Soundverbesserung bzw. Unterschiede durch/bei Gitarrenkabel(n)

OT: Spiele seit ca. einem Jahr über Funk. Das ist nochmal ein weiterer Freiheitsgrad da man nicht durch herumliegende Kabel irritiert wird.
 
Es geht um die Höhen, ein Kabel mit hoher Kapazität (billige oder einfach nur schlechte) dämpft sie nun einmal hörbar ab,
Deswegen hab ich ja ausdrücklich von kurzen Kabeln gesprochen - und gesagt, ich würde nicht mehr als eines dieser Kabel hintereinander verwenden. Ich habe bei einer kurzen Google-Runde keinen Messwert (pF/m) von Billigkabeln gefunden. Aber ich würde mal behaupten, von den Kapazitätswerten her kann ein 2m Bindfadenkabel mindestens mit einem 6m Qualitätskabel mithalten. Und nach einem Non-Bypass-Bodentreter spielt es eh keine so grosse Rolle mehr.
Ich verstehe auch die grosse "Fürsorglichkeit" nicht, ich hab hier nicht empfohlen, solche Kabel zu kaufen - eher im Gegenteil. Sondern nur gesagt, wenn mir solche Kabel unaufgefordert ins Haus flattern, werfe ich sie nicht unbesehen weg, sondern setze sie (in unkritischen Situationen) auch ein. IMHO ohne Soundeinbußen. Wenn das jemand anders sieht, braucht er meinem Beispiel ja nicht zu folgen.
 
Grund: ss->ß
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Wobei starke Brillianzen gar nicht immer gewünscht sein müssen. Ich nehme z. B. für eine meiner Gitarren absichtlich ein Kabel mit etwas höherer Kapazität, damit deren natürlichen Höhen nicht noch betont werden.

Wenn dich die Brillianz stört, kannst du sie immer noch über jeden Tone-Poti herunterregeln, umgekehrt geht aber nicht und das sehe ich als Problem (von Kabeln mit höherer Kapazität).

Dazu einmal eine kuriose Geschichte von mir:
Ich spielte früher oft über Sony In-Ear-Kopfhörer EGitarre. Das waren so 20DM Dinger mit entsprechend kurzem Kabel, im stehen spielen ging daher nicht. Was sollte ich tun?! Richtig, spottbilliges 3m Verlängerungskabel gekauft (China, Noname) angestöpselt. Zuerst irritiert gewesen, "klingt mit dem Kabel aber komisch?! Mal lauter drehen!", dann begeistert: "Ich kann ja inzwischen (über Nacht ;) ) super fehlerfrei spielen und muss keine hohen Leersaiten mehr abdämpfen, klingt immer super!!". Nach einigen Tagen ging mir ein Licht auf, weil mir der gedämpfte Sound dann doch auf den Keks ging. Verlängerung runter und ohh... wieder alle Höhen (und unerwünschten Nebengeräusche aufgrund von schlampigem Spiel..) vorhanden.
 
Liegt die Kapazität unter 80pF pro Meter, hat man keinen wahrnehmbaren Klangunterschied mehr. .

:great:

Auch du hörst den Unterschied, du musst nur einmal ein Kabel hoher Qualität mit niedriger Kapazität gegen eines deiner Billigkabel vergleichen.
Ich bin kein Fan von solchen "Hörvergleichsgeschichten", weil die meisten davon Käse sind, aber in dem Fall kannst du die Unterschiede auch über eine Aufnahme/evtl. mit Looperverwendung prüfen. Der Grund warum es hörbar ist: Es geht um die Höhen, ein Kabel mit hoher Kapazität (billige oder einfach nur schlechte) dämpft sie nun einmal hörbar ab, die Brillianz geht flöten, die davon betroffenen Frequenzbereiche kannst du auch nicht per Pedal oder mit dem Amp wieder holen- die sind weg.

