Typische Fehler und deren Vermeidung

  • Ersteller hyperthreader
  • Erstellt am
Naja, Du kannst Skalen üben (Dur- und Molltonleitern, Pentatoniken, Kirchentonarten, usw usf). Dabei nur auf einen möglichst praktischen Fingersatz achten, wenn man das regelmäßig macht kriegt man schon ein besseres Gefühl für die Klaviatur..
 
Der schlimmsten Fehler ist falsche Haltung. Selbst mit ausführlich erklärten Videos und komplett verspiegeltem Zimmer für die Selbstkontrolle braucht man schon eine Menge Körpergefühl und Talent, um das alleine hinzubekommen.

Schlimm sind diese Fehler einerseits, weil sie zu ernsten Problemen wie z.B. Sehnenscheidenentzündung oder Rückenleiden führen können, andererseits weil sie das Lernen unnötig erschweren und man schnell an Grenzen stößt. Beweisen kann ich es nicht, aber ich glaube, daß es auch besser klingt, wenn man entspannt und schmerzfrei spielt.

Die anderen "Fehler", die mir so einfallen, sind eher Unterlassungen, z.B. schlechte Notenkenntnisse, unsaubere Spielweise, falsche Fingersätze, Mißachten von Vortragszeichen (wie F, crescendo etc.) und daß man aus Faulheit leichter zufrieden ist als ein Zuhörer oder ein Lehrer. Die schlimmste Konsequenz daraus wäre, daß man aus Frust aufhört, zu spielen.

Grundsätzlich glaube ich aber, daß es keine Fehler gibt, die man nicht ausmerzen kann, es sei denn, man bekommt bleibende Schäden von den Haltungsfehlern.

Gut, dann gibt es noch die Methode, wie man ans Lernen rangeht. Ein guter Lehrer weiß, wie er einen auf dem besten Weg zum Erfolg bringt. Alleine verbeißt man sich oft in unendliche Übungssitzungen und wundert sich, warum man nicht weiterkommt. Darüber kann man aber einiges lesen. Bloß kann man im Internet inzwischen soviel Müll lesen, daß es schwierig ist, sich zu entscheiden, wem man traut und wem nicht. Das gilt aber auch für Lehrer. Ich muß sagen, was hier im Forum steht, hat meistens Hand und Fuß :)

Jetzt hab ich schon soviel geschrieben und keine Ahnung, ob das noch jemand liest, aber noch etwas zur Haltung: Klavierspielen tut nicht weh!
 
Hab´nach 2h manchmal schon rückenschmerzen,merk aber nicht was ich falsch mache.:confused:
Jemand einen Ratschlag?
 
@Classican: Willkommen im Club. Streck- und Dehnübungen bringen da auch nicht viel. Die Wirbelsäule mag die Haltung, die wir am Klavier haben, nicht wirklich. Ist halt so. Da verspannt sie sich, wenn sie die vorgehaltenen Hände ständig halten muss, und diese Verspannungen erzeugen Schmerzen.

Das einzige, was ich bisher als hilfreich empfunden habe war die Kräftigung der Rücken-Muskulatur durch statische Yoga-Übungen speziell für den Rücken, da sie der Belastung "am nächsten kommen", und man ganz gezielt und konzentriert diese (ansonsten sehr schlecht erreichbaren) Muskeln in der Mitte des Rückens trainieren kann. Die werden nämlich eigentlich nur dann stark belastet, wenn man stundenlang aufrecht mit vorgehaltenen Händen sitzt, ansonsten wenig.

Regelmäßige Pausen machen und strecken hilft nur ein bisserl. Aber die Verspannung zieht sich sehr schnell wieder zu, wenn du dich wieder hinsetzt. Vielleicht hilft auch ein guter Physiotherapeut, deine Wirbel in der richtigen Stellung zu halten.

Ich musste im übrigen eben grade über dein "schon nach zwei Stunden" schmunzeln. Setz dich mal aufrecht ohne Lehnen hin und halt die Hände ein bisschen nach vorne, ohne Klavier. Mal sehen, wie schnell dir die Haltung tatsächlich unangenehm wird, ohne dass du durch's Klavierspielen davon abgelenkt bist. Ich wette, das dauert gar nicht so lange.

