Sind wir die "MUsikerpolizei"?

  • Ersteller strep-it-us
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Na ja - Zäune als Metapher für Ausgrenzung: hier sind wie - Ihr seid die anderen ... und wir sind die Wächter auf den Zinnen der Zäune.

Im Grunde das Gleiche wie das mit den Schubladen.
 
ja schön... genau das was hier gesagt wurde meinte ich ja auch :)
 
Na ja - Zäune als Metapher für Ausgrenzung: hier sind wie - Ihr seid die anderen ... und wir sind die Wächter auf den Zinnen der Zäune.

Im Grunde das Gleiche wie das mit den Schubladen.


ja die metapher hatte ich verstanden...

meinst du das wir uns als progger ausgrenzen weil wir prog als besser ansehen?

ist nicht meine meinung aber ich war zu faul die ganzen "´s zu setzen
 
hm, hat schon jemand nach dem evolutionstheoretischen hintergrund gefragt?

also rein spekulativ vermute ich, gabs vielleicht mal irgendwelche affen, die neben dem schreien um "gefahr", balzrufen und ähnliches auszudrücken auch rausgefunden haben, dass man auch stöcke gegeneinander schlagen kann, um die weibchen zu beeindrucken... somit hätten wir den schluss:
technik => beeindruckt weibchen

ok, dann passt unsere musikerpolizei heute also schön auf, dass wir musiker auch ja keine weibchen mit langweiliger technik vergraulen, ist ja auch nicht schlecht ;)

ok, aber wie siehts dann mit der musik neben technikgeraffe und neben warnschrei aus? ich denke darüber sagt die MPolice eher wenig... und wie ich mittlerweile rausfinde gibts immer mehr musik, die technisch lahm ist, hinter der aber extreme viel übertragen wird und mir gefällt... kommt halt drauf an, was man will....


ATTENTION: das hier geschriebene basiert nicht auf fakten, wäre interessant, wenn jemand davon ahnung hätte ;) ist halt ne andere dimension zum thread. ich vermute nur mal, dass es so sein könnte
 
meinst du das wir uns als progger ausgrenzen weil wir prog als besser ansehen?
Ich meine, dass es bei genauerer Betrachtung kein "wir" gibt.
Es gibt verschiedene Haltungen zu Prog-Rock und verschiedene Grüppchen oder Vorlieben oder sonstwas.

Das ist die gleiche Frage, wer ein "truver" Metal-Fan ist.

Ich brauch so was grundsätzlich nicht.
Mir ist es so dermaßen was von egal, ob irgendjemand meint, dass ich true oder untrue bin, da brauch noch nicht mal ein Sack Reis für umzufallen.

Manchmal geht mir halt das Polizisten-Gehabe und Sittenwächter-Tum auf den Keks (das gibt es aber bei jeder Musikrichtung und im Grunde bei allem, wenn mehr als zwei Menschen umeinand sind) - und dann schreibe ich was.

Wer meint sich abgrenzen zu müssen, dem wird das halt was geben.
Nur was? Identität? Ein besseres Gefühl? Eine Orientierung? Ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Prog-Rocker"?

Das muss halt jeder mit sich selbst ausmachen.
Als ich noch nicht so alt war habe ich halt die Beatles gehaßt und bin auf die Stones abgefahren. Hat mir nicht geschadet, hat mir nichts gebracht, war aber ne Weile ein tolles Gefühl.
 
Ist nicht Prog-Rock auch zu einem Stil geworden, der innerhalb seiner Kategorien auch schon berechenbar geworden ist?
Sehe ich ähnlich. Ich glaube es stand sogar mal irgendwo auf den Babyblaune Seiten: Prog muss nicht proggresiv sein, Prog ist halt ein Genre. Der Begriff wird ja in reviews/Musikmagazinen schon inflationär gebraucht. Wenn eine Band mal nicht standardmäßigen und simpel aufgebauten Metal oder Rock spielt sind das gleich "proggressive Einflüsse".
Vor einem Jahr gab es schoinmal einen Thread, der sich in eine ähnliche Richtung entwickelte, da ahbe ich schon das meiste zu dem Thema gesagt:
https://www.musiker-board.de/vb/progressive-rock-art-rock/123162-musik-its-going-down-i-know.html

Extrem finde ich wieder den Vergelich Tokio Hotel und ProgRock. Als wenn es dazwischen nichts geben würde. Und Konzeptalbum als Argument? Naja... Auch im ProgBereich ist doch nicht jedes Album ein Konzeptalbum, und umgekehrt kann man doch in jedem Genre Konzeptalben machen. Und was würde das über Anspruch und Qualität aussagen?

