Tabs kriegen Lizenzen?

  • Ersteller nünü 1
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mich würde mal interessieren wie leute, die ja hier teilweise durchaus mit moral und nicht nur der momentanen gesetzeslage argumentieren, es rechtfertigen sich selber songs zu tabben, bzw diese auch noch an freunde und bekannte weiterzugeben oder welche von diesen zu bekommen. wo soll hier der unterschied dazu sein, sich einen tab aus dem internet zu ziehen? es bleibt der gleiche inhalt, das gleiche geistige gut, vollkommen egal, ob jemand anders das jetzt für mich oder ich es mir selbst zusammengefranzt habe. warum sollte es ok sein mir für mich selbst etwas zusammenstellen mit dem gleichen inhalt von dem es nicht ok ist, wenn leute es sich aus dem internet laden? und warum sollte es ok sein ein gewisses geistiges gut an einige oder auch sehr viele freunde und bekannte weiter zu geben, aber nicht es im internet online zu stellen? das eine findet vlt immer noch mehr nutzer als das andere, aber dennoch hab ich es auf beide weisen in irgendeiner art öffentlich gemacht und mir das geistige gut anderer leute ohen sie zu fragen angeeignet und weiterverbreitet. ich sehe also wenn man so argumentiert, einfach keine rechtfertigung dafür, überhaupt tabs zu nutzen, die man sich nicht selbst als offiziell vom urheber vermarktetes geistiges gut gekauft hat.
 
@bornsleepy: der Unterschied ist, das es sich im Falle der Tabulatur aus dem Internet um eine Veröffentlichung handelt.

Was eine Veröffentlichung ist, erfährst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Veröffentlichung

Das Problem, das man das Material aber "privat" weitergeben kann, wird z.B. auch von einigen Verbänden bemängelt (Stichwort Privatkopie: http://de.wikipedia.org/wiki/Privatkopie )

Die Vervielfältigung darf nur zum privaten Gebrauch hergestellt werden; damit ist eine Verwendung für kommerzielle Zwecke ausgeschlossen. Die Weitergabe an Dritte ist zwar zulässig, Voraussetzung ist jedoch, dass die Kopien im privaten Bereich verbleiben, also nicht an nur flüchtig Bekannte weiter gegeben werden.

Der von dir im abschliessenden Satz gefunden Schluß ist eben auch ein Ansatz, den wohl einige Musikverlage und Plattenfirmen gerne sehen würden, ist also die Gegenposition zu "Alles Frei, kost nix". Interessant dabei (und auch schon von mir erwähnt): das Gejammere nach "freien Noten und Tabs" ist sehr E-Gitarristen spezifisch, die meisten klassischen Gitarristen und eine Vielzahl anderer Musiker sind es gewohnt für ihre Notationen zu bezahlen.
 
Der von dir im abschliessenden Satz gefunden Schluß ist eben auch ein Ansatz, den wohl einige Musikverlage und Plattenfirmen gerne sehen würden, ist also die Gegenposition zu "Alles Frei, kost nix".
Also wäre man dann nicht mehr nur ein Verbrecher wenn man ein Lied auf der Straße pfeift, sondern auch wenn man das unter der Dusche in den eigenen Vier Wänden tut? Na, dann wäre ich mal gespannt bis die Forderungen kommen das doch bitte besser zu überwachen. :p

Mal Spaß beiseite (wobei so einigen Knallköpfen so etwas sicher als gute Idee vorkommt). Das zeigt ja dass die uneingeschränkte und absolute Macht eines Urhebers über sein Werk schon jetzt mit einem Kompromiss behaftet ist. Genau das meinte ich ja dass es ein Ausgleich, ein Kompromiss zwischen Öffentlichkeit und Urheber ist.
Worüber wird reden ist ja nicht die Abschaffung von Rechten, sondern um die Position der Grenze die diesen Kompromiss definiert. Und da bin ich zum Beispiel der Meinung dass eine nicht kommerzielle Verbreitung von selbst getabbten Songs (wenn es aus Songsbooks abgeschrieben oder gar kopiert wurde ist es etwas komplett anderes) durchaus etwas etwas Tolerables ist, ebenso der Youtube Filmer der sein Urlaubsvideo mit Katie Melua unterlegt oder eine Dokumentation die eine Familie zeigt die sich die Simpsons anschaut.

