Sinn und Unsinn / Vor- und Nachteile des V-Accordions

Also, ich würde mein Gemüse z.B nicht wegschmeißen, nur weil Bocuse besser kochen kann.;)

Gute Antwort!!!!!!

Man muss es einfach erlebt haben, ich war mit diesem Empfinden nicht allein.
Ich habe es ja auch nicht gemacht..... ich habe mein Instrument immer noch.

Die Dozenten an dem Abend haben einstimmig gesagt: Jeder Lehrer wünscht sich einmal im Leben so ein Talent erleben zu dürfen.
Ich meine das ist schon ein Lob der Oberklasse.

Umkehrschluss: Daran sieht man wiiiiieeee !!!!! gut man sein muss, um bei diesem V-Akkordeon solche Töne und Klänge entlocken zu können :great:
 
Tja, das virtuelle Akkordeon,.....

Ich bin auf jeden Fall froh, dass Roland die Teile auf den Markt gebracht hat, denn ohne hätte ich wahrscheinlich nie mit dem Akkordeon spielen begonnen. Aber so konnte ich in aller Ruhe mit dem Kopfhörer meine ersten Versuche unternehmen und keiner hörte zu. Und, jetzt im Nachhinein müsste ich mich fast ärgern, dass ich nicht schon früher damit angefangen habe, die Idee hatte ich ja schon seit längerem. Aber das ist ein anderes Thema.
Sehr schön sind natürlich die verschiedenen Akkordeontypen die per Knopfdruck abrufbar und nach eigenem Geschmack änderbar sind, die Erweiterbarkeit per Software, und v.a. Wie oben schon besprochen, die Anschlussmöglichkeiten an Lautsprecher und andere Midi-Geräte. Bei den grösseren Modellen ist ja auch die kombinierte Fussschalter-Ladeeinheit dabei, damit kann man mit 4 separatern Fussschaltern zwischen den einzelnen Sets (Akkordeontypen) und darin innerhalb der verschiedenen Registrierungen umschalten, so als Kinnregisterersatz.
Damit sind meiner Meinung nach die Hauptvorteile auch schon genannt: Spiel mit Kopfhörer und einfache Integration in Bühnen- bzw. Studio-Setups mit Verstärkung, Expander, Begleitautomaten usw., das gibt dann auch schon die Haupteinsatzgebiete vor. Und da finde ich, macht es durchaus Sinn. Ein akustisches Akkordeon kann und soll es nicht ersetzen (die gibt es ja auch schon), auch wenn Roland das gerne hätte.
Natürlich muss man auch einige Dinge in Kauf nehmen, die man von einem akustischen (reellen/realen) Akkordeon anders gewohnt ist. Am meisten Schwierigkeiten haben erfahrene Spieler wohl mit dem Balg, da das V-Accordeon ja keine Luft verbraucht. Zum spielen wird lediglich der Druck benötigt der durch einen Sensor erfasst wird und die Dynamik regelt. Da lässt sich aber die Empfindlichket verstellen. Und um etwas Bewegung in den Balg zu bringen, gibts es ein Ventil, über das man die Luft entweichen lassen kann. Ist auch in verschiedenen Stufen einstellbar, aber die etweichende Luft macht natürlich ein Geräusch. Da gibt es zwischen viel Balgbewegung mit wenig Druck/Kraft bis wenig Bewegung bei mehr Druck viele Variationen. Man braucht nicht mehr Kraft, als bei einem akustischen Akkordeon. Das Klangbild ist natürlich auch ein ganz anderes, wobei mir persönlich enige Akkordeonsounds auf Keyboards besser gefallen als alle die Roland hier verwendet. Da gibt es sicher noch was zu tun für die Rolands.

Aber um das Ganze etwas abzukürzen:
Unsinn würde ich auf keinen Fall dazu sagen, richtig eingesetzt haben die Geräte durchaus ihre Vorteile, aber ich persönliche möchte auf meine akustischen Akkordeons nicht mehr verzichten, auf das Roland eventull schon.

