Separater Thread für die Diskussion: A- vs. D-Piano

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So, ich glaub es wär das beste, wenn wir die Diskussion in diesem separaten Thread weiterführen, um nicht die wertvollen "Welches Digitalpiano"-Threads damit zu verstopfen.

@Mods: Wär cool, wenn ihr die bisherigen Beiträge zu dem Thema irgendwie hier herein schieben könntet! :)
 
Eigenschaft
 
Hui hui, du willsts jetzt aber wissen.:twisted:
My opinion: richtiges Klavier is absolut geil, einfach ein Hochgefühl in die Tasten zu greifen und den von emotional, klagend bis wuchtig, temperamentvoll wirkenden Klang zu hören. Das reinste Vergnügen, von dem ein DP vielleicht maximal die Hälfte liefert. Wären bei mir die Umstände gegeben, ich würde mir als erstes n richtiges Klavier kaufen. Is allerdings (noch) nicht er Fall (kommt aber bestimmt).
Wer die Schönheit von nem richtigen Pianoklang einfach nicht hört, der soll meinetwegen auch sein Leben lang auf einem DP spielen, an dem hat die Kunst nichts verloren.
Piano 4ever!
MfG 17tmh
 
Jetzt fang dir bitte nicht denselben Virus ein wie eine Person namens "Einsteiger". Auf deutsch - wäre nett, wenn du sachlich bleiben könntest und die überflüssige Polemik sein lassen würdest. Danke! :rolleyes:

Macht ja nichts, bei den E-Gitarristen gibt's ja auch immer Leute, die einem Anfänger, der nach einer billigen Anfängergitarre sucht, empfehlen, er soll noch sparen und eine Gibson kaufen, alles andere wäre Unfug.
Ich kenn mich ja nicht so aus bei euch Gitarristen (Ich hab immer gehört, ihr hättet 5 Augen und Tentakeln, stimmt das?? :eek::D ), aber im Bereich "Piano" ist es Unfug, irgendwem "Anfängerinstrumente" zu unterbreiten. Gerade in der ersten Phase des Klavierspielens ist es wichtig ein ordentliches Instrument zu haben - nur so kann man eine vernünftige Technik erlernen (es ist furchtbar, sich später schlechte Angewohnheiten abgewöhnen zu müssen!) und auch nur so hat man genug Motivation, am Ball zu bleiben. Gerade in den ersten Jahren kann es mitunter sehr frustrierend werden.
Deshalb - wenn überhaupt ein D-Piano - mindestens ein Mittelklasse-Modell. Unter 1000 € läuft da eigentlich nichts.
Der große Vorteil eines gebrauchten Klaviers, und gerade für Einsteiger wichtig, die "reinschnuppern" möchten: Der Preisverlust eines älteren, aber gepflegten Klaviers ist äußerst gering! Wenn du dagegen ein DP im Laden kaufst, ist es nach ein paar Jahren keinen Schuß Pulver mehr wert! Wer also merkt, daß ihm das Klavierspielen nicht liegt, kann sein Klavier in der Regel wieder zum selben Preis verkaufen. Beim DP ist das nicht ohne weiteres möglich, und in der Regel ist man einen Batzen Geld ärmer. (Mein P120, was kaum ein Jahr alt ist und 1300 € gekostet hat, würde ich z.B. jetzt für höchstens 900 € verkauft kriegen ==> 400 €, für das Geld würde man vier mal sein Klavier stimmen lassen können) Ergo: Gerade für "Unentschlossene" ist ein Klavier besser.

Stimmt, und wenn der Nachbar axtschwingend vor der Wohnungstür steht, halte ich ihm entgegen, dass er sich nicht so haben soll, vor 30 Jahren hätte es sowas auch nicht gegeben. Falls er sich nicht überzeugen lässt, schicke ich ihn zu Dir, OK?!
Falls der Nachbar mir auch nur ein Härchen krümmt, hoffe ich, daß er einen guten Anwalt hat... :rolleyes:

Manche Pianisten wollen einfach auch schlichtweg ein DP. Es macht nämlich Spaß (Klavierspielen und Spaß? Wo kommen wir denn da hin?! Klavierspielen ist eine ernste, kulturell wertvolle Angelegenheit!), zwischendurch einfach mal schnell auf "Orgel" oder "Cembalo" umzuschalten. Das kannn aber kein Klavier...
Daß es Pianisten geben soll, die ein Digitalpiano dem Klavier vorziehen, ist so absurd und lächerlich, daß ich es eher für ein Märchen von den Brüdern Grimm halte, geschweige denn für die Realität.
Daß viele Kinder und ahnungslose Familienväter das Digitalpiano vorziehen, ist dagegen leider Tatsache. Ich würde mal sagen, selber schuld - die halten's nicht lange durch mit dem Klavier spielen und nach ein paar Jahren können die ach so tollen Orgel- und Cembaloklänge auch keinen Köter mehr vorm Ofen hervorlocken. Digitalpianos werden schnell langweilig - Klaviere, sofern sie gut in Schuß sind, nicht.
Letztlich ist die Frage, ob mal ernsthaft Klavier spielen (ernsthaft muß nicht heißen, daß es keinen Spaß macht) oder nur rumklimpern will. Will man erstes, kommt eigentlich nur das Klavier infrage, das Digitalpiano ist die ultima ratio. Wenn man nur rumklimpern will, meinetwegen. Dann sollte aber auch ein Aldi-Keyboard reichen.

Den gleichen Anspruch, den Du Dir auf Klaviererei herausnimmst, haben die Nachbarn auf Ruhe. Welcher Anspruch zählt höher?
Dafür gibt es ja gesetzliche Regelungen, die einen Ausgleich zwischen dem Musik- und dem Ruhebedürfnis suchen. Zu bestimmten Zeiten darf man üben und Klavierspielen. Da können die Nachbarn lamentieren und fluchen, so viel sie wollen, ich habe mein Recht darauf. Im Gegenzug darf ich sie natürlich nichts nachts um 2 aus dem Bett spielen und auch ihre Mittagsruhe steht ihnen gesetzlich zu. Das ist mE eine vernünftige Regelung. Nachbarn, denen selbst das nicht genug ist, weiß ich auch nicht mehr zu helfen...

Ach und noch etwas grundsätzliches: Diese Diskussion gab es auch schon im Vioworld-Forum und auch da ist sie in eine Schlammschlacht ausgeartet. Und auch da hat man seltsamerweise den Klavier-Befürwortern wieder Arroganz und Elitarismus attestiert. Das ist eine große Sauerei, sowas, denn kein Klavier-Befürworter hat irgendwie jemals davon gesprochen, daß Kinder aus "sozial schwachen" Familien überhaupt nicht spielen dürfen!! Aber den Menschen ging es ja schon immer so, daß sie ihren Standpunkt nie an Argumenten, sondern immer nur an persönlichen Sympathien festmachten.

So wiederhole ich auch meine Worte, die ich damals beigesteuert habe - das sollte euer politisch korrektes Gewissen beruhigen: Schuld daran, daß vielen Kindern die musikalische Bildung derart erschwert wird, sind nicht die "arroganten Musikexperten", sondern die Zustände in unserer Gesellschaft! Diejenigen, die vom letzten Hemd leben, gelten hierzulande einen Dreck und es ist einfach beschämend, daß es musikalische Bildung nur für Kinder gibt, deren Eltern sich diese leisten können! So manche sollten lieber zuallererst gegen diese Praxis ihre Stimme erheben, als uns "Traditionalisten" dafür verantwortlich zu machen!
 
Doppelpost.
 
So!..und ich gieß jetzt mal richtig Öl ins Feuer :evil:
Der nachfolgende Text stammt nicht von mir!!
Er stammt aus einer ähnlichen Diskussion bei Vioworld, von CLAVIS (ich denke, daß Luc den dortigen Thread kennen wird ;) ). Der veröffentlichte Beitrag sorgte dort für ziemlich viel Wind.

mal sehen, ob dieser Thread hier dadurch etwas angeheizt wird :p
wie gesagt, das ist nicht mein Machwerk, obwohl ich vieles (aber nicht alles) so oder so ähnlich unterstütze.
Ach ja, und nochwas, wenn im nachfolgenden Text von Keyboards die Rede ist, sind generell E-pianos gemeint.