Hab mir lange überlegt, ob ich was zu diesem Voodozauber schreiben soll ... aber jetzt muss es einfach raus

Nehmen wir einmal als Beispiel ...

die Meterware Sommer Tricone Instrumentenkabel mit einer Kapazität kleiner 85pF/Meter Kabellänge.
Und dann nehmen wir eine Gitarre mit einem Innenwiderstand von 8kOhm.
Den Einganswiderstand des Verstärkers vernachlässigen, weils dann einfacher zum Rechnen wird.
Wir nehmen eine Kabellänge von 3 Metern an.

Dann bekommen wir eine Grenzfrequenz für das besagte Kabel von 1/(2 x pi x 8000Ohm x 3x85pF)=78kHz.
Wenn man dann ein noch schlechteres Kabel annimmt mit doppelter Kapazität, dann halbiert sich die Grenzfrequenz auf 39kHz.

Umgangssprachlich ist bei einem Tiefpass (wie hier) die Grenzfrequenz die Frequenz. bis zu der die Nutzfrequenzen noch nahezu ungehindert durchgelassen werden.

Respekt .... müsst Ihr gute Ohren haben, dies bei unterschiedlichen Kabeln hören zu können
 
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Bei Gitarrenverstärkern liegt der Eingangswiderstand gerne mal im Bereich von 1 MOhm. Da die Kapazität aber parallel liegt, ist das in der Tat vernachlässigbar.

Ich finde die Hörvergleiche lächerlich, weil es so einfach wäre, sie richtig durchzuführen, nämlich doppelblind. Dazu müsste man die Kabel nur in einen Gartenschlauch packen und die Stecker dick mit Klebeband umwickeln. So wüsste der Tester nicht mehr, ob er gerade ein Teures oder ein billiges Kabel spielt. Bei jedem halbwegs vernünftigen Kabel hört man keinen Unterschied, so lange es nicht ewig lang ist. Ein vernünftig durchgeführter Test würde das bestätigen. Gerade bei den kurzen Übungskabeln daheim ist es vollkommen egal, wie hoch die Kapazität ist. Auf der Bühne können schon ein paar Meter zusammen kommen. Bei billigsten Kabeln liegt die Kapazität schon mal um die 200pF/m. Benutzt man ein 10m langes Kabel schlechtester Qualität, hört man womöglich was.
 
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Dann bekommen wir eine Grenzfrequenz für das besagte Kabel von 1/(2 x pi x 8000Ohm x 3x85pF)=78kHz.
Wenn man dann ein noch schlechteres Kabel annimmt mit doppelter Kapazität, dann halbiert sich die Grenzfrequenz auf 39kHz.
Im Prinzip ja, aber .... man müsste jetzt noch einrechnen, wie sich die zusätzliche Kabelkapazität auf die Dämpfung bzw. Güte und Frequenz der Resonanzüberhöhung auswirkt. Und zwar bei jeder Potistellung. Wir haben es ja doch mit einem RLC Schwingkreis zu tun. Würde aber auch schätzen, bei normaler Kabellänge ist der Effekt minimal.
 
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Selbst höhenreiche Tonabnehmer liegen eine Oktave unter 78kHz.
 
Im Prinzip ja, aber .... man müsste jetzt noch einrechnen, wie sich die zusätzliche Kabelkapazität auf die Dämpfung bzw. Güte und Frequenz der Resonanzüberhöhung auswirkt. Und zwar bei jeder Potistellung. Wir haben es ja doch mit einem RLC Schwingkreis zu tun. Würde aber auch schätzen, bei normaler Kabellänge ist der Effekt minimal.

Da hast Du recht. Betrachtet man das ganze unter der Berücksichtigung der Induktivität des Pickups, so kann die Kapazität des Kabels das ganze schon ungünstig beeinflussen.

Ich habe es mal nachrechnen lassen .... dabei kommt so ganz grob gesehen folgendes Ergebnis zustande:

Bei eine Kabelkapazität von 80pF (1m), einer Pickup-Induktivität von 5H (Mittel aus Single Coil und Humbucker) bekommt man eine Resonanzfreqenz von rund 8kHz.
Bei einer Kabelkapazität von 240pF (3m) und der gleichen Pickup-Induktivität liegt die Resonanz bei ca. 4,5kHz.

