Hallo liebe SGler,
irgendwie hat mich in diesem Jahr ein Gibson Virus befallen, zwar sind liegt Leo, was die bloße Stückzahl betrifft noch vorne, aber innerhalb kurzer Zeit hat die Gibson Fraktion mit einer LP Doublecut, einer Les Paul Classic und seit gestern mit dieser SG Standard, zumindest den Anschluß erreicht. Wobei ich gestehen muss, dass die Drei allerdings mittlerweile 50% der Arbeit verrichten. Sowas wäre vor einem Jahr noch undenkbar gewesen.
Trodem sorgte die SG gestern zuerst einmal für Verwirrung. Da ich mehr ein Freund der festen Hälse und Brü..., äh ...Brücken bin, habe ich sehr gespannt auf die Sendung gewartet. Ich hatte schon einige SGs aus 2010 und 2011 bei Just Music angespielt und konnte keine Qualitätsstreuung bei den einzelnen Modellen, ob Schwarz oder Cherry, feststellen, was bei mir zu dem Entschluss führte, eine 1 Jahre alte SG zu kaufen, da hier der größte Wertverlust stattfindet. Und so war es dann auch: Notverkauf, 3 mal gespielt, Folie noch auf dem Pickguard, 300 Taler gespart. Ihr seht ja selbst kein Kratzerchen schädet das gute Stück.
Ich hatte mir ja gerade erst vor 2 Monden eine LP Classic gekauft, die die übliche Pimperei, Wolfetone Marshallheads, Gotoh 510Tuner, Faber Kit m. Alustop, schon hinter sich hat und da war der Hals gerade noch so vertretbar. Der Hals von der SG dagegen ist ein Traum. Halleluja, wie es sich gehört, ein richtiger Männerhals. Dass mir das bitte keiner falsch versteht und ich noch wegen irgendwelchen frauenfeindlicher Reden die Gelbe Karte bekomme. Für mich ist der Maßstab ein offen gegriffenes D dur am 2.ten Bund. Wenn dann der Daumen auf dem Hals ruht, darf in der Beuge zwischen Zeigefinger und Daumen keine Luft mehr sein. So einen dicken Hals habe ich bei einer SG noch nicht gesehen, einfach genial.
Die ganze Gitarre kommt sauber verarbeitet, schwarzer Lack, schon immer der Alptraum aller Lackierer, tadellos aufgetragen. Na klar, man muss doch ein bis zweimal öfter das Tuch schwingen, aber wenn´s der Schönheit dienlich ist. Ich steh´ halt nun mal auf schwarze Gitarren, Lederhosen und knallrote Lack High Heels*. Ich weiß, dass andere in meinem Alter längst auf ihre Kronen sparen, aber sowas brauch´ ich nicht, weil ich mir das Lächeln grundsätzlich abgewöhnt habe.
Der Schock kam dann aber beim Saitenwechsel, es waren noch immer die Werksseiten aufgezogen.
Kleine Risse im Griffbrett. Mit blosem Augen fast nicht zu erkennen, lieferte das Makro den Beweis. So etwas passiert, wenn man Griffbretter bei ständig trockener Luft, nicht mit Pflegemittel wie Lemon Oel ect. bearbeitet und kann so weit gehen, dass das Binding den Halt verliert, oder sich Bundstäbchen verabschieden. In diesem Fall ist es glücklicherweise nocht nicht soweit fortgeschritten. Ich habe nun zuerst einmal kräftig Lemon Griffbrett Oel verwendet, das vom Griffbrett direkt dankbar eingesaugt wurde. Ich würde sagen, dass ich die Gitarre gerade noch im rechtzeitig in meine Obhut genommen habe. Ich werde mir das Ganze heute Abend noch einmal ansehen.
Hat von Euch vielleicht noch irgend jemand einen Tipp auf Lager, den er auch selbst schon angewendet hat? Ich habe vor kurzem etwas von Wasserdampf gelesen, mit dessen Hilfe man Holz wieder zum aufschwellen bringen kann, aber da stand nichts von Griffbrett, sondern Holz allgemein. Bitte, wer also einen Rat hat, her damit
.
Ein schönes Wochenende noch, Armin
(na also, geht doch)
PS.: * Die roten Lack High Heels natürlich nur bei Frauen. Machos tragen dann doch eher hellblau oder safrangelb.