Sonderbare Gitarrenbauweise

Das True Temperament "Fretting System" kenne ich, auch wenn ich mich nicht mehr an den Namen erinnern konnte.
In der Gitarre & Bass stolpert man recht häufig über Gitarren, die damit ausgestattet sind. Die Frage ist aber hier auch wieder: Gibt es da wirklich ein Problem, dem man mit solchem Aufwand begegnen muss? Der Nachteil dieses Systems soll zwar nicht in einer schwierigeren Bespielbarkeit liegen, wenn man Testern glauben darf merkt man die "krummen" Bünde nach kurzer Zeit schon nicht mehr, aber Gitarren damit auszustatten ist eben ungleich schwieriger und damit ungleich teurer als mit normalen Bünden. Ob jeder Gitarrenbauer diese Bünde neu abrichten kann ist eine andere Frage, und spätestens bei einer Neubundierung wirds dann richtig teuer.

Wer solche Gitarren toll findet, bitte sehr, da habe ich kein Problem mit, sie haben ja auch Vorteile, aber eben auch Nachteile und sind damit keine zwangsläufige Weiterentwicklung, eher eine Option. Ich sehe das genauso wie Rocking-Daddy hier:

Lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, daß das "Problem" die letzten 70 Jahre der Musikgeschichte kein Schwein interessiert hat?
[...]
Erfindungen, die die Welt nicht braucht. Sozusagen die Gibson Firebird unter den Griffbrettinnovationen:D

Ich hatte auch mal kurz eine Gibson Robot Explorer, war ein nettes Teil, aber auch da war mir persönlich der Aufwand (Elektronik, Akku, Motoren etc.) und damit auch die Ausfallwahrscheinlich einfach zu hoch, zumal ich eh nur Standardstimmung und Drop-D spiele, das schaffe ich auch noch ohne so was.

Meine Aristides 010 habe ich auch noch, bei der ist nur noch das Griffbrett aus Holz, alles andere ist in einem Stück aus einem Verbundstoff gegossen. Die Gitarre ist ein feines Teil, klingt extrem sauber und hat ein ungleich längeres Substain als alle anderen Gitarren, die ich besitze. Trotzdem denke ich nicht, dass damit das Ende der Holzgitarre eingeläutet ist, denn Blues beispielsweise kommt auf meiner St. Blues mit 2 P90ern einfach stimmige rüber als auf der "sauberen" Aristides, die dafür natürlich in anderen Bereichen punktet ("Stadion-Rock", Prog, Metal etc.).

Eine wirkliche Innovation wäre etwas, das alle toll finden und unbedingt haben wollen, aber das sehe ich nirgends.

EDIT:
Ach ja, und über Realguitar und Co. brauchen wir gar nicht erst zu diskutieren, natürlich kann man heutzutage mit einem Computer jedes Instrument nachahmen, aber das hat nichts mehr damit zu tun, ein Instrument zu spielen und ist damit eine ganz andere Baustelle und ein ganz andere Einsatzbereich.
 
Und abgesehen von alldem:

Welche der hier genannten innovativen neuen Gitarren hat sich denn durchgesetzt? Alle Entwicklungen, die mit großem Trara angekündigt wurden (Gitarren - Synthesizer, Bond-Treppen-Gitarre usw.) verstauben heute in irgendwelche Raritäten - Kammern. Nur einige Unerschrockene benutzen sowas noch als Kuriosum (wahrscheinlich werden jetzt wieder Antworten kommen wie "Aber X! Und Y!")

Was ist denn das wieder für eine Diskussion? Warum sollte man eine radikal neue Gitarre erfinden? Wozu? Für wen? Will offensichtlich keiner, braucht keiner!

Sicher kann man immer irgendwas verbessern, aber der "große Wurf" ist seit Jahrzehnten nicht dabei und wird es auch in weiteren nicht sein!
 
[OT]
Was ist denn das wieder für eine Diskussion? Warum sollte man eine radikal neue Gitarre erfinden? Wozu? Für wen? Will offensichtlich keiner, braucht keiner!
Dass Du anscheinend mit den verfügbaren "Technologien und Bauweisen" zufrieden bist, sei Dir ja unbenommen. Ich halte es jedoch für sehr gewagt zu formulieren "will keiner, braucht keiner"; keiner ist mir dabei zu absolut, für mich sprichst Du zumindest nicht, und auch nicht für ein paar andere unbedeutende Gitarristen die ich kenne. Ich lese aus deinem Beitrag, dass Du und Gitarristen in deinem Umfeld an den aktuellen "Technologien und Bauweisen" keinerlei Verbesserungsbedarf sehen und auch keine Veränderungen wünschen. Diese Einstellung gönn' ich Dir. Gönn' mir bitte auch meine.

