Synthesizer Kaufberatung

Wenn man dieses Live-Video hier als Referenz nimmt, stammt der Sound wohl tatsächlich vom Microkorg, da von ihm meinen Augen nach nur ein Stereo-Audiosignal ausgeht. "Orgel" ist aber etwas großzügig formuliert. Da ist zwar ein Leslie-ähnlicher Effekt drauf, aber es ist mehr eine Synthesizer-Fläche als eine Emulation von Hammond und Konsorten.

Also der MicroKorg schein aufjedenfall um einige flexiblerzu sein und mehr zu bieten. Und er ist obendrein auch noch 200 Euro günstiger als der MS 20 mini. Wie kommt das denn?
Der MicroKorg wurde aber glaube ich hier, nicht explizit vorgeschlagen sondern Korg Minilouge und andere.
Das liegt beides daran, dass der Microkorg ein digitaler Synthesizer ist. Die sind in der Regel wesentlich günstiger, flexibler und polyphoner als analoge Synthesizer (wie MS-20, Dark Energy und Microbrute) der selben Preisklasse.

Aber da du explizit erwähntest:
Und mein Gefühl sagt mir, dass ein Polyphoner Digitalsynth mir keine Freude bereiten wird.

kam der Microkorg natürlich nicht zum Zug. Zumal du im anderen Thread auch geschrieben hast, dass dir ein Spezialist lieber als ein Allrounder ist. Und zu viel Flexibilität so wie Presets waren auch eher unerwünscht. Polyphonie, die es für Orgeln und Flächen braucht, wolltest du ebenfalls nicht. Insofern lag die Empfehlung für einen Microkorg recht fern, da deine Wünsche ihn so ziemlich ausgeschlossen haben.


Da er jetzt aber doch in die Auswahl mitaufgenommen wurde:

Im Grunde ist der Microkorg seit Jahren der Einsteiger-Synth schlechthin. Hauptsächlich wegen seines Miniaturformats und des geringen Preises, aber klanglich ist er auch nicht zu verachten. Dafür ist die Sound-Programmierung etwas umständlicher und stützt sich auf wenige Regler, die dafür je nach Menü eine andere Funktion nutzen.
Das ist kein Vergleich zu einem MS-20, Minibrute 2 oder Dark Energy, wo für praktsch jeden Parameter ein eigener Regler zur Verfügung steht, der dann auch nur diese Funktion erfüllt. Zum Erlernen, welcher Synthesizer-Parameter welchen Einfluss auf den Klang hat, wäre das auch ziemlich praktisch.

Gerade einmal vierfache Polyphonie beim Microkorg ist für einen digitalen Synthesizer heutzutage auch ziemlich dürftig.

Wenn du digitale Mini-Synthesizer mitberücksichtigen willst, gäbe es auch noch ein paar Alternativen zum Microkorg.

  • Die Novation Mininova ist etwa gleich groß, gleich teuer und bedient sich fast genauso wie ein Microkorg, hat dafür aber deutlich mehr Polyphonie (bis zu 18 statt 4 Stimmen), mehr Effekte und ist generell etwas flexibler.
  • Der Roland JD-Xi hat neben einer digitalen Synthesizer-Sektion noch eine monophone, analoge Synth-Sektion, eine Drum Machine und einen Sequenzer an Bord. Damit ist er noch einmal deutlich flexibler als Microkorg und Mininova, aber auch etwas unübersichtlicher. Preislich mit etwa 500€ auch etwas höher, aber noch im Budget.

Über 500€ und mit normalgroßen Tasten gäbe es auch noch andere lohnenswerte, digitale Synthesizer, aber die lasse ich erst einmal außen vor, bevor es zu viel wird.

Und gleiche Frage nochmal zum Microkorg wie gestern auch zum MS 20. Kaann man den Microkorg getrost gebraucht kaufen? Wobei mich eines wundert. Die Version die es bei Thomann derzeit zu kaufen gibt, hat dieses Mikrofon aufgeschraubt. Bei den gebrauchten Geräten scheint das nirgends dabei zu sein? Gibt es daunterschiedliche Versionen? Und wenn ja, worauf muss ich achten?
Das Schwanenhals-Mikrofon für den eingebauten Vocoder ist zwar im ursprünglichen Lieferumfang mit dabei, muss aber nicht eingesteckt werden. Gebraucht ist es je nach Sorgfalt des Vorbesitzers noch dabei oder auch nicht, das steht meist in der Beschreibung.

Unterschiedliche Versionen gibt es tatsächlich, der erste Microkorg kam 2002 raus und seitdem gab es immer wieder Sondereditionen in verschiedenen Farben. Microkorg S und Microkorg XL(+) sind auch noch technisch leicht abgeänderte Varianten mit zusätzlichen Features.

