Suche Orgelstücke für Digitalpiano

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gregor1
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Hallo,

kann mir jemand (kirchliche) Orgelstücke empfehlen (d.h. konkrete Notenhefte) für Digitalpiano? Mein Piano hat Orgelsounds. Wenn ich das richtig verstehe, kann ich ja nicht einfach Orgelnotationen kaufen, weil eine echte Orgel eine völlig andere Notation notwendig macht. Gibt es Orgelnotationen für Digitalpiano?
 
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Grüß Gott,

Orgelnoten mit dem Zusatz "manualiter" (also nur auf den Manualen, ohne Pedal) sollten tendenziell spielbar sein. (Ein Problem wäre allenfalls, wenn zwei Manuale gebraucht werden. Da könnte aber evtl., wenn der Tonumfang nicht zu groß ist, eine etwaige Split-Funktion des Digitalpianos zur Hilfe kommen.)

Zum katholischen "Gotteslob" gibt es z. B. das "Orgelbuch light". Das sollte alles auf einem Manual machbar sein.

Viele Grüße
H.
 
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Es könnten einem Orgelchoralbücher in den Sinn kommen - die dienen zum Begleiten von Kirchenlieder. So wie zum Gotteslob (online siehe https://orgelbuch.jimdofree.com/) gibt es das natürlich auch für das Evangelische Gesangbuch - allerdings für jede Landeskirche extra (wegen der Regionalteile). Unsere in Baden haben z.B. zu jedem Choral einen 4- und einen 3- stimmigen Satz, die meist ohne Pedal spielbar sind. 3 Bände für einiges Geld.

Dasselbe gibt es für die moderneren Zusatz-Liederbücher eher nicht - da gibt es eher Begleitsätze für Klavier.

Darüber hinaus gibt es Sammelbände für Choralvorspiele (auch Intonationen genannt) und gesammelte Stücke für den gottesdienstlichen Gebrauch (Vor- und Nachspiele). Letztere sind aber nicht speziell kirchlich, sondern allenfalls für diesen Zweck ausgewählt. Das eine oder andere lässt sich bestimmt auch bei IMSLP finden.

Das ist weitgehend Gebrauchs-Literatur. Und wenn es in den konzertanten Bereich geht, kommst du mit nur einem Manual wahrscheinlich sowieso nicht mehr weit.

Was davon hattest du gemeint?
 
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Also ich habe keine speziellen Vorstellungen, weil ich von Orgelmusik keine Ahnung habe. "Kirchenmusik" war nur so eine Idee, weil ich in Kirchen die einzigen Male Orgeln live gehört habe und sehr schön fand. Ich sehe schon dass das Ganze etwas kompliziert zu sein scheint.
Ich spiele manchmal auch Klavierstücke einfach im Orgelmodus, das passt aber nur sehr selten.
 
Wie gut bist Du denn? Wenn Du mal "Bach Orgelstücke für Klavier" bei google eingibst kommt einiges.
 
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Vielen Dank. Bin schon recht fortgeschritten (d.h. wenn man mal von 10 Schwierigkeitsstufen Klavier ausgeht, dann bekomme ich alles bis 8 ganz ok hin).

 
Ei dann spiel Dich einmal durch Bach durch:)
 
Wenn ich das richtig verstehe, kann ich ja nicht einfach Orgelnotationen kaufen, weil eine echte Orgel eine völlig andere Notation notwendig macht.

Die Notation ist nicht das Problem, sondern, dass bei der Orgel üblicherweise noch das Pedal benötigt wird.
Dieses hat in der üblichen Orgelnotation oft eines eigenes (drittes) Notensystem, aber nicht unbedingt.

Vierstimmige Choräle sind in nur zwei Systemen notiert (eben wie ein Chorsatz), wobei der Bass (die tiefste Stimme) im Pedal gespielt wird. Oft liegt das so ungünstig weit, dass man es ohne Pedal kaum oder schwer spielen kann.

Aber gerade früher gab es auch kleine Orgeln ohne oder mit deutlich reduziertem Pedal und manchmal sogar nur einem Manual.

Von Händel gibt es beispielsweise Stücke für Orgel oder Cembalo, die ohne Pedal spielbar sind.
Oratorien, Kantaten & Co. sind für Portativ ausgelegt und kommen ohne Pedal aus. Da besteht die Schwierigkeit vor allem darin, Generalbass spielen zu können, wenn nicht gerade in einer modernen Ausgabe alles fix und fertig ausgesetzt ist.

Beispielsweise gibt es aus dem Carus-Verlag eine Sammlung explizit manualiter spielbare Orgelwerke im Band "Organo pleno".