Sicher kann man immer irgendwas verbessern, aber der "große Wurf" ist seit Jahrzehnten nicht dabei und wird es auch in weiteren nicht sein!
Selbst wenn dieser Thread irgendwann längst verdampft sein mag und wir beide die Innovation möglicherweise nicht mehr erleben, bin ich sicher dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem viele Vertreter deiner heutigen Gattung "keiner" ein Instrument in den Händen halten werden, es Gitarre nennen und diese wird einen nächsten "großen Wurf" beinhalten.
Ich wage es zu behaupten, dass zumindest der eine oder andere hochqualifizierte und -talentierte Holzhandwerker (=Gitarrenbauer) durchaus experimentierfreudig ist. Und wenn von diesen jeden Tag Tausende Ideen gedacht werden, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie niedergeschrieben werden. Ich habe Mühe zu akzeptieren, dass ein nächster großer Wurf nie wieder gedacht und umgesetzt werden wird.
[/OT]

BTT: Der Thread startete mit der Frage warum so wenig Innovation. Ich nehme jetzt zumindest mal die Erkenntnis mit, dass es durchaus Gitarristen gibt,
- die an der traditionellen Bauweise keinen Veränderungsbedarf sehen,
- keine Veränderungen wünschen und
- die Existenz sinnvoller, und marktfähiger Innovationen auch für die Zukunft ausschliessen.
@emptypockets, korrigiere mich bitte, wenn ich Dich falsch zusammengefasst habe.

Weitere Meinungen dazu?
 
[OT] Ich nehme jetzt zumindest mal die Erkenntnis mit, dass es durchaus Gitarristen gibt,
- die an der traditionellen Bauweise keinen Veränderungsbedarf sehen,
- keine Veränderungen wünschen und
- die Existenz sinnvoller, und marktfähiger Innovationen auch für die Zukunft ausschliessen.

Falls die Aussagen nur auf den Massenmarkt bezogen sind stimme ich ihnen vollkommen zu. Wieso muss man unbedingt etwas anders (und meist komplizierter und teurer) machen und damit man sagen kann, dass man etwas anders gemacht hat? :rolleyes:

Wie gesagt, ich habe schon viel ausprobiert, Aristides 010, Variax, Robot Gibson, Guitar Hero :D , am Ende bin ich aber immer wieder bei "normalen" Gitarren gelandet die simpel und einfach sind und einfach das tun, was sie sollen, nämlich einen Ton aus einer Saitenschwingung zu erzeugen, ohne Schnick-Schnack.

Das einzige was ich persönlich bei E-Gitarren gerne sehen würde, dass alle Gitarren mit einfacher austauschbaren Tonabnehmern ausgestattet wären. Dazu würden mir aber schon eine einfache Steckverbindung für die Tonabnehmerkabel reichen, es muss nicht mal so was magnetisches wie bei der Gibson Push-Tone sein.

Ich denke, das wäre auch die beste Herangehensweise: Zu überleben, was einen stört, und dann überlegen, wie man das ändern könnte, ohne direkt wieder einen Ratenschwanz neuer Nachteile ins System einzubringen.

Und so wie ich es sehe gibts bei Gitarren eben wenig, was die Spieler stört.
 
[OT]

Dass Du anscheinend mit den verfügbaren "Technologien und Bauweisen" zufrieden bist, sei Dir ja unbenommen. Ich halte es jedoch für sehr gewagt zu formulieren "will keiner, braucht keiner"; keiner ist mir dabei zu absolut, für mich sprichst Du zumindest nicht, und auch nicht für ein paar andere unbedeutende Gitarristen die ich kenne. Ich lese aus deinem Beitrag, dass Du und Gitarristen in deinem Umfeld an den aktuellen "Technologien und Bauweisen" keinerlei Verbesserungsbedarf sehen und auch keine Veränderungen wünschen. Diese Einstellung gönn' ich Dir. Gönn' mir bitte auch meine.


