Ständige Fehler oder Komplettversagen bei Solos

Nein ist es für mich nicht, nicht für meine Antwor
seh ich auch so, wir sollten da schon ein bißchen genauer wissen, worum es eigentlich geht.
Die Situationen im Proberaum oder bei Gigs sind ja schon recht unterschiedlich. Wie es da abläuft hängt von allerlei Faktoren ab und ist in jedem Fall anders als zu Hause,mMn:rolleyes:.
 
Also wenn es sonst doch immer klappt, nur nicht wenns drauf ankommt, ist das ganz normal. Wenn einem ständig einer auf die Finger guckt, wird man anfangs auch nervös.
Du willst alles richtig machen und achtest zu sehr auf dich, was deine Finger machen. Folgende Kette: Kopf-Hand-Saite-Combo. Was aus der Box kommt, geht wieder ins Ohr und wird im Kopf mit dem "Sollwert" verglichen. Man achtet darauf, dass Soll und Ist gleich sind
Mit einer "Scheißegal-Haltung" (Verhacken macht nichts) kommst du da raus. Zuhause ist das ja so.
Bei mir hat folgendes super geklappt: sich als Zuhörer betrachten und der Band incl. Gitarrist zuhören. Du gestaltest dann die Musik, die du hörst, von "außen" mit. Bei mir hat das schon früh zu tollen Erlebnissen geführt. Wenn man mit der Musik verschmilzt, bringt man sich anders ein, improvisiert, spielt nie ein Solo gleich. Die Kette ist dann weg, es gibt kein Soll und Ist mehr. Wenn du aus dem "Rausch" wieder rauskommst, könntest du in der Aufnahme etwas finden, dass du auf Anhieb nicht nachspielen kannst.
Falls das nach drugs klingt: habe nie was genommen, auch kein Alk.
Wie gehst du mit dem Verhacken um? Wenn du dich darüber ärgerst, dass du gerade jetzt alles verpatzt hast, kann das zu "Verhackungsängsten" führen, die dich blockieren. Anders ist es besser.
Wenn mir die Kaffetasse runterfällt, denke ich: Typisch ich, zu doof, ne Tasse festzuhalten. Alle könns, nur ich mal wieder nicht. - Dann kann ich über meine eigene Ungeschicklichkeit lachen, habe mich mal wieder als Mensch erlebt.
Wenn du doch ein Solo hinkriegst, nur in der Bandprobe klappt es nicht, dann kann das nicht an deinen Fähigkeiten liegen.
 
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... damit ich noch weniger darüber nachdenken muss.

Nachdenken ist meist das Problem. So geht's mir zB. Sobald ich denken muss, wie etwas gespielt wird, kommen Fehler rein.

Das Ding muss einfach laufen. Wie hier schon geschrieben wurde, musst du das Solo aus dem FF beherrschen, so dass dich auch kleine Dinge, nicht aus der Spur werfen. Auch das lässt sich zu hause üben/prüfen. Mal während dem Solo Posen oder bewusst die Position wechseln.

Wenn es immer die selbe Stelle im Solo ist, könntest du vielleicht die Stelle etwas anders spielen, was dir eher liegt. Selbst bei einem Cover, muss es ja nicht 1:1 sein.

Und was natürlich auch viel hilft, ist den Übergang zu üben. Gerade wenn du vorher Rhythmus spielst, dann womöglich mit Soundwechsel ins Solo gehst. Auch das sollte flutschen.

Wenn ihr zwei Gitarristen seid, kannst du ja kurz vor dem Einstieg im Takt ne kleine Pause machen.
 