Den vollständigen Thread könnt Ihr unter
http://www.vioworld.de/start.asp?url=http://www.vioworld-klassik.de/
im Diskussionsforum unter "TAsteninstrumente" finden.
Also, viel Spaß :D
..und nix für ungut
Wolf



Mein Credo geht in Richtung natürliche Saitenamplitude, sprich die natürlich, schwingende Saite, die im menschlichen Ohr Sachen bewirkt, worüber Doktorarbeiten geschrieben wurden. Jeder musische Mensch weis wovon ich spreche. Vergleicht doch einmal die Klänge von Keyboard und Klavier! Sicher, es gibt Keyboards, die in der Anschlagsdynamik dem Klavier "fast" gleichen, die sogar den Klang des Resonanzbodens mitgesampelt haben und fast ähnlich sind. Aber: die dem akustischen Klavier am nächsten kommenden Elektronikinstrumente kosten zum einen weit mehr als ein europäisches Piano. Und: diese Instrumente erklingen immer als Kopien. Und keine Kopie, nicht die des Chor-Sounds, der Streicher, des Saxophon oder des Lautenzuges ist so "hässlich" als die Kopie des Klaviers. Die meisten "Pianosounds" sind gesampelte S&S D274. Obertöne und der Wohlklang lassen sich nicht einfangen. Das wird jeder Tonmeister bestätigen können. Wenn jetzt schon der Klang als integraler Basisbestandteil des Musizierens oberflächlich ist wird auch das Musizieren eines talentierten und interessierten Menschen in seiner Entwicklung von beginn an behindert und auf über Oberflächlichkeit hinausgehen.
(Nach meinem Empfinden: reine Zeitverschwendung)

Das Keyboard hat jedoch Vorteile, die auf der Hand liegen...
Ich werde oft gefragt, warum das Keyboard kein "Klavierersatz" sei, warum man darauf nie Klavierspielen lernen kann. Ich mache dann immer folgenden Test – und sage den Leuten: Vergleichen Sie beide, und wenn Sie keinen Unterschied merken oder hören, kaufen Sie sich ein Keyboard! Denn dieses besitzt wirklich eine Menge Vorteile: Es ist Platz sparend, man kann aus Gründen der Lautstärke mit Kopfhörern arbeiten, man spart den Klavierstimmer, man kann es auf ein Boot mitnehmen, man kann es fast im Vorbeigehen kaufen. Und – es ist eine Automatik eingebaut samt Metronom, Aufnahmemodus, Playback, diversen Registern. Es ist zwar nach wenigen Jahren wertloser "Elektronikschrott" - aber auch an das sind wir ja aus anderen Bereichen bereits gewöhnt – aber wem das egal ist....?
(Nach meinem Empfinden: reine Geldverschwendung)

Das war´s dann aber auch schon mit den oft so als "Vorteilhaft" angepriesenen Unterschieden zwischen Keybord und Klavier.
Nehmen Sie den gesellschaftlichen Bildungsanspruch: Schüler wundern sich, wenn sie sich – bei einem bedachten Lehrer –im Rahmen des Unterrichts ernsthaft auch mit Harmonielehre, Notenlesen und Tonsatz auseinandersetzen. Denn oft denken sie, das elektronische "Keyboard-Spielzeug" kann das doch alles "von ganz alleine". Wie bei einem z.B. CD-Player – dort muss man ja auch nur den Ein- und Ausschalter betätigen. (Der hat übrigens den "Vorteil", dass er noch kleiner ist als ein Keyboard..........)

Meiner Meinung nach sollten doch die Pädagogen massiv dagegen steuern, oder?
Es scheint mir, als sägten immer mehr Klavierlehrer am eigenen Ast. Leider ist die Tatsache die, dass die "Tasten-Lehrer" cool und in sein wollen, um die Schüler (und deren zahlende Eltern) bei Laune zu halten. Das ist das eine Dilemma, dass Musikpädagogen vielfach nicht mehr den Instrumental als wertvolle Bildung vermitteln können, da Sie bei immer mehr Eltern auf "taube Ohren" stoßen. Das andere Dilemma ist, dass die Schüler so ein Elektro-Ding als eine Art besseren Game-Boy verstehen und natürlich ohne entsprechende Erklärung von Eltern und/oder Lehrer nur schwer verstehen können, warum man auch auf den Tasten – beim Musizieren - regelmäßig und mit Disziplin üben sollten.
Wenn Klavierlehrer dieser "modernen" Situation nicht aufklärend und erfolgreich entgegenwirken – werden auch Sie möglicherweise schon bald durch elektronische Vorrichtungen – welche dann direkt in die Keyboard eingebaut sind – ersetzt werden. Der E-Lehrer oder Digital-Lehrer ! Absurd? Unmöglich? Wir werden sehen....?