Was du aber mal tun kannst ist zu überprüfen, ob du nicht vielleicht zu hoch sitzt. Was als "gesunde, aufrechte" Haltung angepriesen wird, ist oft gar nicht so gut für die Wirbelsäule. Wenn du die Tastatur recht niedrig hast, ist deine Haltung wahrscheinlich ein klein wenig nach vorne gebeugt. Das ist nur minimal, kann aber eben über Stunden die Verspannungen verstärken. Lieber etwas tiefer sitzen, dann richtet sich die Wirbelsäule natürlicher auf. Das kannst natürlich nicht übertreiben, weil dann je nach "Architektur" deiner Handgelenke Karpaltunnel oder Sehnenscheiden nicht mitspielen, weil sich zu tiefes Sitzen wieder negativ auf die Handgelenke auswirken kann.

Liebe Grüße

Dana
 
Vielleicht hilft auch ein guter Physiotherapeut, deine Wirbel in der richtigen Stellung zu halten.

Wichtig ist hier: Bei Physiotherapeuten gibt es gute und schlechte. Da Du in München wohnst, kann ich Dir per PM gerne nen Physiotherapeuten nennen mit dem ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. (Allerdings oberer Rücken bei mir.)
 
@Classican: Willkommen im Club. Streck- und Dehnübungen bringen da auch nicht viel. Die Wirbelsäule mag die Haltung, die wir am Klavier haben, nicht wirklich. Ist halt so. Da verspannt sie sich, wenn sie die vorgehaltenen Hände ständig halten muss, und diese Verspannungen erzeugen Schmerzen.

Als ehemaliger Marathon Läufer und Triathlet kann ich nur sagen, dass Streck- und Dehnübungen genau diesen Verspannungen entgegenwirken, da sie die Muskulatur wieder ein wenig lösen. Die Wirbelsäule kann nicht verspannen, da sie (logisch) knöchern ist. Verspannen wird sich die Stützmuskulatur, die die Wirbelsäule aufrecht hält.
 
Als ehemaliger Marathon Läufer und Triathlet kann ich nur sagen, dass Streck- und Dehnübungen genau diesen Verspannungen entgegenwirken,

Bei einer gut ausgebildeten und trainierten Muskulatur mag ich das glauben. Ich kann Dehn- und Streckübungen machen wie ich will, mir verspannen diese Muskeln wenn ich länger am Klavier sitz trotzdem.

Liebe Grüße

Dana
 
Es kann sich natürlich auch um Probleme mit den Bandscheiben handeln. Um das abzuklären, sollte man natürlich zum Doc.
 
Oder um eine katastrophal untrainierte Rückenmuskulatur ;)

Nein, es sind nicht die Bandscheiben. Bei manchen Menschen sind die Bänder an der Wirbelsäule recht lang. Ich kenn (neben mir) noch ein paar andere. Dennoch muss die Muskulatur die Wirbelsäule stützen, und verkrampft dabei (da sie sich ziemlich weit zusammenziehen muss, aufgrund der dehnbaren, langen Bänder, die zuerst gespannt werden müssen). Das Dehnen wirkt aber kaum, da die Flexibilität der Wirbelsäule an dieser Stelle mitten am Rücken kaum ausreicht, um neben den langen Bändern auch noch wirksam die lokalen Muskelverspannungen zu dehnen, ohne mich in der Mitte auseinanderzubrechen.

Daher komm ich mit Yoga-Übungen auch gut hin, da dort per Konzentration die entsprechenden Muskelfasern ganz spezifisch angesprochen werden.

Liebe Grüße

Dana
 
Wenn man lange in der gleichen Stellung verharrt, verspannt man sich automatisch. Deswegen dreht man sich auch beim Schlafen um (behaupte ich einfach mal).

So ganz statisch ist Klavierspielen aber auch nicht. Wenn man nach außen an die Tasten muß, sollte der Körper auch folgen, damit man überhaupt die Hände und Finger locker genug halten kann. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, daß irgendjemand zwei Stunden ununterbrochen Klavier spielen kann, ohne sich zu verspannen, auch wenn die Stützmuskulatur des Rückens gut trainiert ist.

