Hallo,
ich habe mal zum Vergleich für die Technikfreaks die Frequenzkurven der drei bekanntesten Celestion-Speaker beigefügt.
1. Celestion Vintage 30 (60 Watt)
2. Celestion G12M (Greenback, 25 Watt)
3. Celestion Blue (15 Watt)
Der Vintage 30 ist ja der neuere, moderne Speaker. Zum Sound ist nicht mehr viel zu sagen, da wurde in den Foren ja schon eine Menge beigetragen. Angenehme Klangeigenschaften, dabei laut und sich immer durchsetzend. Ich würde es so zusammenfassen: 70er Jahre Sound, gut abgemischt.
Wesentlich bekannter ist der G12M, Stichwort Marschall-Boxen. Gibt es zu diesem Sound noch was zu sagen? Nein. Einfach mal die Allman Brothers Band oder Eric Clapton (Cream, Blind Faith) anhören.
Weniger bekannt, aber gerade in den 50ern/60ern häufig im VOX AC30 eingesetzt war der Blue. Leider wurde die Leistungsgrenze der Speaker von 15 Watt häufig überschritten (so auch bei mir) und die Speaker gingen recht häufig kaputt. Den Sound kann man am besten hören, wenn man alte Kings-Platten auflegt (Lola).
So, mal die Frequenzen analysiert:
Der G12M geht ein klein wenig Tiefer als der Vintage 30, die Mitten sind bis etwa 500Hz vergleichbar, aber darüber wird es wirklich interessant:
bis etwa 1KHz ist der Vintage 30 geradliniger, die Tonsenke setzt beim G12M schon bei 1,1KHz an und reicht bis etwa 1,7KHz, auch ist sie ein wenig tiefer als beim Vintage 30. Der Vintage 30 hat nur eine kleine Tonsenke bei ca. 1,4KHz, geht dann aber höher als der G12M.
Beide Linien treffen sich in etwa bei 2KHz, wobei bei ca. 2,5KHz der G12M eine deutliche Spitze ausweist, die beim Vintage 30 deutlich zackiger, aber im Ausschlag nicht so ausgeprägt bis ca. 4KHz reicht. Die Spitze des G12M ist wirklich nur eine Spitze, die sich dann zackig im Frequenzgang bis 4KHz leicht absenkt - auch in den dB-Werten.
Beide Kurven fallen dann deutlich ab 5KHz ab, wobei der Frequenzgang insgesamt beim Vintage 30 höher reicht, aber bei 7,5KHz eine gegenüber dem G12M deutliche Senke aufzeigt.
Interpretiert man nun diese Angaben wird deutlich, dass der Vintage 30 bei den höheren Frequenz besser rüber kommt, der G12M aber etwas mehr Charakter zeigt und damit rauher, hölzerner klingt, ja klingen muss. Die höheren dB-Werte des Vintage 30 von 2 - 5KHz zeigen ganz deutlich: da sind mehr Höhen drin, klangliche Stärken der Instrumente über 2KHz werden besser übertragen, während der G12M dafür stärker in den Bässen kommt und gerade in den Höhen weicher, aber auch rauher, weniger linear zeichnet.
Und der Blue? Wesentlich mehr Bässe, eine noch viel stärkere Senke bei ca. 1,5KHz als der G12M, dafür aber fallen die Höhen ab ca. 5KHz nicht ganz so schnell ab wie beim G12M oder dem Vintage 30. Insgesamt muss der Ton rauher, bassiger und spitzer rüber kommen: das tut er auch. Der alte 60er Jahre Vox AC30 lässt grüßen.
So, das war es erst einmal. Vielleicht hilft das ja dem einen oder der anderen.