Sind Röhrenamps noch zeitgemäß?

  • Ersteller Redamntion
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Ich habe auf der Bühne meinen eigenen sound nie auf meinem monitor, oder wenn dann nur ganz für ein wenig mehr Direktheit (wenn die raumakustik so scheisse ist dass man nach den paar m Bühne schon einen 1000m langen Hall auf dem Gitarrensignal hat das aus der Box kommt, dann ist das so ein Fall).

Diese POD-geschichten sind natürlich ne extrem feine Sache für den Rücken und inzwischen auch soundtechnisch nicht schlecht, aber diesen Bums hat man halt nicht wenn man nur direkt in die PA spielt. Und auf der Bühne muss es für mich genauso krachen wie davor, sonst kommt kein feeling auf.
 
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Puh,komm gard aus dem Proberaum, hatten uns mit vier Gitarristen zum Vergleich getroffen, Pod XT mit aktiven Monitor gegen realen Rectifier. Wir haben bei mäßiger Lautstärke angefangen und meinte Güte, der Sound des POpd klingt wirklich verblüffend ähnlich, am Rande, hab den Triple Rectifier Sound aus dem Metal Shop Pack benutzt. Zuerst war es fast ein Unentschieden, mal klang der eine besser, dann der andere, natürlich alles rein subjektiv. Dann haben wir die Lautstärke auf Probelaustärke gestellt, also so laut, dass man sich gegen ein Schlagzeug durchsetzten kann. Und da fing der reale Amp erst richtig an Gas zugeben, wohingegen das Pod gespnn schwächeste, was aber sehr wahrscheinlich am Monitor lag.

Mein Fazit:

Die Sounds vom Pod XT sind schon echt gut, aber meinen Amp werde ich doch lieber behalten. Und für den nächsten Live Gig? Wenn eine Box bereitsteht, nehm ich mein Topteil mit, wenn nicht, dann den Pod mit eigenem Monitor.
 
Hallo,
interessanter Vergleich!
Der Pod ist ja im Moment was Modelling betrifft, ja immerhin gerade mal Mittelklasse. Interessant zu hören, dass er trotzdem nicht objektiv schlechter, sondern nur subjektiv anders ist.

Ich muss sagen, dass ich Röhrenamps nicht zeitgemäß finde. Wenns mir wirklich um den Wumms von hinten geht, dann stell ich halt die Box hinter mich und fahr über die Speakersim in die PA... Das etwaige "anders" und nicht "schlechter" meiner Axe gegenüber eines Röhrenamps ist mir sicherlich nicht die Schlepperei, das Geld und die Unflexibilität wert. Ich fahre mit Freude ein aktuelles Auto und das stellt nicht einmal den Anspruch, gleich wie ein Oldtimer zu sein.

Grüße, Thomas
 
@thomas nur mal aus reiner neugier, wenn der Pod XT Mittelklasse ist, was ist den Oberklasse?
 
1. Der tontechnicker war dreck
2. Die PA war dreck
3. Deine Ampeinstellung war dreck
4. Du kannst nicht spielen XD

1. mag sein, aber der schmeißt sicher nicht während des Gigs das Mikro um, das war wenn überhaupt der Musiker.
2. ist meist nicht das Problem, sobald das ernstzunehmende Anlagen sind, vielmehr ist auch hier 1. das Problem. Stichwort Aufstellung und Einmessen
3. ist oft das Problem, weil die Leute meinen Röhre = geil und alles andere = Mist. Das ist Unsinn. Röhre = geil, WENN der Amp richtig eingestellt wurde (man könnte meinen, dass man mit den paar Knöpfen nicht überfordert sein kann, aber man wird da eines besseren belehrt) und genauso Modeler = geil, wenn der richtig eingestellt und nicht mit Effekten überladen wurde.
4. Davon gehe ich mal NICHT aus.

btw nen Line6 Multi gegen die wand zu spielen ist doch eigentlich kein problem XD
Kann aber auch einfach sein das der junge nen klasse ton hatte!

Halfstack gegen POD im Rack hinter dem Stack. O-Ton des Musikers von der anderen Band: "Woah geiler Sound, das Stack klingt ja hammer! Und so krass röhrig, der ist sicher gemoddet!" Antwort: "Nein, gemoddet nicht, aber gemodelt...der Amp ist auf Standby und dahinter steht ein POD mit ner PA-Endstufe..."