Selbst wenn dieser Thread irgendwann längst verdampft sein mag und wir beide die Innovation möglicherweise nicht mehr erleben, bin ich sicher dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem viele Vertreter deiner heutigen Gattung "keiner" ein Instrument in den Händen halten werden, es Gitarre nennen und diese wird einen nächsten "großen Wurf" beinhalten.
Ich wage es zu behaupten, dass zumindest der eine oder andere hochqualifizierte und -talentierte Holzhandwerker (=Gitarrenbauer) durchaus experimentierfreudig ist. Und wenn von diesen jeden Tag Tausende Ideen gedacht werden, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie niedergeschrieben werden. Ich habe Mühe zu akzeptieren, dass ein nächster großer Wurf nie wieder gedacht und umgesetzt werden wird.
[/OT]

BTT: Der Thread startete mit der Frage warum so wenig Innovation. Ich nehme jetzt zumindest mal die Erkenntnis mit, dass es durchaus Gitarristen gibt,
- die an der traditionellen Bauweise keinen Veränderungsbedarf sehen,
- keine Veränderungen wünschen und
- die Existenz sinnvoller, und marktfähiger Innovationen auch für die Zukunft ausschliessen.
@emptypockets, korrigiere mich bitte, wenn ich Dich falsch zusammengefasst habe.

Weitere Meinungen dazu?

Bin mir nicht wirklich sicher, warum Du so heftig reagierst!

Zwischen den Zeilen lese ich überdeutlich etwa folgendes: wer mit dem gegenwärtigen Stand der Gitarrentechnik zufrieden ist, ist ein nicht nur konservativer, sondern auch rückständiger, an technologischen Entwicklungen nicht interessierter Simpel! Na gut, wenn Du das so meinst, bin ich eben einer! Kann ich auch mit leben.

Aber was ist eigentlich schlecht daran? Als ich vor über 40 Jahren mit dem Gitarre - Spielen anfing, habe ich ein Instrument gelernt, dass mir gefiel und das ich spielen können wollte. Niemals wurde ich in all der Zeit von dem Verlangen beseelt, dieses Instrument ubedingt radikal verändern zu müssen, weil ich sonst als hoffnungsloser Anachronismus enden könnte. Natürlich gab es schöne und begrüßenswerte Enticklungen, was Mechaniken, Tonabnehmersysteme usw. angeht. Trotz oder gerade wegen dieser Erfindungen hatte ich aber nie das Gefühl, Instrumente zu besitzen, deren Konstruktionsweise grundlegend falsch oder nicht durchdacht ist. Tut mir leid, aber ich finde es nach, naja sagen wir 'mal, ein paar hundert Jahren, einfach nur lächerlich, sich hinzustellen und zu sagen: "Die Gitarre ist ausgelutscht, da muss jetzt was radikal neues her! Ich weiss zwar auch eigentlich gar nicht so genau wieso und was, aber es muss doch noch irgendetwas geben, was Tausende von Gitarrenbauern, Gitarristen und sonstigen Musikkern einfach nicht bedacht haben!"

Also, zähl mich einfach zu den Deppen, die alles Neue ablehnen und zufrieden mit sich und der Welt einfach zu dumm sind, um bekehrt zu werden.

Ach so zu Deiner Liste: Punkt eins und drei unterschreibe ich. Punkt zwei ist Demagogie! Ach was, den unterschreibe ich auch. Ich bin ja doof!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man "keine Veränderungen wünschen" dahin deutet, dass man mit dem Vorhandenen zufriedenen ist, wieso sollte man dem nicht zustimmen?

Eine Gitarre ist eben nicht so etwas wie ein Automobil, bei dem man tatsächlich innovativ sein kann eben weil die Nachteile / die Unvollkommenheit offenkundig ist (neue Motorarten wie Elektomotoren, die über Induktion während der Fahrt geladen werden, oder Brennstoffzellen etc.).
Aber auch in diesem Bereich verstehen leider viele Hersteller unter Innovation einfach mehr "Bling-Bling" in Form von Elektronik in das Fahrzeug einzubauen, Nachtsichtgeräte oder Spurerkennungssysteme, damit der Fahrer nicht mehr anhalten muss wenn der müde wird sondern schön samt Sekundenschlaf weiterheizen kann... :rolleyes: Das wäre dann -im übertragenen Sinne- das, was Gibson mit seinen Robots auf den Markt gebracht hat: Vielleicht nutzt das System einigen wenigen Spielern tatsächlich, für die meisten ists aber eher Balast.

Musikinstrument sind eben archaisch: Ich tue etwas mit meinem Körper und erzeuge dadurch einen Ton und damit Musik, das geht beispielsweise verloren, wenn man nur noch auf Knöpfchen drückt und einen Midi-Befehl absetzt. Dann bediene ich eher eine Maschine, was auch Musik erzeugen kann, aber eben ein anderer Bereich ist.