Eine gute Übung, wenn der Rücken schon verspannt ist:

Vor einen Türrahmen stellen, Unterarme senkrecht auf die beiden Rahmen legen, Ellenbogen in Schulterhöhe. Füße auf Schulterbreite, ca. 1/2 Schritt rückwärts und sich mit dem ganzen Körpergewicht gegen den Rahmen lehnen. Rücken weder rund noch durchgedrückt. 10 mal tief durchatmen, dabei kann man sich meistens noch tiefer reinlehnen, dann vorsichtig zurückgehen.

http://www.ead-webdesign.de/ruecken/ruecken.gif
(bin leider kein PC-Künstler)
 
Bin auch der Meinung, dass die Verkrampfung/ Verspannung während des Klavierspielens ein großer Fehler ist:

Am besten alle 10 Minuten den Arm immer ausschütteln.
Nie mehr als ca. 45 min durchgehend üben, danach eine Pause einlegen - 5 bis 10 min
In der Pause kann man ja auch eine kurze Gymnastik - Übung machen, wenn man das Gefühl hat, das der ganze Körper verspannt ist ( dehnen, strecken...)

Ab und zu sollte man auch das ganze Stück fortissimo spielen - Diese Übung hat den Sinn, dass man danach das ganze Stück lockerer und besser spielen kann.

Während des Klavierspielens kann man sich auch immer darauf konzentrieren, dass sich der Unterarm und der Oberarm immer wieder entspannt, nur die einzelnen Finger sollten angespannt sein und stützen. - und immer mit dem Gewicht des ganzen Armes spielen :great:
 
Wenn man lange in der gleichen Stellung verharrt, verspannt man sich automatisch. Deswegen dreht man sich auch beim Schlafen um (behaupte ich einfach mal).

Dass muss es sein!Ich schlaf einfach zu ruhig:rolleyes:


So ganz statisch ist Klavierspielen aber auch nicht. Wenn man nach außen an die Tasten muß, sollte der Körper auch folgen, damit man überhaupt die Hände und Finger locker genug halten kann.

Werd jetzt schon ermahnt mit weniger Körperbewegung zu spielen.:D


Vor einen Türrahmen stellen, Unterarme senkrecht auf die beiden Rahmen legen, Ellenbogen in Schulterhöhe. Füße auf Schulterbreite, ca. 1/2 Schritt rückwärts und sich mit dem ganzen Körpergewicht gegen den Rahmen lehnen. Rücken weder rund noch durchgedrückt. 10 mal tief durchatmen, dabei kann man sich meistens noch tiefer reinlehnen, dann vorsichtig zurückgehen.

Werd dann mal alle vorgeschlagenen Übungen probieren
(ob ich da noch zum Klavierspielen komme?Naja,denn Hinweiß mit den Pausen von Victor hab ich auch gelesen);)
 
Mit den Zitaten klappt´s bei mir nicht so:redface:
 
Hab nochn Problem in meinem geklimper festgestellt. Ich schaffs irgendwie noch net beidhändig unterschiedliche Anschläge hinzubekommen. Ok nacheinander laut/leise geht klar, aber nicht gleichzeitig, mit der einen Hand leise und der anderne laut oder gar mit einem finger lauter als mitm anderen....

Ens machst Du jedenfalls richtig, Du hörst Dir selbst zu :)
 
Links leiser zu spielen als rechts macht mir auch hin und wieder noch Probleme. Vor allem, wenn die linke Hand kleine Sprünge macht, landet sie oft zu hart auf den Tasten und wird damit zu laut.
 
@Tastendilitant

Ich hab mal ein Bösendorfer gespielt bei dem die Linke Hand so "eingestellt" war,dass sie
viel leiser beim Anschlag war(wie weiß ich auch nicht).
Wer sich so was wohl justieren lässt?Ist ja irgendwie Diletantisch;)
 
Wenn Du links lauter spielen willst als rechts, mach den linken Unterarm schwerer. Es wird nicht auf Anhieb klappen, aber so funktioniert es.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben