Der Leadgitarrist kam überhaupt nicht klar damit.
Er sagte, er hat noch nie was anderes außer Standard E gespielt.
Er meinte immer, dass er das Gefühl hat, die Saiten sind verstimmt. War ständig am nachstimmen, aber es passte immer. Er mochte Eb leider gar nicht. Die Solos fühlen sich anders an, klingen anders, Bendings etc.....
Ich war mal in der exakt gleichen Situation - der Sänger hats einfach nicht gepackt, und ich kannte vorher auch nur E Standard. Aber da muss man ganz klar sagen: der Sänger kann halt nicht an einem Knopf drehen, es gibt halt körperliche Grenzen. Allerdings war mir damals schon klar, dass ein gut klingender Sänger, der nicht nach jeder Probe heiser ist, viel schwerer zu finden wäre als ein Nachfolger für mich.
Also ja, wenn man das vorher nie gemacht hat, klingt es fremd und fühlt sich komisch an. Erst hab ich ich mit Händen und Füßen gewehrt, denn was der Bauer nicht kennt,... Allerdings hab ich letztlich eingesehen, dass dass doch wohl ein bisschen kindisch ist, und es sicher nicht schaden kann, sich etwas Flexibilität anzueignen. Die fehlte mir im Nachhinein, weil meine Komfortzone eben sehr eng war: 009er auf Strat, 010er auf der Les Paul, und die Saitenspannung war sich dann durchaus ähnlich. Heute muss ich drüber lachen, denn schon eine PRS fühlte sich im Laden für mich total komisch und ungewohnt an, weil sie irgendwo zwischendrin lag. Ich kann nur dazu ermuntern, auch mal rauszugehen aus der Komfortzone.
Meine Lösung war es damals, auf Gitarren mit Stratmensur von meinen Standard 009er-Saiten auf einen gemischten .009-.046 Satz umzusteigen. 10er waren mir für die Leads dann doch zu steif, lieber hab ich mich daran gewöhnt, etwas weniger intensiv zu benden.
Heute gibt es allerdings auch viel, viel mehr verschiedene Sätze.
Von daher würde ich Deinem Gitarristen raten, einfach mal eine halbe Stärke nach oben zu gehen. Mit einem
.0095er bzw. 0105er Satz, wie ihn zB D'Addario und PRS anbieten, dürfte sich die Änderung zumindest haptisch deutlich relativieren. Ähnliches gilt für den Bass, auch wenn da ein Saitenwechsel leider immer ordentlich ins Geld geht.
Ich selber bin später übrigens auch bei der Rückkehr zu E-Standard bei den dickeren Saiten geblieben.
Gruß, bagotrix