Gruss, Andy
 
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Hallo zusammen,

ich hatte geschrieben , dass ich mit der Balgdynamik des V-Akkordeons Roland FR3XB nicht klar komme. Da ich den als oberlehrerhaft empfundenen Hinweis "Aber ich will dich jetzt mal ärgern und sage mal: Alles eine Sache der Übung...." nicht unbedingt hilfreich empfand, habe ich zum einen mal etwas im Netz bzw. Archiv nachgeschaut:

roland 2.jpg
roland 3.jpg

Ich scheine also nicht der einzige zu sein, der das Problem mit einem "kleineren" Rolandmodell hat. Auch der Verweis auf das Akkordeontalent Matthias Matzke fand ich nicht wirklich hilfreich, da dieser das grosse Modell "FR7X" spielt.

Zum anderen bin ich heute mit meinem Akkordeon zum Händler, um auszuschliessen, dass mein Modell einen Defekt aufweist. Ich habe ein baugleiches neues Modell angespielt , welches sich bezüglich Balgverhalten wie meines verhielt. Der nette und erfahrene Verkäufer empfahl mir, die Lautstärkeregelung bis Maximum aufzudrehen; das Dynamikverhalten empfand ich selbst in dieser ungewöhnlichen Einstellung grenzwertig. Aus seiner Erfahrung bestätigte er mir, dass diese Modelle immer schwerer im Sinne von Krafteinsatz zu spielen seien als akustische Akkordeons. Da ich selbst nach einigen Monaten Roland-Praxis Schulterschmerzen bekam ( eine weitere Forumteilnehmerin bestätigte mir, selbst auch Schmerzen vom Spiel mit dem kleinen Roland bekommen zu haben ) möchte ich diese Erfahrung an andere weitergeben, die beabsichtigen, sich das Modell FR 3 oder ein grössenähnliches anzuschaffen.

Ich möchte das Roland-Akkordeon nicht schlechtmachen, aber wie sagte heute morgen der Techniker bei Roland, dem ich mein Problem telefonisch geschildert hatte: "Das FR7X ist die S-Klasse, das FR3x die A-Klasse".

freundliche Grüsse

Roger
 
Hallo zusammen,
ich möchte gerne auch was zu diesem Thema beitragen.
Vor kurzem hatte ich die Möglichkeit ein Roland FR-7 Akkordeon in einem Musikgeschäft zu testen.
Die ersten 10 Minuten war ich total beigeistert....lag auch an den vielen verschieden Klangmöglichkeiten (Saxofon, Gitarre etc.)
Aber nach den ersten 10 Minuten verlor ich irgendwie den Spaß an diesem Instrument.
Grund: Irgendwie klang für mich allles so "unecht" und das hat mir nicht gefallen.
Aber andererseits ist dies ja verständlich da solch ein Akkorden halt ein "echtes" Akkordeon "simulieren" soll.
Jeder hat halt seine eigene Meinung über dieses Akkordeon.

Gruß

Alex
 
Echte Instrumente bis ins Detail zu imitieren ist auch sehr schwierig und sehr aufwendig. Je mehr Parameter beeinflusst werden müssten, um so mehr weicht eine solche Kompromißlösung von der Authentizität ab.

Wenn ich sehe, was und wieviel ich bei einem Orchestersatz unabhängig des Komponierens am Programmieren bin, damit die Täuschung gut wird, so wird schnell klar, daß man mit einem elektronischen Instrument in Echtzeit nur schwerlich dem gerecht werden kann. Natürlich gibt es dahingehend auch schon Automatismen und auch bspw. im Streicherbereich gibt es sehr gute Software, die automatisch erkennt, was der Spieler eigentlich will und anhand dessen die Samples auswählt. Diese Lösungen sind aber ungemein teuer und würde man dies alles in ein V-Akkordeon packen, würde es in Preisregionen hochschnellen, die kaum einer bereit zu zahlen wäre. Ebenfalls kosten Sampledatenbanken, je besser sie sind, auch mehr Geld. Also muß man eine Lösung finden, die den Normalnutzer befriedigt und für einen akzeptablen Absatz sorgt.