Ja, das Keyboard ist das falsche Instrument, um nachhaltig erlebnisreiches Musizieren zu lernen. Die meisten Kinder spielen darauf ein bis zwei Jahre, spätestens dann verlieren sie die Lust. Ich habe mich oft gefragt, warum das so ist. Das Instrument bringt anscheinend nicht das, was sie sich erhofft haben an Wohlklang, an Spielrausch, an Lust und Gefühl. Eine synthetische Maschine mit Kabeln, Strom und Schaltern kann das alles gar nicht erfüllen. Das wahre Erlebnis beim Musizieren finden durch die akustische und obertonreiche Klänge und deren in folge ausgelösten Reize im menschlichen Gehirn statt. Das lesen von Betriebsanleitungen elektronischer Keyboards führen wahrscheinlich selten zu einem nachhaltigen Erlebnis.
Eltern haben meist eine bestimmte Summe im Kopf, die sie für die Freizeit ihrer Kids ausgeben wollen, dazu zählen meist noch Judo, Eislaufen, Schwimmen, Englisch oder Volleyball. In jedem fall glauben sie den Kindern gutes zu tun in dem sie ihnen so viele Freizeitaktivitäten wie nur möglich parallel "finanzieren". Vor diese Situation gestellt, kaufen sie dann meist ein billiges Keyboard. Da können sie lange warten, denn meist hören sie eben so schnell wieder auf. Das Ergebnis: Das Keyboard steht meist nach wenigen Wochen zusammengefaltet hinter dem Schrank. Aber die Quantität der Beschäftigung ist es nicht was langfristig befriedigen wird.

Andere Eltern in der gleichen Situation kaufen ein altes, kaputtes Klavier, weil man ja erst einmal testen will. Das kaufen sie sehr selten beim Fachhändler oder Klavierbaumeister, sondern meist beim Altwarenhändler. Leider weiß ich, dass diese aufgetakelten alten Klaviere nach einigen Wochen viel zu trocken stehen, ihre Klangqualitäten verlieren und bald wieder nur mehr dumpf klingen. Ob Keyboard oder „Ur-Altklavier“ auch hier ist meine Erfahrung: zu 99,9% ist es Geldvernichtung)
Ich habe auch Zahlen und Beweise. Ein Beispiel aus der Provinz, wo übrigens fast jeder Schüler ein Instrument zu spielen lernt. In einer mir bekannten Musikschule lernten 28 Schüler Keyboard, acht Schüler hatten hingegen Klavierunterricht. Nach vier Jahren hatten alle 28 Keyboard-Schüler aufgehört mit dem Unterricht. Von den Klavierspielern machten jedoch sechs einen Abschluss auf dem Instrument. Und die restlichen zwei wechselten das Fach und sind später in die Trachtenkappelle eingetreten.
Meine Aussage ist: Man sperrt die Kinder durch die Keyboard-Beschäftigung nicht nur weg vom Klavier, sondern auch weg von der Musik. Ich bin mir sicher, dass in den vergangenen Jahrzehnten der eine oder andere "Mozart" vom Musizieren abgehalten wurde. Es ist peinlich, wenn heutzutage an Musikgymnasien oder –hauptschulen musikalische Klassenabende mehrheitlich aus synthetischen Klängen bestehen. Denn beim Klavier fand und findet noch immer auch der bildungstheoretische Anspruch seine Verwirklichung. Die Schüler werden zu umfassend gebildeten Menschen. Denn Klavierunterricht, wenn er gut gemacht ist, (nicht mit 4 oder 5 Kindern pro Stunde) umfasst neben dem rein technischen Vermitteln auch das Blattspiel, die Improvisation, die Kammermusik sowie Musiktheorie und Gehörbildung.
Wer einmal erlebt hat, wie beim Improvisieren und Harmonisieren am Klavier oder Flügel die Zeit verfliegt, wird nicht mehr zurückwollen. Es findet eine gewisse Identifikation statt. Ein Klavierprofessor berichtete einmal: "Mein Flügel wird hingegen immer wieder mit viel Zuwendung im Bestzustand gehalten. Wir sind sozusagen per Du, vor allem dann, wenn er mich beflügelt, oder, was bisweilen vorkommt, er verstimmt ist und sich sonst wie launenhaft zeigt. So gesehen, hängt meine Stimmung weitgehend von seiner ab. Und auf diese konträren und heftigen Gefühle möchte ich nicht verzichten, niemals würde ich sie für ein synthetisch-lauwarmes Einerlei eintauschen!"
Das würde ein Besitzer eines Keyboards nie glaubhaft schreiben können. Die diese Apparate herstellende Industrie verdient jedoch sehr viel Geld. Daher können sie immens beworben werden. Aber – der musikalische Nachwuchs hat heutzutage oft kaum mehr Möglichkeiten des Erfahrens eines authentischen Klavierklanges. Die Qualität macht aber Erlebnisse erst zur wertvollen und nachhaltigen Bereicherung eines Menschenlebens. In der Musik ist die hörbare Qualität der gespielten Noten untrennbar mit Lehre(r), Schüler und Instrument verbunden. Und es ist nicht nur der Klang der gespielten Noten, es ist das gestalterische Empfinden, die Lust am Ausdruck, die kindästhetische Energie, die spürbar wird und die Lust am Sich-Versenken, die das Einswerden mit dem aus Naturmaterialien gemachten Klavier garantiert.
In der Hoffnung, dass ich niemand persönlich Angegriffen oder beleidigt habe entschuldige ich mich für die Länge meines Beitrages.
Mit freundlichen Grüßen und gute Nacht,
 
