann, wenn frische Saiten nach ein paar Tagen ein ausgewogenes Klangbild zusammen mit der Gitarre bilden.

Ich hab es in meinem ersten Beitrag schonmal gefragt: Was soll ein ausgewogenes Schwingverhalten sein? Und wieso kann man es nur mit "frischen Saiten nach ein paar Tagen" erreichen?

Man kann eindeutig hören, wenn ein gutes Instrument schlecht o. nicht richtig eingespielt wurde.
Ja, mancher wird keine Veränderung feststellen

Was nun? Kann man es eindeutig hören, oder werden manche Leute keine Veränderung hören? Beides geht einfach nicht..

Sicherlich, Veränderungen am Klang einer Gitarre können aus vielerlei Gründen entstehen. Das Einspielen einer Gitarre bzw. deren klangliche Weiterentwicklung ist absolut nachgewiesen, auch wenn die Wissenschaft noch teilweise hinterher hinkt.

Aha.. es ist also "absolut nachgewiesen".. nur noch nicht von der Wissenschaft..

Ich habe über dieses Thema mit vielen Profimusikern (ja, auch mit den ganz Grossen) gesprochen und gefachsimpelt.

Ja, und sie sind eben Musiker. Und ein Großteil von ihnen wird überhaupt keinen Schimmer haben, was physikalisch in ihrem Instrument passiert.
Ich sage nicht, dass man nicht aufgrund von Erfahrungen Dinge abschätzen kann. Aber ich finde es fragwürdig rein aufgrund von (nicht wirklich nachvollziehbaren) Erfahrungen so absolute Behauptungen aufzustellen, wenn es (wie du selbst sagst) wissenschaftlich kaum fundiertes Material gibt, das zudem noch zu keinem wirklichen Ergebnis kommt.

Tschuldigung, wenn ich deinen Beitrag jetzt hier so "auseinandernehme". Das ist wirklich nicht böse gemeint. Ich versuche nur herauszufinden, wie du auf deine offenbar extrem fest gemauerte Meinung kommst.
Momentan scheint mir das ehrlich gesagt noch recht schwammig zu sein, und mehr so auf "hab ich mal beim Bierchen mit XYZ gehört" herauszulaufen, als auf irgendwelche "messbaren" Ergebnisse.
Ich find es auch schade, dass du so konsequent sämtliche Fragen ignorierst, die ich dir stelle.. das kommt im Moment eher noch so an, als würdest du nicht wissen worum es mir da geht..
Fänd ich cool, wenn du da nochmal ein-zwei Worte zu verlieren könntest.
 
@Corkonian, bei Dir zuhause scheint es ja gemütlich zu sein, falls Du auch eine Buddha-Statue hast achte bitte darauf, das seine Position, wenn Du an ihn vorbeigehst, nicht auf direkten geraden Wege zur Toilette führt...das bringt kein Glück (Geldsegen) ja und Wind und Wasser (Feng Shui) sind u. a. auch gesund für die Atemwege...aber wen sage ich das :D

Edit: ja und deine D-40 würde ich mal sagen, hört sich nach Totalschaden an :rofl:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Disgracer,


Zitat von Mister Blues Beitrag anzeigen

Man kann eindeutig hören, wenn ein gutes Instrument schlecht o. nicht richtig eingespielt wurde.
Ja, mancher wird keine Veränderung feststellen
Was nun? Kann man es eindeutig hören, oder werden manche Leute keine Veränderung hören? Beides geht einfach nicht..

So wie manch einer keine Veränderung hört/wahrnimmt, so versteht auch manch einer meine Ausführungen nicht. War jetzt von mir auch nicht böse gemeint !
 
Ja, offenbar versteh ich's wirklich nicht ;-)
 
Da fällt mir noch was ein.

Wenn ohnehin schon alles Mist ist, was ich da so von mir gebe, eine gute Sache hat doch hier mein auftreten.

Mancher Thread war ja schon völlig eingepennt. Jetzt ist dort doch wieder etwas Stimmung. Könnt Ihr mich ja dafür etwas loben !