http://www.youtube.com/watch?v=4L3v8szNkL0 So halte ich diese Sounds für nicht überzeugend - unabhängig davon, daß ich ein solches Imitieren eines Streichorchesters nicht gut finde. Können Akkordeons das nicht auch leisten? Zumindest fände ich es besser, wenn Akkordeons sich selbst spielen: http://www.youtube.com/watch?v=rgYwXUR-5DQ

Grüße

Ippenstein
 
Wobei es doch eigentlich auch von einem Akkordeonorchester unecht klingt, ein Streichorchester nachzumachen.
Das geht einfach nicht.
Daher kann meiner Meinung nach auch ein Philharmonisches Akkordeonorchester kein Streichorchester nachspielen.
Und mein Roland steht immer noch in der Ecke, denn der klingt absolut unnatürlich und kalt.
War zwar einer der ersten Generation und mein Kauf etwas überstürzt, denn anfangs war ich auch sehr begeistert.
Aber ist elektronisch und bleibt elektronisch.
Vielleicht kann ich ihn für Gabriels Oboe wieder aus der Tasche nehmen.

Gruß Jutta
 
Das wiederum halte ich nicht für ein Problem: Wenn ich einen Streichersatz mit Akkordeons nachspiele, dann klingt es natürlich anders und soll die Streicher nicht imitieren, sondern daraus ja etwas neues schaffen. Mit dem selben Argument müsste ich ja sonst jede Transkription verbieten, man dürfte nur noch Stücke spielen, die für das jeweilige Instrument geschrieben sind. Keine Toccata von Bach mehr auf dem Akkordeon etc... oder den Entertainer etc...

Grüße

Ippenstein
 
Ich habe ein FR3 V-Akkordeon aus schon genannten Gründen... Familie, Nachbarn schonen...
Mein Anspruch an dieses Instrument war entsprechend auch nicht mehr und nicht weniger:
In Abendstunden ohne andere zu stören noch ein bisschen üben zu können...

Fazit für mich nach 1 1/2 Jahren FR3:
Der Balgzug ist so schwergängig (gleich welche Einstellung), daß meine Schulter / Arm nach kurzer Zeit schmerzt und der Spaß ein Ende hat...
Lapidare Support-Antworten bei Roland: "Das legt sich nach einem Jahr" oder "Automatik benutzen" (also ohne Balgzug spielen) fand ich enttäuschend.
Ich kann mir beim besten Willen keinen technischen Grund vorstellen, warum der Balg (gerade bei einem Midi-Instrument) so schwergängig sein muss.
Ach ja und dann gibt es ja noch das Stellrad mit dem man im Prinzip einfach seitwärts Luft aus dem Balg entweichen lässt.... ja und so hört sich das dann trotz Kopfhörer auch an...

Nun gut: ich spiele es nun auf Automatik, denn auch nach 1 1/2 Jahren bin ich nicht zum Bodybuilder mutiert, die Mechanik ist nicht weicher geworden und von Roland habe ich mich nicht wirklich ernst genommen gefühlt (ist ja nun auch nicht eben mal ein 200 Euro-Spielzeug... ein bisschen Mühe dürfte sich der Support da schon geben).

das waren meine 2Cent dazu

grüssle
do-it
 
Danke für die klärenden Beispiele Andreas. Deutlicher kann man das kaum zeigen.

