Songwriting für andere Bands/Artists

Also, ganz top-aktuell, habe ich einem Künstler für sein Songwriting, seine Performance, den brillianten Live-Sound, dem Zusammenspiel der Band, meine allergrößte Hochachtung ausgesprochen. Zwischen Künstler, Musik und Botschaft passt kein Blatt Papier.
Die Band spielte vor einer Imbissbude und sie kamen wohl aus Berlin.
Auf seinen CDs steht:
Texte+Musik: Olaf Maske.
Das waren Musiker! Der schreibt Songs! "Freiheit für die Kohlensäure". Wenn das nicht ins Fernsehen kommt, kannst du das Komponieren einstellen. Die Songs sind übrigens auch schon was älter und wurden vor 5-10 Jahren auf einer 24-Spur Bandmaschine recorded!
Grandios!
Ich mag dein Humor und der Titel „Freiheit für die Kohlensäure“ ist auch cool.
👍🏻
 
Welchen Humor? Meinen? Der Song von Olaf Maske ist jedenfalls ein Lehrstück für hervorragendes Songwriting. Er sagte mir, er hätte ca. 70-80 Songs geschrieben.
Das Publikum hat begeistert spontan mitgesungen. Ich wiederhole meinen Aphorismus: Talent ist eine Giraffe im Eselstall.
Und welcher Zufall bringt welchen Künstler an meine Ohren und warum gerade jetzt?
 
Wenn das nicht ins Fernsehen kommt, kannst du das Komponieren einstellen.

Ach, Fernsehen....;)

Seine eigene Performance wäre für den größeren Markt wohl zu kauzig und berlinsch. Aber er hat durchaus Songs, die auch für andere interessant sein könnten (um einen Bezug zum Thema herzustellen).

Es gibt ja einige Songwriter-Talente, die auch selbst performen, aber erst durch die Arbeit für oder mit anderen über das Nischen-Dasein hinaus wahrgenommen werden.

Beispielsweise Funny van Dannen, den ich sehr schätze. Als Solist mit Gitarre und Mundharmonika füllt er Clubs und kleinere Säle. Bekannter sind seine Songs unter anderem durch die Toten Hosen, für die oder mit denen er seit 1999 regelmäßig arbeitet oder die von den Hosen einfach gecovert wurden. Auch Udo Lindenberg hat ein paar seiner Songs adaptiert.

Streng genommen ein Traum: Man kann selbst mal eine kleine Club-Tour machen, mal ein Buch schreiben, mal ein Album rausbringen, ohne wirtschaftlichen Druck. Das Geld kommt über die Hosen rein, ohne aber ein klassischer Auftragstexter sein zu müssen.

...
 
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Ach, Fernsehen....;)

Seine eigene Performance wäre für den größeren Markt wohl zu kauzig und berlinsch. Aber er hat durchaus Songs, die auch für andere interessant sein könnten (um einen Bezug zum Thema herzustellen).

Es gibt ja einige Songwriter-Talente, die auch selbst performen, aber erst durch die Arbeit für oder mit anderen über das Nischen-Dasein hinaus wahrgenommen werden.

Beispielsweise Funny van Dannen, den ich sehr schätze. Als Solist mit Gitarre und Mundharmonika füllt er Clubs und kleinere Säle. Bekannter sind seine Songs unter anderem durch die Toten Hosen, für die oder mit denen er seit 1999 regelmäßig arbeitet oder die von den Hosen einfach gecovert wurden. Auch Udo Lindenberg hat ein paar seiner Songs adaptiert.

Streng genommen ein Traum: Man kann selbst mal eine kleine Club-Tour machen, mal ein Buch schreiben, mal ein Album rausbringen, ohne wirtschaftlichen Druck. Das Geld kommt über die Hosen rein, ohne aber ein klassischer Auftragstexter sein zu müssen.