=> Ein guter Musiker mit einem gut eingestelltem Modeler haut jeden mittelmäßigen Musiker mit mittelmäßig eingestelltem Amp in die Pfanne - klanglich natürlich.

Für das bühnenmonitoring gibts nichts besseres als ne box dazuhaben!
Jeder der mit nem Multi spielt und ie gitarre auf dem monitor hat und sagt es klingt gut hat kein gehöhr!(sorry für die pauschalisierung) Ich hab auch schon auftritte mit meinem Vox Tonelap gespielt!

O-Ton Musiker "Nein wir wollen die Boxen unbedingt hinten auf der Bühne haben, sonst klingt das nicht!"
Ich darauf: "Ich rate euch, die an die Seite zu stellen, sonst sägt ihr mir das Publikum weg"
Musiker: "Du hast doch keine Ahnung von TONE!"
Ich: "Okay, von mir aus, ich übernehm keine Verantwortung für den Sound, der von der Bühne kommt..."

Fazit: Gesäge mit ca. 110dB direkt vor der Bühne, PA am Kotzen, damit man akustisch noch drüberkommt und Publikum 5m von der Bühne weg. Ja, so ist das anscheinend richtig.

Gegenbeispiel: Bühne mit eingemessenem (eingerauschtem) Monitoring, jeder 1-2 Wedges und Amps an der Seite, abgenommen und mit humanen Pegeln: Super Sound, angenehmer Bühnensound und Rundumbeschallung auf der Bühne ohne Laserbeams im Publikum. Wahlweise kann man Amp durch Modeller ersetzen, klingt auch hammergeil, wenn mans richtig macht.

Was vornerauskam war geil- der bühnensound war eckelhaft!
Seit dem schlepp ich lieber - ich spiel einfach nicht gut wenns auf der bühne scheiße klingt!

Sucht euch einen Monitormann, der seinen Namen auch verdient und mietet ordentliches Monitoring und messt das vor dem Gig ordentlich ein, anstatt den Scheißsound auf die Tatsache zu schieben, dass du keinen Amp dabeihattest!

oftmals schlechte mischer, kein ausgiebiger soundcheck, uralt-pa, nervige raumakustik.

Bandmischer einstellen - der braucht dann auch keinen wirklichen Soundcheck...ich habe Bands gehört, die machen Soundcheck, indem sie auf jedes Tom 2x draufhauen und jede Gitarre 5sec spielen und der Sound ist hammermäßig.
Raumakustik kann man nicht ändern - auch nicht mit anderem Amp usw, das ist Sache des Veranstalters, den Raum zu bedämpfen usw.

aber ich schleppe weiter mein zeug, einfach weil ich mich auf der bühne besser fühle damit. manchmal sind in den kleinsten clubs nämlich echt gute leute am mischpult versteckt, die auch einen genialen bandsound herauskitzeln - und dann lohnt es sich wieder.

Verständlich, aber wie du schreibst ist das eine Aufwands-/Nutzenfrage. Wenn man praktisch nur mit schlechter Anlage spielt, dann kann man sich das bonzige Megafullstack sparen, weil das kontraproduktiv ist, wenn der am Pult weder mit Mics noch mit EQ umgehen kann. Dann kann man genauso nen POD benutzen, den ordentlich einstellen und den EQ am Pult ausschalten.

Ich denke, dass die wenigsten hier auf professionellem Niveau arbeiten und allein schon deswegen sollte man "guten Sound" relativieren. Wenn man meint, für seinen Sound ein Halfstack zu brauchen, dann soll man das tun - aber dann bitte mit Hirn einsetzen und nicht als Statussymbol. Wenn man meint, mit einem POD zufrieden zu sein, dann ist das auch okay.

Technisch hat ein Röhrenamp heute praktisch keine Daseinsberechtigung mehr, da man einen sehr ähnlichen Sound auch mit Halbleitern und Modellern hinbekommt, aber es ist nicht verboten, dass man einen Röhrenamp benutzt, wenn man es denn will. Aber zu sagen, dass alles andere nichts taugt, das zeugt von Intoleranz, Unwissenheit und manchmal auch mangelndem Selbstbewusstsein. Ich für meinen Teil mag Röhren, aber wenn einer aus einem POD oder einem Halbleiteramp nen netten Sound bekommt, dann soll er das tun, solang es IHM gefällt.