Der Microkorg ist zwar relativ widerstandsfähig, aber da die ersten Modelle bald 16 jahre alt sind, wäre ich dennoch etwas vorsichtig. Ein befreundeter Musiker musste seinen gebraucht gekauften Microkorg mal reparieren lassen Eineinhalb Jahrzehnte des Verschleißes würde ich nicht riskieren wollen, das Kaufdatum sollte also etwas jünger sein.
Anspielen ist natürlich - einmal mehr - eine gute Idee, um ihn zu testen.

Ansich hätte ich ja gerne beide :) Aber für den Anfang muss einer reichen. Wäre denn der MS 20 mini für später eine Ergänzung zum Microkorg wert?
Das zumindest schon. Microkorg für Polyphones und MS-20 für Analoges, Monophones würden sich ganz gut ergänzen.
 
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Das ich mich mehr auf analoge monophones Synths konzentriert habe, liegt sicher an meinem Mangel an Erfahrung und Wissen und einer entsprechenden Spundvorstellung. Das Problem ist eben, wenn ich mir Demovideos anschaue, die Leute da zu 95% einfach die, in meinen Augen, totalen scheiß Sounds fahren. Das ist ultra Kitsch aller erster Güte. Dann denke ich natürlich, dass mir der Synth nicht gefällt. Jetzt wo mir klar ist, dass das Ding auch bei Nick cave verwendet wird, dessen musik ich sehr schätze, sieht das wider anders aus. Denn es zeigt mir, dass ein bspw. MicroKorg auch geil klingen kann.
Die Demovideos vom MS 20 mini hingegen waren im Verhältnis wesentlich besser. Aber auch da kann man wahrscheinlich eine Menge achen mit machen, die mir nicht gefallen. Dennoch bin ich halt bei den Begiffen wie Digital und Polyphon gleich voreingenommen. Denn eigentlich komme ich absolut icht aus der elektro Ecke und verbinde mit dem Begriff Synthsizer erstmal ganz negative Dinge, wie z.B das Intro von Van Halens Jump. Es gibt aber eben auch elektronische Facetten die ich mag. Deshalb erwähnte ich im Eingangspost auch The Notwist. Ich denke die wird hier jeder kennen.
 
...verbinde mit dem Begriff Synthsizer erstmal ganz negative Dinge, wie z.B das Intro von Van Halens Jump.
Das ist halt Geschmackssache - für Andere ist es ein legendärer Oberheim Brass Sound. :)
 
und noch dazu voll analog - sogar einer der quasi-benchmark Sounds :D
(wenn es darum geht, wie digitale die analogen 'nachmachen', wird der oft als Referenz genannt)
 
Okay, also ich glaube dann schon fast, dass ich den MicroKorg dann doch mal checke. Und wenn ich Spaß an der ganzen Sache finde, dann kann ich den MS 20 mini ja immer noch besorgen.

Zwei Dinge muss ich noch klären. Denn MicroKorg und den MS 20 mini kann ich aber miteinander koppeln oder?
Und was wäre, sofern ich tatsächlich gebraucht kaufen würde, ein angemessener Preis sowohl für einen gebrauchten MicroKorg, als auch für einen gebrauchten MS 20 mini?
 
Die Demovideos vom MS 20 mini hingegen waren im Verhältnis wesentlich besser. Aber auch da kann man wahrscheinlich eine Menge achen mit machen, die mir nicht gefallen.
Der vielleicht bekannteste Song, der fast nur mit einem MS-20 (plus Drums) produziert wurde, ist Mr. Oizos Flat Beat. Vermutlich das genaue Gegenteil von dem, was du suchst. ;)

Synthesizer-Sounds sind immer eine Frage der Programmierung und Komposition. Einen gewissen Grundcharakter haben Synthesizer natürlich, aber Kitsch und Kunst gehen mit den meisten Modellen gleichermaßen. Es kommt letzten Endes darauf an, was der Nutzer damit macht. :)

Zwei Dinge muss ich noch klären. Denn MicroKorg und den MS 20 mini kann ich aber miteinander koppeln oder?
Du kannst:
  • den MIDI-Ausgang des Microkorg mit dem MIDI-Eingang des MS-20 verbinden und damit den MS-20 mit der Tastatur (oder dem Arpeggiator) des Microkorg spielen.
  • den Audio-Ausgang des MS-20 in den Microkorg einspeisen
  • den Audio-Ausgang des Microkorg in den MS-20 einspeisen

Und was wäre, sofern ich tatsächlich gebraucht kaufen würde, ein angemessener Preis sowohl für einen gebrauchten MicroKorg, als auch für einen gebrauchten MS 20 mini?
Der Amazona-Syntacheles führt die durchschnittlichen Preise von Synthesizern, die gebraucht auf eBay verkauft wurden, auf. Der Zustand und enthaltenes Zubehör variieren natürlich, aber als grober Richtwert eignet es sich durchaus. Ansonsten kannst du auf eBay bei der Suche auch "verkaufte Artikel" als Filter aktivieren, dann siehst du die zuletzt verkauften Exemplare samt Beschreibung und Endpreis.
 