So etwas in der Art gab es auch mal im amerikanischen System und nennt sich angemessene Verwendung bzw. Fair Use, in unserem Rechtssystem ist etwas Vergleichbares "Schranken des Urheberrechts" wo definiert wird was alles nicht geschützt wird, und diese Regelungen - egal wie ausgeprägt man sie sich jetzt wünscht sind außerordentlich sinnvoll.
Die Auffassung dass Urheberrechte ein Absolutismus sind und allen anderen Rechten in königlicher Art übergeordnet hat es bis heute nie gegeben.
 
Ok, warum nicht mal ein anderer Ansatz, wenn wir hier schon über CC lizensiertes Internet Utopia reden. Es wird ja gerne verlangt, dass Labels und Künstler all diese Dinge doch der Welt zur freien Verfügung stellen sollen, indem einfach jeder damit machen kann was er will. Warum verlangt man nicht von den Publishern mehr Service.

Die Labels unterschätzen meiner Ansicht nach Communitys viel zu sehr und mehr Unterstützung würde auch die Fans näher zur Musik bringen. Wie gesagt, dass ist genau so ein Utopia und ich hab keine Lust auf "schluchzbuhu, machen die ja eh nicht, die wollen ja eh nur noch reicher werden".

Also... wie wäre wohl die Reaktion, wenn zum Beispiel Labels einfach selber solche Plattformen für ihre Bands zur Verfügung stellen. Dort können die Fans dann Tabulaturen ablegen und drüber diskutieren, die Künstler könnten sich sogar stellenweise selber einmischen wenn sie es wollen. Dann steht eben nicht mehr wie bei ultimate-guitar.com "wolle Klingeltön kaufen" sondern "wenn dir die Tabs gefallen, hier is übrigens der Link zum Onlineshop". Die Entscheidungsgewalt was mit dem Material passiert läge beim Urheber. Die Fans könnten dann über die Bandseiten auf die Portale, hätten gleich einen kurzen Blick auf die aktuellen News und Veröffentlichungen.

Warum nicht mehr Service verlangen statt "euch muss egal sein was ich mache". Natürlich sehen beide Seiten sich momentan als "Feinde". Für die Labels ist der Nutzer gleichzeitig ein Verbrecher weil er ja nur unerlaubtes Material benutzt und Nutzer sehen Veröffentlicher als Geldmaschine, die ihnen den letzten Cent aus der Tasche ziehen will. Eine beiderseitige Annäherung hätte vor allem einen entscheidenden Vorteil, die Musik würde dabei mehr in den Vordergrund rücken. Wie gesagt wahrscheinlich ebenso nichts mehr als eine nette Vorstellung. Trotzdem gibt es schon Künstler die die Zeichen der Zeit erkannt haben und die Fans unterstützen eigene Fotos und Videos hochzuladen. Live Mitschnitte werden nicht mehr wie kostbares Gut unter Verschluß gehalten sondern manchmal einfach wirklich zur Verfügung gestellt. Selten genug, aber es passiert. Momentan kann der Fan bei iTunes einen Haufen Geld lassen und für was? Schlecht codierte MP3s ohne wirklich freies Nutzungsrecht, ohne Service, ohne alles. Mehr Service steigert evtl. auch die Bereitschaft sich eine CD zu kaufen (oder eine andere Veröffentlichungsform).

Und es ist richtig, weder durch Tabs oder Lyrics entstehen sonderlich nennenswerte Einnahmen für den Urheber. Aber trotzdem könnte sich derjenige, der sich die Tabs besorgt dabei über die Seiten der Band bewegen, er nimmt ja auch jetzt in Kauf, dass er Werbung von 1&1 und Klingeltönen lesen muss, da ist es doch besser er liest was Aktuelles über den Künstler. Ich fänd das ne schöne Vorstellung, mehr Service auch bei Kunst.
 