Das "selber komponieren" als Argument habe ich auch noch nie wirklich verstanden. Was sagt das über die Qulität der Musik aus? Es haben doh Menschen die Musik geschreiben, das ist doch nur eine Sache des Marketing. Nehmen wir an Peter, Klaus und Stefan machen zusammen Musik. Peter singt, Klaus spielt Gitarre und komponiert die Musik, Stefan spielt Drums und schreibt die Texte. Sie nennen sich "The Three Kings" und verkaufen und dem Namen Platten. Ich denke mal, du würdest das akzeptieren als Band, die ihr Musik selber schreibt? Aber was wäre nun, wenn die Rollenverteilung und die Musik die gleiche ist, nur werden die Platten unter dem Namen "Peter" verkauft, und auch nur Peters Gesicht auf der CD steht, während Klaus und Stefan nur namentlich im Booklet erwähnt werden als Komponisten, Texter und Produzenten. Das wäre dann auf einmal keine "selbstgeschriebene Musik" mehr oder wie?

Beim Lesen des Opeth-Reviews musste ich auch etwas schmunzeln, weil da durchaus Wahrheit drinsteckt. Gut, die Leute, die hinten am Konzert mit verschränkten Armen stehen und jedes Detail bewerten sind schon extrem und auch irgendwo doof. Auf meinem letzten opeth-Konzert stand ich auch am Rand und hab nur mitgewippt, gesungen etc. Aber danach war mir halt eher, kritisch den polizisten gespielt habe ich auch nicht. Mein Kumpel war aber vorne in der Menge, und der fand es doof, dass auch da vorne viele Leute nur rumstanden und es nicht so abging. ABer hier im board begegnet man auch vielen Leuten, die sich elitär fühlen, weil sie Prog hören. Und ein überhebliches "Du verstehst die Musik halt nicht" von sich geben, wenn einer sagt, dass er Tool oder Opeth langweilig findet.

Ich war auch mal stärker in der "anspruchsvolle, kompelxe Musik hören"-Phase. Mittlerweile habe ich aber mehr dazugelernt und lasse mehr Musik zu, die halt einfach toll ist und mich berührt. Während eben manche Progmusik auch einfach langweilig sein kann. Ghost Reveries ist übrigens auch nicht gerade mein opeth-Favorite - nämlich gerade weil das durchaus etwas zutrifft, was in der Rezension steht. Dass es nämlich etwas zusammengewürfelt wirkt, an manchen Stellen so zwanghaft proggressiv. hALT so etwas konstruiert.
 
ABer hier im board begegnet man auch vielen Leuten, die sich elitär fühlen, weil sie Prog hören. Und ein überhebliches "Du verstehst die Musik halt nicht" von sich geben, wenn einer sagt, dass er Tool oder Opeth langweilig findet.

vorallendingen als punk-rocker und rock'n'roller wird einem hier häufig an den kopf geworfen, dass man recht unterhaltsam ist, aber als musiker nicht wirklich ernstzunehmen. in jedem thread nach der qualität einer gitarre / verstärker taucht irgendwann auf: "wenn du nur drei akkorde punk machen willst, reicht die, für echte musik brauchst du etwas besseres"

nirvana und frontmann bekommen auch meistens nicht viel gutes ab, mich beeindruckt er weniger mit seinen sangeskünsten und seinem gitarrenspiel, aber mit seinen songs. mir bleiben die über wochen im ohr. die "nevermind" platte wird nun bald 15 und klingt immer noch frisch.

ich lebe ja schon fast nach dem prinzip "fasse dich kurz". was soll ich da mit prog-rock? wobei mir dann garnicht bewusst war, wieviele der platten in meinem plattenschrank dann eigentlich "prog-rock" zu seien scheinen. die wundervolle band "amplifier" wird hier gerne zu prog gezählt, ob die das wohl selbst von sich behaupten? einen gemeinsamen nenner von amplifier und opeth, welche ich auch schrecklich langweilig finde, kann ich nicht erkennen. oder warum ist type o negative dann gothic-metal, eigentlich erfüllen die doch alle kriterien des prog? ständiges hin und her, komplizierte soli und anders-strukturierte songs. krach-passagen gegen melodie. sind das dann nur die schwarzen haare und die texte über tod und schlechtes wetter, die daraus gothic machen?

ich denke durchaus, dass die klassischen progrock bands etwas für musik-"polizisten" sind. hier geht es um qualität, nicht um kreativität. womit ich nicht meine, dass steve vai unkreativ ist, um gottes willen! aber er definiert sich mehr über sein können am instrument, als als kreativer songwriter. jedenfalls habe ich noch niemanden im forum schreiben sehen: "der vai schreibt vielleicht songs!"

ich hatte nie das bedürfnis, irgendwelche geschwindigkeitsrekorde auf meiner gitarre aufzustellen, ich wollte immer gute songs schreiben. für mich ist ein song gut, wenn er, reduziert auf gitarre und gesang, noch wirkt. mit tool klappt das eher schlecht.
und genauso gehe ich mit meiner "musiker-polizisten"-attitüde auf musik los. ein spielerischer fehler interessiert mich nicht, hochkomplizierte passagen auch nicht. aber ein schlechter song stört mich.

ich muss zu dem opeth-review sagen, genau so sehe ich opeth. der schreiben hat recht, wer war das überhaupt, weiss das einer?
 
Ich höre auch sehr viel Progrock und finde es zum kotzen wenn anderen meinen sie sind der Messiahs und wollen mir erklären was geil ist und was nicht. Mir ist es egal. Man das ist doch "nur" Musik! Es gibt auch andere Dinge im Leben. Schön darüber zu diskutieren aber jemanden einen schlechten Musikgeschmack zu unterstellen weil er Tokio Hotel hört ist doch albern.
Ich höre imom sehr viel David Bowie. Die alten Geschichten wie Aladdin Sane und Ziggy Stardust. Einfach nur Genial. Das ist doch Rock mit viel Popästetik. Zugegeben DJ Ötzi ist einfach nur schlimm und sowas sollten noch nichtmal kleine Kinder hören, weil davon bekommen die ja n Musiktrauma. Aber der Musikgeschmack ändert sich ja bekanntlich immer etwas und so kann jemand der mit 13 Blink182 hört später auch noch "gute" Musik hören. Es ist halt immer auch wie man zu Musik steht. Ob man sich Zeit nimmt und sie wie einen Film genießt oder ob man sie im Hintergrund dudeln lässt. Also ich persönlich steh auf gute Musik, nicht auf komplizierte.
Da kann ein Lied 2:30 Minuten oder 15:00 Minuten gehen.
Und Led Zeppelin z.B. haben teilweise sehr einfach gestrickte Songs gemacht und trotzdem vergöttere ich sie:rolleyes:

Die Leude die bei Opeth mit verschränkten Armen stehen und sone Scheiße labern haben doch ne Klatsche. Das sind doch bestimmt auch pseudo Intellektuelle mit nem eingebildeten IQ von 150, denen es nicht genügt einfache Musik zu hören. Gute Musik ist nicht konstruiert sonder kommt aus dem Herzen und vermittelt ein Gefühl.
 
Das "selber komponieren" als Argument habe ich auch noch nie wirklich verstanden. Was sagt das über die Qulität der Musik aus? Es haben doh Menschen die Musik geschreiben, das ist doch nur eine Sache des Marketing. Nehmen wir an Peter, Klaus und Stefan machen zusammen Musik. Peter singt, Klaus spielt Gitarre und komponiert die Musik, Stefan spielt Drums und schreibt die Texte. Sie nennen sich "The Three Kings" und verkaufen und dem Namen Platten. Ich denke mal, du würdest das akzeptieren als Band, die ihr Musik selber schreibt? Aber was wäre nun, wenn die Rollenverteilung und die Musik die gleiche ist, nur werden die Platten unter dem Namen "Peter" verkauft, und auch nur Peters Gesicht auf der CD steht, während Klaus und Stefan nur namentlich im Booklet erwähnt werden als Komponisten, Texter und Produzenten. Das wäre dann auf einmal keine "selbstgeschriebene Musik" mehr oder wie?
Für "Peter" nicht, weil er die Musik nicht selbst geschrieben hat. Zum Musik machen gehört, dass man sich mit der Musik identifiziert, eine bestimmte Stimmung rüberbringen will und eine Art "Geschichte" erzählt. Wenn mir ein Produzent meine Songs schreiben würde die ich dann mit meiner Band auf der Bühne spiele ist das genauso unglaubwürdig wie wenn ein Politiker von seinem Sekretär die Reden geschrieben bekommt.

ABer hier im board begegnet man auch vielen Leuten, die sich elitär fühlen, weil sie Prog hören. Und ein überhebliches "Du verstehst die Musik halt nicht" von sich geben, wenn einer sagt, dass er Tool oder Opeth langweilig findet.
Stimmt, finde ich auch scheiße, aber ich hab auch schon Leute gehört die gesagt haben Prog-Metal ist scheiße weil die Bands bloß Schwanzvergleich machen wer schneller spielen kann usw.

Ich war auch mal stärker in der "anspruchsvolle, kompelxe Musik hören"-Phase. Mittlerweile habe ich aber mehr dazugelernt und lasse mehr Musik zu, die halt einfach toll ist und mich berührt. Während eben manche Progmusik auch einfach langweilig sein kann. Ghost Reveries ist übrigens auch nicht gerade mein opeth-Favorite - nämlich gerade weil das durchaus etwas zutrifft, was in der Rezension steht. Dass es nämlich etwas zusammengewürfelt wirkt, an manchen Stellen so zwanghaft proggressiv. hALT so etwas konstruiert.
Ich glaube nicht dass Opeth das beabsichtigt haben, aber du hast recht, es klingt konstruierter als die Vorgängeralben. Ein Lied, das emotional so geladen ist wie Blackwater Park habe ich bis jetzt auf Ghost Reveries nicht gefunden. Trotzdem ist das Album eines meiner Favoriten, weil zum Beispiel zu "The Grand Conjuration" kann man abgehen wie zu nichts anderem...
 
Ich frag mich warum alle so unglaublich tolerant sein müssen. Alles was ich bis jetzt gelesen habe hier im Thread habe war, dass man im Prinzip gar keine Musik schlecht nennen kann weil es ja immer auf die persönliche Sichtweise ankommt.

Darf man wirklich keine Musik "schlecht" nennen?

Nehmen wir als Beispiel eine furchtbar traurige Pop-Ballade. Man kann jetzt sagen, dass traurige Gefühl wurde sehr gut rübergebracht, man kann gut dazu in Gedanken schwelgen wenn man das Lied hört etc.. Technisch ist das Lied nicht schwierig zu spielen. Den Text hat nicht die Sangerin nicht selbst geschrieben sondern ein Produzent. Mir stellt sich die Frage: Wo ist hier die große Leistung? Wer hat musikalisch gesehen überhaupt etwas geleistet?
Nehmen wir zum Beispiel die Söhne Mannheims, die schon so viele Alben rausgebracht haben. Wenn die etwas über Selbstmord singen sagen alle dass es wichtig ist solche Themen bewusst zu machen und "der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten". Es ist aber imho nicht wirklich schwierig ein trauriges Lied über Selbstmord zu schreiben. Jeder hört das Lied und weiß sofort was gemeint ist.
Ich finde Lieder am Besten die man mehrmals hören muss um den "tieferen Sinn" zu verstehen, denn wenn ich ein Lied das erste Mal höre und sofort denke "Aha, Selbstmord, stimmt...", dann habe ich nichts dazugelernt.
Die Prog-Rock Band Gazpacho hat dieses Jahr ein Album herausgebracht das mich sehr beeindruckt hat (auf dieser Seite könnt ihr zwei Lieder streamen). Man weiß im ersten Moment gar nicht ob die Lieder jetzt traurig sind oder eher zuversichtlich, oder klingt der Sänger nicht sogar etwas wütend?! Solche Musik ist meiner Meinug nach, obwohl sie technisch nicht sehr komplex zu spielen ist, wirklich eine der besten Dinge die ich je gehört hab.