Ich habe nun noch ein wenig recherchiert u bin zu dem Schluss gekommen, dass der korg minilogue in der Preisklasse derzeit das beste zu sein. Daher werde ich den mal checken
 
So Minilogue ist gestern gekommen.
Ist schon ne mächtig komplizierte Angelegenheit. Wobei sich durch den Aufbau der Gerätes die Funktionen relativ Intuitiv zu verstehen sind. Ich habe jetzt gestern gerade mal eine STunde an dem gerät verbracht und heute morgen ein paar Minuten. Was mir bisher etwas negativ aufstößt ist, die Tatsache, dass die gesamten Werkspresets durch die Bank der totale Müll sind. Ist halt nicht meins. Das sind alles so klassische Disco, Techno Sounds, mit denen ich nicht arbeiten kann und möchte. Ist ja ansich auch nicht das Problem, denn ich kann in etwa erahnen, was das Gerät an Möglichkeiten bereit hält. Mein Problem ist aber, dass ich nicht weiß, was ich tun muss, um die Sounds die ich in meinem kopf habe zu verwirklichen oder annähernd zu verwirklichen. Um noch mal auf das Nick cave Beispiel zurück zu kommen. Der Sound bei Push The Sky Away ist z. B. etwas was ich selber brauchen könnte. Muss nicht 1:1 so klingen, aberin die Richtung. Wie lerne ich jetzt wie man sowas umsetzt :confused:?

Darüber hinaus überlege ich, mir den microkorg parallel auch noch kommen zu lassen um die beiden mal miteinander zu vergleiche. Im Netz sind die Meinungen zwischen den beiden geräten geteilt, wobei ich den Eindruck habe, dass der Minilogue etwas besser abschneidet. Was aber wohl daran liegt, dass er besser klingen soll. Dem Microkorg wird eine größere Flexibilität und Vielfalt nachgesagt. Ichhabe einige sehr schöne Presets auf outube zum Microkorg gehört. Allerdings weiß ich nicht ob die selbstgemacht waren oder ob es Werkspresets waren. Den Vorteile den ich beim MicroKorg sehe ist vor allem der Preis. Der kostet lediglich die Hälfte. Scheint aber etwas lomplizierter in der Bedienung zu sein als der Minilogue, da der weniger Regler hat. Das heißt der wird viele unetrmeüs haben, die es einem Anfänger sicher erstmal schwer machen. Und ich komme ja schon mit dem Minilogue nicht schnell an mein Ziel.

Mir ist klar, dass ich Zeit in die Sache investieren muss. Wenn es jetzt aber darum geht zu entscheiden ob der Minilogue bleiben soll oder ein anderer Synth her soll, wie eben bspw. der MicroKorg habe bleiben mir ja lediglich 30 Tage, wegen der Money Back Garantie. In der kurzen Zeit werde ich den Synth sicher nicht in vollständiger Gänze begreifen. Auch einen anderen nicht. Es ist jetzt so ein bisschen die Frage, was klüger wäre. Es ist halt so die Frage, ob ein anderer Synth Werkspresets besitzt, die mir genehm sind.
Die grundlegende Frage die ich mir gerade stelle ist, kann der Minilogue im Prizip all die Sounds fahren, die auch der MicoKorg fährt und umgekehrt? Ist dass alles nur eine Frage der Enstellungen der einzelnen Parameter?

Was würdet ihr mir an dieser Stelle raten?
 
Nimm dir Zeit für den Minilogue, da steckt noch einiges unter der Oberfläche, was man nicht auf den ersten Blick sieht. Filter und Hüllkurven sind bei den kleinen Analog-Korgs ausgesprochen gut.
Der Micro bringt da (als rein digital arbeitendes Gerät) eher weniger, aber wichtiger: er ist deutlich mehr auf 'Club-Synth' zugeschnitten, was deinem Geschmack anscheinend entgegenläuft.
Willst du später auch digitale Sounds wie Wavetable oder FM, dann ergänze lieber ein anderes Gerät.
Mit mehr Erfahrung kannst du das auch leichter aussuchen.
 
Du meinst der Micorkorg ist deutlich mehr auf Club-Synth zugeschnitten?