Zur Grundsatzdebatte: Instrumente sind Werkzeuge zum Musik machen. Was am besten funktioniert wird benutzt. Wenn Du ein differenziertes Solokonzert hautnah am erlauchten Publikum spielen möchtest, mit halb gedrückten Tasten, Bellowshake und Hauchansätzen, dann kommt nur ein gutes Akkordeon in Frage. Möchtest Du z.B. einen anderen Akkordeonisten in Wohlfühlsound betten, dann bietet sich eher das Roland als ein zweites Akkordeon an. Oder wenn Du wohlhabend bist oder gute Kumpels hast, vermittle ihm gleich eine Jazzband mit Bass, E-Piano und Drums. Oder miete ein Orchester aus Berlin oder München.
Es ist einfach eine praktische Angelegenheit, wenn Du nicht erst einen Bassisten, einen Pianisten und Glockenspieler anrufen mußt, mit den Spielern proben mußt und am Spielort des Konzerts einen Stimmer für den Flügel (falls überhaupt vorhanden) bezahlen mußt und ein Glockenspiel mit Fis und Bb kaufen mußt sondern wenn Du das locker allein und ohne Logistik machen kannst. Meistens ist das ausreichend. Es ist bescheiden aber es funktioniert gut. Ein Bleistift statt einem Hightechkugelschreiber im Weltraum ... sieht nicht so gut aus, erfüllt aber seinen Zweck.

Für einen Auftritt vor der Queen wäre das natürlich keine Option.F

ür mich reiht sich das Roland einfach zwischen alle anderen Instrumente. Und wenn ich eine gute Orgel in einer Kirche habe und ein Orgelkonzert gegeben werden soll, na dann käme ich nie auf die Idee, das Roland aufzudrängen, obwohl es ersatzweise ginge. Wenn ich aber bei einem italienischen Weihnachtskonzert für drei Minuten eine vierteltönig verstimmte Schalmei in eine Streicherwolke einbetten will, dann bestelle ich kein teures Streichquartett sondern nehme das Roland, mit dem ich hinterher auch einige Bandoneonfills zwischen die Gesangslinien fummeln kann wofür ich nicht 2 Jahre lang ein Griffwirrwarr studieren muss. Für die obligatorischen Tarantellen steht mir dann auch noch ein virtuelles Organetto zur Verfügung, das über die Anlage authentisch genug klingt. Leider verflacht ja auch das HIFI - Ohr des Publikums und eigentlich sind alle mit dem entsetzlichen Klang eines iPods zufrieden. Alle meckern, aber alle machen mit.

Zum Balg: Eigentlich geht der Balg (egal bei welchem Modell) nicht schwerer als beim Original. Ungewohnt sind nur zwei Dinge.
1. Fließt keine Luft durch (Auch die Stellschraube ist nur Augenwischerei)
2. reagiert der Sensor empfindlicher auf Nachlassen der Kraft. In Zusammenhang mit dem fehlenden Gewicht des Bassteils, und dem Fehlen des Durchflusses hat man permanent das Gefühl, ziehen zu müssen. Man muss auch!
Beim Original fällt der Balg mehr oder weniger von allein herunter, man muß anfangs nur etwas nachhelfen. Gepaart mit dem gutmütigen Verhalten der Zungen, die verhältnismäßig soft auf Kräfteveränderungen reagieren, scheint das alles leichter zu gehen. Der Übergang zwischen Ton und Nicht-Ton ist fliessend. Beim Roland sind die Übergänge holprig und man wirkt dem automatisch entgegen, indem man versucht, ganz linear Kraft zur Verfügung zu stellen. Hier gleicht der Arm aus, beim Original gleicht die Trägheit des Materials aus.

Ich weiß, das ist leider keine Hilfe und auch kein Argument für Roland. Ich schaue mir immer an, wie kräftig die jungen Virtuosen weltweit spielen. Verglichen mit deren Kraftaufwand, spiet sich das Roland ganz normal.

p.s. Noch ein Sinn des V-Accordions ist die Möglichkeit, mal eben fix etwas zu notieren:

Das hier click mich war von der Idee bis zum Ausdruck auf diese Weise click mich in 25 Minuten fertig. Natürlich ist eine Handschrift genauer und stilvoller. Aber das Roland ist in dem Fall wieder mal praktisch und adäquat.
 