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Klingt nach einem schönen Lebenskonzept und einem guten Songwriter.
Ich werde auf jeden Fall mal reinhören...sowohl in seine Songs, als auch die, die er für/mit Toten Hosen geschrieben hat.
...sehr interessant. 👍🏼
 
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Also, der Mann ist nicht kauzig, und das ein Berliner nicht im Fernsehen sein darf, ist mir neu. Der Mann ist ein absolut authentischer Bühnenprofi. Hut ab!
Natürlich entsteht die wahre Größe erst durch Zusammenarbeit. Ich habe genug Songs als Produzent realisiert, um zu wissen, wie das geht. Wie und wo man eine Sängerin abholt. Ich weiß auch, wo mein eigenes Gitarrenspiel unverzichtbar für eine Produktion ist und wo es nicht reingehört. Die Mär vom "Auftragstexter" glaube ich nicht. Ich jedenfalls bin "Auswahltexter". Ich stellte der Sängerin BXX ja nicht 100 Titel zur Auswahl. Das Fantastische ist doch, wenn deine Auswahl genau das Fieber erzeugt, was ein Song zum Leuchten bringt. Und das beim ersten Treffen!!
Ganz sicher führen manchmal nur "Umwege" zum Erfolg, kann ein Künstler nur über ein Fremdteam zum Erfolg.
Jeder "Erfolg" startet mit Vertrauen. Ein Mensch traut dir das zu, zu tun, was die Arbeit verlangt. Dazu legt man Referenzen auf den Tisch. Olaf Maske hat diese Referenzen. Meine Meinung gehört dazu.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Jedenfalls brauchen wir eine Fernsehsendung, in die nur darf, wer noch nie im Fernsehen war. Ohne Casting- und Prominentengeschwafel. Ohne Druck. Konträr zum Zeitgeist. Die Zeitgeistverweigerer.
 
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sowohl in seine Songs, als auch die, die er für/mit Toten Hosen geschrieben hat.

Für mich ein bisschen ein Dilemma. Ich mag Van Dannen, aber nicht die Hosen. Auf der anderen Seiste spart es Geld und Nerven. Die Konzerte von Dannen kosten unter 30 Euro und sind eher im kleineren Sitzekreis.

Recht bekannt mit den Toten Hosen oder von denen gecovert dürfte sein:

Bayern
Schön sein
Lesbische, schwarze Behinderte

Also, der Mann ist nicht kauzig, und das ein Berliner nicht im Fernsehen sein darf, ist mir neu. Der Mann ist ein absolut authentischer Bühnenprofi. Hut ab!

Über Geschmack lässt sich bestens streiten, aber eben auch nicht mehr als das. Natürlich kam auch bei mir an, dass das 'n netten Kerl ist, der sein Zeug mit viel Herzblut macht.

Dennoch hat mich die Performance und Bühnenpräsenz nach zwei angespielten Song bereits genervt. Kann ich nix für.

Daher: Schwamm drüber.
 
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Ich finde dein Verhalten nicht richtig. Wieviele Songs klicke ich weg, ohne einen negativen Kommentar zu hinterlassen? Tausende! Wir sollten uns als Künstler gegenseitig pushen. Oder schweigend aus dem Weg gehen. Der Bandauftritt von Olaf war der beste, was hier in der Region lief. Der Keyboarder ist ja auf den CDs gar nicht drauf, so wie ich das checke. Und ich habe seit Jahren keine zwei CDs mehr komplett hintereinander gehört! Ohne hier zu kommentieren, warum der Auftritt besser war als die Recordings. Weil es ohne Belang ist für die Qualität der Texte, hervorragend arrangiert und umgesetzt.
 
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Wir sollten uns als Künstler gegenseitig pushen. Oder schweigend aus dem Weg gehen.

So sehe ich das in Grenzen auch. Nur - wenn du wie aus dem Nichts einen unbekannten Künstler in Superlativen über den Klee lobst, dann ist das "aus dem Weg gehen" nicht so einfach und auch sicher nicht dein Anliegen gewesen. Du hast mich halt erreicht. Selbst schuld.

Mein Kommentar ist also nicht an den Künstler gerichtet, sondern eine Reaktion auf deine Eloge in dieser unserer Diskussion, mit der du mich (erfolgreich) neugierig gemacht hast. Die Existenzberechtigung eines Diskussionsforums ist nun mal nicht unbedingt das Schweigen oder Zustimmen, sondern der Austausch.

Wenn du den Künstler ohne Austausch pushen willst, dann empfehle ich einen Link zu seinen Profilen in deiner Signatur.

...
 
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Vielleicht wäre alles gefälliger und freundlicher, wenn man mal gemeinsam gejammt hätte. Wenn jeder weiß, was wer für Texte macht, gemacht hat mit wem, wie er spielt, usw. usw.
Mir hat der Austausch ja eine nette Inspiration für eine Auswahlarbeit gebracht. Jetzt konzentriere ich mich wieder auf meine Aufträge als Komponist. Habe gerade in 11 Minuten "Spanische Küsse" getextet und vertont. Keep on Rocking!
 
Ich hatte, abgesehen von ein paar Übersetzungen für Marén Berg, den einmaligen Fall, dass ich Emmi und Wilnowsky mal ein halbfertiges Lied angeboten habe und erst danach fertiggeschrieben habe. Das liegt als irgendwo zwischen Cover und Auftragsarbeit. Ich hab dann den Text auch nicht auf Wunsch der Interpreten überarbeitet. Allerdings hat Fabian Lau die entscheidende Zeile in der letzten Strophe beigesteuert.

(Passt an dieser Stelle nicht, hab ich vor zwei Tagen geschrieben und vergessen, abzuschicken.)

Um mal einen weiteren grandiosen Songschreiber zu nennen: Rudolf Kucharczyk. Allerdings wohl eher ein One-Hit-Wonder, aber sein "Uran im Urin" wurde immer wieder mal gecovert (auf der meines Wissens einzigen LP des Duos Traumtänzer – Norbert Schilke und Kucharczyk – von 1980 ist das Lied aber noch nicht drauf). Einmal immerhin von der noch großartigeren Edith Jeske mit der Gruppe "Wiederwillen", ansonsten von Peter Braukmann und den Rotkehlen.
 
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Um mal einen weiteren grandiosen Songschreiber zu nennen: Rudolf Kucharczyk. Allerdings wohl eher ein One-Hit-Wonder, aber sein "Uan im Urin" wurde immer wieder mal gecovert. Einmal immerhin von der noch großartigeren Edith Jeske mit der Gruppe "Wiederwillen".
Das finde ich super interessant! Ich kannte den Song nicht…wahrscheinlich war ich damals noch viel zu jung oder noch nicht geboren. Text ist Top und hatte wahrscheinlich damals noch einen viel stärkeren Impact 🙂👍🏻
Aber was mich noch mehr flasht ist Edith in der Version…Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, was die so früher gemacht hat…
Dachte nur sie ist eine Songwriterin, die sich einfach unfassbar gut mit dem Texten von Songs auskennt.

Cool…Danke für diese „Zeitreise“ und deinen Input!
🙂
 
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Ich hatte, abgesehen von ein paar Übersetzungen für Marén Berg, den einmaligen Fall, dass ich Emmi und Wilnowsky mal ein halbfertiges Lied angeboten habe und erst danach fertiggeschrieben habe.
Auch interessant…wenn man die Artists oder Produzenten kennt kann man eher mal etwas unfertiges anbieten. Ich hatte häufig den Fall, dass es noch keine zweite Strophe gab und ich trotzdem den Song anbieten konnte.

Übersetzungen sind eine ganz eigene Disziplin beim Texen…macht Spaß, kann aber auch anstrengend sein. Vor allem bei der Phonetik, wenn sie möglichst nahe am Original sein soll.
 
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Und manchmal wird man gebeten, Texte zu übersetzen, die unübersetzbar sind.

Marén hätte gern ein Lied von Maxime LeForestier übersetzt gehabt:

Puis on grandit
et on commence
la dance
de la vie.

Für Nicht-Franzosen: das ist ein abba-Schema mit lauter reinen Reimen und heißt "Dann wird man groß (erwachsen) und beginnt den Tanz des Lebens".

Da hab ich sofort abgesagt.

Mit Emmi und Wilnowsky hatte ich nur Kontakt, weil sie mal in einer Facebookgruppe ein Lied von Jan Norbert Mayer suchten, das ich in meiner Plattensammlung hatte. Also rein zufällig (abgesehen davon, dass sie oft mit Edith Jeske zusammenarbeiteten).

Edith gewann übrigens ein Jahr nach Heinz Rudolf Kunze den Preis der Phonoakademie (1981) und 1987 den Ralph-Benatzky-Preis (den sogar zweimal).
 