Warum nicht mehr Service verlangen statt "euch muss egal sein was ich mache". Natürlich sehen beide Seiten sich momentan als "Feinde". Für die Labels ist der Nutzer gleichzeitig ein Verbrecher weil er ja nur unerlaubtes Material benutzt und Nutzer sehen Veröffentlicher als Geldmaschine, die ihnen den letzten Cent aus der Tasche ziehen will. Eine beiderseitige Annäherung hätte vor allem einen entscheidenden Vorteil, die Musik würde dabei mehr in den Vordergrund rücken.
Die MI hätte auch schon vor vielen Jahren auf genau diese Art und Weise Napstar das Wasser abgraben können indem sie einfach ein besseres System zu einem brauchbaren Preis angeboten hätte, in dem sie einfach auf die Fans zu gegangen wäre anstatt sie zu Feinden machen.
Es ist sowieso ein Fehlglaube das es überhaupt um das Geld geht. Jeder Musikfan gibt bereitwillig Geld aus, was man ja auch daran sieht welch irrsinnige Summen für Merch und Konzerte bezahlt wird. Es geht um den Komfort und die Möglichkeiten.

Was man hier sieht ist eine gigantische Nachfrage nach einem breiten Angebot von Tabs. Diese ist so groß dass die Leute die so etwas haben wollen selber anfangen diese Nachfrage zu befriedigen, ohne dass sie damit Geld verdienen wollen. Diese Nachfrage ist für die Musikindustrie nutzbar. Sei es in dem sie es schafft selber einen Tab-Shop aufzumachen (halte ich für unrealistisch, da ein ähnlich breites Angebot durch professionelle Setzer wohl zu teuer wäre) oder einfach in dem sie die Kraft der Community nutzt und den Werbeeffekt komplett ausnutzt (wie du es beschrieben hast) und Fans langfristig bindet. Nine Inch Nails macht das genau so, sie unterstützen Remixe, von Fans erstelle Videos, stellen die Plätze bereit wo all das Material gesammelt werden kann, bekommt im Gegenzug Emailadressen und direkten Kontakt zu den Fans die dann eingebunden in dieses System äußerst treue Kunden da stellen.

Eine Industrie kann keinen Krieg gegen ihre Kunden führen, zumindest nicht lange. Niemand will das Urheberrecht abschaffen, aber ein wenig mehr Entspanntheit und Aufeinanderzugehen in Bezug auf diese Grenzbereiche würde uns gut tun. Seien wir ehrlich, die MI steckt bis zum Hals in der Krise, und blinde Prinzipienreiterrei ist nicht der Weg aus dieser.
 
@bornsleepy: der Unterschied ist, das es sich im Falle der Tabulatur aus dem Internet um eine Veröffentlichung handelt.

Was eine Veröffentlichung ist, erfährst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Veröffentlichung

ich meine aber eigentlich doch recht deutlich erklärt zu haben, dass es im endeffekt gar keinen unterschied macht. und somit bleibt die frage bestehen, warum soll die eine handlung moralisch gerechtfertigter sein, als die andre?
 
mich würde mal interessieren wie leute, die ja hier teilweise durchaus mit moral und nicht nur der momentanen gesetzeslage argumentieren, es rechtfertigen sich selber songs zu tabben, bzw diese auch noch an freunde und bekannte weiterzugeben oder welche von diesen zu bekommen. wo soll hier der unterschied dazu sein, sich einen tab aus dem internet zu ziehen? es bleibt der gleiche inhalt, das gleiche geistige gut, vollkommen egal, ob jemand anders das jetzt für mich oder ich es mir selbst zusammengefranzt habe. warum sollte es ok sein mir für mich selbst etwas zusammenstellen mit dem gleichen inhalt von dem es nicht ok ist, wenn leute es sich aus dem internet laden? und warum sollte es ok sein ein gewisses geistiges gut an einige oder auch sehr viele freunde und bekannte weiter zu geben, aber nicht es im internet online zu stellen? das eine findet vlt immer noch mehr nutzer als das andere, aber dennoch hab ich es auf beide weisen in irgendeiner art öffentlich gemacht und mir das geistige gut anderer leute ohen sie zu fragen angeeignet und weiterverbreitet. ich sehe also wenn man so argumentiert, einfach keine rechtfertigung dafür, überhaupt tabs zu nutzen, die man sich nicht selbst als offiziell vom urheber vermarktetes geistiges gut gekauft hat.

Antwort steht hier!

