Trugschluss und falscher Trugschluss ?

  • Ersteller fusionjazz
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Du mußt dir nur einprägen: Parallele Akkorde oder Tonarten liegen 1.) eine kleine Terz auseinander und 2.) Moll unten, Dur oben. Beispiel a-moll und C-Dur sind parallel.

Hast du einen Moll-Akkord muß die Parallele eine Terz darüber sein. Hast du einen Dur-Akkord, muß die parallele eine kleine Terz darunter sein.

Wenn, wie in Mirars Beispielen, TP steht, mußt du erst Tp (eigentliche moll-Parallele) bestimmten und dann verduren (Variant). Bei tp anders herum, erst tP bestimmen und dann aus Dur Moll machen.
 
Ok, dann ist also wie in der Kadenz Cm...oben, sp dann Am.(Also Fm wäre die subdominante und deren Parallele dann A dur, welches dann vermollt wird zu Am. Nr.4 also Am.
Ich habe nur noch ein bisschen Probleme mit den Gegenklängen. z.B. dg. :gruebel:
 
Ok, dann ist also wie in der Kadenz Cm...oben, sp dann Am.(Also Fm wäre die subdominante und deren Parallele dann A dur, welches dann vermollt wird zu Am. Nr.4 also Am.

Fast.
Parallelklang von Fm (f ab c) ist Ab (ab c eb). Die beiden parallelen Dur- und Moll-Akkorde enthalten immer zwei gleiche Töne.
Da die Moll-Variante gefordert wird, ergibt sich Abm.

Ich habe nur noch ein bisschen Probleme mit den Gegenklängen. z.B. dg. :gruebel:

Gegenklänge liegen den Parallelen gegenüber. Also wenn du weißt, wo die Parallele ist, sollte auch klar sein, wo der Gegenklang sein muß. Außerdem ist der Abstand eine große Terz. Von C ist Am Parallele und Em Gegenklang. Von Am ist C Parallele und F Gegenklang.

Beim dg gehst du von der Moll-Dominante aus. Parallele wäre eine kleine Terz höher, Gegenklang eine große Terz tiefer. Da g klein ist muß hier vermollt werden. In den Tonarten C-Dur oder C-moll ergibt das Ebm.


Für mich sind die Funktionssymbole bei dieser Akkordfolge auch sehr abstrakt, und ich würde das eher als Denksportaufgabe betrachten. Bei einer Analyse würde ich die im Jazz gebräuchlichen Stufensymbole mit Akkordtype vorziehen.

So sähe das dann aus:
Im . . . bIIIm . . . Im . . . bVIm . . . VI . . . #IV . . . bIII . . . V . . . Im

Letztendlich kommt es auf den Verwendungszweck an. Eigentlich sollen die Funktionssymbole den harmonischen Zusammenhang widerspiegeln. Das ist bei solch abstrakten Akkordfolgen aber kaum noch möglich.

Gruß
 
Also von dur ausgehend ist der gegenklang eine große Terz höher.
Von moll ausgehend eine große Terz tiefer.
Allerdings komme ich mit den im Jazz gebräuchlichen Stufensymbolen überhaupt nicht klar.
Da kenne ich nur die Stufen I...bis VII . Also C ionisch zum Beispiel.
Die b un # vorzeichen, kann ich in diesem Zusammenhang nicht lesen.
Kenne die nur aus den verschiedenen Tonarten wie z.b G hat 1#....D hat 2#....A hat 3# u.s.w.
Ok Grundlegend habe ich zumindest schon mal das Prinzip der entlehnungen von Tönen aus den Varianttonarten verstanden und erfolgreich praktisch umsetzen können :)
Ich lerne des step by step und lass das erst mal sacken.
Nebenher, beschäftige ich mich nun um das verstehen der modalen interchange. Habe mich da durchs Forum gewühlt und stundenlang immer und immer wieder sehr viele gut erklärte Threads durchgelesen. So habe ich bisher schon riesige Fortschritte gemacht. Nebenher schau ich auch mal bei Wiki rein. In dem Zusammenhang, sollte ich vielleicht mal mir angewöhnen, mit den im Jazz gebräuchlichen Stufensymbole zu arbeiten. Bisher jedenfals kam ich mit den Funktionssymbolen gut zurecht. Zumal ich diese auch erst kürzlich lernte und schon singen kann. :) Obgleich doch Stufensymbole aber auch Funktionen bezeichnen !?
Was ist den eigentlich einfacher beim Analysieren mit Stufensymbolen als mit Funktionssymbolen ?
Fals dadurch ein neues Thema entsteht, dann sollte vielleicht ein neuer Thraed aufgemacht werden, sonst machts HaraldS wieder im nachherein:) Hopla wollte gar nicht so viel schreiben. Gruß
 
