Öhm, also Petrucci macht Musik und meine Lieblingsgitarristen nur "Abgeshredde"? Und weil ich zuviel von diesem "Abgeshredde" gehört habe, ist mein musikalisches Empfinden abgestumpft und DESHALB kann ich Petrucci nicht leiden??? Das ist das geilste, was ich je im Bezug auf "Ich verteidige meinen Lieblingsgitarristen vor allen Kritikern" gehört habe. Woher willst Du denn wissen, welche Gitarristen nun meine Helden sind? Würde es Dich jetzt nicht überraschen, wenn ich Dir sage, dass meine absoluten Gitarrenvorbilder so unmusikalische Typen wie Jason Becker, Marty Friedman, Alex Skolnick, Steve Vai, Al Di Meola, Steve Morse und Chuck Schuldiner sind?
Weißt Du, ich höre ja auch nicht nur 24 Stunden am Tag nur Shred...das sind vielleicht 20% von dem, was ich an Musik höre. Ich höre einfach jede Form von Musik (außer Jazz, Hip Hop, Brit-pop, NuMetal, Punk Rock und Buschtrommelmusik) und das unter anderem auch mit der Absicht, möglichst viele Inspirationsquellen für mein Songwriting zu finden. Ich höre wirklich viele unterschiedliche Stile und genauso viele unterschiedliche Gitarristen habe ich schon gehört und trotzdem mag ich Petrucci nicht. Machen wir uns nichts vor...in 90% aller Gitarrenworkshops, die in irgendwelchen Zeitschriften veröffentlicht werden, geht es nur um seine Technik. Weder um seine Bendings, Vibratos noch um seine musikalischen Einflüsse. Und er bekommt auch nur deshalb all diese Workshops, weil er mit der Musik von Dream Theater einen solch hohen Bekanntheitsgrad errungen hat. Seine 220 bpm sind unter "Shredder-Kreisen" normale Werte, die niemanden von denen vom Hocker reißen. Und trotzdem wird er gerade wegen diesen 220bpm oder was auch immer von allen anderen in den Himmel gelobt. Die tun ja gerade so, als wäre er der Begründer des schnellen Gitarrenspiels.
Er bringt für mich halt wirklich nichts neues in die Gitarrenwelt. Seine Bendings sind nichts besonderes (Marty Friedmans Bendings sind etwas besonderes), seine Vibratos sind nichts besonderes (Zakk Wyldes Vibratos sind etwas besonderes), seine musikalische Vielfalt ist nichts besonderes (Jason Beckers musikalische Vielfalt ist etwas besonderes) und sein Speed ist nichts besonderes (Rusty Cooleys Speed ist etwas besonderes). Er ist für mich eben in allen Disziplinen ein einfacher Durchschnittsathlet.