Es wurde ja schon öfters gesagt, dass zum Beispiel Nirvana, die Beatles, Guns n' Roses, Motörhead und wie sie alle heißen auch nichts kompliziertes spielen und trotzdem, auch meiner Meinung nach, extrem geiles Zeug gemacht haben. Dem stimme ich voll zu, diese Bands haben Musik gemacht, die teilweise das Lebensgefühl ganzer Generationen verkörpert hat. Aber das ist auch der springende Punkt: Sie haben etwas geschafft mit Musik auszudrücken was vorher keiner so geschafft hat. Nach der Beatles-Zeit bis heute gibt es zahlreiche Bands mit einem "The" im Namen die ähnliche Musik machen wie die Beatles, ähnlich aussehen wie die Beatles und eben genau das gleiche "Feeling", das die Beatles hatten, nochmal präsentieren. Sowas finde ich ist keine gute Musik und wenn ich solche Bands live sehe denke ich bloß "langweilig, kenn ich schon..". Bin ich in dem Moment schon Musikerpolizei? Kann man mir jetzt vorwerfen, dass ich gar nicht beeindruckt bin von der "super traurigen Ballade" die die Band jetzt gespielt hat?

Vielleicht bin ich da engstirnig aber gute Musik besteht für mich aus guten, vor allem neuen Ideen. Die müssen auch nicht technischer Natur sein, eine gute Idee ist für mich auch ein geistreicher Text oder ein besonderes Feeling das der Song enthält, das mich nachdenklich macht und somit auch andere Leute in ihrem Denken weiterbringt.

Wenn ich mich auf dem Musikmarkt umschaue sehe ich nur wenige solche Musik und in dem Zusammenhang kommt dann die MPolizei-Thematik wieder auf. Ich rede dann von "schlechter Musik" und viele denken ich finde nur Bands gut die auf Babyblaue Seiten oder progarchives.com Thema sind, aber das stimmt nicht. Ich würde sogar manche Rapmusik zu progressiver Musik zählen, eben weil auch manche Rapmusiker entscheidende Ideen haben die die Rapmusik weiterenwickeln...
 
Für "Peter" nicht, weil er die Musik nicht selbst geschrieben hat. Zum Musik machen gehört, dass man sich mit der Musik identifiziert, eine bestimmte Stimmung rüberbringen will und eine Art "Geschichte" erzählt. Wenn mir ein Produzent meine Songs schreiben würde die ich dann mit meiner Band auf der Bühne spiele ist das genauso unglaubwürdig wie wenn ein Politiker von seinem Sekretär die Reden geschrieben bekommt.
Ich weiß jetzt nicht, ob du nicht verstanden hast, woruf ich hinaus wollte, oder ich dich nicht ganz verstehe :) Wenn die Scheiben als "Peter Solo" verkauft werden, dann behauptet er aber doch auch nicht, dass sie von ihm selbst stammen. Gut, könnte er machen, wäre aber gelogen. Aber im Popbiz wird da eiegntlich auch nicht gelogen, wenn Mark Matlock (DSDS-Sieger, falls du das nicht mitbekommen hast ;-) jetzt "seine" erste Platte rausbringt, dann weiß jeder, dass Musik (und TExte?) von Dieter Bohlen sind. Und das ist ja auch OK. Im Popbereich ist es halt so, dass die Musik über den Interpreten verkauft wird und nicht als "Dieter Bohlen feat. Mark Matlock" oder eine sonstieg Band, wo beide zu gehören.
Ist es denn an sich unglaubwürdig, nur Interpret zu sein? In der Band wäre Peter doch auch nur Interpret, nur dass alle drei Gesichter auf dem Cover wären. Und das ist doch durchaus verbreitet. Bei Dream Theater und Nightwish sind die Sänger bzw. die Sängerin auch nur Interpreten, und tragen weder zum Text noch zur Komposition bei. Bei Opeth habe ich auch gelesen, dass es bei Ghost Reveries zum ersten Mal der Fall war, dass die anderen Bandmitglieder auch mehr zur Komposition beigesteuert haben. Ansonsten stammte nämlich wohl alles aus Akerfeldts Feder. Da haben die anderen also auch nur gespielt, was einer ihnen gesagt hat. Ist das unglaubwürdig? Ich denke es gibt zig Bands, wo nicht jedes Mitglied seinen Instrumentalpart (und der Sänger dann halt die Lyrics) selbst komponiert. Wenn der Drummer einen guten Text schreibt, darf ihn dann der Sänger nicht singen?
Ein Beispiel, wo es mal im Gegensatz zur Chart-Pop-Welt mit dem Marketing etwas anders lief:
http://www.youtube.com/watch?v=8bOLkPbPCbk
"Wie Mike Oldfield? Aber das ist doch eine Frau?" würden vielleicht so manche Kids von heute sagen. Aber Es ist halt ein Mike Oldfield Song. Ist Maggie Reilly jetzt unglaubwürdig, weil sie diesen Song singt? In der Tat muss ich zugeben (vielleicht spielst du auch eher darauf an, aber ich hatte ja gesagt, dass das nur eine Marketingsache ist, aber nichts über die Musik aussagt), dass ich auch etwas komisch fidne, dass in der Popwelt der Interpret im Mittelpunkt steht. Danach würde die Platte dann unter dem Namen Maggie Reilly verkauft werden, so wie Mark Matlock's Name und Gesicht auf der CD sein werden, und nicht Dieter Bohlen.
Aber es ist doch im Endeffekt egal. Es gibt halt Leute die tolle Texte schreiben können, aber nicht singen. Wenn sich so einer mit einem hervorragen Sänger zusammentut, dann ist das doch ein tolles Team. Unter welchem Namen sie dann ihre Platte vermarkten bleibt ihnen überlassen. Andere komponieren grandiose Melodien, können aber nicht alle Instrumente, die zu dessen Realisierung nötig sind, so gut spielen; das machen dann eben fähige Leute. Ein klassische Komponist konnte auch nicht alle Instrumente spielen oder gar singen.
 