Viele Grüße
Torsten
 
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Vielen Dank für den guten Tipp!
 
wenn man mal von 10 Schwierigkeitsstufen Klavier ausgeht, dann bekomme ich alles bis 8 ganz ok hin)
Hier ist sehr die Frage, wo die 10 für dich ist. Ich würde mich etwas geringer einschätzen, und ich finde vieles von Bach ist manualiter spielbar. Ist es in drei Systemen notiert, kann man bei einfacheren Sachen trotzdem versuchen, sich das zu arrangieren.

Wenn Du echter Orgelfan bist, hol Dir ein Pedal dazu, die gibt es zu kaufen, allerdings war, wenn ich mich Recht erinnere, alles mit mehr als einer Oktave Tonumfang nicht ganz billig.
 
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https://www.kirstein.de/Pedale-Taster/Studiologic-MP117-Pedalboard.html
für den Anfang, anderthalb Oktaven reicht für die Hammond und vielleicht den Anfang im klassischen Orgelspiel

für richtig - aber zwei Tausender sind schon straff.

Schade, denn ich würde auch gern richtig Orgel lernen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Vielen Dank. Bin schon recht fortgeschritten (d.h. wenn man mal von 10 Schwierigkeitsstufen Klavier ausgeht, dann bekomme ich alles bis 8 ganz ok hin).
Sehr schön sind übrigens auch einige Bearbeitungen von Orgelstücken für Klavier.

Bach - Busoni - Nun komm der Heiden Heiland (am besten von Horowitz gespielt)

Bach - Busoni - Ich ruf zu Dir Herr Jesu Christ Horowitz

hier mit Noten

View: https://www.youtube.com/watch?v=yzsoSJyLvWs

vom Schwierigkeitsgrad ähnlich wie Lieder ohne Worte, oder der Anfang der Dritten Chopin-Etüde, also für Dich machbar. Man muss halt sehr plastisch spielen, die Melodie gut rausholen, die Begleitung in der Mitte schön zurückhalten, ein paar Mittelstimmen, ist super schöne Musik auf dem Klavier. Gerade bei Nun komm der Heiden Heiland ist das der Hammer, wie Horowitz das macht. Mir gefällt das inzwischen besser als die Original-Orgelversion ;) Ich finde nicht alle Bearbeitungen richtig gut, aber die beiden kann ich Dir empfehlen.


Auf dem Digitalpiano mit Orgelsound geht das schon auch mit vielen Bach-Klavier-Stücken. Manches musst Du vielleicht ein bisschen langsamer spielen, und Du hast natürlich nicht mehrere Manuale (außer Du stellst dir noch ein zweites Keyboard drüber, geht ja auch ...). Aber aus dem WK zum Beispiel kann ich mir vieles gut vorstellen. Ich hab vorhin auch mal bisschen aus den Englischen Suiten probiert, selbst da klingt vieles für mich auch OK. Könnte man in der Kirche spielen, vielleicht nicht als Orgelkonzert, aber im Gottesdienst ohne weiteres.
 
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https://www.kirstein.de/Pedale-Taster/Studiologic-MP117-Pedalboard.html
für den Anfang, anderthalb Oktaven reicht für die Hammond und vielleicht den Anfang im klassischen Orgelspiel
Und hier noch 2 gute MIDI-Basspedale

Nein, nein, Kollegen!
Es geht doch hier um klassisches Orgelspiel.
Das geht nur vernünftig mit ordentlichen Vollpedalen, wie sie in Pfeifen-/Kirchen-/Sakralorgeln zu finden sind.

Alles andere ist Murks und rausgeschmissenes Geld.

Zu den nicht unerheblichen Kosten eines solchen Pedals gesellen sich leider noch die Kosten für eine passende Orgelbank hinzu (die muss ja über das Pedal passen).

Mit Glück findet man gebrauchte Pedale oder ausgemusterte Pedale von Pfeifenorgeln, die man eventuell noch midifizieren muss.

Eine weitere Schwierigkeit ist, dass diese sehr unhandlichen Pedale unter das Instrument passen müssen.
Da scheiden Wohnzimmer-Digitalpianos durch ihr Gehäuse schon mal aus und bei Stagepianos braucht man einen Ständer, der breitbeinig genug ist.
Oder, wenn man schon den Aufwand treibt, wird man mit einem Digitalpiano mit Hammermechanik und wenigen, meist relativ unbrauchbaren Pfeifenorgel-Sounds auch nicht besonders glücklich werden.

Viele Grüße
Torsten
 
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Aber die Startfrage lautete ja eben Orgelstücke für Digitalpiano, das heißt der Themenersteller möchte jetzt nicht unbedingt professionell Kirchenorgel spielen und somit braucht er auch nicht unbedingt ein original Vollpedal, wenn er überhaupt ein Pedal möchte (ist ja praktisch nochmal ein weiterer langer Lernschritt, praktisch ein weiteres neues Instrument, mit den Füßen bedient... nicht soooo einfach)... oder habe ich das falsch verstanden?
 