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Und manchmal wird man gebeten, Texte zu übersetzen, die unübersetzbar sind.

Marén hätte gern ein Lied von Maxime LeForestier übersetzt gehabt:

Puis on grandit
et on commence
la dance
de la vie.

Für Nicht-Franzosen: das ist ein abba-Schema mit lauter reinen Reimen und heißt "Dann wird man groß (erwachsen) und beginnt den Tanz des Lebens".

Da hab ich sofort abgesagt.

Mit Emmi und Wilnowsky hatte ich nur Kontakt, weil sie mal in einer Facebookgruppe ein Lied von Jan Norbert Mayer suchten, das ich in meiner Plattensammlung hatte.
tricky...sehr tricky. Dann noch in diesem Reimschema...
 
Sind hier eigentlich alle Songwriter bei der GEMA und wenn ja, wie sind so euere Erfahrungen?
 
Nein, keiner der hier Mitlesenden ist in der GEMA.
Ja, alle der hier Mitlesenden sind in der GEMA.

Was erwartest du, welche Erfahrungen die Leute gemacht haben?
Die GEMA hat ja einen sehr schlechten Ruf, nicht nur durch die von YouTube verbreiteten Lügen.

Und nach meiner Einschätzung haben die Leute, die sich über die GEMA beschweren, keine Ahnung, wovon sie reden und/oder schlicht falsche Erwartungen. Wer sich darüber ärgert, dass Dieter Bohlen mehr Geld bekommt als viele bessere Komponisten, sollte mal darüber nachdenken, wie das verhindert werden könnte. Durch Enteignung?

Zudem sollte sich jeder darüber im klaren sein, dass ohne Verwertungsgesellschaften wie die GEMA überhaupt keine Musik öffentlich aufgeführt werden könnte, ohne dass mit den Urhebern ein Vertrag abgeschlossen wurde. Und das kann bei Werken mit vier oder mehr Urhebern sehr mühsam sein.
 
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Was erwartest du, welche Erfahrungen die Leute gemacht haben?
Die GEMA hat ja einen sehr schlechten Ruf, nicht nur durch die von YouTube verbreiteten Lügen.

Und nach meiner Einschätzung haben die Leute, die sich über die GEMA beschweren, keine Ahnung, wovon sie reden und/oder schlicht falsche Erwartungen. Wer sich darüber ärgert, dass Dieter Bohlen mehr Geld bekommt als viele bessere Komponisten, sollte mal darüber nachdenken, wie das verhindert werden könnte. Durch Enteignung?
Erwartungen hatte ich keine, eher Interesse...
Du kennst Dich ja offensichtlich aus. 🙂👍🏼
Ich finde es cool, dass du auch darauf hinweist, dass die GEMA wichtige Aufgaben übernimmt.

Es stimmt, dass das Image der GEMA "etwas angekratzt" wurde...zu unrecht. Sie haben sich ja damals für die Rechte der ihrer Komponisten und Autoren eingesetzt. Krass, wie das damals nach außen dargestellt wurde.

Meines Wissens arbeitet die GEMA im auch Hintergrund stark daran Mehrwert für Mitglieder zu schaffen.
Vor allen für die, die noch keine größeren Ausschüttungen für veröffentlichte Songs bekommen.
 
Vielleicht könnten wir es mit der GEMA so machen wie mit anderen Aspekten hier in diesem thread: eigene Erfahrungen schildern. Was allgemein so rausgetutet wird - dem braucht man nicht noch mal ein Extra-Verbreitungspodium zu schaffen.

Was mich angeht: Ich werde mich dann damit befassen, wenn meine songs fertig sind und ich ernsthaft daran gehe, die zu verbreiten. Und wenn die Aussicht besteht, dass ich dabei nicht drauf zahle - was ja dann schon eine substanzielle Beschäftigung voraussetzt.
Was ich bisher weiß, ist, dass die Ausschüttung nach bestimmten Schlüsselfaktoren geregelt ist und dass es schlau ist, die zu kennen.
Sowas kenne ich aus anderen Bereichen auch - Förderung funktioniert so ähnlich und da war ich eine ganze Weile mal ganz gut unterwegs. Werde mich also dann da rein arbeiten und schauen, wie sich das für mich darstellt. Dass es die GEMA als Verwertungsgesellschaft gibt, finde ich gut. Ob ich alles an der GEMA gut finde, weiß ich noch nicht. Dazu habe ich mich zu wenig damit beschäftigt. In meinen früheren Bands hat das schlicht keine Rolle gespielt, weil der Marktdurchdringungsfaktor gen Null tendierte und so eine Art Gegenweltanspruch mit Spaß überwog.