Also wäre man dann nicht mehr nur ein Verbrecher wenn man ein Lied auf der Straße pfeift, sondern auch wenn man das unter der Dusche in den eigenen Vier Wänden tut? Na, dann wäre ich mal gespannt bis die Forderungen kommen das doch bitte besser zu überwachen. :p

Und diese Unterscheidung, was denn privat und was öffentlich ist, wurde doch längst geklärt. Wobei schwer festzulegen ist, ob 100 private Kopien noch privat sind!

@bornsleepy: natürlich macht das einen Unterschied.Vielleicht für dich nicht, rechtlich allemal, moralisch muss das jeder für sich ausmachen - aber dann wäre es ja schon bedenklich, einen Film im TV auf Festplatte mitzuschneiden und später anzuschauen. Auch das daheim Nachspielen von Songs oder das Singen unter der Dusche wären dann schon bedenklich... also das ist Haarspalterei!
 
DNine Inch Nails macht das genau so, sie unterstützen Remixe, von Fans erstelle Videos, stellen die Plätze bereit wo all das Material gesammelt werden kann, bekommt im Gegenzug Emailadressen und direkten Kontakt zu den Fans die dann eingebunden in dieses System äußerst treue Kunden da stellen.

Eine Industrie kann keinen Krieg gegen ihre Kunden führen, zumindest nicht lange. Niemand will das Urheberrecht abschaffen, aber ein wenig mehr Entspanntheit und Aufeinanderzugehen in Bezug auf diese Grenzbereiche würde uns gut tun. Seien wir ehrlich, die MI steckt bis zum Hals in der Krise, und blinde Prinzipienreiterrei ist nicht der Weg aus dieser.

Dazu muss man sagen, dass NIN aber Rechteinhaber ihrer Werke sind. Viele "altmodische" Plattenverträge entrechten die Urheber ja. Daher, so finde ich, muss das Urheberrecht sehr wohl überarbeitet werden. Es darf imho nur bei natürlichen Personen, nicht bei juristischen liegen. Das ist viel Fummelei und auch utopisch, aber es wäre das Fairste für Künstler.

Die Diskussion mit dem Tabshop lief hier ja. Allerdings wäre da wohl ein separater Thread mit Umfrage sinnvoller. Aber auch nur, wenn das ernsthaft relevant wäre. Würde es aber nicht, weil sich a) niemand aus der Industrie dafür bewegen würde oder b) wenn User das anbieten würden es im Keim erstickt würde. Daher macht was ihr wollt, ich bleib bei CC, vertraue dem Lauf der Geschichte, werde wieder weiter gegen die GEMA arbeiten. Die ist schlimmer als Tabs.
 
Was man hier sieht ist eine gigantische Nachfrage nach einem breiten Angebot von Tabs. Diese ist so groß dass die Leute die so etwas haben wollen selber anfangen diese Nachfrage zu befriedigen, ohne dass sie damit Geld verdienen wollen. Diese Nachfrage ist für die Musikindustrie nutzbar. Sei es in dem sie es schafft selber einen Tab-Shop aufzumachen (halte ich für unrealistisch, da ein ähnlich breites Angebot durch professionelle Setzer wohl zu teuer wäre) oder einfach in dem sie die Kraft der Community nutzt und den Werbeeffekt komplett ausnutzt (wie du es beschrieben hast) und Fans langfristig bindet. Nine Inch Nails macht das genau so, sie unterstützen Remixe, von Fans erstelle Videos, stellen die Plätze bereit wo all das Material gesammelt werden kann, bekommt im Gegenzug Emailadressen und direkten Kontakt zu den Fans die dann eingebunden in dieses System äußerst treue Kunden da stellen.

Eine Industrie kann keinen Krieg gegen ihre Kunden führen, zumindest nicht lange. Niemand will das Urheberrecht abschaffen, aber ein wenig mehr Entspanntheit und Aufeinanderzugehen in Bezug auf diese Grenzbereiche würde uns gut tun. Seien wir ehrlich, die MI steckt bis zum Hals in der Krise, und blinde Prinzipienreiterrei ist nicht der Weg aus dieser
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Leute, AUFPASSEN; ihr schmeißt Urheber-Recht und Veröffentlichungs-Recht hier wahllos durcheinander.
Das sind 2 Paar völlig verschiedene Schuhe. ;)

Das Urheberrecht kann nicht übertragen werden (§29 UrhG), Nutzungsrechte (§§ 34 ff. UrhG) hingegen schon.