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Du siehst es als Instrument, das sich bei anderen einreiht. Ich sehe es als Keyboard für Akkordeonisten und genauso, wie ich immer ein echtes Klavier (in gutem Zustand) oder noch mehr einen Flügel einem elektronischen Pedant vorziehen würde, obwohl ich neben mir eines stehen habe (und auf der anderen Seite im Raum das echte Klavier), würde ich es auch beim Akkordeon handhaben, da ich einer Imitation echter Klänge nur bedingt etwas abgewinnen kann.

Viele Grüße

Andreas
 
Zum anderen bin ich heute mit meinem Akkordeon zum Händler, um auszuschliessen, dass mein Modell einen Defekt aufweist. Ich habe ein baugleiches neues Modell angespielt , welches sich bezüglich Balgverhalten wie meines verhielt. Der nette und erfahrene Verkäufer empfahl mir, die Lautstärkeregelung bis Maximum aufzudrehen; das Dynamikverhalten empfand ich selbst in dieser ungewöhnlichen Einstellung grenzwertig. Aus seiner Erfahrung bestätigte er mir, dass diese Modelle immer schwerer im Sinne von Krafteinsatz zu spielen seien als akustische Akkordeons. Da ich selbst nach einigen Monaten Roland-Praxis Schulterschmerzen bekam ( eine weitere Forumteilnehmerin bestätigte mir, selbst auch Schmerzen vom Spiel mit dem kleinen Roland bekommen zu haben ) möchte ich diese Erfahrung an andere weitergeben, die beabsichtigen, sich das Modell FR 3 oder ein grössenähnliches anzuschaffen.

Ich habe seit einigen Tagen ein gebrauchtes FR-5, also auch ein sehr großes (so weit ich weiß ist es ein FR-7 ohne Lautsprecher und Akku), und mir kommt es so vor, als ginge vor allem das Ziehen a) besonders schwer und b) mit einem relativ ruckartig aussehenden Balgverhalten vonstatten. Letzteres merke ich zwar beim Spielen zum Glück nicht, aber erst bekam ich auch einen Schrecken, als der Balg meiner Bewegung hinterherzuhüpfen begann.

Hoffentlich kriegen Roland-Spieler nicht so fette Muckis vom Spielen, dass sie irgendwann nicht mehr hinters Instrument passen.
 
Mehrere Aspekte im Zusammenhang mit dem Balg des V-Accordeon und seinen Funktionen wurden hier bereits verdienstvollerweise genannt.

Insbesondere der total-konstante Luftverbrauch - unabhängig davon, wieviel Tasten gedrückt / Töne gespielt werden - muss für jeden Akkordeonspieler, der sich üblichweise auch Gedanken um seine Balgwechsel macht, schlichtweg inakteptabel sein. (Das ist ja nicht zuletzt für das Publikum von Bühnenmusikern auch ein 'optischer Faktor'...)

Da war bei Roland wohl ein Akkordeon-Experte zu wenig involviert...

Ich bin ansonsten von den Möglichkeiten des Instruments grundsätzlich angetan und hoffe auf verbesserte Modellvarianten in Zukunft.
Bei der Gelegenheit möchte ich den Herrschaften von Roland zudem vorschlagen, die bereits vorhandene Funktion 'druckabhängige Tonhöhe' (mit dem Balgdruck verändert sich nicht nur die Lautstärke, sondern es senkt sich auch leicht die Tonhöhe) für den Spieler einstellbar zu gestalten (vgl. blue notes/pitch auf dem Akkordeon).

Schönen Gruß
P.
[h=1][/h]
 
Dann drück Dich mal genauer aus. Detune wurde nur als kleiner "Überziehungseffekt" eingebaut, der erst bei den letzten 10 % Kraftaufwand zusammen mit etwas Distortion Realismus simulieren soll.

Echte Akkordeonisten schimpfen darüber und streben nach Stimmstabilität. Virtuelle Akkordeonisten könnten den glattesten Frequenzverlauf haben, den man sich überhaupt vorstellen kann und sie schimpfen ebenfalls darüber und bauen Detune-Effekte. So muß man sich eben mal Gedanken machen, wie man es denn eigentlich genau haben will.