Ja, sicher, werde auch nicht überstürzen. Ist halt so ein bisschen die Frage, wie gehe ich jetzt da ran? Ich drehe halt planlos an den Parametern herum :) Woher weiß ich was ich tun muss, um zu den Vorstellungen zu gelangen? Ich höre zwar, was welche Veränderung bewirkt, aber das hilft mir nicht wirklich witer. Nur mal so als Beispiel. ich habe gestern auf youtube gesehen, wie jemand mit dem Minilouge den Theme zu Stranger Thins nachgespielt hat. Klang nicht 1:1 aber nah dran. Jetzt mal unabhängig vom Sound selber (es ist nicht das, was ich persönlich anstrebe). Aber woher wusste der, was er wie einstellen muss, um diesen Sound zu imitieren?
 
Achso, ich hab noch eine Frage. Ich nutze den Minilouge derzeit über Kopfhörer. Kann ich den auch an meinen Gitarrenamp anschließen. Ich habe gestern schon mal ein bisschen was dazu (auch hier im Board) gelesen. So richtig schlau bin ich daraus nicht geworden. Also prinzipiell scheint es möglich zu sein. Es wird aber immer auf zwei Dinge hingewiesen. 1. Das eine zu hohe Lautstärke und fette Bässe den Speaker kaputt machen. Ist mir klar. Ich möchte den Synth auch nicht im Proberaum oder auf der Bühne über meinen Gitarrenamp laufen lassen. Es geht lediglich um die Anwendung zu Hause im Wohnzimmer auf Zimmerlautstärke. Würde das dem Amp schaden? 2. Man sagt es klingt nicht gut. Okay, dass muss man dann sehen. Kommt sicher auch drauf an, welchen Sound man gerade fährt.

Darüber hinaus hab ich letztens irgendwo gelesen, dass es früher gar nicht mal unüblich war, dass so zu machen und das der MS 20 zum Bseispiel über einen fender TWin total gut klingen würde.

Wie dem auch sei. meint ihr ich kann das machen?
Irgendwo hieß es noch, dass das halt nicht ideal ist, weil eine Gitarre ein anderes Signal sendet, als ein Synth. Wenn der Amp aber auch Line-Pegel aushält, wäre das machbar. So habe ich das verstanden. Ich nutze einen Roland Bluse Cube Stage. Konnte aber nicht darüber finden, ob der nun Line_Pegel verträgt oder nicht.
 
Du meinst der Micorkorg ist deutlich mehr auf Club-Synth zugeschnitten?
dazu brauchst du dir nur die Beschriftung der Oberfläche anzusehen... ;)
was das 'Sound schrauben' angeht: das ist Erfahrungssache - so wie bei der Gitarre... da weisst du ja auch (nach kurzer Zeit) wo ein offener C-Dur Akkord angebracht ist und wo die Barree-Version, oder was Palm-muting bewirkt, Anschlag am Steg/Hals etc.

Fange einfach mit 1 Grundwellenform an und spiele die einzelnen Hüllkurven Parameter durch.
Bezogen auf die Laustärke entspricht das dem Anschlag, bezogen auf die Tonhöhe dem Bending, bezogen auf's Filter dem Muting bei der Gitarre (in etwa...)
Immer 1 Schritt nach dem anderen - es geht weniger darum ob es gut klingt, sondern um das wie.
Nach einiger Zeit kannst du das Verhalten des Synths ganz gut einschätzen.
Dann nimmst du den LFO dazu und lässt ihn Parameter modulieren, die du bereits kennst.
So wird dein Wissen schrittweise erweitert - ist echt kein Hexenwerk.

An den Amp kannst den Synth problemlos anschliessen. Eine Gitarre liefert uU Ausgangspegel im 1V Bereich (bei fetten Humbucker-Akkorden)
Wenn vorhanden, nimm den Eingang für aktive Pickups, dort passt die Impedanz am besten.
Ob das (überhaupt) eine klangliche Auswirkung hat, hängt von der Ausgangs-Schaltung des Synth an, technisch ist es egal, da geht nichts kaputt.
 
Wenn vorhanden, nimm den Eingang für aktive Pickups, dort passt die Impedanz am besten.
Ich hab ein Hig Input und ein Low Input. Kein Plan. Würde jetz den Low Eingang nehmen. Wäre das korrekt?
 
genau - low dürfte für niedrige Impedanz stehen.
 
Der Dark Energy paßt in zwei Punkten nicht in deine Auswahl. Zum einen hat er keine eingebaute Tastatur. Zum anderen hat er nicht die Klingt-schön-krank-Assoziationen von MS-20 und Microbrute, und ich schätze, in die Richtung willst du gehen – wenn du schon Tretminen erwähnt hast. Zwischen den anderen beiden ist der Unterschied, daß der Microbrute eine ziemliche klangliche Bandbreite bis hin zu "schon vor dem Einsatz von Tretminen gründlich zerstört" hat und der MS-20 von Haus aus ein sehr punkig-undergroundig anmutender Überhauptnichtwohlklinger ist. Microbrute ist mehr moderner Electro, MS-20 ist mehr New-Wave-Underground der späten 70er.