ooops, sehe, gerade, daß die Diskussion schon begonnen hat, auch ohne mein Zutun
 
ich werd jetzt hier einfach mal meine meinung posten, bisher hatte ich mich ja immer rausgehalten.

grundsätzlich denke ich auch, dass es nichts besseres als einen echten flügel, bzw. etwas abgeschwächt ein echtes klavier geben kann um klavier zu spielen.
aber auch für mich persönlich kommt das einfach nicht in frage, denn selbst meine mutter würd am rad drehen, wenn ich ununterbrochen klavier spielen (und vor allem: üben!) würde, selbst wenn das klavier in meinem zimmer stände... (was aber aus bautechnischen gründen garnicht möglich ist)
und im wohnzimmer würd sie mich töten ^^

mal ganz davon abgesehn kann man sich auch nicht unbedingt "mal eben" nen klavier leisten... und, was für mich dann auch wieder wichtig ist: erst recht kein klavier UND digitalpiano, und das wäre das, was ich als bandmusiker ja brauche...
jaja, das alte transportproblem...

für mich kommt daher leider auch nur ein digitalpiano in frage, auf dem ich dann auch üben usw. muss... ich habe einfach garkeine wahl, weil eben alle "nachteile" des klaviers bei mir in vollem umfang zum tragen kommen...
und ich denke, da geht es vielen anderen leuten einfach auch so... das ist zwar schade, aber unter diesem gesichtspunkt bin ich froh, dass es heutzutage so gute digitalpianos gibt! denn sonst könnten die betroffenen leute wohl garnicht mehr spielen und das wäre schade...
 
Dann nochmal mein unqualifizierter Kommentar:

Ich freue mich jedesmal, wenn ich irgendwo an einen Flügel kann. Ein kleines Klavier gibt mir persönlich nicht so viel.
Es ist einfach geil den Klang zu hören.

Aber: Ich spiele suuper viel und super gern mein Pro2. Irgendwie passt es zu mir.
Und im Proberaum mit meinem P80. Da brauch ich keinen Flügel, weil der diese Temperatutschwankungen nicht gut überstehen würde. Mal von der Feuchtigkeit abgesehen.

Und bisher hat sich keiner beschwert, ich würde nicht ausdrucksstark spielen, oder ich hätte einen scheiß Klang.
Ich fühle mich in das Teil ein und dann gehts los. Diese doofen Balladen und Schnulzen gehn runter und die Frauen bekommen ne Gänsehaut.

Also, was will ich mehr??