Gruss,
 
Stimmt. Ausserdem hatten wir schon lange keine Diskussion über Bridgepins mehr.
Oder über Tonerites.
Ich habe auch schon länger nicht mehr darüber diskutiert ob ein Schlagbrett positiven oder negativen Einfluss auf den Klang hat oder ob der Verstärker wenn er mit einem Atomstromfilter ans Netz angeschlossen wird harmonischer mit der Erdstrahlung resonniert.
Ob die positiven Einflüsse einer Strahlenschutztasche für ein Handy auch für den Gitarren Funksender gelten ist ebenfalls diskutfabel, aber wartet bitte, bis ich mir einen neuen Aluhut gefaltet habe.
 
Ach, war das dann doch noch schön, wo ich meine erste A-Gitarre (von Neckermann) bekam, wie im "Steckbrief" beschrieben.
Keiner fragte nach Saiten oder ob sie sich weiterentwickelt. Hauptsache war, sie machte etwas Krach.
Damit sie noch mehr Krach machte, hatte ich mir DM 20,- zusammengespart und fuhr mit der Bahn nach Lippstadt, um mir dort einen Tonabnehmer zu kaufen.
Die DM 20,- waren weg und ich hatte kein Geld mehr für die Rückfahrt, so ging es über Felder und Wege zu Fuss nach Hause, fast 15km.
Der Tonabnehmer wurde mit zwei kleinen Schrauben am Schallloch befestigt und dann in ein altes Röhrenradio eingestöpselt.
So ging der Krach dann weiter.

War eine schöne Zeit !
 
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Schöne Anekdote aus Deiner Jugend...müsste so Ende der 60er gewesen sein...ja da gab es auch noch keine Taschenrechner ....und schwarz fahren traute man sich wohl nicht. :)
 
Stimmt. Und die Saiten gab es nur von "Black Diamond". Wahlweise in der Staerke Hochspannungsleitung oder Brueckenkabel. Und weil wir damals keine Ahnung hatten, kam das alles mit Saitenlage Marke Eierschneider, was aber nix machte, denn bedingt durch den fehlenden Trussrod waren die Haelse eh' dick wie Baseballknueppel.
Oder krumm wie Bananen.
Aber wir haben trotzdem gespielt und wie schon Bryan Adams sang "played till my fingers bled". Heutzutage wuerde keiner mehr das Zeug mit dem Ar.....m angucken. Ich rede nicht von dem Profizeug der Zeit, ich rede von den Wandergitarren "Made in GDR" aus dem Quelle- oder Neckermann-Katalog....
 
Da kloppen sich die alten Hasen auf freundschaftliche Weise :D

Was soll ich sagen, bin ja auch ein alter Hase, jedenfalls den Jahren nach, nicht nach meiner Zeit mit Gitarren. Da bin ich noch blutjung. Hat auch was.

Was mir meine gesammelte Erfahrung in allen möglichen Bereichen des Lebens zeigt - Analogien sind gefährlich! - ist, dass zunächst einmal meine eigene Erfahrung zählt. Diese ist, bei meinen zwei Gitarren, dass
1. die gleichen Saiten auf unterschiedlichen Gitarren unterschiedlich klingen, ihre Gesamtcharakteristik aber beibehalten
2. Saiten tatsächlich ihr Schwingungsverhalten ändern, "altern" und irgendwann "tot" klingen
3. ich deshalb meine Saiten auf einer akustischen Gitarre alle 100 -150 Spielstunden oder so wechsele (was bei mir alle 5-6 Monate ist) wenn ich das merke
4. dass Saiten den Klang einer Gitarre mindestens so beeinflussen wie ihr Bau (gerade bei Metallsaiten)
5. dass die Tonwahrnehmung unterschiedlich ist, wenn ich eine Gitarre vor mir höre oder wenn ich sie selber spiele (an den Körper gedrückt)
6. meine Meinung eben nur meine Meinung ist

Das sind Gemeinplätze unter Gitarristen, denke ich, nichts wirklich Neues.

Ich gehe davon aus, dass die Alterung der Saiten, neben Umwelteinflüssen, stark mit deren mechanischen Beanspruchung zusammenhängt. Hartes Strumming, häufige Bendings etc. dürften Saiten stärker beanspruchen und mechanisch schneller verändern als Nichtspielen oder sanfte Soli, was irgendwann, früher oder später, zu einer merkbaren Veränderung führt, der hier mit "Altern" und "Tod" umschrieben wird.

