Wie bekomme ich einen Bass-Sound der 80er?

An DEN 80er Sound kann ich mich definitiv nicht erinnern. Wie oben schon zu lesen war gab es sehr unterschiedliche Sounds von Reaggae Mumpf über Preci Gedängel, von Fretless Sounds bis Mark King Geslapper usw. Den Unterschied zu heute sehe ich lediglich darin, daß damals kaum jemand permanent verzerrt spielte (von gelegentlichen Soli mal abgesehen).
 
Ja, ich glaube, einen Kontrast bilden die 80er deutlich stärker im Vergleich zu den 70ern als im Vergleich zu heute.

Interessantes Thema :).
gab es sehr unterschiedliche Sounds von Reaggae Mumpf über Preci Gedängel, von Fretless Sounds bis Mark King Geslapper usw.
Vielleicht zeichneten sich die 80er eher durch die "Gewichtung" innerhalb dieses breiten Spektrums aus: also eher die Frage, wieviele Leute in den 80ern Richtung Reggae-Mumpf unterwegs waren und wieviele z.B. geslappt haben.

Auch beeinflußt durch neue technische Trends, Moden etc.
  • Zum Beispiel den Einzug von aktiven Elektroniken in die Bässe, auf breiter Front.
  • Weiß noch jemand, wann sich die Roundwound-Saiten durchsetzten? Muß irgendwann in den frühen 80ern gewesen sein.
  • Dann vielleicht auch der Erfindungsreichtum der Instrumentenbauer mit Graphit und Plastik - kein Mensch hätte wohl Mitte der 70er an einen reinrassigen Status Bass gedacht?
  • Zusätzlich vielleicht noch Entwicklungen bei den Verstärkern wie die Trace Elliots mit ihrer Badewannen-Schaltung und den graphischen Equalizern?
  • Wann setzten sich Transistorschaltungen in Baßamps durch - war das schon in den 70ern oder erst in den 80ern?
Man kann sich mal den Spaß machen und im Netz im Archiv von "Gitarre&Bass" bzw. "Musiker" stöbern - die Testberichte sagen einiges über den klanglichen Zeitgeist ;).

Nach meiner Erinnerung waren Precision-Bässe Mitte der 80er tendenziell etwas unbeliebter als in den 70ern - sonst hätte ich meinen ersten Baß (eine hübsche Kopie von Pearl) nicht so billig bekommen. Auch meine erste Box - eine schöne Fender mit 2x15 - hätte ich vor und nach den 80ern bestimmt wesentlich teurer bezahlen müssen. (Und 1989 war ich noch so blöd, sie billig zu verkaufen :bang:. ;))

Nach Flatwound-Saiten dagegen mußte man schon etwas länger suchen - bzw. war mein erster Preci damit vom Laden besaitet worden - wahrscheinlich weil der Händler den Saiten-Schrott irgendwo billig loswerden wollte :D.

Tonabnehmermäßig meine ich die 80er-Charakteristika herauszuhören beim Vergleich von passiven (Werks-) und aktiven EMG-Tonabnehmern in zweien meiner Squier JV-Jazzbässe: die EMGs sind in den Hochmitten einen Tick zurückhaltender und "sauberer" und geben dafür mehr Höhen von sich. Das klingt etwas metallischer, klinischer, glatter. Entsprach nach meiner Erinnerung ganz klar dem damaligen Klang-Ideal: bloß keine "Klangverfälschung" durch schlechte Kabel etc., deshalb alles schon ab dem PU aktiv bitteschön. :rolleyes:
Wobei ich den betreffenden Baß gerade wieder bei einer Probe dabeihatte und nicht mehr sooo arg am Klang der PUs herummäkeln würde ;) - die haben schon echt was (besonders wenn ich die Knisterhöhen herausdrehe), gerade wenn es auf Perkussivität ankommt. Auf letzteres wurde nach meiner Erinnerung in den 80ern auch beim Pizzicato etwas mehr Wert gelegt als in den 70ern.

Was Amps angeht, weiß ich noch, daß in dem Musikschul-Proberaum, in dem 1986 meine erste Band probte, ein Dynacord Bass King mit einer ganzen Batterie von Endröhren stand, darunter eine Marshall-Box (4x12? 2x15?), beides steinalt. Die Kombination klang zwar wunderbar fett untenrum, aber ich weiß noch, daß der Klang damals den meisten als antiquiert galt (Stichwort Reggae halt) - die beiden Teile fristeten da eher ein Gnadenbrot. Im Geschäft wären das Mitte der 80er erstklassige Ladenhüter gewesen - angesagt waren dort eher Trace Elliots, Laneys etc. (vielleicht auch Peaveys?), nach meiner Erinnerung alles lupenreine Transistorteile.

Woran ich mich definitiv erinnern kann: um 1986 rum wurde relativ hemmungslos geslappt ;). Kann man immer noch hören bei Miles Davis' "You are under arrest" oder Stings "When the world is running down" auf "Bring on the night" (beide Male Darryl Jones). Und der Slap-Ton war eben deutlich drahtiger, höhenreicher als zuvor z.B. bei George Dukes "Brazilian love affair" 1979 (oder so). Nach meiner Erinnerung bevorzugten viele Slapper ziemlich dünne Saiten, also 030-090, was weiß ich - hauchdünne Drähtchen also ;).
 