Mit einem Budget 500 EUR könnte z.B. der MX61 V2 als B-Stock noch knapp gehen.
https://www.thomann.de/de/yamaha_mx61_v2_blue_b_stock.htm

Mit zunehmend größerem Budget kommen drei m.E. weitere interessante Geräte ins Spiel
https://www.thomann.de/de/roland_juno_ds_61.htm
https://www.thomann.de/de/korg_kross_2_61_b_stock.htm
https://www.thomann.de/de/behringer_deepmind12.htm
Das ist wieder typisch Musiker-Board.

Jemand sucht eine voll echtanaloge Krachmaschine und kriegt Rompler empfohlen.

Hier kannst du suchen, was du willst – irgendjemand wird dir immer einen Rompler empfehlen.

Jetzt ist mir gestern aufgefallen, dass Warren Ellis bei Nick Cave & The Bad Seeds einen MicroKorg spielt und darüber bspw. auf diesen unsagbar guten Orgelsound bei dem Song "Push The Sky Away" rausholt und ansonsten auch häufiger bei Nick Cave genutzt wird. Da ist jetzt natürlich eine gewisse Referenz in Sachen Soundmöglichkeiten. Der MicroKorg wurde aber glaube ich hier, nicht explizit vorgeschlagen sondern Korg Minilouge und andere. Da ich ja wirklich gänzlich neu auf dem gebiet bin und der Kauf auch noch etwa zwei Wochen auf sich warten lassen muss, möchte ich die Zeit nutzen, um mich doch noch mal mit Alternativen auseinander zu setzen. Vielleicht kann noch jemand was zum MicoKorg beisteuern. Evtl. auf in Abwägung aller anderen erwähnten Korg Synthesizer.
Wenn du drei monophone Analogsynthesizer zur Auswahl stellst, sollte man eigentlich meinen, daß du genau sowas haben willst, und dir nicht was ganz anderes empfehlen.

Der MicroKorg ist im Vergleich zu MS-20 und Microbrute schon etwas anders. Analog ist er nicht; er emuliert nur die Funktionsweise von Analogsynthesizern auf digitale Art und Weise. Das nennt man landläufig virtuell-analog. Da ist er allerdings eher harmlos ausgestattet. Er ist schon ein Charakterkopf, aber ob das die Art Charakter ist, die du suchst, ist fraglich, zumal er auch nicht dieselben internen Klangzerstörungen beherrscht wie ein echter Analoger. Außerdem ist er nicht ganz so einfach zu schrauben, weil er eben diese Matrix hat (deswegen ist er auch so billig – jede Menge Regler gespart) und nicht one knob, one function.

Vorteil ist, daß du Klangspeicher hast. Puristen mögen damit ein Problem haben, aber als Einsteiger wird man irgendwann ziemlich entnervt sein, wenn man seine Lieblingssounds immer wieder neu zusammenschrauben muß. Mit Speicher kannst du, wenn du einen geilen Patch gebaut hast, den verewigen und jederzeit wieder aufrufen. Ohne Speicher brauchst dafür einen Fotoapparat und einige Minuten, um die Einstellungen vom Foto wieder hinzudrehen – besonders nervig bei superfeinen Abstimmungen.

Ich stelle mir es mehr als schwierig vor, den hörbar polyphonen E-Orgelsound aus dem MicroKorg zu holen, selbst bei Kaskadierung.
Es gibt etliche gute E-Orgeln auf dem Markt, neben dedizierten Instrumenten auch in diversen Stage Pianos und so weit ich es kenne, machen es sich Berufsmusiker nicht schwerer als nötig.
Der MicroKorg hat 4 Stimmen, und ja, er hat die eine oder andere DWGS-Welle, die einen Orgelsound produziert. Ich spiel selber auf dem Ding in einer Nummer einen Orgelsound. Natürlich nicht auf dem Niveau von B-3 + 122, auch nicht auf dem von Nord Stage + Ventilator, aber kitschig genug.

EDIT: eben nachgelesen, der MicroKorg "verfügt obendrein über 64 exklusive DWGS-Wellenformen, des KORG-Klassikers DW8000"
http://www.korg.com/de/products/synthesizers/microkorg/page_1.php

Soll das bedeuten, dass er einige Wavetables enthält?
Keine Wavetables (Wavetable = Aneinanderreihung von 64 schrittweise allmählich ineinander übergehende Digitalwellen, die man per Handregler oder Hüllkurve oder LFO durchfährt, also à la PPG oder Waldorf), sondern nur einzelne Digitalwellen. 32 davon gab's schon im DW-8000 (Hybridsynthesizer der Preisklasse DX7 bzw. JX-8P mit Digitaloszillatoren und Analogfiltern), 32 sind ganz neu.