[ Und: JA, ich weiss, dass es eine "Unterabteilung" des UrhG ist. ]
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Industrie kann keinen Krieg gegen ihre Kunden führen, zumindest nicht lange. Niemand will das Urheberrecht abschaffen, aber ein wenig mehr Entspanntheit und Aufeinanderzugehen in Bezug auf diese Grenzbereiche würde uns gut tun. Seien wir ehrlich, die MI steckt bis zum Hals in der Krise, und blinde Prinzipienreiterrei ist nicht der Weg aus dieser.
Schon richtig und ich bin ja auch der Meinung, dass sich das Urheberrecht dadurch sogar besser selber regulieren könnte. Die Bereitschaft dazu muss nur vor allem auch beiderseitig kommen und diese Bereitschaft zu erzeugen ist ein langwieriger Prozeß. In dem breiten Angebot an verdammt guten Künstlern muss man sich abheben und auch etwas anbieten. Und jeder Künstler und jedes Label hätte die theoretische Möglichkeit dazu. Ressourcen für Tabs aus der Community/Fanbase bereitzustellen ist nicht das Problem und nicht mal ein großer Kostenfaktor. Wie gesagt, Bereitschaft und Umdenken auf breiter Ebene würde für mich "das Problem" lösen. Aber so lange hier noch jeder gegen jeden agiert wird dies nicht passieren. Eben so lange Labels lieber Abmahnen anstatt Service anzubieten und Nutzer sich lieber ihre Lyrics von einer schlecht gemachten Seite ziehen statt von der Künstlerseite.
 
Antwort steht hier!



Und diese Unterscheidung, was denn privat und was öffentlich ist, wurde doch längst geklärt. Wobei schwer festzulegen ist, ob 100 private Kopien noch privat sind!

@bornsleepy: natürlich macht das einen Unterschied.Vielleicht für dich nicht, rechtlich allemal, moralisch muss das jeder für sich ausmachen - aber dann wäre es ja schon bedenklich, einen Film im TV auf Festplatte mitzuschneiden und später anzuschauen. Auch das daheim Nachspielen von Songs oder das Singen unter der Dusche wären dann schon bedenklich... also das ist Haarspalterei!

da stand nicht die antwort, sondern nur eine ins extrem geführte konsequenz von diesem ansatz, auch wenn es inhaltlich noch in eine etwas andere richtung geht.
und es ist belanglos, was man hier meint geklärt zu haben, was öffentlich und was privat ist. der fakt bleibt der, dass das was einige bei anderen kritisieren im endeffekt genau selber tun. sich nämlich ohne den urheber zu fragen sein geistiges gut anzueignen und es unter umständen in einem gewissen maß öffentlich zu machen. das ist eine ziemliche doppelmoral! und das ist auch keine haarspalterei, sondern einfach konsequent zu ende gedacht. auf beide arten eigne ich mir geistiges gut von jemand anderen an ohne ihn um erlaubnis zu fragen und mache damit musikalisch was ich will und gebe es ggf auch noch an andere weiter.
dass diese sicht leuten nicht gefällt, die zwar gegen online tabs sind, aber meinen, dass es ok ist sich den kram selber zu tabben und zich freunden weiter zugeben bzw tabs von diesen zu bekommen, ist natürlich klar. es macht aber von der sache einfach keinen unterschied!
und dass das moralisch jeder mit sich selbst ausmachen muss, ist eben genau der punkt. offenbar sind bei diesem thema manche leute moralisch ziemlich inkonsequent, nur weil es ihnen halt so besser in den kram passt.
 
Daher, so finde ich, muss das Urheberrecht sehr wohl überarbeitet werden. Es darf imho nur bei natürlichen Personen, nicht bei juristischen liegen.
In Deutschland ist das doch so, oder? Man kann hier ja auch die Urheberschaft nicht übertragen, gleichzeitig ist man automatisch rechtlicher Urheber, sobald man das Werk geschaffen hat. In anderen Ländern sieht das in der Tat anders aus.
 
