Myxin
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Hallo,
ich hab mich die letzte Zeit ausgiebig mit dem Thema "Treble Bleed" (auch "Treble Bypass" oder "Treble Cap" genannt) beschäftigt.
Hier geht es darum, den Höhenverlust beim Zudrehen des Volume Potis auszugleichen.
Dabei gibt es hauptsächlich 3 verschiedene Möglichkeiten:
1. Nur ein Kondensator
2. Ein Kondensator mit Widerstand parallel
3. Ein Kondensator mit Widerstand seriell
(Ich weiß, dass es auch Impedanzwandler usw. gibt, aber das ist hier jetzt nicht das Thema)
Wie sowas funktioniert, ist hier einfach erklärt: http://www.ironstone-pickups.co.uk/technical-support/treble-bleed-circuits
Hier der Versuch einer Verbesserung mit ein paar Diagrammen: http://guitarnuts2.proboards.com/index.cgi?board=wiring&action=display&thread=5317
Man kann sich trefflich drüber streiten, welche Werte nun "die Besten", welche Materialien (Kondensatoren un Widerstände) am geeignetsten sind und welche Methode nun den meisten Erfolg verspricht - darum soll es hier aber auch nicht gehen.
Hier mal ein schönes Beispiel, wohin das führen kann, wenn man darüber diskutiert: http://www.thegearpage.net/board/showthread.php?t=467693
Nachdem ich ein paar Tage recherchiert habe, welcher Hersteller/Gitarrenbauer welche Werte benutzt und es da eine volle Bandbreite gibt, dachte ich mir, probier ich es doch selbst einfach mal aus.
Also hab ich zwei Litzen mit Krokoklemmen ans Volume Poti gelötet und die verschiedenen Kondensatoren und R/C Kombinationen durchprobiert.
Und bin zum Entschluss gekommen, das Ganze sein zu lassen!
Ich weiß, dass das jetzt nichts Neues ist, dass Leute sagen, der Treble Bleed versaue einem den Ton.
Das hab ich in diversen Foren auch schon gelesen.
Nur habe ich gedacht, dass das physikalisch gesehen doch bei voll aufgedrehten Volume keinen Unterschied machen kann. Hier mal ein Zitat von John Suhr persönlich:
"When the pot is on 10 the Capacitor is completely shorted by the pot or by the standards of the worlds crappiest potentiometer it has a resistance of 10 ohms.
Usually this is around 1 ohm or lower. IF we take this crappy pot of 10 ohms and do the math you get a -3db point not in Khz or Mhz but up in to 15Ghz or so. Sorry but there is no way any human or dog can hear that. IF someone could they would be listening to so much garbage flying around they would blow their brains out from madness. Besides the fact your speakers and amplifier can not reproduce anything that high. I have also just for giggles measured this on a $5,000 100Mhz Scope and saw nothing change. You have changed something else like improved a solder connection, used a different cable, played better cause you thought there was a tonal change or had something hooked up wrong in the first place.
Without a double blind test it is a placebo. Now removing the treble bleed because you like things to get darker as you roll the volume down is totally legit. Remember though that the amount of high end roll off as turning down the volume are very dependent on cable length/capacitance
John Suhr"
Ich habe den Unterschied im Klang zwischen "mit Treble Bleed" und "ohne Treble Bleed" DEUTLICH gehört. So ein Beinchen ist bei einer Krokoklemme schnell mal angeklemmt und wieder abgeklemmt. Da sind also praktisch gesehen A/B Vergleiche möglich.
Der Unterschied war IMMER vorhanden, selbst bei einem 100pF Cap alleine. Bei einem 10nF Cap, das ich zum Spaß mal drangehängt habe, natürlich umso deutlicher (beim Runterregeln dann ohnehin nicht mehr zu gebrauchen).
Ich hatte blaue Vishay Kerkos, Silver Micas, Kohlepress Widerstände und die braunen Dale "Millitär-Spec" Widerstände zur Verfügung.
Getestet wurde alles von 100 pF bis 1nF alleine sowie Kombinationen mit Widerständen im Bereich 100k bis 390k (parallel und seriell).
