Topic: wurde Chopin schon erwähnt? Der hat ein paar Klaviersachen geschrieben, die sooo traurig sind, dass mir schon als unbedarftes Kind ganz weinerlich wurde....das ist wirklich ein Tipp...Ich hab was bestimmtes im Kopf. Ich hatte den Namen vergessen, aber bei Amazon gab es Hörsamples: es ist die Nr. 4 in e-moll...
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B000060O5B/028-6015204-1733307
Der Rest ist teilweise auch nicht gerade fröhlich
Off-Topic:
Martin WPunkt schrieb:
Ich denke, es ist genau umgekehrt: für die Musikwissenschaft bedeutet "Klassik" die "Wiener Klassik". Im umgangssprachlichen Gebrauch bedeutet Klassik alles, was nicht U-Musik ist.
Klares "Nein". Die Unterscheidung liegt nicht zwischen "wissenschaftlich" und "umgangssprachlich", sondern zw. "wissenschaftlich" und "historisch". "Wissenschaftlich" und "umgangssprachlich" meint praktisch dasselbe. Wenn also der Metaller nach Klassik fragt und damit alles mögliche an adendländischer Kunstmusik einschließt, liegt er nach wisseschaftlicher Definition keineswegs falsch - es ist halt nur die gröbste Einteilung. U und E ist noch mal was anderes und eine in der Praxis sehr umstrittene Einteilung (s. weiter unten)
Die
Wissenschaft ordnet generell in grundlegende, formale Unterscheidungen und Ähnlichkeiten ein, analysiert sie und gibt dem Kind einen Namen, legt sie in eine Akte (wobei sie natürlich oft an der Kreativität der Künstler scheitert), in der sich weitere, spezifischere Ordner mit Unterscheidungen befinden usw.
Die Historie dagegen generell in geschichtliche chronologische Zeit-Epochen und Daten, was namentlich ja auch Sinn ergibt (wir erinnern uns ja an den Geschichtsunterricht: von wann bis wann war die weimarer Republik?). Dementsprechend leuchtet mir persönlich die Definition, wie ich sie gelernt habe, mehr ein. Historisch ist die (Wiener) Klassik zw ca. 1780 und 1828 angesiedelt und Hauptvertreter waren Mozart, Beethoven, Hayden. Das hab ich mir nicht selbst ausgedacht.
Martin WPunkt schrieb:
Der Musikwissenschaftler würde Doom-Metal (ich habe übrigens keine Ahnung, was das ist) unzweifelhaft in die U-Musik-Ecke einordnen. Und wenn er noch so laut spielt....
Der verantwortungsbewußte Musikwissenschaftler würde unzweifelhaft die Begriffe E und U gar nicht mehr benutzen.
Die Unterscheidung E, U und teilweise F-Musik (funktionale Gebrauchsmusik, Filmmusik,Muzak, teilweise auch Kirchenmusik) gilt offiziell als sehr umstritten und ist ein rein deutsches Phänomen. Die weitere Nutzung wird unter Musikästethen noch heiß diskutiert, weil die Einstufung immer nur im zeitlichen Kontext zu sehen ist (zB. was zu Mozarts oder Gershwins Zeiten Unterhaltungsmusik war, gilt heute als ernste Musik, ). Bis vor drei Jahren hatte diese Einteilung noch einen ökonomischen Sinn, weil E-Musik GEMA-mäßig höher vergütet wurde.
Fälschlicherweise wird umgangssprachlich E-Musik häufig mit klassischer Musik gleichgesetzt, obwohl auch anspruchsvolle Chansons, Popsongs und einiges an Jazz dazugehören.
Mann, wat bin ich heute für ein Klugscheißer. Aber morgen reiß ich mich wieder zusammen
Ansonsten stelle man es sich wie einen Themenbaum vor. Oben steht Musik. Dann die weiteren Zweige Klassik bzw Jazz bzw Rock/Pop, Dann die dünnereren Zweige Barock, Wiener Klassik, Romantik usw bzw Bebop, Rag usw bzw R&R, Metal usw.... so wird der BAum immer dichter und verzweigter. Wobei es natürlich Uberschneidungen gibt.
whir schrieb:
IMHO ist das Unsinn, Tonarten nach Stimmungen klassifizieren zu wollen. .
Bin mir da nicht sicher. Hab auch mal gehört, dass D-Moll die "traurigste" Tonart sein soll. Und wenn man Lagen, Register u.ä hinzuzieht, ist da evtl was dran. Nicht jeder wird den Unterschied spüren, das ist klar. Ich selbst wohl auch nicht. Aber man muss ja nicht immer von Jedermann ausgehen. Es schadet sicher nicht, wenn der eine oder andere exklusiv für ein paar "empfindsamere" Ohren komponiert. Die wollen ja auch Musik genießen.