Triller üben

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Hallo,

ich übe gerade den Walzer a-Moll von Chopin ein. Soweit bin ich durch und auch schon ganz zufrieden, nur die (vielzählig im Stück vorkommenden) Triller sind m. E. doch noch sehr ausbaufähig, sowohl was Timing als auch Geschwindigkeit angeht.
Als Beispiel mal die ersten vier Takte mit dem ersten Triller am Ende, ich denke es geht daraus schon hervor, was da nicht passt:



Mache ich grundsätzlich etwas falsch oder fehlt es nur an Übung? Hat jemand konkrete Übe-Tipps damit das besser wird?

Danke, schöne Grüße,
D.
 
Hat jemand konkrete Übe-Tipps damit das besser wird?
Ich lasse die Verzierungen beim Üben erst einmal weg. Wenn das Stück dann ohne sitzt, dann nehme ich diese mit dazu. Im Prinzip kann man Triller ganz gut üben, indem man ihn sich mal auf einem Notenblatt notiert wie der Takt mit diesem aussieht. Dann kannst du das auch einmal zählen. Sofern dein Ziel nicht ein exaktes Nachspiel ist, dann wäre es auch nicht verwerflich den einen oder anderen Triller einfach wegzulassen. Natürlich gibt es auch Zwischenschritte wie das vereinfachen/verkürzen des Trillers.

Davon abgesehen ist das wie bei allem anderen auch reine Übung und die Finger müssen es erst lernen so schnell und exakt die Aufgabe auszuführen.

Vielleicht eine kleine Übungsidee:
Spiele Akkordfolgen in Einzeltönen wie eine Kandenz. Also bei einem C-Dur die Töne C E G, C F A, D G H, usw. nacheinander in einem gleichen Tempo. Den letzten Ton gibst du einen Triller bei gleicher Notenlänge. Dann um die anderen Finger zu trainieren z.B dem zweiten und ersten Ton und so weiter. In verschiedenen Lagen und Akkordfolgen. Die andere Hand kann ja den Grundton dabei spielen oder auch Trillern später bei anderen Tönen :)
 
Bin bei weitem kein Profi, aber Deine rechte Hand liegt platt wie ne Flunder auf den Tasten, da kommt kein Schwung aus Arm und Schulter in die Phrase.

Wenn mir Triller 'querliegen', teste ich einen anderen Fingersatz - und schau mir auf Youtube an, wie locker der 75jährige Horowitz die Dinger aus dem Ärmel schüttelt...
 
Ich würde den Fokus nicht auf den Triller legen, so schlecht ist der gar nicht. Lieber mehr auf Dynamik und Agogik achten, damit es nicht zu metronomisch klingt.

Der Triller kann ein kleines bisschen schneller gespielt werden, aber viel fehlt da nicht. Eine leichte Unterstützung durch Unterarmschüttelung (um die Rotationsachse) ist hilfreich. Mach Dir auch nicht einen Kopf darum, auf welche Trillernote der Basston der linken Hand kommen soll. Als Übung empfehle ich: Spiele den Basston auf der ersten Note des Trillers, danach spiele ihn auf der zweiten Note, und am Schluß auf der dritten Note. Du kannst auch mal üben, den Basston vor dem ersten Trillerton oder nach dem letzten Trillerton zu spielen. Man kann solche Verzierungen auch mit Crescendo oder Decrescendo spielen (leichter Akzent auf den ersten oder auf den letzten Ton). Dadurch wirst Du flexibler in der Ausführung und kannst das dann letzten Endes so spielen, wie es für Dich am Besten klingt.

Aber wie gesagt: Das Stück gewinnt viel mehr an Ausdruck, wenn Du stärker an Dynamik und Agogik arbeitest als an den Verzierungen.

Viele Grüße,
McCoy
 
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danke euch. Am Ausdruck muss ich arbeiten, ja ("Agogik" musste ich erstmal googeln). Diese Tempovariationen in der Romantik, speziell bei Chopin, gefallen mir ausgesprochen gut. Dass am Triller nicht viel fehlt beruhigt, bis das Stück vortragsreif ist dauert es eh noch eine Weile. Ich werde die vorgeschlagenen Übevarianten mit einbauen. Das Unterarmschütteln habe ich so auch in einem Technik-Video von Torsten Eil auf YT kennengelernt, er meint auch, bis das in Fleisch und Blut übergeht braucht es ein paar Wochen. Also alles wie immer: Üben, üben, üben :ugly:

Viele Grüße,
D.
 
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Ich finde den Triller auch ok.

Musikalisch: Aufpassen, dass die Nachschläge links nicht zu laut sind. Die müssen etwas leichter kommen als der Bass.
Und rechts ne schöne Melodie spielen, also nicht alle Töne gleich laut. Dazu hilft es vielleicht, die Finger etwas "aktiver" einzusetzen, also zu heben statt sie nur auf den Tasten liegend "reinzudrücken".
Das geht auf nem E-Piano meistens noch ganz gut, aber auf einem richtigen, wo die Mechanik u.U. etwas schwerer geht, brauchst Du mMn. etwas mehr Fingereinsatz. Und dadurch hast Du eben auch mehr Spielraum laut-leise, wenn du eine Melodie spielst. Anhaltspunkt ist erstmal zu höheren Tönen etwas lauter, nach unten etwas leiser. Wie wenn man es singt.