Also von dur ausgehend ist der gegenklang eine große Terz höher.
Von moll ausgehend eine große Terz tiefer.
Richtig.
Allerdings komme ich mit den im Jazz gebräuchlichen Stufensymbolen überhaupt nicht klar.
Da kenne ich nur die Stufen I...bis VII . Also C ionisch zum Beispiel.
Die b un # vorzeichen, kann ich in diesem Zusammenhang nicht lesen.

Die Stufen definieren immer das Intervall zum Grundton. Die Stufen I bis VII entsprechend den Stufen einer Dur-Tonleiter, also große und reine Intervalle. Brauchst du kleine intervalle, schreibst du ein b davor. (Im Akkordsymbol schreibst du es hinter dem Grundtonbuchstaben). Und den Akkordtyp gibt man genauso wie im Akkordsymbol an.

bIIIm ist dann der Moll-Akkord auf der kleinen Terz (Moll-Terz) vom Grundton aus.

Obgleich doch Stufensymbole aber auch Funktionen bezeichnen !?

Die genaue Funktion wird nicht so klar beschrieben. Hier mußt du einfach wissen, daß I, IV, V das gleiche wie T, S, D sind. Und welche der übrigen Stufen zu welcher Gruppe gehören.

Was ist den eigentlich einfacher beim Analysieren mit Stufensymbolen als mit Funktionssymbolen ?
Ich kann mit den Stufen den Harmonieverlauf leichter erfassen bzw. schneller aufscheiben, und ich erkenne die Rolle besser, die ein Akkord spielt, was wiederum wichtig für die Skalenauswahl für diesen Akkord ist.

Es gibt auch einige Akkorde, die in der Funktionstheorie ganz anders gehandhabt werden. Dazu gehören der Tritonusvertreter einer Dominante, der verminderte und der halbverminderte Akkord.

Es ist auf alle Fälle gut, wenn man auch die Funktionstheorie kennt.

Gruß
 
Ok..verstehe.
Was ist den aber z.b. wie im obigen Beispiel, nehmen wir mal das F# also IV# ?
Unter TPP kann ich ja wenigstens nachvollziehen, wo jener Accord herstamt. Unter IV# weiss ich zwar den Accord aber nicht wo jener herstamt. Also angenommen ich weiß vorher nicht das er aus einer Varianttonart stamt. Dann müßte ich ja erst mal alle möglichkeiten durchgehen, wo das F# herkommt. allerdings wäre das bei der schreibweise TPP klar definiert !?:gruebel:
 
Aber kommt F# wirklich daher, wie es das Symbol beschreibt?

TPP ist ja nur eine Möglichkeit, den Akkord einzuordnen. Das Problem ist, daß eine Zuordnung über mehrere Ecken sehr abstrakt ist. Das Symbol TPP suggeriert, daß F# irgendwie die Tonika vertritt. Nur hat der Akkord eigentlich nichts mehr mit der Tonika gemein. Das bedeutet, daß es eigentlich nur eine konstruierte Beziehung ist, und nichts, was man gehörmäßig nachvollziehen könnte.
Mir fällt auch keine harmonisch sinnvolle Funktion für diesen Akkord ein.

Enharmonisch verwechselt zum Gb gäbe es mehrere Deutungen, abhängig davon, wie es weiter geht.
Gb bzw. Gbmaj7 würde eine MI-Funktion (Modaler Austauschakkord aus c-phrygisch) sein. In der Funktionstheorie am ehesten mit der Parallele der Moll-Doppelsubdominante vergleichbar (ssP).
Gb bzw. Gb7 könnte auch Dominantfunktion haben, als Tritonusvertreter der Dominante zu Subdominante (SubV/IV). (Das funktionstheoretische Symbol läßt sich mangels Formatiermöglichkeiten hier im Text nicht schreiben.)

Charakteristisch am 3. Beispiel von Mirar oben ist, daß die Akkorde (fast) alle im Terzabstand zum vorherigen Akkord stehen (Stichwort: Terzverwandschaft bzw. Mediante). Wichtig ist da nicht die Funktion, sondern die Distanz. Insofern spiegeln neutrale Stufen den Zusammenhang besser wider.