Wavetable für kleines Geld gibt's nur beim Blofeld. Aber Wavetable ist nicht das, was der TE will. Er sucht ja keine EWS™.

nur nebenbei: selbst wenn er live auf einem MicroKorg spielt, kann der Sound (per Midi angesteuert) trotzdem von einem anderen Tonerzeuger stammen ;)
(den man nicht sieht)
Richtig, mach ich auch. Meistens ist das offensichtlich, weil ich Natursounds von Romplern damit ansteuer, inzwischen aber auch einmal den Virus.

Das Problem ist eben, wenn ich mir Demovideos anschaue, die Leute da zu 95% einfach die, in meinen Augen, totalen scheiß Sounds fahren. Das ist ultra Kitsch aller erster Güte.
Viele Synthesizereigner können überhaupt nicht spielen. Entweder produzieren die dann irgendwelchen Krach in ihren Demovideos, oder sie machen etwas, was sich "Noodling" nennt: Ein Stepsequencer übernimmt das eigentliche Spielen, während sie an der Klangerzeugung rumschrauben. So entstand 1987 in Chicago Acid.

Was mir bisher etwas negativ aufstößt ist, die Tatsache, dass die gesamten Werkspresets durch die Bank der totale Müll sind. Ist halt nicht meins. Das sind alles so klassische Disco, Techno Sounds, mit denen ich nicht arbeiten kann und möchte.
Willkommen im Club. Das Problem hatte ich schon beim Akai Miniak, bei den überschreibbaren Sounds beider Viren, überwiegend beim MicroKorg und jetzt bei der Novation Nova. Zumeist geile Synths, aber die Sounds kann man knicken (die Viren haben wenigstens noch die Presets von Rob Papen im ROM-Teil, die kann man eigentlich immer mal nehmen, aber im RAM-Bereich liegt im allgemeinen sehr viel Mist). Die werden von den Presetprogrammierern meistens gebaut, um zu zeigen, was die Kiste theoretisch alles so kann. Zum wirklichen produktiven Benutzen sind die eher weniger bis gar nicht geeignet.

Zumindest verlierst du nichts von Wert, wenn du die überschreibst, harr harr.

Es ist halt so die Frage, ob ein anderer Synth Werkspresets besitzt, die mir genehm sind.
Eher findest du die Blaue Mauritius im Heuhaufen. Eigenbau ist angesagt.

Die grundlegende Frage die ich mir gerade stelle ist, kann der Minilogue im Prizip all die Sounds fahren, die auch der MicoKorg fährt und umgekehrt? Ist dass alles nur eine Frage der Enstellungen der einzelnen Parameter?
Eher nicht. Jeder der beiden Synths kann Sachen, die der andere nicht kann, angefangen von Spezialitäten im Klangcharakter, die man ausnutzt, aufgehört bei den DWGS-Wellenformen beim MicroKorg, die der vollanaloge Minilogue nicht hat.


Martman
 
Interessanter Beitrag, der mich tatsächlich darin bestärkt, zu glauben, dass die Entscheidung für den Minilogue gar nicht mal verkerht war. Inzwischen habe ich auch schon ein paar annhähernd nette Sounds gebastelt. Da geht sicher noch so einiges mehr, aber dafür das die Kiste seit Freitag Nachmittag da ist und ich eigentlich nur zwisachendurch mal ein bisschen was daran machen konnte, ist das schon sehr ordentlich und befriedigend geworden. Ich habe jedenfalls eine Vorstellung davon wie das Ding aufgebaut ist und funktioniert.

Jetzt kommen mir aber och ein paar Fragen. Der Minilouge hat ja einen Audio In Eingang. Da kann ich theoretisch sogar eine E-Gitarredran anschließen, oder ein mp3 Player oder ein Drumcomputer. Frage: Was passiert denn mit dem eingespeisten Signal. Angenommen ich schließe meine E-Gitarre an den Minilogue über die Audio In Buchse an. Spiele ich dann über die Gitarre die gleichen Sounds des Minilogue wie wenn ich über die Tatstatur des Minilouge spiele?
Und würden sich die Soundparameter eines Drumcomputer auch entsprechend verändern?