Es gab durchaus schon schon recht radikale Entwicklungen bei Gitarren, vor allem zusammen mit Midi: Midi-Gitarren mit komplett getrenntem Anschlag- und Spielbereich, bei der beispielsweise alle Bünde den gleichen Abstand zueinander haben. Oder Griffbretter, die keine Bundstäbe haben, sondern abgewinkelte Platten.
Aber so was wollen die Leute halt nicht, eben weil es kein Problem beseitigt, welches vorher gestört hätte.
 
Bin mir nicht wirklich sicher, warum Du so heftig reagierst!
Tue ich eigentlich nicht, nimmst Du nur so wahr. Falls doch, reagiere ich möglicherweise darauf dass Du mir mit Beiträgen wie dem Folgenden das Recht streitig machst den Innovationsdruck im Gitarrenbau oder den Mangel an solchem zu diskutieren.
Was ist denn das wieder für eine Diskussion?


Zwischen den Zeilen lese ich überdeutlich etwa folgendes: wer mit dem gegenwärtigen Stand der Gitarrentechnik zufrieden ist, ist ein nicht nur konservativer, sondern auch rückständiger, an technologischen Entwicklungen nicht interessierter Simpel! Na gut, wenn Du das so meinst, bin ich eben einer! Kann ich auch mit leben.
Wenn Du das so wahrnimmst, ist das deine Sache und tut mir leid. Jedoch meine beabsichtigte Aussage mit deiner Interpretation gleichzusetzen verbitte ich mir ("ist .. ein Simpel")!

.... Instrumente zu besitzen, deren Konstruktionsweise grundlegend falsch oder nicht durchdacht ist.
Die Frage ob etwas weiterzuentwickeln geht oder nicht, bedeutet nicht dass etwas grundlegend falsch ist. Auch an der guten alten Glühlampe ist nix grundlegend falsch, und als Sie die Kerze als Form der abendlichen Beleuchtung in Lesestuben abgelöst hat, dachte niemand an Farbtemperaturen oder gar an einen möglichst geringen Energieverbrauch, trotzdem gibt es mittlerweile alternative Leuchtmittel (gebe zu der Vergleich hinkt, aber im Endeffekt macht sie auch nur "hell" aus "dunkel").

aber es muss doch noch irgendetwas geben, was Tausende von Gitarrenbauern, Gitarristen und sonstigen Musikkern einfach nicht bedacht haben!"
Yup, soviel zumindest zur Theorie. Thomas Watson (1943 Chef von IBM) hat seinerzeit auch den Weltbedarf an Computern auf 5 Stück maximal geschätzt. Warum sollten wir also heute abschätzen können, welche neuen Technologien und Merkmale in Zukunft welche Nachfrage auslösen? Ich fühle mich damit überfordert und schliesse es deswegen zumindest mal explizit nicht aus.

Also, zähl mich einfach zu den Deppen, die alles Neue ablehnen und zufrieden mit sich und der Welt einfach zu dumm sind, um bekehrt zu werden. Ach so zu Deiner Liste: Punkt eins und drei unterschreibe ich. Punkt zwei ist Demagogie! Ach was, den unterschreibe ich auch. Ich bin ja doof!
Für mich musst Du gar nix unterschreiben ich akzeptiere Deine Meinung, ohne Dich der Demagogie zu besichtigen. Akzeptziere doch bitte einfach die meinige und belass mir meine aus deiner Sicht möglicherweise dumme Neugier nach den Gründen für so wenig Innovation im Markt (trotz der Gefahr, dass Du das sowieso längst alles besser weißt). Und bezichtige mich bitte in diesem Falle nix ausser meiner Neugier.
 
Akzeptziere doch bitte einfach die meinige und belass mir meine aus deiner Sicht möglicherweise dumme Neugier nach den Gründen für so wenig Innovation im Markt (trotz der Gefahr, dass Du das sowieso längst alles besser weißt) und bezichtige mich bitte in diesem Falle nix ausser meiner Neugier.

Haben wir schon mehrfach gute Argumente dargelegt? Ich denke schon.

Selbst du kannst doch nicht sagen, was du verändert haben willst, man muss nichts anders machen wenn einen nichts stört. Zumal Musikinstrument keinen echten "Nutzen" haben, wie beispielsweise ein Pflug für den Acker oder eben eine Glühbirne. Ein Musikinstrument spielt man aus Spaß und nicht weil es einem das Leben leichter macht, das ist etwas ganz anderes als einen Traktor anstatt eines Ackergauls zu benutzen.