Gruß
 
Mirar ? was sagst zu meiner Hausaufgabe :) Komme aber nicht auf den 4. Accord :confused:
Gruß

Klasse, entschuldige bitte, dass ich so lange nicht posten konnte, aber die Oberstufe ist, wie ich bemerkt habe, ziemlich hart. ^^ Vor allem die elfte Klasse... :rolleyes:

Ich denke, MaBa hat das alles sehr verständlich erklärt (danke dafür).

Für mich sind die Funktionssymbole bei dieser Akkordfolge auch sehr abstrakt, und ich würde das eher als Denksportaufgabe betrachten.

Halb. Ich wollte eigentlich eine Denksportaufgabe daraus machen, habe es dann aber gelassen, weil es a.) evtl. zu viel auf einmal wäre und b.) in dieser Form doch, zugegenermaßen auch wegen der Chromatik, recht logisch ist, oder?


Eigentlich wollte ich statt

t ; dg ; t ; sp ; TP ; tPP ; dG ; D ; t

folgendes schreiben:

t ; tp ; t ; tg ; TP ; tPP ; TPpG ; tPG ; t

Dann wäre aber die erste Aufgabe gewesen, die Funktionsbezeichnungen etwas sinnvoller zu gestalten... :)


Bei einer Analyse würde ich die im Jazz gebräuchlichen Stufensymbole mit Akkordtype vorziehen.

So sähe das dann aus:
Im . . . bIIIm . . . Im . . . bVIm . . . VI . . . #IV . . . bIII . . . V . . . Im

Klar, weil die viel einfacher sind. Die sagen mir, wo die Akkorde sind, aber nicht, was sie aussagen.

Eine I kann eine Tonika oder eine Zwischendominante sein und das ist ja wohl ein erheblicher Unterschied.

Letztendlich kommt es auf den Verwendungszweck an. Eigentlich sollen die Funktionssymbole den harmonischen Zusammenhang widerspiegeln. Das ist bei solch abstrakten Akkordfolgen aber kaum noch möglich.

Da gebe ich dir teilweise recht, dann kann man aber immer noch in einzelne Abschnitte unterteilen und die Beziehung dieser Akkorde zueinander aufschreiben.

Gruß[/QUOTE]

In dem Zusammenhang, sollte ich vielleicht mal mir angewöhnen, mit den im Jazz gebräuchlichen Stufensymbole zu arbeiten.

Keine gute Idee, du musst eigentlich beides können, daher solltest du noch eine Zeit lang die Funktionsbezeichnungen (oder eben beide Systeme) benutzten, da die Stufen letztendlich nicht wirklich schwierig sind.


Bisher jedenfals kam ich mit den Funktionssymbolen gut zurecht. Zumal ich diese auch erst kürzlich lernte und schon singen kann. :) Obgleich doch Stufensymbole aber auch Funktionen bezeichnen !?

Nein, Funktionsbezeichnungen präzisieren Stufenbezeichnungen.

Die genaue Funktion wird nicht so klar beschrieben. Hier mußt du einfach wissen, daß I, IV, V das gleiche wie T, S, D sind. Und welche der übrigen Stufen zu welcher Gruppe gehören.

Eben nicht immer.


Ich kann mit den Stufen den Harmonieverlauf leichter erfassen bzw. schneller aufscheiben, und ich erkenne die Rolle besser, die ein Akkord spielt, was wiederum wichtig für die Skalenauswahl für diesen Akkord ist.

Schneller aufschreiben schon, aber wieso kannst du denn die Rolle leichter erfassen? (Rolle = Funktion?)


Es gibt auch einige Akkorde, die in der Funktionstheorie ganz anders gehandhabt werden. Dazu gehören der Tritonusvertreter einer Dominante, der verminderte und der halbverminderte Akkord.

Falls dich (Fusionjazz) das interessiert, sollte das vielleicht auch noch erläutert werden, das ist gar nicht mal so unwichtig!

Es ist auf alle Fälle gut, wenn man auch die Funktionstheorie kennt.

:great:


Ok..verstehe.
Was ist den aber z.b. wie im obigen Beispiel, nehmen wir mal das F# also IV# ?
Unter TPP kann ich ja wenigstens nachvollziehen, wo jener Accord herstamt.

Genau, da davor die TP kommt.