Es gibt halt Leute die tolle Texte schreiben können, aber nicht singen. Wenn sich so einer mit einem hervorragen Sänger zusammentut, dann ist das doch ein tolles Team. Unter welchem Namen sie dann ihre Platte vermarkten bleibt ihnen überlassen. Andere komponieren grandiose Melodien, können aber nicht alle Instrumente, die zu dessen Realisierung nötig sind, so gut spielen; das machen dann eben fähige Leute. Ein klassische Komponist konnte auch nicht alle Instrumente spielen oder gar singen.

Ich stimme dir schon zu, es spricht auf keinen Fall etwas dagegen dass z.B. jemand einen Song schreibt und ein anderer den Song singt. Kommt in meiner eigenen Band ja auch vor. Ich kritisiere nur den Rahmen in des dies oft heutzutage geschieht. Will heißen: Die Entstehung des Liedes erinnert mehr an eine Fließbandproduktion als an Künstler, die gemeinsam etwas schaffen. Oft ist es ja heutzutage so, dass zwischen dem Sänger und dem Produzent keinerlei Dialog mehr stattfindet, der Produzent schreibt den Text und der Sänger bekommt ihn hingeklatsch und darf ihn im Studio einsingen. Ob der Sänger sich überhaupt identifizieren kann mit dem Text, die Frage fällt komplett unter den Tisch. Deshalb sind die Texte vieler Popsongs auch solche, die relativ ausgelutschte Themen behandeln die eigentlich schon gesellschaftlicher Konsens sind und an denen niemand Anstoß nimmt, eben weil sie schon ausdiskutiert sind.
 
Ich stimme dir schon zu, es spricht auf keinen Fall etwas dagegen dass z.B. jemand einen Song schreibt und ein anderer den Song singt. Kommt in meiner eigenen Band ja auch vor. Ich kritisiere nur den Rahmen in des dies oft heutzutage geschieht. Will heißen: Die Entstehung des Liedes erinnert mehr an eine Fließbandproduktion als an Künstler, die gemeinsam etwas schaffen. Oft ist es ja heutzutage so, dass zwischen dem Sänger und dem Produzent keinerlei Dialog mehr stattfindet, der Produzent schreibt den Text und der Sänger bekommt ihn hingeklatsch und darf ihn im Studio einsingen. Ob der Sänger sich überhaupt identifizieren kann mit dem Text, die Frage fällt komplett unter den Tisch. Deshalb sind die Texte vieler Popsongs auch solche, die relativ ausgelutschte Themen behandeln die eigentlich schon gesellschaftlicher Konsens sind und an denen niemand Anstoß nimmt, eben weil sie schon ausdiskutiert sind.