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Sich freimachen von Gedanken während des Spiels. Bin zwar Keyboarder, aber das ist instrumentenunabhängig: "Oh, gleich kommt der schwierigste Teil, für den ich zu Hause immer so viel geübt habe...", ist während des Spielens keine gute Voraussetzung und geht dann im Proberaum mit der Band oft schief 😊
 
... Wenn einem ständig einer auf die Finger guckt, wird man anfangs auch nervös.
+1
so bei einer Hochzeit erlebt.
Stück extra für die Trauung geschrieben. 350 Leute in der Kirche. Solo super reingekommen. (Sonst Rhythmus-Gitarrist - erstes mal Solo...)
Genau bis zu dem Zeitpunkt, wo die Fotografin mich entdeckt hat. Die hat dann direkt draufgehalten und mir das Hirn gelöscht. Der Rest vom Solo war dahin.
Ca. 200 mal hab ich das dann noch die Nacht mit der Luftgitarre im Schlaf gespielt. Jedes mal perfekt....

Jetzt kann ich drüber lachen, aber der Moment war Kacke.

Fazit: Mund abwischen, weiter geht's.

Also Kopf hoch, weitermachen!

Gruß Dirk
 
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Was ich mache: Solo mit dem Mund mitsingen - in der Probe. Wenn du es singen kannst, dann ist’s im System.

Auch gut: in der Probe einfach mal an der Stelle improvisieren - wenn das gelingt, dann bist im Song angekommen.

Liegst du mit deinen Tönen oder deinem Timing daneben? Das wäre für mich gut zu wissen…
 
Das beschriebene Problem kenne ich sehr gut aus meinen Anfangstagen in der Band. Das geht sicher vielen so.

M.E. Sind die Stufen des Könnens:
1. was ich zuhause für mich spielen kann
2. was ich im ersten Take einer Aufnahme davon umsetzen kann
3. was ich im Proberaum sicher spielen kann
4. was ich live sicher spielen kann

M.E. ist nur 4. das was man wirklich kann und bei den meisten gibt es eine Diskrepanz zwischen 1. und 4.
Wenn man bei 1. schon am Limit ist, werden die höheren Stufen nicht gelingen.
Wir machen das in der Band so, das wir Stellen, die für einen schwierig sind, so lange gezielt proben, bis es klappt.
 
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Beim Lesen der ersten Beiträge fragte ich mich: "hört man Ihn beim Spielen Denken" ?
Und siehe da:
Außerdem orientiere ich mich an den 500x spielen, damit ich noch weniger darüber nachdenken muss.

Ok, das kann man bearbeiten. 2 Möglichkeiten dazu, wobei ich davon ausgehe, dass Du Dein Solo (fangen wir mit einem an) auch reproduzieren kannst (irgendwie notiert: erst dies, dann das, das so usw.) ... falls nicht: dann eben für diese beiden Übungen zeitweise fixieren.

Möglichkeit 1: Gießkanne (positive)
Hab's oft erlebt, auch selbst: man legt los, zig mal die ersten Takte geübt ... und bumms: das hier war noch frisch. // Die Lösungen verschiebent die Aufmerksamkeit, und sorgen für eine gewisse gleiche Häufigkeit.

Lösung 1:
Zyklisch rollierend üben. Also z.B. Takte 1-4 (immer im Kreis), dann 2-5, 3-6 usw. Gerne auch vom Ende her :cool:

Lösung 2:
Auch zyklisch, aber Zufallsauswahl der Takte. // Wirkt ebenso, aber mehr Fokus auf gleiche Häufigkeiten (auf längere Sicht).


Möglichkeit 2: Automatisierung
Hatte ich schon mehrfach beschrieben. Es gibt im Grunde 3 Phasen:
  1. Lernen: was muss ich wann wie machen? (Kopf: geht nicht ohne)
  2. Übergang/Konflikt: Körper sagt "ich weiß ja was Du willst", Kopf sagt "neee, wart' mal"
  3. Intus: Körper spielt, Kopf ist frei für andere Dinge (zB zuhören, vordenken, sich freuen ...)
Der Weg, über Deinen Freund, das Metronom:
  • mit gemütlichem Metronomtempo anfangen (zB 70 BPM)
  • ans aktuelle Tageslimit heranpirschen (zB 90 BPM - Stöhn)
  • dreimal über diese Grenze gehen (also 91, 92, 93 BPM - Ächz)
  • eine Weile am oberen Wert bleiben (also; 93 BPM - Ächz)
  • wieder schrittweise zurück (also: 93, 92, 91, 90 BPM - Wow)
VERMUTLICH wirst Du Dich anschließend fragen: Und was war jetzt an den 90 BPM (aktuelles Limit) so schlimm?