Derartige Metaphorik oder Analogie ist aber, wie bereits gesagt, gefährlich. Corkonian beschreibt, dass ihm bestimmte Saiten erst gefallen wenn sie eine Veränderung durchgemacht haben, Mr. Blues bevorzugt neue Saiten, gerade eben erst eingestellt, stimmstabil und eingeschwungen. Wieder andere, so wie ich, meinen den Sweetspot solcher Saiten über längere Zeit spüren zu können. Und dazwischen gibt es vieles. Schlüssig erscheint mir die Aussage von Mr. Blues, dass zu Aufnahmen Saiten eines definierten Alters und definierter Nicht- oder Kaum-Beanspruchung genommen werden sollten, gerade dann, wenn Takes über längere Zeit laufen bzw. wiederholt werden müssen.

Tatsächlich müsste mal jemand eine Testreihe auf derselben Gitarre mit einem trainierten Roboter(arm)(nebst Tap- oder Greifarm) fahren , der Saitensätze unter definierte Beanspruchung nimmt, wie er halt so vorkommt. Die Saiten müssten alle 5 Stunden durchgemessen werden und das für verschiedene Saitensätze. Das wäre reproduzierbar und Reproduzierbarkeit von Versuchen ist das A&O wissenschaftlicher Arbeit.

Bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als uns auf unsere Erfahrungen zu verlassen.

Soweit hierzu.

Weiter spannend ist die Frage, ob Gitarren eingespielt werden können/müssen und wenn ja, wie.
Das solitäre Beispiel der Martin ist ein Indiz, dass dem nicht so ist. Aber das ist ein Solitär.
Genauso schlüssig scheint mir, dass ein Spieler sich auf die Gitarre einstellt und irgendwann durch Rückkoppelung lernt (oder aus genereller Erfahrung weiß), wie er der/einer Gitarre die gewünschte Toncharakteristik entlockt.

Ebenso spannend, für mich aber leichter erklärbar ist die Frage, wie Plektren das Schwingungsverhalten von Saiten anregen und dadurch den Klang beeinflussen. Nehme ich ein Zelluloid-Plek klingt die Gitte anders als mit einem Gummi-, Nylon oder Holzplek. Hier sind für mich, neben dem Ansprechen der Saiten über Fingerkuppe, Nagel etc. tatsächlich die größten Unterschiede hörbar.
 
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Das mit der Martin ist zwangsläufig ein Solitär, denn sowas ist selten, dass man nach 60-70 Jahren zwei so unterschiedlich gleiche Instrumente findet. Aber es gibt bei anderen Saiteninstrumenten wie Violinen und Celli genügend Vergleichsstudien die alle die psychoakustischen Effekte bestätigen.
Auch über die Rückkopplung gibt es genug Studien und ausser dem möchte ich hier nochmal den Vorschlag wiederholen:
Nehmt ein Mikro und Aufnahmegerät und eure Lieblingsgittare. Spielt ein paar einfache Dreiklänge und nehmt das auf. Dann dreht die Gitarre um (Rechtshänder auf links, Linkshänder aufs rechts) und spielt dieselben einfachen Dreiklänge. Das müsste ja jetzt identisch klingen. Tut es nicht, weil die Rückkopplung auf der "anderen Seite" nicht trainiert ist.
Q.E.D.
 
....ich rede von den Wandergitarren "Made in GDR" aus dem Quelle- oder Neckermann-Katalog....

Mal eine kurze Rüge : Die Gitarren sind wahrscheinlich in Handarbeit gefertigt worden und nur damit ein paar Westmark reinkamen, an Neckermann u. Co. für einen Appel und ein Ei verramscht worden (das Verramschen traf nicht nur für Gitarren, sondern auch für andere, durchaus hochwertige Artikel zu). Die stammten aus Markneukirchen und anderen Hochburgen des Instrumentenbaus (wo auch C.F. Martin herstammt...), da wurde kein Sch... gebaut!
Wir wären froh gewesen, wenn es die normal zu kaufen gegeben hätte. Mit Glück oder Beziehungen hat man im Laden eine Konzert erwischt, Westerngitarren gab es überhaupt nicht. Durch Zufall hatte ich mal eine Western 12-Saiter erstanden, aber keine Ahnung wo die herstammte. Habe sie auch wieder verkauft, weil ich damit nicht umgehen konnte.
 

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