Das liegt also schon im hörbaren Bereich.

Die Rechnung zeigt aber auch, dass die Resonanzfrequenz wahrscheinlich mehr durch die Kabellänge, als durch die Qualität des Kabels beeinflusst wird.
Weil ... ob ein Kabel 80pF oder 100pF/Meter aufweist macht weniger Änderung , als 1m oder 3m Kabellänge.

Die Resonanzüberhöhung dürfte vor allem durch die zu den Pickups parallel geschalteten Potentiometern beeinflusst werden.

P.S: Mein erster Gedanke bei der Frage nach dem Unterschied bei Gitarrenkabeln war ... zwischen 1m und 5m
 
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Bei eine Kabelkapazität von 80pF (1m), einer Pickup-Induktivität von 5H (Mittel aus Single Coil und Humbucker) bekommt man eine Resonanzfreqenz von rund 8kHz.
Bei einer Kabelkapazität von 240pF (3m) und der gleichen Pickup-Induktivität liegt die Resonanz bei ca. 4,5kHz.
Genau das meinte ich oben !

Die Resonanzüberhöhung dürfte vor allem durch die zu den Pickups parallel geschalteten Potentiometern beeinflusst werden.
Kennen wir ja aus der 500k vs. 250k Debatte !
 
Ich hatte am Freitag Thomas Blug auf der Musikmesse Frankfurt gesehen. Er hat Gear präsentiert und dabei kam eine ähnliche Frage über Kabel. Er hat dann kurzerhand einige Kabel demonstriert, von "ganz normales Kabel" bis zu "schweineteuer und in Japan handgefertigt".

Für meine Ohren klang das so: Unterschiede waren zu hören. Ein Kabel war transparenter, das andere klang mittiger, ein weiteres war auch irgendwie anders, etc. Aber ich konnte nicht sagen "ok, das klingt jetzt sehr gut und das klingt jetzt besonders schlecht". Die Kabel waren einfach unterschiedlich und das war auch sein Fazit: probieren geht über studieren. Das Kabel ist einfach teil des Gesamtklangbildes, aber viel weniger ausschlaggebend als Gitarre und Amp.
 
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Hi, finde diese Diskussionen immer wieder unterhaltsam, im Musikverein haben wir einen Kollegen der Rheingold Kabeln um sagenhafte 180 € pro Stück verwendet und wir die gleichen Diskussionen führen!
Ich verwende im Gegenzug ein relativ billiges Klotz Silent Kabel und es gibt auf der Bühne kaum einen Unterschied außer eben bei der länge des Kabels!
Deswegen Geld sparen und es lieber in einen guten Lehrer investieren! Da sieht man den Unterschied!!
 
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Für meine Ohren klang das so: Unterschiede waren zu hören. Ein Kabel war transparenter, das andere klang mittiger, ein weiteres war auch irgendwie anders, etc. Aber ich konnte nicht sagen "ok, das klingt jetzt sehr gut und das klingt jetzt besonders schlecht". Die Kabel waren einfach unterschiedlich und das war auch sein Fazit: probieren geht über studieren. Das Kabel ist einfach teil des Gesamtklangbildes, aber viel weniger ausschlaggebend als Gitarre und Amp.

Was du gehört hast, wenn es keine wirklich schlechten Kabel waren, ist einzig die unterschiedliche Kapazität gewesen und diesen Unterschied (höhere Kapazität eines Kabels gleich die Kapazität des Kabels pro Meter x Länge pro Meter) kannst du sogar "nachmachen", indem du das Tone- Poti zurückdrehst.
 
um sagenhafte 180 € pro Stück verwendet und wir die gleichen Diskussionen führen!

Ich verstehe die beiden Extreme in dieser Diskussion auch nicht ........


Eine Gruppe sagt Kabel müssen extrem hochwertig = teuer sein, um gut zu sein/klingen und
die extreme Gegenposition will mit billigst Kabeln keinen Unterschied ausmachen können.