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Moin, Moin,

also ich benutze keine "Zerre" ich versuche den Sound über mein Spiel zu variieren.
Dann und wann nutze ich mal einen Kompressor, dass wars!
Ich werde mir noch einen richtig klasse Preamp und einen Kompresser (500er System oder Channelstrip) zulegen und fertig!

Gruß
SlapBummPop
 
Für den 80'er Sound (ich denke da z.B. an den Hifi-Sound eines Mark King) braucht es erst einmal einen Bass der auch ordentliche Höhen/Spitzen liefert. (Mark spielte u.a. Alembic und später auch Status Bässe!)
(Seinen aktuellen Sound mag ich nicht mehr so, muss ich leider sagen! Lieber Mark hohl dir wieder einen Alembic (Longscale!):D
Die Bespielbarkeit für "Slapriffs" sollte top sein! (schneller Hals, tiefe Saitenlage, keine scharfen Kanten (Bundstäbe) kein bremsender Lack, gerne auch reines Ölfinish!)
Die Klangregelung muss nicht umbedingt aktiv sein, ich spiele meine Bässe nur passiv!
An Effekten nutze ich nur gelegentlich mal einen Compressor "API Tranzformer LX"

Gruß
SlapBummPop
 
Bass der auch ordentliche Höhen/Spitzen liefert
Das erreicht man übrigens mit frischen (rund umwickelten, nicht beschichteten Stahl-) Saiten. :p Einen Kompromiss stellen aufgefrischte Saiten dar. ;)
Ich habe in einem meiner Bässe einen zweiteligen P-Pickup von MEC, den ich aus einem aktiven Rock-Bass by Warwick ausgebaut habe. Der Bass erreicht allein mit diesem einen Pickup (passiv betrieben) gut Höhen, wenn man frische Saiten und einen entsprechenden Amp verwendet. So habe ich bis heute keinen weiteren Pickup in diesen Bass eingebaut. Wahrscheinlich kann man Höhen aus jedem Bass rausbekommen. Mit frischen Saiten geht's aber leichter. :D
 
Moin, Moin,

von frischen Saiten, gehe ich mal generell aus ,ich benutze auf meinen Bässen nur " Elixir, Long Scale, Nanoweb Coating"!


Gruß
SlapBummPop
 
...., dass man das mit den heutigen Soundvorstellungen nicht vergleichen kann. Also was meint ihr, was war vor 20 Jahren Soundmäßig anders?


Zwei Worte: Yamaha DX7
und du bist im falschen Instrumenten-Bereich ;) :D
 
Naja, ich habe in den 80'ern noch ausschließlich Synthesizer gespielt aber ein DX7 wäre mir nie ins Haus gekommen! (ich mochte den pling, plang plong-Sound nie, und das Ding rauschte mir auch zu viel!)
Meine 80'er Synth waren Roland usw. (in den 80'ern hat Roland noch richtig geile Sachen gemacht, ebenso Korg usw., was heute so kommt ist teilweise einfach nur noch finster!)

Gruß
SlapBummPop
 
von frischen Saiten, gehe ich mal generell aus ,ich benutze auf meinen Bässen nur " Elixir, Long Scale, Nanoweb Coating"!
Ich habe mal eine E-Saite zur Probe gekauft. Die war dumpf und die habe ich sofort wieder abgemacht. Wenn man einen ganzen Satz kauft, der stimmig ist, kann man das mit der Klangregelung wohl ausgleichen. Aber gute reine Stahl-Saiten sind mir brillanter im Klang. Nickel sind z.B. weicher im Klang. Im Mix kann man das wohl ausgleichen. Aber wenn man den Bass solo hört – da klingen gute Stahl-Saiten am direktesten.
 
die klaren Brillianzen und die Transparenz moderer Bässe
*staun* ich gehe ja nicht oft auf Soundhörjagd, aber ich höre überall eher Subbässe an dem Rand, den die Downtunergitarristen noch übrig lassen ... selbst bei popigen acts. Von klaren Brillianzen nehme ich in dem Bereich irgendwie nix mehr wahr ... kann natürlich am Alter liegen ;)
Der Durchschnittsspund der 80s war für Bässe nach meiner Erinnerung eher knochiger und weniger auf flatternde Kleidungsstücke bedacht, sowas wurde da eher mit Synthies gemacht und war auch nicht die Regel.
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alles klang so kalt und synthetisiert.
...das muss eine andere (poppigere?) Welt gewesen sein ...
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... das war für mich eher so einer, der den Bass fehlgedeutet hat (sowas gab es aber auch schon in den 70ern, der nette Hattler etwa ...) ... verhinderte Gitarristen ... einer, der "anders" Bass spielte, ohne die Bassaufgabe auch nur im mindesten zu verletzen: Mick Karn, genial ...
 
*staun* ich gehe ja nicht oft auf Soundhörjagd, aber ich höre überall eher Subbässe an dem Rand, den die Downtunergitarristen noch übrig lassen ...

Moin, Moin,
also mit Downtunergitarristen oder überhaupt Gitarristen die alles mit ihren Riff's zuprügeln, würde ich auch keine Musik mehr machen!

Gruß
SlapBummPop
 

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