Von der Optik her wirkt es nicht so gut, dass Du jedesmal mit dem Körper zum Basston hingehst. Das macht nur der Arm. Klar, man guckt da hin, aber bleib mal grade entspannt in der Mitte sitzen.
Vielleicht verliert sich das aber auch von alleine, wenn Du sicherer bist.

Also alles wie immer: Üben, üben, üben
Nur wie, das ist die Frage ;)

Stell gerne mal ein längeres Stück rein.

Wenn Du Übetips für den Triller haben willst, melde Dich nochmal.
 
An diesen Trillern habe ich auch ne weile geknabbert, aber letzten Endes sind die nicht die Krux in diesem Stück. Mich würde interessieren wie du mit dem ‘B Teil‘ zurecht kommst, insbesondere Takt 21? Der macht mir immer noch Schwierigkeiten.

LG Robert
 
Katastrophe o_O ich spiele diesen Lauf halt zu langsam. Da das zwar ein Walzer, aber keine Tanzmusik sondern eher Salonmusik ist, kann das Stück diese Temporeduzierung schon ertragen.
 
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Verstehe. Geschickt mit Agogik tarnen 😁
 
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Das nennt man: technische Schwierigkeiten musikalisch verstecken :biggrinB:

Viele Grüße,
McCoy
 
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ich muss eingestehen, dass das Stück (Henle 3) noch etwas über meinem Niveau liegt. Zur Einordnung, ich bin erst mitten im dritten Rupp-Band. Ich wollte halt mal einen Chopin spielen, weil das einfach wundervolle Klaviermusik ist. Normalerweise konzentriere ich mich lieber auf Stücke die etwas unterhalb dessen liegen was ich spielen kann und versuche, diese musikalisch ordentlich auszuarbeiten.
 
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Es ist schon gut, Stücke zu spielen, die an der technischen Grenze liegen. Wenn Du sie soweit hast, legst Du sie für eine Weile weg und nimmst sie Dir mit etwas Abstand dann wieder vor.
ich spiele diesen Lauf halt zu langsam.
Welchen Lauf?

Egal was Du spielst - erstmal langsam und sicher üben. Vorzeitig ins Tempo gehen bringt überhaupt nichts, nur Unsicherheit.
Also langsam und auf die Lockerheit achten.
Ein Lehrer von mir sagte, das Tempo kommt dann von alleine. Und das stimmt.

Vielleicht kannst Du Deine Finger noch etwas "aktiver" einsetzen, dass die vor dem Anschlag nicht auf der Taste liegen und nur so "reingedrückt" werden, sondern bisschen anheben. Dann wird auch der Triller (der ja eigentlich gar kein richtiger ist ... ) auch noch klarer.

Wenn es um die rein technische Umsetzung geht, übe doch einfach statt dem Pralltriller einen richtigen, also mehrmals den Tonwechsel. Mal von oben, mal von unten beginnend.
Mach dir ne kurze Fingerübung draus und spiel das einen Ton höher. Oder langsam, schneller werdend, wieder langsam werdend.
Einfach variabel, dann wirst Du mit dem konkreten Ding sicherer, und lernst nebenbei noch was allgemeines.
 
den hier:
chopin-lauf.jpg


Das Stück ist walzermäßig einigermaßen flott und der Triole-Quintole-Lauf wird da zur echten Herausforderung.

Gruß,
D.
 
ok, danke; für mich ist ein "Lauf" immer eher was tonleitermäßiges; das hier würde ich als Akkordbrechung bezeichnen. Aber ist ja egal.
Auf den genauen Rhythmus kommt es bei der Quintole nicht 100%ig an, du kannst einfach das e1, das e2 und das h oben hervorheben, dann sind die Schwerpunkte klar.

Solche Sachen muss man halt üben.

Beim Fingersatz gibt es Varianten. So wie es steht, musst Du den Daumen über eine Quarte untersetzen. Das kann man machen, geht aber vielleicht für einen Anfänger nicht so einfach legato zu spielen. Man könnte hier mit dem 2. Finger anfangen, 3. auf gis und dann untersetzen. So ist es nur eine kleine Terz, und auch noch mit der schwarzen Taste, das dürfte einfacher sein.
Dann musst Du natürlich oben auch nochmal untersetzen und hast dann den Daumen gleich auch dem hohen h. So würde ich es wahrscheinlich machen.
Also Fingersatz im 2. Takt rechts 241 24124 13

Geht aber auch so wie es steht.
Wenn Du's perfekt machen willst, übst Du mal beide Varianten. Sowas man immer gebrauchen, das kommt immer mal wieder.

Das Problem ist also dann nur noch das Untersetzen.
Hier drauf achten, dass Du so wenig wie möglich "große" Bewegungen mit dem Arm oder Ellenbogen machst, weil Dich das langsam macht. Also schön den Daumen unter die Handfläche ;)

Und das auch mal runterzu üben. Und mal mit Augen zu. Auch mal in F-Dur. Erst mal nur ein "Untersetzen", später dann auch mal über 4, 5 Oktaven. Auch mal nur den E-Dur-Akkord greifen und eine Oktave hochsetzen (ist ja immer wieder der gleiche Griff).

Das jeden Tag ein paar Minuten als "technische Übung". Immer schön langsam und auf Lockerheit und effektive Bewegung achten. Du wirst sehen, in zwei Wochen läuft das von alleine.
 
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Musiker-Lebens.
An die andere Interpretatijsmöglichkeit hatte ich gar nicht gedacht.
 

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