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Aber die Startfrage lautete ja eben Orgelstücke für Digitalpiano, das heißt der Themenersteller möchte jetzt nicht unbedingt professionell Kirchenorgel spielen und somit braucht er auch nicht unbedingt ein original Vollpedal, wenn er überhaupt ein Pedal möchte [...]

Ja, da hat Du schon recht, es ging ja ursprünglich auch um rein manualiter spielbare Orgel-Literatur.

Wenn aber Pedal, so zumindest meine Erfahrung, gehen auch einfachste Orgelstücke von einem "normalen" Kirchenorgel-Vollpedal aus.

Ich habe aus dem Orgelbuch zum Gotteslob (katholisch, die Vorgängerversion des aktuellen) wahllos in der Mitte einen Choral herausgegriffen (entschuldigt den schlechten "Scan" mit Handy).
Diese Choräle sind bewusst relativ einfach spielbar gesetzt, gehören zum Brot- und Butter-Repertoire, dienen der zweckdienlichen Begleitung des Gemeindegesangs.

Nr. 595 "Maria, breit den Mantel aus", mittlere Zeile [wie gesagt zufällig herausgegriffen]

1704268514444.png


Schon da sieht man,
  • dass die Pedalstimme eigentlich bequem im mittleren Bereich angesiedelt ist - so weit reicht aber der Umfang der üblichen kleinen Stummelpedale überhaupt nicht.
  • dass Spieltechnik mit beiden Füßen und Hacke-/Spitze auf Stummelpedalen kaum sinnvoll möglich ist.
  • wenn man mal an einer "richtigen" Orgel sitzt, wird man große Augen machen
  • in klassischer Orgelliteratur liegen im Pedal nicht nur Grundtöne zur Akkordbegleitung, sondern eigenständige Stimmen mit eigener Stimmführung usw.
  • es ist leichter, rein manualiter spielbare Stücke zu finden als Stücke, die man ohne Trickserei mit Notbehelfs-Stummelpedal spielen kann.
Was ich damit sagen möchte: auch ohne "professionelle Konzert-Ambitionen" wird man auch bei einfachster Literatur mit Stummelpedalen aller Art schnell Schwierigkeiten bekommen.

Natürlich ist "irgendein" Pedal besser als keines, dann muss man aber improvisieren. In vielen kleinen Freikirchen oder Hilfsräumen oder manchmal sogar Trauerhallen standen vereinzelt "Heimorgeln" ohne bzw. ohne richtiges Pedal. Da musste man sich auch arrangieren.

So oder so sind MIDI-Orgelpedale kein billiger Spaß und ich war als Kind/Teenager (mit Heimorgel zuhause) oft so frustriert vom Stummelpedal, dass ich die Pedalstimme lieber im Step-Sequencer meines Roland SH-101 "einprogrammiert" habe.

Deshalb mein Plädoyer für "echte" Vollpedale.

Hier übrigens das Pedal der Chororgel aus der Jesuitenkirche Heidelberg: recht kleiner Umfang und relativ kurze Tasten, aber für die meisten Zwecke ausreichend:

1704269372749.png


Viele Grüße
Torsten
 
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Ich habe aus dem Orgelbuch zum Gotteslob (katholisch, die Vorgängerversion des aktuellen) wahllos in der Mitte einen Choral herausgegriffen (entschuldigt den schlechten "Scan" mit Handy).
Diese Choräle sind bewusst relativ einfach spielbar gesetzt, gehören zum Brot- und Butter-Repertoire, dienen der zweckdienlichen Begleitung des Gemeindegesangs.
Auch die aus dem EKG sind ähnlich, sicher nicht ohne Grund so gesetzt.
Choräle kann man eigentlich immer manualiter spielen, zur Not holt man sich den Bass irgendwie hoch.

Richtige Fugen und Toccaten für die Orgel gehen idR nicht, oder nur in detaillierter Bearbeitung.
Alles, was dazwischen ist, muss man eben schauen. Wenn man es unbedingt spielen will, findet sich sicher eine Variante, diverse Stimmen wegzulassen oder zu transponieren, das erfordert dann schon viel Aufwand.

Aber mit Chorälen und Choralvorspielen sollte der Kollege @gregor1 erst einmal eine Weile zu tun haben ;)
Ich find das ja wirklich schön, wenn er solche Literatur spielen will.
 
Es gibt ein schönes Heft von Edition Peters für die Kleinorgel bzw Positiv mit nur einem Manual ohne Pedal. EP4510
 

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