Im Moment kann man mit Pedal oder Hilfsknöpfen in einem definierten Bereich in einer festgelegten Zeit pitchen. Das ist recht statisch und trotzdem effektiv.
Man könnte die Spieltasten oder Knöpfe zuhilfe nehmen, die stufenlos beim Schließen die Tonhöhe pitchen, beim Öffnen aber eher abhängig von Balgdruck und Zugrichtung explodiert (ganz wie in echt - nicht wahr?) ABER:
Dies ist eine recht übe-intensive Angelegenheit! Bei schnellem Spiel auf einem mittleren Ton (hattest Du Blues erwähnt?) ist das kaum zu schaffen. Warum soll man also eine Sache implementieren, die technisch aufwändig ist und vom Spieler Unmögliches verlangt, wenn es ein einfaches Mittel gibt, das auch für den Spieler viel praktischer sein könnte?

Soll es unabhängig von den Knöpfen passieren, also nur am Balg hängen? Mit einstellbarem Treshold und Wertekurve? Dann pitcht Du ab Mezzoforte den Ton wie eine Banane. Das wird auch nicht alle befriedigen. Vielleicht ist ein zwischengeschaltetes Pedal die Lösung, das dem Balg mit seinem Treshold erst erlaubt zu pitchen? Oder hast Du noch eine andere Idee??? Aftertouch ... gibts schon. Volumenpedal ... kein Problem. Masterbar ... unpraktisch. Vielleicht ein Pflichtkaugummi, der rechts pitcht wenn man rechts beisst und links pitcht wenn man links beisst - druckabhängig und funkferngesteuert - versteht sich.

(Ein geschätzter französischer international tätiger Pädagoge empfahl einer Freundin letztens das Legato mit den Augenbrauen zu gestalten :rolleyes:. Vielleicht wäre also in dem Zusammenhang auch ein Mimiksensor denkbar, der die Augenbrauen scannt um Töne zu verbiegen.)

Nicht zuletzt kommt es auch ein bischen auf den Klang an. Das Bending klingt im Moment eh genauso künstlich wie bei jedem Keyboard. Man müßte eine komplett andere Tonerzeugung haben, in Richtung physikalisches Modell, damit auch nicht nur die Tonhöhe sondern auch die gequälte Farbe berücksichtigt wird.

Die User Scalen könnten nicht nur die Stimmung sondern auch kaputte Töne beinhalten, die einzelne Zungen einfach auslassen oder verstimmen und Lederflattern simulieren. Na gut - wer's braucht ...
Am Ende macht Dich die Parameterflut zu einem Instrumentenbauer.


Der Experte für den Luftverbrauch war übrigens nicht abwesend. Es ist schlicht eine große technische Herausforderung (und wie ich finde letztlich völlig überflüssig), einen unnötigen Luftdurchfluss zu gewährleisten, der auch noch auf Dinge reagiert, die garnicht wirklich passieren.

Ich bin sicher, die arbeiten dran - weil der Kunde es so will. Ein neues Modell wird dann teurer und schwerer, die Spielbarkeit geht in Richtung Natürlichkeit mit all den sich daraus ergebenden Vor - und Nachteilen. Es wird nicht besser, nur anders. Ich finde es gäbe Wichtigeres und auch einfacher zu Bewerkstelligendes als das.

Es ist auch nicht so, dass den Entwicklern die Fantasie fehlt. Aber man muß eben immer auch einen Blick auf den Preis und den Markt haben. Ein lästiges gesellschaftliches Phänomen, das viel Vernunft und Innovation killt.
 
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tja, Jammern auf hohem Niveau wird immer gesellschaftsfähiger!

zumal das Verwerten der Möglichkeiten jetzt schon bei einem geringen Prozentteil liegt, die einzusetzende Übe-Zeit reguliert dann ganz schnell die Anwendungen nochmals nach unten.