Die Potis waren neu, hatten einen Restwiderstand von unter 2 Ohm (voll aufgedreht). Die Schaltung wurde neu aufgebaut und auch durchgemessen (auf schlechte Lötstellen etc.). Ich habe also versucht, mögliche "Fehlerquellen" auszuschließen.
Es steht für mich (und meine Ohren also fest), dass der Treble Bleed selbst bei voll aufgedrehten Volume den Sound negativ beeinflusst. Er wird spitzer, näselnder und etwas "kreischiger" im Hi Gain. Verliert etwas an Tiefe und "Wärme".
Ich sage das nochmal ganz deutlich: Ich hätte gerne einen Treble Bleed eingebaut, weil ich es praktisch finde, wenn man nicht ganz so viele Höhen beim Zudrehen des Volume verliert. Sonst hätte ich mir das ganze Arsenal zu Testzwecken auch nicht besorgt. Aber aufgrund der Tatsache, dass der Sound darunter leidet, habe ich darauf verzichtet!
Hier möchte ich noch ausdrücklich erwähnen, dass FAST JEDER Gitarrenhersteller/Gitarrenbauer im Hi-End Sektor damit arbeitet! Und zwar regulär und nicht "auf Wunsch"!
Es ist definitiv NICHT so, dass die meisten die Dinger ohnehin weg lassen, weil sie der Meinung sind, dass Treble Bleeds nur bei "schlechten Pickups/schlechten Gitarren" nötig wären.
Warum nun dieser Thread?
Ich möchte verstehen, warum der Sound sich mit aufgedrehten Volume zwischen "mit Treble Bleed" und "ohne Treble Bleed" unterscheidet!
Man könnte ja meinen, dass es keinen Unterschied geben KANN, weil der Treble Bleed im Prinzip beim Aufdrehen kurzgeschlossen wird. Dennoch ist der Unterschied deutlich hörbar vorhanden.
Liegt das an den sehr hohen Frequenzen (die im Zitat oben schon erwähnt wurden), die wiederum die anderen tieferen Frequenzen beeinflussen?
Oder woran könnte es sonst liegen?
Bin mal gespannt auf eure Antworten!
: )
ich hab mich die letzte Zeit ausgiebig mit dem Thema "Treble Bleed" (auch "Treble Bypass" oder "Treble Cap" genannt) beschäftigt.
Hier geht es darum, den Höhenverlust beim Zudrehen des Volume Potis auszugleichen.
Dabei gibt es hauptsächlich 3 verschiedene Möglichkeiten:
1. Nur ein Kondensator
2. Ein Kondensator mit Widerstand parallel
3. Ein Kondensator mit Widerstand seriell
(Ich weiß, dass es auch Impedanzwandler usw. gibt, aber das ist hier jetzt nicht das Thema)
Wie sowas funktioniert, ist hier einfach erklärt: http://www.ironstone-pickups.co.uk/technical-support/treble-bleed-circuits
Hier der Versuch einer Verbesserung mit ein paar Diagrammen: http://guitarnuts2.proboards.com/index.cgi?board=wiring&action=display&thread=5317
Man kann sich trefflich drüber streiten, welche Werte nun "die Besten", welche Materialien (Kondensatoren un Widerstände) am geeignetsten sind und welche Methode nun den meisten Erfolg verspricht - darum soll es hier aber auch nicht gehen.
Hier mal ein schönes Beispiel, wohin das führen kann, wenn man darüber diskutiert: http://www.thegearpage.net/board/showthread.php?t=467693
Nachdem ich ein paar Tage recherchiert habe, welcher Hersteller/Gitarrenbauer welche Werte benutzt und es da eine volle Bandbreite gibt, dachte ich mir, probier ich es doch selbst einfach mal aus.
Also hab ich zwei Litzen mit Krokoklemmen ans Volume Poti gelötet und die verschiedenen Kondensatoren und R/C Kombinationen durchprobiert.
Und bin zum Entschluss gekommen, das Ganze sein zu lassen!
Ich weiß, dass das jetzt nichts Neues ist, dass Leute sagen, der Treble Bleed versaue einem den Ton.
Das hab ich in diversen Foren auch schon gelesen.