Ich bitte um Toleranz...
 
ich spiel live ein vox tonelab se
unser andere gitarrist nen vh4 mit gmajor ich höhre die leute selten sagen woooow hat der vh4 heute abend gedrückt
wenn man danach geht was dem publikum auffällt dann dürfte man keine 500€ für sein zeug ausgeben
wenn 70% nichtmal den unterschied zwischen gitarre und bass kennen wie solln die dann eigentlich in der lage sein zu selektieren wer zu welchem sound gehört?
 
Absolut richtig. Diese Ausgaben von abertausend Euros fürs Publikum ist wirklich lächerlich... Denen bleibt eher in Erinnerung, wenn ich mit der Gitarre hinter dem Rücken gespielt habe als welchen Amp ich nutze.
Cynic haben die letzte Tour mit Axe Fx gespielt und waren sehr begeistert. Täglich der gleiche, gute Sound, gut ortbarer Sound auf der Bühne, einfache Handhabung bei maximaler Flexibilität. Meshuggah setzen schon seit langen auf Modeller und haben sogar lange Pod gespielt, ich finde jetzt nicht, dass bei denen der "Schub" fehlt...
Ich denke, auf der Bühne unterschätzen viele auch die Wichtigkeit eines klaren Sounds. Klar schiebt viel Schub. Aber ob es das Wert ist, dass ich meine (tiefen) Bandkollegen schwieriger höre?

@Redamntion:
Die führenden Modeller im Moment sind neben der Fractal Audio Axe Fx (die besitze ich selbst, der Unterschied zu Pod ist wirklich enorm), wohl angeblich auch HK Zenteras und Revalver Mk 2/3.

Grüße
 
Jeder der mit nem Multi spielt und ie gitarre auf dem monitor hat und sagt es klingt gut hat kein gehöhr!(sorry für die pauschalisierung)
Das halte ich für Schwachsinn.

@Topic:
Ich denke schon, dass Röhrenamps noch zeitgemäß sind. Ich mein, im Grunde interessierts mich nicht was "zeitgemäß" ist und was nicht, aber ich denke schon, das irgendwo beurteilen zu können. Imo gibts einfach immer nen Sound, den man mit 'nem Modeller einfach nicht hinkriegt (ob das der Sound eines Röhrenamps oder whatever ist sei mal dahingestellt).
Wenn ein Amp geil klingt ist das doch ein guter Grund ihn zu benutzen. Außerdem war bisher jeder Modeller den ich gesehen hab nervig zu bedienen.

Man kann aus den Teilen aber schon gute Sounds rausholen, so isses nicht. Ich spiel atm selbst nen Modeller (vor allem aus Geldmangel) und es ist _nicht_ so, dass der jetzt absolut zum kotzen klingen würde. Ein "echter" Amp wär mir aber schon irgendwie lieber. Eben wegen der Bedienung und dem wenigen Schnickschnack. Mein Multi FX Teil hat im Grunde einen Haufen an Funktionen die ich niemals brauchen würde oder nur benutze wenns mir langweilig ist. Das Teil verleitet zum ewigen Basteln an Patches, am Ende dreh ich dann nurnoch an den Knöpfen und komm nicht mehr zum spielen.
 
Um auch mal meine 2 Cent hier zu lassen:
Wenn man nach der aktuellen Technik geht, sind Amps, und besonders Vollröhren, vollkommen veraltet. Punkt.
Das Gitarrensignal geht im Normalfall erstmal durch ein Effektboard, womöglich sowieso noch mit eigenem EQ, durch den Amp, übers Micro und durch die PA. Ich würde JEDEM sofort bescheinigen, dass er lügt, der mir weiß machen will, dass er allein durchs Gehör verschiedene Amptypen auf einer modernen Bühne unterscheiden kann (klar, einen Marshall hört man schon gegen einen Recti, aber ob das jetzt ein Modeler ist oder ein Marshall-Clon, der vorher noch über einen Booster läuft... das wird keiner sagen können). Wenn dann noch eine zweite Gitarre dazu kommt, dahinter noch ein Bass, vielleicht Keyboard... dann ist es live ziemlich egal, was da für ein Gerät auf der Bühne steht. Dem Publikum ist es sowieso schnurzegal, Hauptsache, der Gesamtsound stimmt.