Ich glaube das beide Einstellungen suboptimal sind und die Diskussion darüber was man hört
oder nicht, einfach nicht zielführend ist. Als jemand der noch mit Spiralkabeln angefangen hat
bin ich heilfroh das irgentwann Klotz Meterware u.ä. erhältlich war und das Leben damit
um ein vielfaches einfacher wurde.

Es gibt keinen Grund extrem viel Geld auszugeben und auch keinen sich mit mittelmässigen
Kabeln und Steckern abzugeben. Wer wie gesagt selber löten kann bekommt für 10-20 € ein
sehr robustes und richtig gutes 5 Meter Gitarrenabel mit Neutrik Steckern. Für alle anderen
Kabel zwischen den Pedalen und dem Amp wird es dann sogar noch günstiger ........!!
 
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Eine Gruppe sagt Kabel müssen extrem hochwertig = teuer sein, um gut zu sein/klingen und
die extreme Gegenposition will mit billigst Kabeln keinen Unterschied ausmachen können.
Ich bin vielleicht keine Gruppe, aber ich kaufe weder die billigste Strippe, noch handgeflochtene Goldkabel. Ich sage einfach, dass man mit etwa 3m pro Meter schon so gut bedient ist, dass es nicht rational gerechtfertigt werden kann, noch mehr auszugeben. Man kann auch Kabel für 50cent pro Meter kaufen und nach oben gibt es keine Grenzen.

Mich wundert überhaupt, dass einem Teil mit so wenig Einfluss so viel Bedeutung beigemessen wird.
 
Meiner Erfahrung nach klingen viele Kabel die teurer sind als gute Standard Kabel oft sehr gesoundet und sind also Geschmackssache, von dem her sind Standard Cordial/Klotz und Co mit Neutrik immer ne gute Wahl.
Ich spiele gerne das Planet Waves American Stage, dass mir im Vergleich einfach nen Ticken druckvoller vorkommt...
Ein Vovox das ich zum Test hatte, klang sehr direkt aber leider auch ziemlich hart...und nach paar Gigs brach schon der recht starre Innenleiter:bad:...Klang hin oder her, wenn ein 50+ Euro Kabel nachn paar Gigs die Grätsche macht, ist das ein NoGo!

Gruss,
Bernie
 
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@OldRocker Wie hast du getestet? Doch hoffentlich doppelt verblindet, oder?
 
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Ich selbst nutze die da:

9151769_1.jpg

Und ganz ehrlich? Ich würde nicht mehr tauschen. Denke, dass da viel Placeboeffekt dabei ist, aber zumindest für meine Ohren ist dieses Kabel mit das Beste, dass ich je genutzt habe.

Ob man 45€ für 3,75 Meter Kabel ausgeben muss? Müssen nicht. Aber das ist ein bisschen wie mit Waffen - Man hat nicht viele Argumente dafür und das beste und einzige ist eigentlich: "Mir egal, ich find's toll!"

Von dem her - Nutzt was in euren Ohren am besten klingt und fertig.
 
Moin,
ich spiele meist 3 meter Kabel, max 6 meter. Zwischen 15-30 Euro sollte eigentlich jeder finden was er sucht. Wer löten kann und möchte, kann da sicherlich auch was finden, kann ich nicht.
(Sommer, Cordial oder AdamHall kenne und spiele ich). Ich hatte bisher nie irgendwelche Probleme mit Kabeln oder den Steckern. Ich schaue, was ich für Stecker brauche (Klinke oder Winkelklinke etc), mehr nicht. Selbst mit den ganz günstigen Patchkabeln hatte ich keinerlei Probleme. Da nutze ich aktuell die flachen EBS. Es klingt und funktioniert alles prima.
 
Ich verwende fast ausschließlich mehr das Sommer Cable The Spirit Black Zilk als Meterware. Ist hochflexibel (für mich die wichtigste Eigenschaft!) und hat sehr gute elektrische Werte. Dazu die entsprechend benötigten Neutrik Stecker und fertich. € 2,19/m halte ich für angemessen.


8452073_800.jpg



P.S: Man muß nur beim Löten etwas aufpassen wegen der inneren Carbon Abschirmung.
 
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