Außerdem ist es müßig, ein elektronisches Teil mit einem Naturinstrument zu vergleichen. Das sind zwei verschiedene Instrumente.
 
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Was mich an dem V-Akkordeon am meisten gestört hat, ist die miese Tastatur. Hier wäre m.E. der erste Ansatzpunkt zur Verbesserung.
Die Tastatur fühlt sich bei billigen China-Keyboards ähnlich mies an. UND Roland KANN vernünftige Tastaturen bauen.

(Meinung bezogen auf die Piano-Version des V-Akkordeon! - Die Knopf-Version soll besser sein.)
 
Da ein einziger Ton nicht funktionierte, schickte ich ja das ganze Teil zur Reparatur. Die Tastatur wurde ausgewechselt und die ist besser als die ursprüngliche. Obwohl das Teil schon 4 oder5 Jahre alt war, bekam ich das umsonst und bin angetan von der neuen Tastatur. Dennoch immer noch nicht von dem ganzen Instrument.
 
Es ist schlicht eine große technische Herausforderung (und wie ich finde letztlich völlig überflüssig), einen unnötigen Luftdurchfluss zu gewährleisten, der auch noch auf Dinge reagiert, die garnicht wirklich passieren.

Ich bin sicher, die arbeiten dran - weil der Kunde es so will. Ein neues Modell wird dann teurer und schwerer, die Spielbarkeit geht in Richtung Natürlichkeit mit all den sich daraus ergebenden Vor - und Nachteilen. Es wird nicht besser, nur anders. Ich finde es gäbe Wichtigeres und auch einfacher zu Bewerkstelligendes als das.

Um den Luftverbrauch 'dynamisch' zu gestalten - da würde ich den notwendigen technischen (elektro-pneumatischen) Aufwand vorsichtig als nicht ganz so groß einschätzen... Aber gut: es bedeutet technischen Mehraufwand und der wird, wenn's soweit ist, dem zukünftigen Kunden in Rechnung gestellt werden.
Die Frage, die sich Roland hierbei stellen muss, ist doch: will ich wirklich auch (fortgeschrittene) Akkordeonisten adressieren (siehe auch: Preis)? Dass diese - bei entsprechendem Interesse - nicht von heute auf morgen umsteigen, bzw. sich die Option, ihr altes Akkordeon immer wieder zwischendurch auch zu spielen, nicht ohne weiteres nehmen lassen werden, muss klar sein.
So, und mometan heißt das aber, dass das Spielen mit dem neuen Digitalinstrument die bislang mühsam trainierte Disziplin des Balgwechselns total versaut...
(Wäre ich Akkordeon-Lehrer, wäre das ein für mich relevanter Grund, meinen Zöglingen und v.a. deren Eltern vom Roland-Produkt abzuraten.)

Was die Umsetzung von detune/pitch anbelangt, ist grundsätzlich eine ganze Menge fürs Akkordeon denkbar (...Augenbrauen - find ich 'ne tolle Idee...;-)). Die Geschmäcker sind verschieden und ich hab auch keine allgemein selig machende Lösung/Idee parat. Wenn allerdings die Herrschaften von Roland schon so etwas wie ihr druckabhängiges Detune (PVP Pressure Variant Pitch) eingebaut haben - na dann sollen sie's doch bitte schön auch einstellbar gestalten, damit ich dran rumspielen kann, wenn ich will.
Klar, sagt sich hier auch leichter als es umzusetzen wäre - aber die Funktion ist schließlich ja schon da... würde dann wohl zunächst auf die 'Bananen'-Lösung hinauslaufen...
Soll es unabhängig von den Knöpfen passieren, also nur am Balg hängen? Mit einstellbarem Treshold und Wertekurve? Dann pitcht Du ab Mezzoforte den Ton wie eine Banane. Das wird auch nicht alle befriedigen.
...und ja, es wird sicherlich auch nicht alle befriedigen...
 
