So eine einfache Frage, die soo schwer zu beantworten ist und doch so oft gestellt wird.
Wie immer lautet die korrekte Antwort, das muss man selbst probieren und doch ist dies keine befriedigende Antwort, weil man ja oft nicht selbst probieren kann oder möchte.
Zudem ist es eine sehr sehr subjektive Angelegenheit.
Es gibt Grobmotoriker, welche kaum einen Unterschied spüren, weil sie immer mit viel Kraft spielen und praktisch permanent am Anschlag des Instruments sind.
Die spüren höchstens, dass der Luftdurchfluss anders ist. Meistens fließt je nach Einstellung weniger bis gar keine Luft im Digitalen.
Nun gibt es da natürlich auch Unterschiede von Modell zu Modell.
Das 8X hat einen Motor, der einen Luftdurchfluss ermöglicht. Dieser ist nach Anzahl der Chöre und Anzahl der gedachten geöffneten Klappen genau berechnet. Außerdem kann man nach eigenem Geschmack die Öffnung des Ventils einstellen und es gibt zusätzlich Dynamik Kurven, die die Lautstärke an jedem Punkt des Kraftaufwandes skaliert.
Bei den billigeren Modellen gibt es nur eine Stellschraube - ein mehr oder weniger großes geöffnetes Loch, das immer offen ist. ... keine gute Sache
Beim Evo gibt es eine echte Tastatur mit echten Klappen, die eigentlich das gleiche machen wie der Motor oder anders gesagt das Verhalten eines echten Akkordeons simuliert. Nur ohne Motor und ohne die Möglichkeit, den persönlichen Durchfluss zu regulieren. Trotzdem - viele Klappen offen - viel Luft.
Zu Korg kann ich leider Gottes nichts sagen.
Ich persönlich spiele seit 1997 akustisch und digital, hatte eigentlich alle Marken in der Hand, auch Gwerder, Cavagnolo oder stummgeschaltete Limex Modelle.
Jedes ist etwas anders, genau wie wenn man verschiedene akustische Instrumente in die Hand nimmt.
Ich habe zum Beispiel zwei Jupiter, das eine nimmt viel Luft wenn ich tief oder hoch spiele, das andere verbraucht mehr in der Mittellage. Sensibel eingerichtete Balgwege funktionieren nicht auf beiden Instrumenten gleichermaßen.
Da fragt allerdings niemand nach dem Spielgefühl. Aber es gibt ungeahnte Unterschiede.
Ganz allgemein beobachte ich bei 90 % aller Erst-Testern ein Unbehagen beim Ausprobieren von Digitalen, eben weil der Unterschied zum eigenen gewohnten akustischen Instrument doch recht groß ist. Meistens heißt es "Wahnsinn, das geht aber schwer".
Ich erkläre mir das vor allem mit einem natürlichen "Fallbalg" beim akustischen Instrument.
Wenn du so gerade sitzt oder stehst und irgendeine Taste oder einen Knopf drückst, kommt dir schon mittlere Lautstärke entgegen, ohne dass Du überhaupt ziehst. Beim Schieben hilfst Du Dir auch mit irgendwelchen Gravitations-Tricks.
Das geht mit Digitalen so nicht. Die Bälge sind oft steifer, das Gewicht des Bassteils geringer.
Wenn Du nicht ziehst, hörst Du nichts. Da kannst Du einstellen was Du willst. Egal bei welchem Modell.
Genau dies macht es extrem anstrengend, nicht weil Du VIEL Kraft brauchst, sondern weil Du
PERMANENT wenig Kraft brauchst. Du darfst auch nicht einfach mal die Nerven verlieren und unkontrolliert Akzente machen, dann fliegt Dir die Lautstärke um die Ohren. Für kultiviertes Spiel ist schon einiges an Einfühlungsvermögen nötig. ÄHMMM
So. Mein Referat könnte noch stundenlang weiter gehen.
Ich höre jetzt abrupt auf und verabschiede mich
................ HIER, an dieser Stelle.