02.15 (PAS) THE DEVILS BLOOD
Zu später Stunde stand im Zelt eine Band auf der Bühne, die polarisiert: THE DEVILS BLOOD. Für die einen sind die Holländer eine Sensation, für die anderen lediglich ein überbewerteter Hype. Wie so oft liegt die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen. Fakt ist aber, dass die Band mit ihren drei Gitarren in der Lage ist, ein hypnotisches Feuerwerk von okkultem Rock zu entfachen. Das sollte ihnen auch an diesem Abend gelingen, wobei die Musik in dieser Nacht letztendlich in den Hintergrund gestellt wurde. Mit einer Verspätung von rund zehn Minuten ging die Band auf die Bühne und es fiel auf, dass die Lautstärke angenehmer war, als bei manch anderen Auftritten der sechsköpfigen Band. Mit Come, Reap und Rivers Of Gold startete man erwartungsgemäß in das Set und spätestens bei House Of 10.000 Voices war die Magie, die die Band ausstrahlt, da. Rake Your Nails Across The Firmament wurde mit ausgiebiger Gitarrenarbeit im Vergleich zur Albumversion stark ausgedehnt und bei The Heavens Cry Out For The Devils Blood hatte man sich endgültig in einen Rausch gespielt. Schon jetzt verriet der Blick auf die Uhr, dass es für die Band schwierig werden würde, ihre Setlist komplett zu absolvieren. Nach dem straighteren The Graveyard Shuffle wurde trotzdem noch Voodoo Dust in der ruhigeren Version gespielt, zu diesem Zeitpunkt hatte die Band ihr Curfew aber schon überschritten, was der Stage Manager der Band auch mehrfach anzeigte. Aber entweder bekam die Band das nicht mit oder ignorierte es einfach, was zur Folge hatte, dass bei Christ Or Cocaine erst die Monitorboxen und dann auch die P.A. abgedreht wurde. Und als Bandleader Selim Lemouchi dies bemerkte, rastete er aus, stürmte zum Bühnenrand und wurde gegenüber der Bühnencrew handgreiflich. Wütend kehrte er auf die Bühne zurück, die Band spielte den Song nur noch über die Gitarrenverstärker weiter, wurde aber vom perplexen Publikum lautstark angefeuert. Bis dann der Strom endgültig abgestellt wurde und sich Selim erst noch mit der Security und dann mit seinem eigenen Tourmanager anlegte. Unschöne und vor allem unprofessionelle Szenen, die einen eigentlich guten, wenn auch beileibe nicht überragenden Auftritt von THE DEVILS BLOOD überschatteten.