Insofern habe ich auch Interesse an einem Austausch über reale Erfahrungen mit der GEMA, ohne dass damit die Erwartung verbunden ist, ich müsse mich nicht selbst drum kümmern, wenn für mich die Entscheidung ansteht.

x-Riff
 
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Was mich angeht: Ich werde mich dann damit befassen, wenn meine songs fertig sind und ich ernsthaft daran gehe, die zu verbreiten. Und wenn die Aussicht besteht, dass ich dabei nicht drauf zahle - was ja dann schon eine substanzielle Beschäftigung voraussetzt.
Bei mir war es auch so, dass ich in die GEMA eingestiegen bin, als meine damalige Band 1995 selbstständig ohne Label 1 CD produziert hat. Bereits bei der Herstellung des Tonträgers griff ja das Mechanische Vervielfältigung und somit floss quasi dementsprechend ein Teil (aus den Kosten für die Herstellung der 1000 CDs) im Prinzip wieder zu uns Urheber zurück. Die angemeldeten Titel, die auf der CD waren konnten wir dann auch auf den GEMA Bogen der Veranstalter von Konzerten auf denen wir auftraten eintragen. Dadurch kam dann auch noch etwas vom Aufführungsrecht zurück.

Ein Jahr später unterschrieben wir einen Platten Vertrag, der diesen Einnahmen etwas erhöhte, aber auch der Anfang vom Ende der Band war.
Ich hatte durch diese Erfahrung das Arbeiten hinter den Kulissen für mich entdeckt, da ich einfach Spass dabei hatte für gesignte Acts aus verschiedenen Genres zu schreiben. So wurde für mich die GEMA langsam aber sicher mein wichtigster Partner, was das Einkommen aus meiner Songwriter Tätigkeit betrifft.
Bis 2005 arbeitet ich damals fast durchgehend im Studio und erwarb dann dadurch auch die Ordentliche Mitgliedschaft bei der GEMA.
Seit 2006 arbeite ich größtenteils Verlagsfrei und freue mich daher um so mehr, dass die GEMA und vor allen die Abrechnungen viel übersichtlicher geworden sind.
Über die Jahre hatte ich ganz verschiedene Erfahrungen mit und bei der GEMA und sah wie sie sich im Wandel der Zeit selbst weiterentwickelte. Ihre grundsätzliche Aufgabe hat sich im wesentlich kaum verändert, nur das ganze Drumherum und die Struktur der Medien.
 
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Ich kann aus meiner Lebenserfahrung nichts negatives über die GEMA berichten. Ich habe nur eine Handvoll Titel gemeldet gehabt.
Das Presswerk führt die Gebühren ab, sonst dürfen die nichts pressen. Die melden die Titelnummern. Die GEMA überweißt ca. 90% aufs Konto des Texters/Komponisten (ohne Verlagsbeteiligung).
Mehr passiert danach nicht mehr.
Da die Titel der CD weder im Fernsehen noch im Radio gespielt, noch auf Bühnen aufgeführt worden sind und es keinerlei realistische Möglichkeit gab ohne Major-Label daran was zu ändern, habe ich meine damalige Mitgliedschaft aufgelöst.
Was mit den Erlösen geschehen würde, wenn doch ein Radiosender die Titel senden würde, weiß ich nicht. Ist aber so unwahrscheinlich wie ein Vulkanausbruch.
Vom Internet habe ich nie Geldflüsse erwartet. 400.000 Plays? Für wen, wohin, wozu?
Die aktuellen Regelungen, wer an welchen Topf rankommt, kenne ich nicht. Damals: Wenn mit der Musik kein Geld fließt, kommt zum Autor kein Geld von niemanden.
 

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