Gestern habe ich, wie angekündigt, die beiden Strat’s etwas ausgiebiger getestet. Zufällig war auch ein gestandener Gitarrist zugegen, der ebenfalls beide Gitarren spielte und beurteilte.
Um es kurz zu machen, unser beider Urteil war eindeutig. Die Mexico Strat kann in keinster Weise der Japanerin das Wasser reichen. Weder von der Verarbeitung noch vom Klang.
Während die Mex recht flach klingt, lebt der Ton der MIJ. Das merkt man übrigens schon trocken gespielt.
Am Amp wird das Ganze dann umso deutlicher. Natürlich klingen die Texas Specials von Haus aus auch sehr fett. Dagegen haben wir den Klang der Mex als unausgewogen und fast schon plärrig empfunden. Letzteres vor allem bei Mittel und Steg PU. Der Hals Pickup war indes noch ganz OK. Auf jeden Fall klingt selbst meine Billig-Strat deutlich besser als die Mex.
Die Verarbeitung der Mex hinterlässt ebenfalls einen zwiespältigen Eindruck. Neben der nicht ganz exakt gefrästen Halstasche fallen vor allem die unsauber gearbeiteten Kanten des Halses, bzw. Griffbrettes auf. Die Oberfläche des Palisander Griffbretts hingegen ist ohne Fehl und Tadel.
Insgesamt hat sich mein Vorurteil gegenüber mexikanischem Fender Gitarren leider wieder einmal bestätigt. Mittlerweile hatte ich ja nun schon so einige in der Hand und obwohl ich nun wahrlich nicht der ganz große Experte bin, sind mir jedes Mal irgendwelche Fehler oder der zu anderen Fender-Gitarren schlechtere Klang aufgefallen.
Die Japan-Strat ist dagegen, ja wirklich Makellos und klingt grandios. Einzig das einlagige Pickguard gefällt mir nicht und wird ersetzt. Warum sich hier Fender-Japan so eine Blöße gibt ist unverständlich. Ebenso unverständlich ist es, dass nicht mal ein Gigbag im Gegensatz zur Mex dazu war. Naja.
Trotzdem werde ich natürlich die Japanerin behalten. Die Mex tritt morgen die Heimreise zu Session an.
Ach ja, der etwas dickere Hals der MIJ ist in Verbindung mit dem 7,25 er Radius durchaus angenehm zu spielen. Ich habe mich längst daran gewöhnt.
Hier noch ein paar Bilder.