Weißt du das genau? Ich will weiß Gott keine Popmusik in Schutz nehmen :D aber es gibt doch nicht nur Schwarz und Weiß.
 
Weißt du das genau?.

traurig aber wahr....

das ist nunmal leider sehr häufig der fall, aber eigentlich in jeder "mainstream" musikrichtung...

was dabei rumkommt, wenn man "ordentlichen" musiker einen produzenten/texter zur seite stellt konnte man ja in Dream Theater´s "you not me" hören...
 
Meine Erfahrung ist, dass die "Musikerpolizei" eigentlich nur aus verkappten und erfolglosen Möchte-Gern-Muckern besteht. Selber bieten sie nur Halbwissen und aufgeschnappte "Fachwörter" an - und denken sie sind die Größten. Das sind genau die "Leute" die dann im Musikladen die Verkäufer mit schwachsinnigen Fragen nerven...

Ich denke bei jedem gibt es eine Weiterentwicklung.
Ich fing irgendwann mit Santana an, ging über in Reagga und Ska, landete dann ein paar Jahre später bei Trash-Metall, um von dort dann McAlpine, Satriani und Co. zu bewundern. Obwohl ich zu der Zeit oft nahe dran war meine Gitarre weg zu schmeißen und aufzuhören - weil ich dachte dass ich ja doch nie so gut werden könnte...
Naja - als Folge davon habe ich dann ein par Jahre Unterricht bei einem von der G.I.T. gehabt. Durch das theoretische Wissen interessierte ich mich dann für Jazz... und es hört nie auf - die Musk ist so vielfältig es gibt immer wieder etwas Neues mit dem man sich beschäftigen kann!
Mittlerweile spiele ich Cover und es macht einfach einen Riesenspass...
Und ich sch**ß auf die Muckerpolizei, die sich bei jedem Gig lässig an einen Pfeiler lehnt und mit gelangweilten Blick jeden Fehler mitzählt...
Mannomann - haben die nix besseres zu tun??

In diesem Sinne...
 
@ strep it us (älterer Beitrag)
Aber jetzt erklär mir mal, warum leichter zu spielende Musik schlecht ist? Nenn mal Argumente dafür? Wie misst man dann, ob ein Lied schlecht ist? Ab wann ist dann was durch die Technik gut und wann nicht mehr? Wie kann man dann eine Musikart gut oder schlecht nennen?

Was du machst ist einfach Musik die dir nicht gefällt, weil sie dir nicht anspruchsvoll genug ist, schlecht zu nennen. Das ist doch ne rein subjektive Sicht und hat nichts mit Toleranz zu tun. Manche mögen Prog nicht....macht das die Musik schlecht? Manche mögen Hip Hop nicht...wirds dadurch direkt schlecht?

Ich finde nicht. Ich sage dann lieber, dass mir die Musikrichtung nunmal einfach nicht so gut gefällt.

Aber dadurch wird keine Musik schlecht. Was du versuchsts klingt für mich wie ein zwanghaftes Einteilen in "Gute Musik" und "Schlechte Musik"

Zum nicht selber komponieren: Ich möchte nochmal betonen, dass es nunmal viele Leute gibt, die sehr gut komponieren können, aber eben nicht selber singen/spielen können, oder das gar nicht wollen, da sie nicht in der Öffentlichkeit auftreten wollen. Hab auch schon gute Musiker erlebt, die aber so gut wie nur für sich spielen wollten und selten mal Leuten gezeigt haben was sie können. Es gibt nunmal viele gute Bands die einfach "besser" sind, da sie gute songs bekommen....es gibt immer Leute, die etwas besser können, als man selbst. Das kann man dann doch annehmen. Wenn man sich als Künstler mit dem Lied identifizieren kann, dann ist das doch ok. Natürlich ist sowas nicht so toll, wenn man dann nur noch über Dinge singt/spielt, von denen man keine Ahnung hat oder haben will.