Apropo Drumcomputer. Wäre sicher einen eigenen Thread wert, aber nachdem ich gestern mal nach welchen geschaut habe, bin ich mir nicht ganz sicher, ob das hier nicht auch passen knnte. Denn so ein moderner Drumcomputer scheint mir ja auch schon ein halber Synthesizer zu sein. Da kommt jetzt bspw. dieser Bursche demnächst auf den Markt:
Muss jetzt nicht so einer sein, aber der kann scheinbar sehr viel. Ich suche jedenfalls etwas, das sehr felxibel ist, aber eben nicht nur irgendwelche fetten Beats produziert. Auch hier sind The Notwist vielleicht wieder eine gute referenz, durch die man eine Vorstellung bekommen kann, was ich ungefähr machen möchte. Ich suche halt eine Mischung aus elektronischen Beats aber auch natürlichen Schlagzeugklängen. Ich hatte da ganz urspürnglich mal den Alesis sr16 im Blick. Aber das Ding klingt einfach nur peinlich. Der SR 18 wird auch nicht so sehr viel besser sein oder täusche ichmich? Also sofern das Thema hier jetzt überhaupt eine Berechtigung finden kann. Welche Drummachine lässt sich als gute Ergänzung zum Minilogue ansehen, die mir eine gute bandbreite an elektronischen, als auch natürlich klingenden Drumsound liefert?

Ich hatte da auch schon die Volca Serie von korg im Auge. Volca Kick und Volca Beats. Die Demovideos erwecken aber wiedermal den Eindruck, dass die Sounds durch die Bank der absolute Müll sind und das die Geräte nicht sonderlich flexibel sind.
 
2. Man sagt es klingt nicht gut.
Ein Gitarrenamp gibt deinen Synth-Klang nicht "neutral" wieder, so wie es eine PA machen sollte, sondern verfärbt den Klang je nach Modell deutlich. Für einen Pianosound wäre das dann sicherlich keine gute Wahl, bei einem Analogen oder virtuell-analogen Synth oder eine Orgel, E-Piano o.ä. kann das durchaus gut klingen.
Nachteil ist, dass es dann einfach ANDERS klingen wird als über Kopfhörer oder die PA im Proberaum. D.h. eine Einstellung, die du am AMP zusammengebastelt hast, klingt dann über die PA u.U. deutlich anders - das wäre dann natürlich unpraktisch.
 
Frage: Was passiert denn mit dem eingespeisten Signal. Angenommen ich schließe meine E-Gitarre an den Minilogue über die Audio In Buchse an. Spiele ich dann über die Gitarre die gleichen Sounds des Minilogue wie wenn ich über die Tatstatur des Minilouge spiele?
Und würden sich die Soundparameter eines Drumcomputer auch entsprechend verändern?
Eine "Fernsteuerung" hast du über die Audiobuchse nicht. Du kannst in aller Regel mit einem externen Audiosignal nicht mal eine Hüllkurve auslösen oder stoppen.

Das einzige, was passiert, ist, daß das, was aus der Gitarre oder dem Drumcomputer rauskommt, im Synth noch klanglich verändert wird – auf die gleiche Art wie das, was aus den Oszillatoren kommt. Drehst du das Filter zu, wird der Drumcomputer klanglich dunkler, drehst du es wieder auf, wird er wieder heller. Mit aufgedrehter Resonanz hast du exakt dasselbe wie ein Wah-Wah-Pedal, nicht mehr, nicht weniger. Modulier die Cutoff-Frequenz mit einem LFO, daß das Filter immer auf- und zugeht, und du hast Auto-Wah.

Du kannst in aller Regel mit einem externen Audiosignal nicht mal eine Hüllkurve auslösen oder stoppen.
Apropo Drumcomputer. Wäre sicher einen eigenen Thread wert, aber nachdem ich gestern mal nach welchen geschaut habe, bin ich mir nicht ganz sicher, ob das hier nicht auch passen knnte. Denn so ein moderner Drumcomputer scheint mir ja auch schon ein halber Synthesizer zu sein. Da kommt jetzt bspw. dieser Bursche demnächst auf den Markt:
Muss jetzt nicht so einer sein, aber der kann scheinbar sehr viel.
Vorsicht, Mogelpackung. Der KR-55 Pro ist nach einem kultigen analogen Drumcomputer aus ca. den frühen 80ern benannt, erfüllt aber im Grunde dieselbe Funktion, die damals (!) der originale KR-55 erfüllen sollte: Begleitung von Solomusikern, z. B. Pianisten oder Gitarristen. Für die Produktion elektronischer Musik ist der nicht vorgesehen. Damals wurde der KR-55 tatsächlich in Produktionen eingesetzt (z. B. Jean Michel Jarre – Magnetic Fields), aber da gab's nicht viele Alternativen; heute sieht das ganz anders aus.

Ich suche jedenfalls etwas, das sehr felxibel ist, aber eben nicht nur irgendwelche fetten Beats produziert. Auch hier sind The Notwist vielleicht wieder eine gute referenz, durch die man eine Vorstellung bekommen kann, was ich ungefähr machen möchte. Ich suche halt eine Mischung aus elektronischen Beats aber auch natürlichen Schlagzeugklängen.
Also zum einen Samples akustischer Drums, zum anderen elektronische Drumsounds, die idealerweise eben keine Samples sind, sondern im Gerät mittels Simulation einer analogen Klangerzeugung generiert werden. Das Ganze in einem Gerät, das für einen Einsteiger bezahlbar und bedienbar ist.