Unter IV# weiss ich zwar den Accord aber nicht wo jener herstamt. Also angenommen ich weiß vorher nicht das er aus einer Varianttonart stamt. Dann müßte ich ja erst mal alle möglichkeiten durchgehen, wo das F# herkommt. allerdings wäre das bei der schreibweise TPP klar definiert !?:gruebel:

Vollkommen richtig.

Aber kommt F# wirklich daher, wie es das Symbol beschreibt?

Na klar, wenn du dir den Akkord davor anguckst eindeutig, das ist ja eine einigermaßen normale Wendung.

TPP ist ja nur eine Möglichkeit, den Akkord einzuordnen. Das Problem ist, daß eine Zuordnung über mehrere Ecken sehr abstrakt ist. Das Symbol TPP suggeriert, daß F# irgendwie die Tonika vertritt. Nur hat der Akkord eigentlich nichts mehr mit der Tonika gemein. Das bedeutet, daß es eigentlich nur eine konstruierte Beziehung ist, und nichts, was man gehörmäßig nachvollziehen könnte.
Mir fällt auch keine harmonisch sinnvolle Funktion für diesen Akkord ein.

Warum nicht? Erkläre das bitte noch mal... :gruebel:


Enharmonisch verwechselt zum Gb gäbe es mehrere Deutungen, abhängig davon, wie es weiter geht.
Gb bzw. Gbmaj7 würde eine MI-Funktion (Modaler Austauschakkord aus c-phrygisch) sein. In der Funktionstheorie am ehesten mit der Parallele der Moll-Doppelsubdominante vergleichbar (ssP).
Gb bzw. Gb7 könnte auch Dominantfunktion haben, als Tritonusvertreter der Dominante zu Subdominante (SubV/IV). (Das funktionstheoretische Symbol läßt sich mangels Formatiermöglichkeiten hier im Text nicht schreiben.)

Natürlich hat der Akkord nach der Stufentheorie isoliert gesehen mehrere Deutungen, hier aber ist das einfach falsch, da die beiden Akkorde danach eigentlich doch alles sagen. Es geht ja nicht darum, welche Funktion der Akkord haben könnte, sondern darum, welche Funktion er in diesem Beispiel hat.

Charakteristisch am 3. Beispiel von Mirar oben ist, daß die Akkorde (fast) alle im Terzabstand zum vorherigen Akkord stehen (Stichwort: Terzverwandschaft bzw. Mediante). Wichtig ist da nicht die Funktion, sondern die Distanz. Insofern spiegeln neutrale Stufen den Zusammenhang besser wider.

Das sehe ich etwas anders, aber das ist wirklich Geschmackssache.
 
Zitat:
Es gibt auch einige Akkorde, die in der Funktionstheorie ganz anders gehandhabt werden. Dazu gehören der Tritonusvertreter einer Dominante, der verminderte und der halbverminderte Akkord.

Ja wie ich so mitbekommen habe, ist die VII Stufe z.b. der B vermind(b5) oft außen vor, obwohl ich den gerne mit einbaue.
Auf der Gitarre kann ich bei diesem Accord das Griffmuste so belassen und nur jeweils ein kleine Terz höher oder tiefer verschieben. Es bleiben alle Töne erhalten und verändern sich in der Schichtung. Interessante Voicings.
Ich weiß im Grunde nur, das die VII Stufe als Ersatz für die Quinte fungieren kann.
Den Tritonusstellvertreter (Tritonus der Dominante) habe ich kürzlich gelernt. Also für mein Ohr, klingt er logisch und löst sich ja auch wunderbar in die Tonika auf. Beide haben auflösenden Charakter.
Was wäre denn sonst noch die Funktion ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:
Ich kann mit den Stufen den Harmonieverlauf leichter erfassen bzw. schneller aufscheiben, und ich erkenne die Rolle besser, die ein Akkord spielt, was wiederum wichtig für die Skalenauswahl für diesen Akkord ist.


Ok..dass die Rolle einer Stufe nicht zwingend als solche erkennbar sein muss, wie Mirar oben schon ausführte, ist mir nun klar.

Mir geht es gerade um die richtige Scalenauswahl. Ich gehe mal davon aus dasss ich die Rolle eines Accordes erkannt habe.
Dann kenne ich auch ungefähr die Scalen welche mir zur verfügung stehen, um über diesen Accord zu Improvisieren.