Aber, und das ist ein großes Aber: Bei der Musik zählt für die meisten (für mich auch) nicht nur das Endergebnis. Gerade, wenn man in einer Nicht-Coverband spielt, dann will man seinen eigenen Sound haben. Wenn man den mit einem POD oder einem Modeler hinbekommt, bitte schön, umso besser (für den Rücken ;)). Aber manche bekommen "ihren" Sound eben nur aus einem Röhrentop mit 4x12er unten dran.
Ebenso liegt vielen sicher einfach etwas daran, ein einfaches, zuverlässiges Gerät zu haben, von dem sie genau wissen, was und wie es tut. Ich kann mein Half-Stack überall hinstellen, da kommt immer der gleiche Sound raus. Kanal 1 ist clean, Kanal 2 verzerrt. Das wars schon. Da muss ich nicht erst groß durch irgendwelche Menüs navigieren, das Teil läuft einfach. Hat ja auch etwas mit der haptischen Veranlagung des Menschen zu tun. Meinen Amp kann ich anfassen, da kann ich an den Potis drehen und weiß genau, was passiert. Das fühlt sich einfach "sicherer" an, als auf ein paar Knöpfchen rumzudrücken und mir irgendein Preset rauszusuchen.
Das ist bei mir ein bisschen wie beim Autofahren - Ich fühle mich in so einer neuen Kiste, wo alles elektronisch gesteuert ist, einfach unwohl. Da sitz ich viel lieber in meinem Wägelchen, wo es außer Radio und Belüftung gar keine Armaturen gibt. Reinsetzen und losfahren ist die Devise.

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Punkt: Musik (und gerade Livemusik) ist mehr, als bloß ein Tonband laufen zu lassen. Da gehört eine Show auf der Bühne dazu und bei einem lauten Rockkonzert erwartet man einfach, dass hinten riesige Marshalltürme stehen. Das wäre irgendwie, wie wenn man beim Fußball anstatt der Tore nur noch Lichtschranken hätte. Und Schiris braucht man ja auch nicht mehr, es gibt schließlich Zeitlupen und Sensoren im Ball... aber wer will das bitte sehen?
Röhrenverstärker gehören einfach zur Musikkultur dazu. Das wird sich sicher irgendwann ändern, aber heute verbinden wir Rock, Metal etc. einfach mit einem entsprechenden Bühnenbild.

Weiterhin, um noch mal auf die Soundfrage zurück zu kommen: Auch, wenn ich oben geschrieben habe, dass vor der Bühne keinerlei Unterschied gemacht wird zwischen den Amps - Den typischen Röhrensound gibt es dennoch (finde ich zumindest). Und gerade im Studio kann man diesen richtig ausreizen, da hier alle Nuancen erhalten bleiben, die live verloren gehen.
Viele scheinen auch zu vergessen, dass das "Instrument E-Gitarre" sowohl aus Gitarre, als auch aus Amp besteht. Und wer hier Kompromisse beim Amp eingeht, sollte sich mal fragen, ob die 2000€-Gitarre dann nicht auch sinnlos wird...

Fazit: Mit Modelern und anderen "neuen" Alternativen zur Röhre verhält es sich in etwa wie mit Kondomen - Mit ist sicherer, aber ohne ist schöner :D
 
Absolut richtig. Diese Ausgaben von abertausend Euros fürs Publikum ist wirklich lächerlich... Denen bleibt eher in Erinnerung, wenn ich mit der Gitarre hinter dem Rücken gespielt habe als welchen Amp ich nutze.

Dem Publikum bleiben zwei Sachen im Kopf hängen, das eine ist ein nervtötender Gitarrenklang der zum Verlassen der Örtlichkeit drängt, das andere ist ein ausgewogener guter, nicht selten mittiger und nicht überspitzter, Klang. Wie der Zustande kommt sei dahingestellt, meist reicht dafür schon ein vernünftiger Mensch am Mischpult, die Kosten für's Equipment sind nebensächlich.
 
@thomas nur mal aus reiner neugier, wenn der Pod XT Mittelklasse ist, was ist den Oberklasse?

Rocktron Utopia ist der günstige Einstieg in die Oberklasse mit knapp 500€ (oder 350 wenn man aus USA bestellt), der große Bruder Intellifex II liegt bei ~1500 €. Die Grundsounds sind die selben, nur fehlen Utopia die abgefahrenen Routing-Möglichkeiten und es wurde an Knöpfen gespart.

Hier eine Aufnahme von mir, Utopia direkt in den Rechner: http://media.putfile.com/from-the-ground

Hier ist die Gitarre mit EQ nachtraglich ein wenig in den Hintergrund geschoben. Ich mag den mittig-fetten Sound, man kann aber alles mögliche einstellen von Fender Tweed bis aufgemotzter Recti. Alle Effekte absolut studiotauglich und wie bei den Rack-Teilen ist die Recheneinheit als Steckkarte ausgeführt, so dass man in Zukunft auch upgraden kann sofern nötig.