Somit denke ich schmälert das den Wert einer Band/Musik/Songs keinesfalls. Wenn mir jemand nen Song geben würde, mit dem ich mich identifizieren könnte und der mir gefällt, dann würde ich ihn auch gerne spielen. Ich hätte in dem Fall kein Problem damit, obwohl ich ansonsten lieber mit meiner Band die Lieder selber schreibe, da ich dann genau weiß wie und warum es mich berührt. Aber wie oben geschildert, kann es Ausnahmen geben. Und das das immer mehr zunimmt, liegt sicher auch daran, dass die Masse an Musikern die Musik produzieren, immer größer wird.


MFG Booster
 
@Booster:
Les dir bitte mal alle meine Beiträge in diesem Thread durch und du wirst feststellen dass ich Musik die nicht komplex ist nicht zwangsläufig schlechter finde. Wenn ich mich selbst aus meinem letzten Beitrag zitieren darf:
"Es wurde ja schon öfters gesagt, dass zum Beispiel Nirvana, die Beatles, Guns n' Roses, Motörhead und wie sie alle heißen auch nichts kompliziertes spielen und trotzdem, auch meiner Meinung nach, extrem geiles Zeug gemacht haben. Dem stimme ich voll zu, diese Bands haben Musik gemacht, die teilweise das Lebensgefühl ganzer Generationen verkörpert hat."
 
@ strep: ok...da hab ich wohl was überlesen...sorry. Ich wollte dich nicht damit angreifen.


Dann bezieh ich mich lieber nur auf die Frage, ob man unkomplexere Musik schlecht nennen könnte und ob das was mit Toleranz zu tun hat und mach das mal von dir unabhängig.


zum Thema Musiker - Polizei: Ich denke wie einige andere auch, dass hier viele dabei sind, die hauptsächlich glauben, dass sie die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, in Wahrheit aber nur wenig wirkliche Ahnung haben. Ich denke ein seriöser und guter Musiker weiß, dass auch mal Fehler machen und sowas völlig menschlich ist. So jemand wird sich darüber nicht aufregen. Und schließlich verspielen sich auch mal die technisch versiertesten Spieler mal.
Wer sich darüber aufregt, hat leider nicht viel Ahnung vom Musik machen. Deshalb würd ich von Proggern nicht von Musiker Polizei sprechen (zumindest von den echt interessierten, wissenden, musik machenden)..da sie gerade durch die kmplexität der Musik wissen sollten, dass Fehler passieren.

Zumindest sind das meine Gedanken dazu


mfg Booster
 
Wenn ich mich auf dem Musikmarkt umschaue sehe ich nur wenige solche Musik und in dem Zusammenhang kommt dann die MPolizei-Thematik wieder auf. Ich rede dann von "schlechter Musik" und viele denken ich finde nur Bands gut die auf Babyblaue Seiten oder progarchives.com Thema sind, aber das stimmt nicht.

Ich höre Musik verschiedener Art, aber wenn man nur progressive Musik hört, ist dass dann ´´schlecht´´ oder ist man dann ein Teil der Polizei?

Danke für den Tipp Gazpacho
 
Meiner Meinung nach hat man einfach seine Richtung gefunden, wenn man nur progressive Musik hört.

Zum Polizisten wird man durch eine bestimmte Haltung (nur das ist richtig, gut, wahre Musik - es darf nichts anderes geben und ich bin dazu da, dass die Regeln eingehalten werden und schreibe Bußzettel ...).

Allerdings ist für mich ein Teil dessen, was progressive Musik ausmacht, die Fähigkeit der Musiker, quasi aus vielen Quellen zu schöpfen und sie miteinander zu verbinden. Ist von der Art des Herangehens her mit dem Jazz - oder zumindest ein paar Richtungen des Jazz - vergleichbar.

Insofern denke ich, dass Prog-Rock-Musiker offene Augen und Ohren haben und daraus ihre spezifische Musik basteln. Von daher wäre ich etwas skeptisch, was das Prog-Rock-Machen angeht, wenn man nur Prog-Rock hört, sich aber überhaupt nicht damit beschäftigt, was dort alles einfließt und sich das zu nutze macht.

Ich höre übrigens gerne Prog-Rock, mache aber keinen.

x-Riff
 

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