Da ist ein Forenmitglied in großer Not, sogar in Entscheidungsnot! und was kommt aus dem Kreis der Wissenden: Nichts oder Albernheiten!
Ich als redlicher und ernsthafter Mensch kann so nicht entscheiden!!!! Muss ich auch nicht mehr, im entscheidenden Moment 10 Sekunden vor Ende der Buchtauktion besagter GC 4 nachdem mein 900 E Gebot eingetippert war und ich auf GO drückte, meinte der Apparat "neu laden" zu müssen und das von mir arg begehrte Teil wechselte (neuwertig mit Koffer, heul!) für schlappe 833 Euro den Besitzer.
Zur Strafe habe ich mir kurzfristig eine 214 mit ohne Cut und mit ohne elektrisch zugelegt. Nach Saitenwechsel, Bundabschabung und Griffbrettpolitur mit 11ern Elixir bestückt, ist mein Eindruck noch zwiespältig.
Positiv: AAAh, endlich wieder
der Taylorhals, das Teil wurde professionell mantamäßig tiefergelegt, so 2,2mm mit ohne Schnarren!, spielt sich daher auch wie Butter. Wollte der feine Herr ja auch so, nachdem er leichtfertig seine dies Teil klanglich weit übertreffenden Dreadnoughts vertickt hat. Neben dem Grand Concert Korpus ist es wirklich dieser genau für meine Knackwurstpfoten passende Hals (deja vu, hatte in grauer Vorzeit mal ne 420er) verbunden mit der extremen Saitenlage, die eine lange nicht gehabte Bespielbarkeit bieten, und ich habe wahrlich in den letzten 2 Jahren diverse Teile durch.
Negativ: Entweder liegt es an den sehr frischen 1 Tag aufgezogenen Saiten, oder an der Klampfe insgesamt, oder aber auch an meinem etwas verwöhnten Ohr (hatte die letzten 2 Jahre zu 95% nur vollmassives, u. a. Stoll, Mannedesign u. a.) Strumming klingt auf dem Teil, na ja, die einen sagen "dieser herrlich silbrige Taylorklang", ich sage, als wenn eine Katze in einen Blecheimer pinkelt. Kann auch an den 11er-Saiten liegen.
Aber für ordentlichen Krawall habe ich mittlerweile eine 470 Jahre alte Suzuki-Dreadnought und meine 12-Saiter in der Hinterhand.
Da das Teil jedoch zu 90% eh für Picking genutzt wird, und da ist das Teil (wohlgemerkt immer nur für meine wenig ausgebideten Ohren) voll da, die Bässe, die beim Strumming fehlen, sind einzeln angeschlagen sehr amtlich da, völlig andere Gitarre plötzlich. Verarbeitung ist auch sehr ordentlich, der Fußbodenbelag am Boden und an den Zargen fällt erst mal nicht auf.
Na ja, wir müssen uns noch ein bißchen aneineinder gewöhnen, aber es macht Spass, auf dem Ding rumzupicken, und die Saitenabstände sind trotz 43 mm Sattelbreite auch so, das ich den Childrens Song unfallfrei hinkriege.
Fazit: Ich glaube, mit dem Teil eine sehr gut bespiebare Gitarre, die klangmäßig vielleicht mit ihren Vorgängern nicht mithalten kann, aber für jemanden, der zu 98% in seinem Arbeitszimmer zu seinem Vergnügen spielt, die "Gitarre der Vernunft " und zukünftig die Hauptgitarre darstellen wird, Parlourphase ist damit erfolgreich weggeatmet..
Mahlzeit Ehrwürdens, muss jetzt aber schnell zum Nachtgebet,
beste Grüße Pelle