Ich bin dann auch still...
Dafür warst du aber erstmal ganz schön laut
... aber wir verlassen hier schon ganz stark den Bereich der halbwegs nachvollziehen Wissenschaft und Technik und begeben uns in den Bereich des Voodoo.
Keineswegs Voodoo, denn wie ein alter Erie oder Daly die Versorgungsspannung zu den Vorstufenröhren moduliert, im Vergleich zu einem z.B. F&T oder Mundorf kann man jederzeit vergleichsmessen.
Der Bereich des Voodoo mag ja für manche Zeitgenossen sehr interessant oder gar bereichernd sein, in Gitarrenamps jedoch konnte diese Lehre bislang noch nie wirklich soundbeeinflussend eingesetzt werden - selbst diese violetten Kabel, die bei Vollmond in Elfenmilch getaucht wurden konnten das nicht.
Elkos altern. Im Fender amp ebenso wie im Marshall oder im McIntosh. Irgendwann sind sie kaputt. Das kann man messen. Soweit sind wir uns einig.
Bedingt einig, denn das Alter eines Elkos kannst du nicht messen, nur in wie weit die physikalischen Parameter von den Werten laut Datenblatt inzwischen abgedriftet sind.
Danach verlassen wir den Bereich des mess- und erklärbaren und sind im Bereich der Meinung, was den “richtigen” Sound eines Amps ausmacht.
Was der "richtige" Ampsound ist, wird dir derjenige erzählen, der seit Jahrzehnten einen z.B. 70-er Marshall besitzt, diesen schon ungezählte Stunden gespielt und lieben gelernt hat und dem du z.B. ~nur~ den orig. Lemco Treble Cap durch einen Vishay oder Murata austauschst. Wenn du ihm anstatt seiner orig. Daly Elkos z.B. (die in HiFi-Kreisen hoch geschätzten) Mundorf rein machst, wird er dich womöglich steinigen.
Meiner Meinung nach ist zB ein Speaker viel wichtiger als Kondensatoren, und der richtige Output Transformer wichtiger als Elkos.
Kennst du den Unterschied zwischen einem symptomorientiert therapierenden Arzt und einem ganzheitlich orientierten?
Falls ja, dann beginne, einen Gitarrenamp von der Inputbuchse bis zum/zu den Lautsprecher(n) incl. das diese(n) umgebende Gehäuse als ganzheitlichen Organismus zu betrachten, worin ALLES wichtig ist und alles mit allem durch optimale Abstimmung aufeinander harmonieren muss... und genau deshalb möchte ich hier keine Hierarchie der Komponenten eines Amps erstellen, was wichtiger als was wäre - ein Pferdefuss in der Linie und der Sound ist im Anus
Meinungen gehen auseinander, Erfahrungen auch. Schwierig wird’s, wenn Meinungen als allgemein zu akzeptierende Weisheiten postuliert werden.
Die obige Wortfolge ist in sich stimmig und richtig, jedoch nicht auf das anwendbar, was ich geschrieben hatte.
Ich hatte keine Meinungen als Weisheiten postuliert, sondern auf Erfahrungen beruhende Fakten verbalisiert.