Es ist erst mal ungewohnt mit so einem sauberen, direkten Sound zu spielen - es klingt alles glasklar und jeder Fehler auch. Aber nach ein paar Wochen und vor allem nachdem man über einen guten clean-Amp geprobt hatte oder im studio damit war, will man es nicht mehr missen. Das einzig negative, es dauert ewig bis man einen guten Sound eingestellt hat und man muss ewig an den drei Knöpfen drehen. Da hätten noch 3-4 Knöpfe für Parameterzugriff nicht geschadet.
 
Genauso gut könnten wir fragen, ob Gitarrenmusik überhaupt noch zeitgemäß ist.

Was die Bühne angeht und die Beispiele mit der Top-40 Band, mag es schon zutreffen, daß die Modeller vom praktischen Nutzen den Röhrenamps gefährlich werden können.

Im halbprofessionellen und teilweise im professionellen Bereich spielt es oftmals keine Rolle mehr, ob man zum Modeller greift.

Die meisten Leute im Publikum kennen den Unterschied zu einem teuren Boutiqueverstärker sowieso nicht.

Wenn man sich die Dominanz von MP3s via iPOD und Konsorten vor Augen führt und deren miese Klangqualität verwundert einem das noch viel weniger.

Die Leute haben das qualitative Hören schon seit 20 Jahren verlernt.

Und nun komme ich zur Kehrseite:

Gute Röhrenamps sind -rein für sich allein gesehen- immer noch das Maximum, das, was bisher durch Transistortechnik und digitales Modelling noch nicht erreicht wurde.

Das läßt sich auch auf die Bühne transportieren. Das Raushören von guten Amps schafft man vielleicht nicht beim Konzert im Stadion, man schafft es aber im kleinen und mittelgroßem Rahmen, wenn die Klangkette durch und durch gut besetzt ist.

Guter Musiker, gutes Instrument, Amp, Abnahme, Mischer, PA.

Leute, wie Joe Bonamassa, ein John Mayer usw. sind Leute, die Wert auf einen guten Gitarrensound legen, entsprechend ihre Leute darauf einstellen und das bekommt man dann auch im Publikum mit.

Beim Bonamassa-Gig im November in Nürnberg bekam ich mal wieder zu hören, wie ein Musiker klingt, der auf einen guten Saalsound wert legt. Exzellent!

Als Gitarrist für mich kann ich sagen: es kommt nichts an einen guten Röhrenamp heran. Sei es im Bandgefüge, aber noch deutlicher im stillen Kämmerlein. Das ist für mich persönlich auch eine Frage des Spielgefühls.
 
naja man könnte genauso gut fragen ob große ssl und neve pulte noch zeitgemäß sind wo man doch heutzutage alles in protools in the box machen kann.

oder ob vinyl bei djs noch zeitgemäß ist ... es gibt viele solcher beispiele.


ICH für meinen teil habe noch keinen modeller oder auch digitalamp gehört der an einen wirklich guten röhrenamp rankommt. was jetzt nicht heisst das modeller scheisse klingen ;)

ich denke der livesound hängt weniger vom amp sondern vom mischer ab. ein guter techniker wird selbst aus einem kleinen 40W digital combo einen besseren sound zaubern als der juha mischer aus nem triple recti ..
nicht zu vernachlässigen natürlich auch die amp settings an sich!
bestes beispiel z.b. der oben genannte recti. so ziemlich jeder "härtere" band hier in der nähe spielt irgendwie recti und obwohl alle emg81 drin haben ist der reine sound aus der box teilweise verschieden wie tag und nacht. beim einen schön klar und druckvoll und beim anderen nur böses gesäge! gilt aber natürlich auch für modeller!

mein fazit: ein guter live sound hängt von viel mehr faktoren ab als nur welchen amp man spielt, ABER es ist eben auch teil der signalkette und in meinen augen eben das optimum was man da einbaun kann.
 
Hi,
ich behaupte mal, 90% vom Publikum ist es sch**ß egal, ob man mit einer Harley Benton und einem Digitech RP50 in die PA geht, oder ob man einen Siggi Braun in einem Diezel jagt. So lange sie was hören, was einiger maßen nach E-Gitarre klingt, sind sie zu frieden;).