Nur habe ich gedacht, dass das physikalisch gesehen doch bei voll aufgedrehten Volume keinen Unterschied machen kann. Hier mal ein Zitat von John Suhr persönlich:
"When the pot is on 10 the Capacitor is completely shorted by the pot or by the standards of the worlds crappiest potentiometer it has a resistance of 10 ohms.
Usually this is around 1 ohm or lower. IF we take this crappy pot of 10 ohms and do the math you get a -3db point not in Khz or Mhz but up in to 15Ghz or so. Sorry but there is no way any human or dog can hear that. IF someone could they would be listening to so much garbage flying around they would blow their brains out from madness. Besides the fact your speakers and amplifier can not reproduce anything that high. I have also just for giggles measured this on a $5,000 100Mhz Scope and saw nothing change. You have changed something else like improved a solder connection, used a different cable, played better cause you thought there was a tonal change or had something hooked up wrong in the first place.
Without a double blind test it is a placebo. Now removing the treble bleed because you like things to get darker as you roll the volume down is totally legit. Remember though that the amount of high end roll off as turning down the volume are very dependent on cable length/capacitance
John Suhr"
Ich habe den Unterschied im Klang zwischen "mit Treble Bleed" und "ohne Treble Bleed" DEUTLICH gehört. So ein Beinchen ist bei einer Krokoklemme schnell mal angeklemmt und wieder abgeklemmt. Da sind also praktisch gesehen A/B Vergleiche möglich.
Der Unterschied war IMMER vorhanden, selbst bei einem 100pF Cap alleine. Bei einem 10nF Cap, das ich zum Spaß mal drangehängt habe, natürlich umso deutlicher (beim Runterregeln dann ohnehin nicht mehr zu gebrauchen).
Ich hatte blaue Vishay Kerkos, Silver Micas, Kohlepress Widerstände und die braunen Dale "Millitär-Spec" Widerstände zur Verfügung.
Getestet wurde alles von 100 pF bis 1nF alleine sowie Kombinationen mit Widerständen im Bereich 100k bis 390k (parallel und seriell).
Die Potis waren neu, hatten einen Restwiderstand von unter 2 Ohm (voll aufgedreht). Die Schaltung wurde neu aufgebaut und auch durchgemessen (auf schlechte Lötstellen etc.). Ich habe also versucht, mögliche "Fehlerquellen" auszuschließen.
Es steht für mich (und meine Ohren also fest), dass der Treble Bleed selbst bei voll aufgedrehten Volume den Sound negativ beeinflusst. Er wird spitzer, näselnder und etwas "kreischiger" im Hi Gain. Verliert etwas an Tiefe und "Wärme".
Ich sage das nochmal ganz deutlich: Ich hätte gerne einen Treble Bleed eingebaut, weil ich es praktisch finde, wenn man nicht ganz so viele Höhen beim Zudrehen des Volume verliert. Sonst hätte ich mir das ganze Arsenal zu Testzwecken auch nicht besorgt. Aber aufgrund der Tatsache, dass der Sound darunter leidet, habe ich darauf verzichtet!
Hier möchte ich noch ausdrücklich erwähnen, dass FAST JEDER Gitarrenhersteller/Gitarrenbauer im Hi-End Sektor damit arbeitet! Und zwar regulär und nicht "auf Wunsch"!
Es ist definitiv NICHT so, dass die meisten die Dinger ohnehin weg lassen, weil sie der Meinung sind, dass Treble Bleeds nur bei "schlechten Pickups/schlechten Gitarren" nötig wären.
Warum nun dieser Thread?
Ich möchte verstehen, warum der Sound sich mit aufgedrehten Volume zwischen "mit Treble Bleed" und "ohne Treble Bleed" unterscheidet!
Man könnte ja meinen, dass es keinen Unterschied geben KANN, weil der Treble Bleed im Prinzip beim Aufdrehen kurzgeschlossen wird. Dennoch ist der Unterschied deutlich hörbar vorhanden.
Liegt das an den sehr hohen Frequenzen (die im Zitat oben schon erwähnt wurden), die wiederum die anderen tieferen Frequenzen beeinflussen?
Oder woran könnte es sonst liegen?
Bin mal gespannt auf eure Antworten!
: )
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