Stimmführungsregeln bei unterschiedlichen Kadenzen

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Hallo Miteinader,

die üblichen Stimmführungsregeln bei der einfachen Dur/Moll-Kadenz sind mir geläufig. Meine Frage bezieht sich daher, wie sich die Stimmführungsregeln verändern, wenn eine Kadenz zusätzlich aus mehreren Akkoden besteht, als nur aus T-S-D-S.

Z.B Diese Akkordfolge

Cmaj - Dm - Em - Fmaj - Gmaj - Cmaj (hoffe das passt musikalisch ;))

Diese Akkrodfolge besteht ja zusätzlich aus Parralell/Gegenklängen. Wie wende ich hier die Stimmführungsregeln an. Ich kenne sie halt nur aus dem vierstimmigen Satz und da verstehe ich sie:

  • Grundstellung - 2. Umkehrung - 1. Umkehrung - Grundstellung

  • 1. Umkehrung - Grundstellung - 2. Umkehrung - 1. Umkehrung

  • 2. Umkehrung - 1. Umkehrung - Grundstellung - 2. Umkehrung

Was aber wenn es mehr als nur 4 Akkorde sind?

Danke!!!
 
Eigenschaft
 
die üblichen Stimmführungsregeln bei der einfachen Dur/Moll-Kadenz sind mir geläufig. [...] Ich kenne sie halt nur aus dem vierstimmigen Satz und da verstehe ich sie:
  • Grundstellung - 2. Umkehrung - 1. Umkehrung - Grundstellung
  • 1. Umkehrung - Grundstellung - 2. Umkehrung - 1. Umkehrung
  • 2. Umkehrung - 1. Umkehrung - Grundstellung - 2. Umkehrung

Das sind aber keine Stimmführungsregeln, da nicht beschrieben wird, wie die Stimmen sich eben bewegen sollen. Das sind nur Kombinationen von bestimmten Umkehrungen. Damit könnten zwar auch Bewegungen von Stimmen gemeint sein, aber da eben nicht zwischen weiter und enger Lage unterschieden wird, gibt es bei dieser Schreibweise noch Spielraum für die konkrete Stimmenbewegung. Deswegen ist die alleinige Angabe von Umkehrungen unzureichend, um Stimmbewegungen zu beschreiben.

Zur konkreten Frage - ich würd's so machen:

attachment.php


Ein Gmaj7 als vorletzten Akkord zu nehmen, wie du vorgegeben hast, wäre sehr unüblich, ich habe mal G-Dur genommen.

Harald
 
Danke für Dein Beispiel. Gibt es allgemein irgendwelche Anhaltspunkte, an die ich mich halten kann?

Also haben Umkehrungen nicht unbedingt was mit der Stimmführung zu tun? Wieso dann überhaupt Umkehrungen? Ich dachte, dass sich automatisch durch die Umkehrungen die Stimmführungen ablesen lassen..
 
Umkehrungen sind einfach musikalische Mittel. Ein Akkord mit der Quint im Bass (also 2. Umkehrung) hat weniger Schlusswirkung als ein Akkord in seiner Grundstellung.

Unabhängig davon gibt es die Stimmführungsregeln, die je nach Epoche und Stil variieren können. Allgemein gilt, dass alles größere als Terzschritte vermieden werden sollten (im besten Fall nur in Sekundschritten fortbewegen) und Leittöne ihrer Funktion entsprechend aufgelöst werden sollen (z.B. das H des G-Dur ins C des C-Dur führen oder eine mögliche Septime (hier das F) in die Terz des Grundakkords (das E)).
 
Meine Frage bezieht sich daher, wie sich die Stimmführungsregeln verändern, wenn eine Kadenz zusätzlich aus mehreren Akkoden besteht, als nur aus T-S-D-S.
Z.B Diese Akkordfolge
Cmaj - Dm - Em - Fmaj - Gmaj - Cmaj (hoffe das passt musikalisch ;))

Hi,

bei einem mehrstimmigen homogenen Satz (Background, Begleitung) kommt es bei den Stimmführungsregeln auf die Grundtonfortschreitung an. Um mich hier nicht zu wiederholen, habe ich Dir einfach die 5 Seiten aus meiner Harmonielehre kopiert. Lies es Dir aufmerksam durch. Die Leertakte mit Analyse sind für die Schüler zum ausfüllen.
Vielleicht kannst Du Dich da mal reinarbeiten und uns hier dann berichten ob Du die Stimmführungsregeln verstanden hast.

Stimmführungsregeln1
Stimmführungsregeln2
Stimmführungsregeln3


Bei Terz- und Sekundfortschreitung können die Akkordtöne natürlich ebenso wie bei Quintfortschreitung durch available Ternsions ersetzt werden.
 
Sorry für die späte Antwort, war allerdings paar Tage verreist.

Ich arbeite mir die Blätter durch und dann melde ich mich noch mal :)
 
Hallo turjaki! Man muß zwischen Umkehrung und Lage eines Akkordes unterscheiden. Du verwechselst anscheinend beide! Die Lage eines Akordes bezieht sich auf den höchsten Ton im vierstimmigen Satz, also: es geht darum, ob im Sopran der Grundton (Oktavlage), die Terz (Terzlage), DieQuinte (Quintlage) oder (beim Vierklang) die Sept (Septimlage) erscheint. Auserdem muß man zwischen enger, weiter und gemischter Lage unterscheiden! Eine Umkehrung bezieht sich auf dem jeweiligen Baßton! Beim Dreiklang: Grundstellung, Sextakkord und Quartsextakkord; beim Vierklang: Grundstellung, Quintsextakkord, Terzquartakkord und Sekundakkord.
habadawi
 
@turjaci

Wenn ich das richtig deute, sind das, was du hier aufgelistet hast, die Griffe, wie man sie als Klavierspieler bei einer TSDT-Kadenz mit der rechten Hand greifen würde. Also die Akkorde ohne Grundton. Spielst du linkst noch den Grundton dazu, stimmen die Begriffe nicht mehr.

  • Grundstellung - 2. Umkehrung - 1. Umkehrung - Grundstellung

  • 1. Umkehrung - Grundstellung - 2. Umkehrung - 1. Umkehrung

  • 2. Umkehrung - 1. Umkehrung - Grundstellung - 2. Umkehrung

Das sind dann aber nicht die Stimmführungsregeln einer Kadenz an sich, sondern Resultate solcher Regeln:

Vermeiden großer Sprünge in den Oberstimmen. Das heißt, du läßt einfach gleiche Töne zwischen benachbarten Akkorden liegen. Im den Fällen, bei denen es keine gemeinsamen Töne zwischen den aufeinanderfolgenden Akkorden gibt, führst du die Stimmen vorzugsweise entgegengesetzt zum Bass (Gegenbewegung), um Quint- und Oktavparallelen zu vermeiden. Das ist in der Standardkadenz TSDT zwischen S und D der Fall.

Mit diese beiden Regeln ergibt sich die Stimmführung in der TSDT-Kadenz, die du oben angedeutet hast.

Wenn du auch Vierklänge in deinen Akkordfolgen einbaust, ergeben sich neue Möglichkeiten.

Es gibt natürlich noch mehr Regeln, an die man sich halten kann...

Gruß
 

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