Bei Dur könnte ich dann Mixolydisch, Lydisch oder Ionisch benutzen. Ich habe dazu schon andere Threads studiert und das Prinzip im groben verstanden. Nun habe ich zumindest jene drei beschriebenen Scalen schon so weit geübt, dass ich sie ohne lange suchen zu müssen auf dem ganzen Griffbrett behersche. Die Dorische Phrygische, Äolische und Lokrische schaffe ich mir in den nächsten Tagen drauf. Hierbei meine ich mehr die optischen Fingersätze. Aus welcher Tonart sie dann jeweils stammen ist mir auch klar.

Mir ist nur noch nicht klar, welche Scala ich von den zur verfügung stehenden Sinnvoll einsetzen kann.
Also mal ein blödes Beispiel das sicherlich hinkt:( Eine Kadenz fängt in Cdur an.
Ich möchte das die Tonika Cmaj7 Lydische Stimmung hat und spiele dann auch C lydische Scala darüber. Dann über Fmaj7 die F mixol.
Ok... .Kann ich beim jammen oder Improvisieren wahllos alle Optionen an dazugehörigen Scalen ausschöpfen?
Ich denke am Ende entscheidet ja eh das Ohr und welche Stimmung man im verlaufe einer Kadenz haben möchte und sucht sich die geeignete scala heraus. Ist wohl auch Erfahrung dann.
Gruß
 
Zitat:
Es gibt auch einige Akkorde, die in der Funktionstheorie ganz anders gehandhabt werden. Dazu gehören der Tritonusvertreter einer Dominante, der verminderte und der halbverminderte Akkord.

Ja wie ich so mitbekommen habe, ist die VII Stufe z.b. der B vermind(b5) oft außen vor, obwohl ich den gerne mit einbaue.

H vermindert, auf deutsch zumindest.

H vermindert (da du dich ja auf C-Dur beziehst) hat eine klare Dominantfunktion, genauer betrachtet ist es der Dominantseptakkord ohne Grundton.

H Vollvermindert (mit einem As) hat die gleiche Funktion, eine Dominantfunktion, genauer betrachtet ist es der Dominanteseptnonakkord mit kleiner None ohne Grundton.


Auf der Gitarre kann ich bei diesem Accord das Griffmuste so belassen und nur jeweils ein kleine Terz höher oder tiefer verschieben. Es bleiben alle Töne erhalten und verändern sich in der Schichtung. Interessante Voicings.

Voicings eher nicht, du meinst Enharmonik.

Sagen wir mal, wir haben H vollvermindert, eine veränderte Dominante zu C-Dur. Wenn du die aber den grundtonlosen Dominanteseptnonakkord von A-Dur anguckst, wirst du merken, dass dieser die gleichen Töne hat, diese aber anders gedeutet werden. Das nennt man enhramonische Verwechslung.

Klick und Klick

Ich weiß im Grunde nur, das die VII Stufe als Ersatz für die Quinte fungieren kann.

:gruebel:

Den Tritonusstellvertreter (Tritonus der Dominante) habe ich kürzlich gelernt. Also für mein Ohr, klingt er logisch und löst sich ja auch wunderbar in die Tonika auf. Beide haben auflösenden Charakter.
Was wäre denn sonst noch die Funktion ?

Die Funktion ist kompliziert, die Tritonussubstitution wir in der Klassik als ein Dominantseptnonakkord, nämlich als der grundtonlose Dominantseptnonakkord mit tiefalterierter Quinte im Bass gesehen.
Das gleiche kann man auch mit der Doppeldominante machen.

Klick
 
Eine I kann eine Tonika oder eine Zwischendominante sein und das ist ja wohl ein erheblicher Unterschied.

Das ist in der Analyse aber nicht üblich, dort würde man V/IV (= fünf von vier) schreiben.

Schneller aufschreiben schon, aber wieso kannst du denn die Rolle leichter erfassen? (Rolle = Funktion?)

Bei Stücken, die eindeutig in einer Tonart stehen, habe ich mit der Stufe einen bestimmten Klang im Ohr und damit eine typische Skala parat. Wichtig ist eben, daß man die Akkorde wirklich noch in Beziehung zur Tonart wahrnimmt.

Für mich ist das Ziel der Analyse, die passenden Töne für eine Improvisation oder Akkorderweiterungen zu erhalten. Das geht über die Logik der Akkordfolge (Funktionen) am besten. Man kann die Skala aber auch recht einfach ableiten, wenn man die Funktion nicht erkennt => Akkordtöne + Fülltöne. Die Fülltöne nimmt man von der momentane Tonart.

Ich habe das mit deiner 3. Akkordfolge mal versucht. Drei gefühlte Zentren ergeben sich für mein Ohr.