...der fakt bleibt der, dass das was einige bei anderen kritisieren im endeffekt genau selber tun. sich nämlich ohne den urheber zu fragen sein geistiges gut anzueignen und es unter umständen in einem gewissen maß öffentlich zu machen. das ist eine ziemliche doppelmoral! und das ist auch keine haarspalterei, sondern einfach konsequent zu ende gedacht. auf beide arten eigne ich mir geistiges gut von jemand anderen an ohne ihn um erlaubnis zu fragen und mache damit musikalisch was ich will und gebe es ggf auch noch an andere weiter.
dass diese sicht leuten nicht gefällt, die zwar gegen online tabs sind, aber meinen, dass es ok ist sich den kram selber zu tabben und zich freunden weiter zugeben bzw tabs von diesen zu bekommen, ist natürlich klar. es macht aber von der sache einfach keinen unterschied!
und dass das moralisch jeder mit sich selbst ausmachen muss, ist eben genau der punkt. offenbar sind bei diesem thema manche leute moralisch ziemlich inkonsequent, nur weil es ihnen halt so besser in den kram passt.

ist dann ein Buch lesen oder Musik hören auch schon eine Verletzung ;)?

aber du hast schon recht, es ist wirklich schwierig und so gesehen verletzt der Hausgebrauch das Urheberrecht schon - moralsich kann ich das vertreten. Das hat aber nichts mit "in den Kram passen" zu tun, sondern ich sehe da einfach nichts verletzt, das ist wie das Trällern unter der Dusche.
 
ist dann ein Buch lesen oder Musik hören auch schon eine Verletzung ;)?

aber du hast schon recht, es ist wirklich schwierig und so gesehen verletzt der Hausgebrauch das Urheberrecht schon - moralsich kann ich das vertreten. Das hat aber nichts mit "in den Kram passen" zu tun, sondern ich sehe da einfach nichts verletzt, das ist wie das Trällern unter der Dusche.
Das ist genau die angemessene Anwendung die ich angesprochen habe und die immens wichtig ist.

Es ist nicht vermittelbar dass man ein Verbrecher ist wenn man unbewusst ein Lied pfeift, egal ob unter der (privaten) Dusche oder in der (öffentlichen) Fussgängerzone. Die Unterscheidung in privat und öffentlich ist im Grund vollständig willkürlich. Ob ich einen selbst getabbten Song einem guten Freund gebe oder einem Fremden ist im Grunde egal, man hat sich einfach nur irgendein Merkmal rausgesucht an dem man die Grenze zieht. Das ist ein Kompromiss und die Ausgestaltung eines Kompromisses folgt selten deduktiver Logik.

Du sagst jetzt: Einem Freund zeigen wie ein Song gespielt wird ist in Ordnung und entrechtet niemanden, aber mit Leuten die man unter Umständen persönlich nicht kennt ist es moralisch völlig untragbar. Das ist natürlich inkonsequent.

Wenn wir aber so weit kommen und sagen dass ein absolutes Urheberrecht das über allem anderen steht nicht mit dem Leben kompatibel ist (wahrscheinlich wäre dann schon die Weitergabe eines Werk-Titels illegal, oder eben das singen unter der Dusche oder das Hören von gekaufter (=lizenzierter) Musik in Beisein von anderen Menschen) und wir eine Grenze finden müssen an dem die Macht des Urhebers ein Ende findet, dann kommen wir zu dem interessanten Punkt. Denn hier treffen Menschen mit völlig unterschiedlichen Empfindungen wo diese Grenze liegen soll aufeinander.


Aber bevor sich da etwas gesetzlich ändern wird passiert das wohl eher von unten heraus, dass Musiker und Hörer eben lieber auf freie Lizenzen setzen was ja auch immer umfassender der Fall ist - und dann sind auch Tab Archive kein Problem mehr.
 
wenn du einen Cent irgendwo klaust, wird man wohl ein Auge zudrücken, bei einer Million wird das schon anders sein. Ich denke, die Menge, von der man ausgeht, dass die Tabs gelesen und angwendet werden, darf durchaus als Maßstab angewendet werden. Wenn ich das mit 10 Freunde teile, geht das klar... wenn ichs aber ins Netz stelle, also öffentlich mache und da abzusehen ist, dass die Tab 1000 Hits haben wird, gehst halt nicht mehr klar.
 
wenn du einen Cent irgendwo klaust, wird man wohl ein Auge zudrücken, bei einer Million wird das schon anders sein. Ich denke, die Menge, von der man ausgeht, dass die Tabs gelesen und angwendet werden, darf durchaus als Maßstab angewendet werden. Wenn ich das mit 10 Freunde teile, geht das klar... wenn ichs aber ins Netz stelle, also öffentlich mache und da abzusehen ist, dass die Tab 1000 Hits haben wird, gehst halt nicht mehr klar.
Das ist kein gutes Kriterium.