"Morgen": wiederholen, bis zum und über das dann gültige Tageslimit.

Das Spielen über die obere Grenze hinaus hat zwei Effekte:
  • Du wirst schneller (Technik) und sicherer (Können)
  • der Kopf delegiert Bewegungen an den Körper
und beides schafft: Freiheit und Spielfreude.

Gutes Gelingen
 
was dadurch nur noch wahrscheinlicher wird ...... :evil:
 
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Mal ein völlig unkonventioneller Tipp.

Lerne Dir Harmonielehre so drauf wie ich, dann kannst Du wenn Dich jemand auf ein falsches Solo anspricht, so gut wie jede falsche Note erklären :evil: :evil: :evil:
 
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spielst du dich locker warm? Gerade live war ich manchmal total verkrampft und bin nur mit Ach und Krach durchgekommen...Wenn man mit nem Stück sofort loslegt...kein Wunder das man dann von Null auf Hundert ins Schlingern kommt. Fangt bei der Probe mit nem leichten Stück an. Mach dich locker, shice drauf, wenns daneben war...
 
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Übst du das Solo zu Hause isoliert, oder im Songkontext?

Der Ansatz mit klick ist vernünftig, allerdings lässt man sich bei Isolirter Übung dann im Kontext gern mal rausbringen.

Meine Band spielt generell mit klick, weil wir Samples nutzen und jeder hat zu Hause das komplette set in der DAW, d.h. Wenn mir mal 2 Monate nicht proben und jeder zu Hause mit dem Material übt brauchen wir theoretisch gar keine Probe vor Konzerten, weil wir alle nicht so konsequent zu Hause üben und ne Probe ja auch schön ist machen wir dann doch ein bis zwei Proben vor den Gigs 😀
 
In der Band (nur Covers) versuchen wir, die Songs bestmöglich wie die CD-Vorlage zu spielen. Klappt natürlich nicht immer, weil der Song zu schwer oder aus der Situation heraus der Ablauf oder die Übergänge nicht funktionieren, oder ich als nicht perfekter Hobbygitarrist den Anfang des Solos verpasst und dadurch das Solo total verbockt habe. Deine Spielsituation kenne ich also auch.

Ich hab mir deswegen angewöhnt, zumindest die Akkordefolgen während dem Solo gut zu kennen, dass ich als Plan-B zumindest eine Pentatonik-Improvisation hinbekomme. Das merkt das Publikum nicht, meist auch nicht die Bandmitglieder.

In letzter Zeit spiel ich auch häufig nur eine Improvisation, das merkt auch niemand, solange der Anfang und der Schluss im Timing sind.
 
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bei 5 Minuten nur das Solo ... würde ich von realistischen zwei Stunden ausgehen
5 min Üben ist ja nicht viel: Mein ehemaliger Gitarrenlehrer hat mal gesagt, dass er manche Stellen ein Jahr lang üben will, bevor er damit Iive auftritt. (Auch wenn er sich dann meistens auch früher damit auf die Bühne traut.)
 
Wenn er 1 Jahr benötigt sollte er dringend etwas leichteres spielen, denn dann genügt sein Skill nicht für seinen Anspruch :)
 
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Halte ich für ganz essenziell, gerne auch Plan C und D.
Das ist auch ein Zeichen dafür, dass man den gesamten Songablauf und die Harmonien im Kopf hat.
Dazu diverse Stellen merken, an denen man mit der originalen Linie wieder einsteigen kann.
 
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