Könnte schwierig werden.

Das Akai MPC5000 (gebraucht und selbst dann noch teuer) kann das, ist für einen Einsteiger aber Overkill, und die akustischen Drumsounds sind mitnichten eingebaut und stehen beim Einschalten sofort zur Verfügung, sondern die müssen als Samples erst ins Gerät geladen werden. Das gilt auch für den Radikal Instruments Spectralis 2 (neu teuer, gebraucht immer noch), bei dem noch die Bedienung hinzukommt: Selbst gestandene Übernerds kommen mit dem Ding nicht klar.

Was die aktuellen Korg Electribes können, weiß ich nicht; bei den klassischen bin ich mir auch nicht sicher.

Ich hatte da ganz urspürnglich mal den Alesis sr16 im Blick. Aber das Ding klingt einfach nur peinlich. Der SR 18 wird auch nicht so sehr viel besser sein oder täusche ichmich?
Die SR-Reihe von Alesis ist generell auch wieder was, um Gitarristen z. B. beim Üben oder bei der Straßenmusik oder so zu begleiten, aber nichts für die Produktion elektronischer Musik.

Ich hatte da auch schon die Volca Serie von korg im Auge. Volca Kick und Volca Beats. Die Demovideos erwecken aber wiedermal den Eindruck, dass die Sounds durch die Bank der absolute Müll sind und das die Geräte nicht sonderlich flexibel sind.
Ich weiß ja nicht, was du schon an analogen Drummachines gehört hast. Die Roland TR-808 kann auch nicht viel und klingt im Vergleich zu samplebasierten Drummachines – wenn man nicht schon auf analoge Drumsounds fixiert ist – künstlich und dünn und unecht. Außerdem sind da die klanglichen Einstellmöglichkeiten weit von dem entfernt, was ein Synthesizer kann – mehr braucht es eigentlich auch nicht. Trotzdem ist das Ding auf dem heutigen Gebrauchtmarkt um ein Vielfaches teurer als damals neu, weil es sich eben im Dance-Bereich als Kultgerät und einer der Quasi-Standards etabliert hat, und weil zwischenzeitlich Leute rausgefunden haben, was mit den bescheidenen Möglichkeiten der 808 für ein fetter Sound geht, vor allem mit der Kick. Hier übrigens ein direkter Vergleich zwischen Volca Beats und TR-808.


Martman
 
Also zum einen Samples akustischer Drums, zum anderen elektronische Drumsounds, die idealerweise eben keine Samples sind, sondern im Gerät mittels Simulation einer analogen Klangerzeugung generiert werden. Das Ganze in einem Gerät, das für einen Einsteiger bezahlbar und bedienbar ist.

Könnte schwierig werden.
Schade :)
Die SR-Reihe von Alesis ist generell auch wieder was, um Gitarristen z. B. beim Üben oder bei der Straßenmusik oder so zu begleiten, aber nichts für die Produktion elektronischer Musik.
Ich möchte ansich keine elektronische Musik produzieren. Ich bin eigentlich Gitarrist und mache im weitläufigen Sinne Indie (haha). The Notwist ist für mich keine Elektromusik im eigentlichen Sinne. Das ist eine klassische Indieband, die elektronische Elemente nutzt. Mehr nicht. Wollte ich nur mal erwähnt haben, wie ich das sehe, damit wir nicht aneinander vorbei reden.
Ich weiß ja nicht, was du schon an analogen Drummachines gehört hast
Ich auch nicht. Hab mich halt mal bei youtube durch ein paar Geräte gehört, aber meist schnell wieder ausgeschaltet, weil das eben alles so Klischee elektrofuzzis sind, die eben die komplette Standardpaltte fahren. Ist eben wie mit den Synths. Demos sind nicht zu gebrauchen. Und das ist bei den Drummachines sicher nicht anders.
Außerdem sind da die klanglichen Einstellmöglichkeiten weit von dem entfernt, was ein Synthesizer kann
Also meinst du ich kann mit dem Minilogue Drums simulieren?
 
Der Minilogue kann sicherlich auch Drumsounds – aber immer nur einen zur Zeit.

Du kannst ihn einstellen auf eine Kickdrum.
Dann kannst du ihn einstellen auf eine Snaredrum.
Dann kannst du ihn einstellen auf, meinetwegen, eine High Tom.

Was du damit nicht kannst, sind ganze Drumkits auf einen Satz.

Was ich mit den Einstellmöglichkeiten meinte, ist, daß du an einem Synthesizer natürlich einiges mehr pro Sound einstellen kannst, was du aber für Drums eigentlich zu einem erheblichen Teil überhaupt nicht brauchst.


Martman
 

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