Das ist völlig richtig. Ich bemängele eigentlich auch immer nur die nicht ausgereizten Ansätze.

Beispiel: es sind recht umfangreiche Drum Sounds an Bord, aber man kann sie "nur" als Links in der linken Hand verwenden.
Ein auf dem Manual verteiltes Drumset auf beiden Seiten, wie es auf jedem Keyboard vorhanden ist gibt es leider nicht. Eine für mich völlig unverständliche Einschränkung.

Beispiel: Viele höchst nützliche Einstellungen zB. die Wahl zwischen Anschlagdynamik Balgdynamik oder Fix sind vorhanden, aber nur global oder pro Sektion oder pro Set. Warum nicht pro Register und pro Sektion?


Ein bischen mehr Flexibilität und damit verbundene Prozessor sowie Speicherkapazität würden viele Kritikpunkte mit einem Schlag erledigen.
Vielleicht hängt es auch nur am Betriebssystem...



Ich glaube nicht, dass alle Balg Feeling Probleme mit einem realistischen Luftdurchfluss gelöst wären.
Die Drucksensoren sind wesentlich schneller geworden, aber ob eine oft übertrieben angewandte Balgtechnik dann so reagiert wie sich die Puristen das wünschen? Hauchansatz, Akzente etc... Im Sample steckt die Attacke ja mehr oder weniger schon drin. Der Ausklang wird durch Klappern beendet oder durch eine recht kurze Release Phase.
DAzu müßte also wieder ein physikalisches Modell her (zusammen mit einem superschnellen Drucksensor und Prozessor) um das individuelle Balgverhalten momentan zu berechnen. Wenn Du das alles mit Samples machen willst, würden Gigabytes nicht mehr reichen und Du bräuchtset einen Supercomputer um die Datenflut zu beherrschen. (Das ist auch bei Orchesterlibs ein Manko)

KLavierlehrer empfehlen Ihren Schülern zum erlernen der Anschlagstechiken auch lieber ein schlechtes Klavier als ein E-Piano, obwohl die Dinger schon sehr ausgereift sind und der Klavieranschlag bei weitem nicht so komplex ist wie die Akkordeon Tonerzeugung.
 
Aus meiner Sicht stellt das V-Accordion den Versuch eines Art Hybrid-Instruments dar: ein Gerät in Akkordeon-Form, das sich auch weitgehend wie ein Akkordeon bedienen lässt (Tasten, Register) und das beim Spielen synthetische Sounds widergibt (v.a. Akkordeon-Sounds aber auch andere, die vom Keyboard her bekannt sind).

Und für wen ist es gemacht - wer soll's kaufen und spielen?

# Akkordeonisten:
- Abstriche gegenüber dem Klangverhalten eines echten Akkordeons, Balg-Verwendung, Stromversorgung
+ Vielfalt synthetischer Sounds, Gewicht, line-out-Steckbuchse inkl. Kopfhörer-Modus

# Keyboarder:
- Knopftasten (& Tasten nicht mehr im Blick), weniger frei einstellbare Sound-Parameter als beim Keyboard
+ Instrument am Körper auch 'in Bewegung' spielbar
# sonstige Begeisterbare... :rock:

...für die ersten beiden potentiellen Zielgruppen ergibt also sowohl Licht als auch Schatten.
Spätestens wenn sich absehen lässt, dass die Verkaufszahlen der V-Accordions zurückgehen, muss Roland die bestehenden Schwächen ihres aktuellen Konzepts (Akkordeonklang-Imitation, Balg, Soundparameter) für eine neue Modellgeneration abmildern. Klar ist, dass sich der entsprechende Entwicklungsaufwand angesichts des ansetzbaren Geräte-Preises rechnen muss - man darf also keine Riesenschritte erwarteten (- auch, weil man sich sicher gerne ein paar Ideen für spätere Entwicklungszyklen aufheben möchte).

Also - man darf gespannt sein.
Und: man sollte Tipps geben (dürfen).
:D

Schönen Gruß,
P.
 
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