Wie gesagt, sag einfach was dich stört, dann findet sich bestimmt ein Gitarrenbauer, der das umsetzt.

Wo ist denn der "Innovationsdruck" bei anderen Instrumenten, sind nicht Pianos total vorsintflutlich, wieso werden die trotzdem noch gebaut, verkauft und gespielt? Wieso spielen Leute ein Saxophon, irgend ein Midicontroller in Form eines Zauberstabes hätte doch viel mehr Möglichkeiten? Und wieso gehe ich nachher zu Fuß nach Hause und fahre nicht mit so einem seltsamen Segway-Dings? Ich bin wohl tatsächlich extremst Innovatonsfeindlich. :D
 
Verstehe Deinen beitrag ehrlich gesagt überhaupt nicht. Ich akzeptiere eure Meinung.Lasst ihr mir meine Neugier.
Das mit dem Nutzen sehe ich als Laie genauso, wie das jemand der mit dem Instrument seine Brötchen verdienen darf sieht weiss ich nicht. Beispiele für Ansatzpunkte, auf denen ich Verbesserungspotential sehe habe ich weiter oben genannt. Die Liste ist sicher nicht abschliessend und möglicherweise führt sie auch in die falsche Richtung ausserdem ist sie belanglos. Nur weil ich offen für Innovationen bin, heißt dass noch lange nicht dass ich den Anspruch erhebe, diese Innovationen auch selbst denken zu müssen. Wenn ich die Zukunft der Gitarre kennen würde, hätte ich diese Erfindung längst zum Patent angemeldet - und würde mir damit meinen Lebensunterhalt finanzieren (und möglicherweise historische Instrumente sammeln).

Über das Saxphone weiß ich zu wenig. Zum Klavier kann ich jedoch sagen, dass es Anfang des 18. Jahrhunderts, je nach Geschichtsbuch ca. 1709, dem italienischen Cembalobauer Bartolomeo Cristofori gelang in Florenz eine Hammertechnik zu entwickeln mit der er die Grundlage für den Bau eines Klaviers schuf. Das ganze nannte er "Gravicembalo col Piano e forte". In Frankreich fand der Clavecinbauer Jean Marius eine ähnliche Lösung, und in Deutschland gelang dies dem Organisten Chr. Gottlieb Schröter, beiden aber erst einige Jahre nach Cristofori.

Ich weiß nicht - und glaube auch nicht - ob damals das Cembalo von der Gesellschaft oder den Musizierenden als minderwertig, oder wie es weiter oben einmal hieß ausgelutscht angesehen worden ist; geschichtlich belegt ist jedoch dass es nach der Erfindung noch einmal rund 50 Jahre gedauert hat bis sich das neue Instrument durchgesetzt hat. Komm mir bitte jetzt nicht einer und sag' das Klavier sei ja kein Cemballo mehr. Ich habe nirgends ausgeschlossen, dass aus Gitarreninnovation auch etwas neues entstehen könnte (s.a. die Plank weiter oben).

Warum Du mir meine Offenheit für Innovationen nicht gönnen magst bleibt mir schleierhaft.

Und ja, ich fahre jetzt mit meinem modernen Auto nach Hause, mit allem elektronischen Schnick-Schnack, nehme eine meiner Gitarren von der Wand, vermutlich meine Martin nach alten Plänen und mit Knochenleim verarbeitet, jedoch ohne Tierdärme sondern mit beschichteten High-Tech Elixirs, und ich freue mich auch, dass mein automatischer Raumluftbefeuchter in meiner Abwesenheit dafür sorgt, dass es meinen Schätzchen an nix mangelt. Bin tatsächlich wohl innovationsfreundlich.
 
Ich glaube ich versteh einfach nicht was du uns sagen möchtest, und das ist nicht böse gemeint. :confused:

Du sagt, es gäbe zu wenig Innovation und zählst dann Neuerungen auf, die schon längst auf dem Markt sind. Wenn man es genau nimmt ist vor allem der E-Gitarren-Bereich höchst innovativ, weitaus mehr als der anderer Instrumente: Es gibt Modelle mit 6, 7, 8, 10 oder 12 Saiten, headless, extreme Formen wie die Teuffel Birdfish oder die Gittler, komplett ohne Holz aus neuen Verbundstoffen etc.

Das sich das auf dem Massenmarkt nicht durchsetzt liegt daran, dass eine 08/15 Gitarre von der Konstruktion her schon fast perfekt ist, alle Neuerungen, die mir bisher bekannt sind, bieten nur einen geringen oder bestenfalls auf eine enge Sparte begrenzten, höheren Mehrnutzen, aber sehr hohe Kosten mit sich bringen, und eben teilweise auch andere Nachteile.