Ich persönlich habe ein Boss GT-6 im Proberaum (gehört einem Freund). Damit gehe ich direkt in die PA. Es klingt gar nicht mal so schlecht. Ich nehme zur Probe nur meine Gitarre mit, stecke sie rein, und los geht es. Deutlich einfacher, als jedes mal Effektboard + Amp + 2x12er zu schleppen. Trotzdem spiele ich damit keine Gigs. Ich fühle mich einfach viel wohler, wenn ich meinen TinyTerror neben mir stehen habe.
 
1. Musik ist zeitlos
2. Erlaubt ist was gefällt, jeder wie er mag
3. Für den eigenen Sound: eigene Box, eigenen Amp, eigenes Mikro(!) und als nonplusultra eigenen Mischer (optionales Sahnehäubchen: eigene PA)
4. Lieber S*** auf der Bühne, als S*** im Saal

Das ist natürlich alles etwas überzogen und verallgemeinert, aber das sind in etwa meine Grundsätze.
 
Wenn man sich die Dominanz von MP3s via iPOD und Konsorten vor Augen führt und deren miese Klangqualität verwundert einem das noch viel weniger.

Die Leute haben das qualitative Hören schon seit 20 Jahren verlernt.
Nicht alle. Natürlich, die Ottonormalpopmusikverbraucher die Musik konsumieren, nicht hören, aber für die will ich ehrlich gesagt auch keine Musik machen.
1. Musik ist zeitlos
2. Erlaubt ist was gefällt, jeder wie er mag
Punkt.
 
hi folks,

mir sind röhrenvestärker wie fender, marshall oder vox um LICHTJAHRE lieber AUSNAHMSLOS ALLE
transistor oder modellingamps.

ich beziehe mich dabei je nach firma auf die zeit vom ende der 50er bis anfang der 70er.

ebenso gefallen mir neuere amps als kopien oder weiterentwicklungen aus dieser zeit.

die unterschiede sind für mein klangempfinden derart eindeutig, daß mir die ausgangsfrage eher
unbedeutend erscheint.

mit freundlichem groove hanno
 

:D Das ist ja mal eine Ansage :p
Ich fasse zusammen:
a) Dir gefallen keine Transistoramps und keine Modellingamps
b) Du hast trotzdem jeden jemals existierenden Transistor- und Modellingamp gespielt. Ich frage mich deshalb: Warum hast du das dann gemacht?
c) Du magst keine Amps, die neuer sind, als aus den 70er Jahren.
d) Du magst natürlich auch Amps, die neuer sind als aus den 70er Jahren.
e) Du magst Harley Benton, Epiphone, Fame, weil sie Kopien sind und du magst neue Higainamps wie Soldano, Riviera und Bogner, weil sie Weiterentwicklungen von alten Amps sind.
f) Du denkst, Großbuchstaben sind eine Erfindung der 90er Jahre.
g) Du unbedeutende Ausgangsfragen antwortenswert!


Mit freundlichen, Thomas
 
Ich gebe sehr viel auf Hannos Aussagen.

Er verdient seine Brötchen jetzt schon seit Jahrzehnten mit Musik. Logischerweise hat er dadurch schon einiges mehr als die meisten anderen hier an Amps durch.
 
Ich gebe sehr viel auf Hannos Aussagen.

Er verdient seine Brötchen jetzt schon seit Jahrzehnten mit Musik. Logischerweise hat er dadurch schon einiges mehr als die meisten anderen hier an Amps durch.

Kann man, kann man auch nicht. Ich kenne ihn nicht, ich weiß um seine Erfahrung nicht Bescheid und ich weiß um sein Können nicht Bescheid. Dieter Bohlen verdient auch eine Menge mit "Musik". Und, was würde ein Ampvergleich von ihm aussagen? Geld mit Musik verdienen kann ein Indiz für musikalische Qualität, kann aber auch lediglich ein Indiz für Extrovertiertheit und Ehrgeiz sein.
Ich weiß nur, dass dieser Beitrag deshalb für mich nichts aussagt, weil es nicht begründet ist. Solche Floskeln kann jeder von sich schmeißen, ein Forum profitiert aber nur, wenn sie begründet sind.

Da kannst auch du deinen HCA haben: Wenn du rein behauptest, dass ein Röhrenamp das Maximum darstellt, ist das lediglich eine Behauptung. Das kann ich dir glauben oder nicht, begründet ist das noch längst nicht. Wenn du sagst, du hast Axe FX, Zentera und 20 Röhrenamps im selben Raum verglichen, dann könnte man was mit dieser Aussage anfangen.

Grüße, Thomas
 
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