Denn der Schaden ist sehr indirekt und kaum vorhanden, manchmal sogar negativ wenn man so will. Vielleicht gibt es ein Songbook zu dem Song den jemand raushört, dann kauft eventuell der eine von den 1000 die sonst das Songbook gekauft hätten dieses nicht (ich denke die Quote wäre realistisch noch kleiner). Es gibt aber nur zu sehr wenigen Songs ein offizielles Songbook, dann ist der Schaden auch bei zwei Millionen Hits gleich Null denn niemand könnte sich ein Songbook kaufen wenn er wollte. Vielleicht zeigt aber der Gitarrist der sich das Tab runterläd und lernt das bei der nächsten Probe seinem Kumpel der das toll findet und darauf hin die CD kauft... es ist auf diese Art und Weise nicht meßbar.
Der Witz ist ja gerade dass bei diesen Tab-Seiten fast jedem Fall rein gar kein wirtschaftlicher Schaden entsteht.


Nebenbei ist auch das Klauen eines Cents ein Diebstahl. Er wird vielleicht wegen Nichtigkeit nicht zum Verfahren gebracht, aber es bleibt unrecht. Die Privatkopie ist aber völlig rechtens, genau wie man in der Dusche singen darf und ohne ständig neu eingeholte Einverständniserklärung des Urhebers eine gekaufte CD hören kann sooft ich will. Das ist alles legal, nicht "illegal, aber geduldet".
Und es sollte auch legal bleiben.
 
das habe ich auch schon mal geschrieben... da ich nicht im kommerziellen Sinne argumentiere, spielt der Schaden beim Diebstahl überhaupt keine Rolle. Und das mit dem Ubrecht habe ich schon eingeräunt, auch der Diebstahl von einem Cent ist Unrecht, ebenso wie eine Abschrift einer Tab.
 
ich meine aber eigentlich doch recht deutlich erklärt zu haben, dass es im endeffekt gar keinen unterschied macht. und somit bleibt die frage bestehen, warum soll die eine handlung moralisch gerechtfertigter sein, als die andre?

Ich finde es schon einen Unterschied ob man etwas z.B. an die Band (i.d.R. 2 bis 5 weitere Personen) oder an eine nicht abgrenzbare Menge weitergibt.

Nehmen wir ein anderes (Fiktives) Beispiel: ich schreibe 5 Leuten eine PM in der ich schreibe das bornsleepy zum einschlafen ist.

Das wäre defintiv nicht nett (im Grunde schon Mobbing), aber würde ich es als Ankündigung in alle Foren hier im MB schreiben, dann wäre es öffentlich und definitiv Mobbing.

Aber wie MatthiasT schon passend geschrieben hat: die Abgrenzung ist einfach schwer.
 
So etwas in der Art gab es auch mal im amerikanischen System und nennt sich angemessene Verwendung bzw. Fair Use, in unserem Rechtssystem ist etwas Vergleichbares "Schranken des Urheberrechts" wo definiert wird was alles nicht geschützt wird, und diese Regelungen - egal wie ausgeprägt man sie sich jetzt wünscht sind außerordentlich sinnvoll.
Die Auffassung dass Urheberrechte ein Absolutismus sind und allen anderen Rechten in königlicher Art übergeordnet hat es bis heute nie gegeben.

Im Grunde sind die meisten Regelungen doch schon im entsprechenden Maße (und auch moralisch) richtig vorhanden, nur gibt es von beiden Seiten immer wieder Leute, die das überdehnen und aushöhlen. :(
 
Mal eine kleine Frage. Ich finde immer weniger Tab dafür aber mehr akkorde. Wenn da jemand den Songtext schreibt und die passenden Akkorde über den Text schreibt ist das doch theoretisch auch verboten oder?
 

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