Das Floyd Rose Trem beispielsweise ist doch schon absolut auf dem Massenmarkt angekommen, aber natürlich wegen der Nachteile nicht auf jeder Gitarre vorhanden.

Ich würde mir auch gerne eine Birdfish kaufen, aber ~10.000€ ist mir das einfach nicht wert. :rolleyes:
 
Verstehe Deinen beitrag ehrlich gesagt überhaupt nicht. Ich akzeptiere eure Meinung.Lasst ihr mir meine Neugier.
Das mit dem Nutzen sehe ich als Laie genauso, wie das jemand der mit dem Instrument seine Brötchen verdienen darf sieht weiss ich nicht. Beispiele für Ansatzpunkte, auf denen ich Verbesserungspotential sehe habe ich weiter oben genannt. Die Liste ist sicher nicht abschliessend und möglicherweise führt sie auch in die falsche Richtung ausserdem ist sie belanglos. Nur weil ich offen für Innovationen bin, heißt dass noch lange nicht dass ich den Anspruch erhebe, diese Innovationen auch selbst denken zu müssen. Wenn ich die Zukunft der Gitarre kennen würde, hätte ich diese Erfindung längst zum Patent angemeldet - und würde mir damit meinen Lebensunterhalt finanzieren (und möglicherweise historische Instrumente sammeln).

Über das Saxphone weiß ich zu wenig. Zum Klavier kann ich jedoch sagen, dass es Anfang des 18. Jahrhunderts, je nach Geschichtsbuch ca. 1709, dem italienischen Cembalobauer Bartolomeo Cristofori gelang in Florenz eine Hammertechnik zu entwickeln mit der er die Grundlage für den Bau eines Klaviers schuf. Das ganze nannte er "Gravicembalo col Piano e forte". In Frankreich fand der Clavecinbauer Jean Marius eine ähnliche Lösung, und in Deutschland gelang dies dem Organisten Chr. Gottlieb Schröter, beiden aber erst einige Jahre nach Cristofori.

Ich weiß nicht - und glaube auch nicht - ob damals das Cembalo von der Gesellschaft oder den Musizierenden als minderwertig, oder wie es weiter oben einmal hieß ausgelutscht angesehen worden ist; geschichtlich belegt ist jedoch dass es nach der Erfindung noch einmal rund 50 Jahre gedauert hat bis sich das neue Instrument durchgesetzt hat. Komm mir bitte jetzt nicht einer und sag' das Klavier sei ja kein Cemballo mehr. Ich habe nirgends ausgeschlossen, dass aus Gitarreninnovation auch etwas neues entstehen könnte (s.a. die Plank weiter oben).

Warum Du mir meine Offenheit für Innovationen nicht gönnen magst bleibt mir schleierhaft.

Und ja, ich fahre jetzt mit meinem modernen Auto nach Hause, mit allem elektronischen Schnick-Schnack, nehme eine meiner Gitarren von der Wand, vermutlich meine Martin nach alten Plänen und mit Knochenleim verarbeitet, jedoch ohne Tierdärme sondern mit beschichteten High-Tech Elixirs, und ich freue mich auch, dass mein automatischer Raumluftbefeuchter in meiner Abwesenheit dafür sorgt, dass es meinen Schätzchen an nix mangelt. Bin tatsächlich wohl innovationsfreundlich.

Komme gerade mit meinem Ochsenkarren vom Siechenhaus. Brauchte dringend 'mal wieder einen Aderlass!
Ja, ich hasse Innovation. Ich will, dass alles so bleibt!
Und vor allem: ich missgönne jedem seine Innovationsgläubigkeit. Wo kämen wir denn dahin, wenn jeder so einfach an den Fortschritt glauben würde! Ich finde, die Erfindung des Rades war gut und dabei hätte es auch bleiben sollen!
Und ich will auch Diskussionen verbieten, die ich für überflüssig halte!
So, ich hoffe, jetzt bist Du zufrieden!

So! Und das war es von meiner Seite!
Vielleicht hat Xanadu ja noch nicht die Geduld verloren!