Cm Ebm . . . hier drängt die Akkordfolge nach Bb-Dur, Ebm wirkt moll-subdominantisch
Cm Abm . . . hier drängt die Akkordfolge nach Eb-Dur, Abm wirkt moll-subdominantisch
Abm A . . . . hier wird Ab-moll ins Zentrum gerückt. Die nächsten Akkorde bis zum Eb passen da gut rein.
Eb G . . . . . .da ich Eb als Dominante zu Abm empfinde, ist der Wechsel zu G etwas schwierig. Ich habe für G die alterierte Skala gewählt. Damit fehlt zwar die Quinte, aber zwischen den beiden Skalen gibt es mehr gemeinsame Töne.

In meiner Einspielung steure ich jedes empfundene Zentrum einmal an, um zu zeigen, wie ich empfinde. Anschließend wiederhole ich und spiele normal weiter. Ich habe deine chromatische Linie hier nicht besonders hervorgehoben.



Cm Ebm6 Bb
Cm Ebm6 Cm Abm6 Eb
Cm Ebm6 Cm Abm6 Amaj7#11 Gb7 Eb7b9 Abm
. . . . . . . . . . . . . . . Amaj7#11 Gb7 Eb7b9 G7alt Cm

Etwas holprig wirkt eben Eb7 nach G7. Man könnte auch statt Eb7 Ebmaj7 spielen, womit der Schluß gut funktionieren würde. Für mich klingt dann Gb7 nach Ebmaj7 aber nicht mehr konsequent.

Spielt man nur einfache Dreiklänge, so wie du es auch aufgeschrieben hast, gibt es das Problem nicht. Aber es macht auch weniger Spaß, nur mit Dreiklangstönen zu improvisieren.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist nur noch nicht klar, welche Scala ich von den zur verfügung stehenden Sinnvoll einsetzen kann.
Also mal ein blödes Beispiel das sicherlich hinkt:( Eine Kadenz fängt in Cdur an.
Ich möchte das die Tonika Cmaj7 Lydische Stimmung hat und spiele dann auch C lydische Scala darüber. Dann über Fmaj7 die F mixol.
Ok... .Kann ich beim jammen oder Improvisieren wahllos alle Optionen an dazugehörigen Scalen ausschöpfen?
Ich denke am Ende entscheidet ja eh das Ohr und welche Stimmung man im verlaufe einer Kadenz haben möchte und sucht sich die geeignete scala heraus. Ist wohl auch Erfahrung dann.

In einer diatonischen Kadenz - das heißt, nur tonleitereigene Akkorde -, bleibt das Tonmaterial in der Regel gleich. Die Chord Scalen ergeben sich einfach dadurch, daß du die Töne in Bezug zum Akkord betrachtest. Man muß sich nur bewußt machen, daß sich die Bedeutung der einzelnen Töne ändert, wenn man den Akkord wechselt. Was in einem Akkord ein spannungsloser Akkordton ist, ist in einem anderen Akkord ein spannungsreicher Optionston.

Interessant wird es dann, wenn du tonartfremde Akkorde in deinen Akkordfolgen einbaust - Zwischendominanten, Tritonusvertreter, Modale Austauschakkorde. Hier müssen dann zwangsläufig Töne der Tonart verändert werden.
Den größten Lerneffekt wird du haben, wenn du dir selber bestimmte Chord Skalen ableitest und deren Aufbau vergleichst (z.B. von Dominante und Zwischendominanten).

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Einfach nur die Chord Skala eines Akkordes in einer Kadenz zu ändern um eine andere Stimmung zu erreichen, funktioniert meistens nicht. Die gesamte Akkordfolge sollte darauf ausgerichtet werden (oder ein Teil der Akkordfolge), sonst kann es sein, daß es einfach nur "falsch" klingt.
Die Kadenzen sollten dazu so aufgebaut werden, das der charakteristische Ton eines Modus in den kadenzierenden Akkorden enthalten ist. Gleichzeitig ist alles zu vermeiden, was die Akkordfolge in das parallele Dur oder Moll kippen läßt.

Möchtest du eine phrygische Kadenz, bieten sich als Kadenzakkorde die Akkorde an, die die phrygische b2 als Akkordton enthalten. Z.B a-phrygisch: |: Am | Bbmaj7 :|
Zu vermeiden wäre hier C7, da es die Dominante des parallelen F-Dur ist. Sobald du F7 reinspielst, kippt die Folge nach F-Dur.

Gruß
 

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