BTT
 
Ich bleib' mal dabei, dass sich hier jemand für Innovationen bei (akustischen) Gitarren interessiert und - nach dem Motto "vier Augen sehen mehr als zwei" - fragt, ob hier im Forum jemand was aufgefallen ist.
In diesem Sinn möchte ich hier auf Jeff Babicz hinweisen, der sich nicht nur einen mit minimalem Aufwand verstellbaren Hals, sondern auch eine Kombination aus Steg und fächerförmiger Befestigung der Saiten hat patentieren lassen, die für ein "weicheres" Spielgefühl und einen besseren Klang vor allem der dicken Saiten sorgen soll.
Ersteres ist vom Prinzip her keine Innovation und sollte den Klang nicht groß verändern, wurde aber anscheinend interessant gelöst. Letzteres kannte ich nicht; scheint mir aber interessant zu sein, auch wenn's (sagen wir) optisch gewöhnungsbedürftig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde das jetzt auch mal lassen, auf intolerante Kommentare kann ich gut und gerne verzichten und das "Gelalle" vom Ochsenkarren (und das meine ich so), trägt überhaupt nicht zu der ursprünglichen Fragestellung bei, das hilft höchstens gut gemeinte Diskussionen im Keim zu ersticken. EmptyPockets, bleib Du bei deinen mittelalterlichen Methoden.... Ich bleibe bei den Themen die mich interessieren, auch ohne verbale Entgleisungen.

@Saitenstauber: Danke, vielleicht finden sich ja ein paar Gleichgesinnte, die bei "der Diskussion" sachlich mitmachen wollen, solange lese ich erst mal mit.
Cheers
 
...Ach ja, und über Realguitar und Co. brauchen wir gar nicht erst zu diskutieren, natürlich kann man heutzutage mit einem Computer jedes Instrument nachahmen, aber das hat nichts mehr damit zu tun, ein Instrument zu spielen und ist damit eine ganz andere Baustelle und ein ganz andere Einsatzbereich.


Also ich sehe das schon als eine Innovation an, schliesslich geht es nicht darum, dass sich eine Innovation an die Vorgaben des Ursprungs halten muss, so entsteht nichts neues, wenn man alles beim Alten belässt :gruebel:

Schliesslich musste die Physik nach Einstein und Co. auch in einigen Bereichen umgeschrieben werden!

`/:)>
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde das jetzt auch mal lassen, auf intolerante Kommentare kann ich gut und gerne verzichten und das "Gelalle" vom Ochsenkarren (und das meine ich so), trägt überhaupt nicht zu der ursprünglichen Fragestellung bei, das hilft höchstens gut gemeinte Diskussionen im Keim zu ersticken. EmptyPockets, bleib Du bei deinen mittelalterlichen Methoden.... Ich bleibe bei den Themen die mich interessieren, auch ohne verbale Entgleisungen.

@Saitenstauber: Danke, vielleicht finden sich ja ein paar Gleichgesinnte, die bei "der Diskussion" sachlich mitmachen wollen, solange lese ich erst mal mit.
Cheers

Wo bitteschön findest Du in meinen Beiträge eine verbale Entgleisung? Weisst Du, was eine verbale Entgleisung ist? Ist jemand per se intolerant, wenn er nicht Deiner Meinung ist? Ist meine Meinung, dass Innovation bei Gitarren nicht der heilige Gral sind, keine Meinung? Ist diese Aussage, wenn sie denn eine Meinung ist, OT? Ersticke ich die Diskussion über Pro und Contra von "radikaler Innovation" im Keim, wenn ich schreibe, dass ich Kontra bin? Ist nur ein Pro - Beitrag ein nicht intoleranter Beitrag? Ist es eine Diskussion, wenn die eine Seite der anderen bei nichtkonformer Meinung, Intoleranz vorwirft?

Meinst Du das, was Du da schreibst ("mittelalterliche Methoden", bei denen ich bleiben soll z.B.? Was soll denn das sein?) tatsächlich? Meinst Du das ernst? Meinst Du, dass ich das mit dem Aderlass ernst meine? Ist die Erde eine Scheibe?

Aber antworte bitte nicht! Ich würde es wahrscheinlich sowieso nicht verstehen!

BTT
 
Leute... solangsam macht es echt keinen spaß mehr hier noch rein zu blicken.
Denn tonfall hatten wir früher als wir noch ein Sub im E-Gitarre Forum waren.
Ich werd den tread jetzt mal den Moderatoren melden, die sollen hier mal ein auge drauf werfen....
 
*räusper*

Wie Backstein schon schreibt, sind wir solche "Töne" hier im A-Forum nicht "gewöhnt" und wir wollen sie auch nicht!

Also bitte - gesittet zurück zum Thema und erledigt eure persönlichen Animositäten bitte per PM.

Ich möchte wg. solchen Diskussionen hier nicht Threads schliessen und mit Verwarnungen reagieren müssen ;)

Ende der Ansage ...
 
In diesem Sinn möchte ich hier auf Jeff Babicz hinweisen, der sich nicht nur einen mit minimalem Aufwand verstellbaren Hals, sondern auch eine Kombination aus Steg und fächerförmiger Befestigung der Saiten hat patentieren lassen, die für ein "weicheres" Spielgefühl und einen besseren Klang vor allem der dicken Saiten sorgen soll.
Ersteres ist vom Prinzip her keine Innovation und sollte den Klang nicht groß verändern, wurde aber anscheinend interessant gelöst. Letzteres kannte ich nicht; scheint mir aber interessant zu sein, auch wenn's (sagen wir) optisch gewöhnungsbedürftig ist.

Danke für die Links, das ist in der Tat interessant, auch wenn ich den adjustable Neck nicht so ganz verstehe: Verschiebt der tatsächlich den kompletten Hals parallel zum Korpuss nach oben oder unten oder verändert er nur den Winkel, mit dem de Hals an den Korpus ansetzt? Letzteres gibts ja schon lange bei diversen Fender E-Gitarren mit 3-Punkt-Befestigung. Aber eigentlich wäre letzteres wohl eh praktischer als ersteres, aber eigentlich muss man bei beiden doch auch die Höhe der Brücke verstellen, oder?

Ach ja, gutes Stichwort:
Wenn jetzt noch jemand eine einfach höhenverstellbare Brücke erfinden würde wäre ich vollkommen zufrieden.

Das hatte ich bisher ganz vergessen, ja, die unflexible Brücke / Stegeinlage einer Akustikgitarre nervt mich tatsächlich , das Unterlegen von Holzstücken zur Erhöhung genauso wie das Abfeilen. Bei billigen Plastiksätteln ist das zwar kein Problem, aber schon bei Knochen artet das in Arbeit aus (und stinkt nebenbei...).

Kennt ja vielleicht jemand eine akzeptiere Alternative zur "festen", nicht verstellbaren Brücke?

Das "lateral compression Soundboard" sieht zwar meiner Meinung nach optisch wirklich arg bescheiden aus, aber die Vorteile hören sich logisch an, eben dass die Decke nun keine ganz so starken Bracings mehr benötigt. Ich kann zwar nicht beurteilen, ob die Entlastung wirklich in nennenswerten Größen erfolgen kann, aber die Idee ist auf jeden Fall interessant.

Ich habe mir gerade die Preise angeschaut, die sind echt ok ($1200 für die Spider, $1300 für die Dreadnought), da hätte ich bei der umfangreichen Patentliste gut und gerne das doppelte geschätzt. Falls es die Teile hier in Deutschland zum Antesten gibt würde ich ihnen durchaus eine Chance geben.

Ich bin mir aber immer noch nicht sicher ob wo1823 so was meinte.
Also: Wo1823, fällt das in den Bereich Innovation, den du meintest?
 
Kennt ja vielleicht jemand eine akzeptiere Alternative zur "festen", nicht verstellbaren Brücke?
Die später von Martin übernommene und bald darauf nicht mehr existierende schwedische Firma Levin hat zeitweise Gitarren mit für jede Saite einzeln verstellbaren Auflagen hergestellt (siehe hier - z.B. W 30).
Dass sie sich nicht durchgesetzt haben, ist bekannt. Warum, weiss ich auch nicht. Vielleicht jemand anders?
 
Das ist ja mal ne simple Lösung. :)

"Ebony bridge with individual height adjustable plastic bridge saddles." Ok, obs nun Plastik sein muss ist ne andere Frage, und ganz perfekt ist das auch nicht, aber zumindest könnte man ein kleines Set mit Pins verschiedene Höhen beilegen, das wäre schonmal eine Erleichterung.
Und falls man dann noch Knochen-Pins nähme und evtl. noch durch eine kleinen Mechanismus mit je einer von außen zugänglichen Schraube zur Höhenverstellung ergänzen würde wäre das vielleicht eine preiswerte und funktionale Lösung. Das sollte auch bei einer klassischen einteiligen Stegeinlage funktionieren.

Stimmt, mal direkt gefragt: Wieso gibts so was nicht? Oder stört euch der klassische Steg samt Feilerei nicht so? Klar, ich kann verstehen, dass man an einer für den Klang doch so essentiellen Stelle wie der Brücke lieber keine Experimente wagt, aber nützlich wäre es allemal.
 

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