Ich spiele fast nie ein richtiges Piano oder nen Flügel und deswegen spiele ich sicher auch nicht so gut!
 
pille schrieb:
ooops, sehe, gerade, daß die Diskussion schon begonnen hat, auch ohne mein Zutun

Jouh, sie ist schon in vollem Gange und deshalb werde ich hier meinen bescheidenen Senf dazu geben:

These: Wenn man Klavier spielen will, gibt es nichts besseres als ein echtes Klavier! Basta!

Aber so einfach ist die Welt da draußen leider nicht.
Denn:
Auch bei Klavieren gibt's Unterschiede.
Es gibt unzählige Hersteller, mindestens zehn namenhafte und viele mittelmäßige, dazu noch Instrumentenbauer, die Spezialanfertigungen herstellen. Die Bauart und die verwendeten Materialien sind vielfältig und werden ganz nach persönlichem Geschmack völlig unterschiedlich bewertet.

Ich sag mal: Ich habe auf einem Digitalpiano gelernt - dann schüttelt einer den Kopf und sagt: "Um Himmels willen, auf so 'ner Tastatur kann man doch nicht lernen! Du mußt ein echtes Klavier nehmen."
Oder ich sage: "Ich habe auf einem alten SAUTER-Klavier gelernt - dann schüttelt einer den Kopf uns sagt: "Um Himmels willen, auf so 'ner Tastatur versaust Du Dir doch nur den Anschlag! Du mußt ein Schimmel nehmen."
Oder ich darf behaupten, auf einem Yamaha-Flügel üben zu dürfen - die Reaktion wird sein: " Mein Gott, Boston, Kawai, Steinway, ja die schon, aber ein Yamaha....?"

Also, was denn nun?
Wie man sieht, gibt es immer "was besseres" und der Standard Steinway&Sons ist auch immer umstritten gewesen. Es gibt nicht DAS KLAVIER!

Es gibt nur immer Bedürfnisse und Rahmenbedingungen, und dafür gibt es mehr oder weniger gute Lösungen.

Natürlich ist ein Digitalpiano nur eine Kopie eines echten Klavieres, und eine Kopie kann NIEMALS besser sein, als das Original, höchstens genauso gut, und dann ist es eine IDENTISCHE KOPIE.
Trotzdem gibt es Gründe sich für ein DigitalPiano zu entscheiden.
  • transportabel ohne LKW
  • leicht
  • leise
  • einfach zu verstärken
  • bietet verschiedene Soundvariationen
  • unterstützt elektronisches Equipment (Sequenzer, Midi, Partiturerstellung, usw.)
  • billiger in der Anschaffung und im Unterhalt (Stimmen, etc.)
  • u.v.m.
Natürlich hat es auch empfindliche Nachteile:
  • Klang- und (vor allem) Dynamikeinschränkung
  • keine Abstufungen im Sustain-Pedal ("Oberflächen-Pedal")
  • Die unbeschreibliche Magie, die von einem Naturinstrument ausgeht, fehlt.
  • hoher Wertverlust
Insbesonder unter den Aspekten Dynamik und Magie verbirgt sich ein nicht zu unterschätzender Anteil, was ein Klavier so besonders macht.

Um meine ausführungen nicht ins endlose zu treiben:
Wer irgendwie die Möglichkeit hat, auf einem echten Klavier/Flügel zu spielen, für den sollte ein DigitalPiano keine Überlegung wert sein.
Wer aber aus einem der o.g. Gründe, und es gibt gewiss noch viele, viel mehr, diese Möglichkeit nicht hat, der muss sich noch lange nicht mit einem ALDI-Spielzeug zufrieden geben, sondern darf ohne Schuldgefühl -im Rahmen seiner Möglichkeiten und Anforderungen- auf eine hochwertige digitale Version zurückgreifen. Wer die Musik ernsthaft betreibt und dazu noch in einer Band spielt und oft sein Equipment bewegt, wird sich eh' BEIDES anschaffen. Die Wahl des DPs wird sich dann danach richten, welche Tastatur und Soundgestalt dem eigenen Klavier am nächsten kommt.

Gruß
spellfire
 
spellfire schrieb:
Wer irgendwie die Möglichkeit hat, auf einem echten Klavier/Flügel zu spielen, für den sollte ein DigitalPiano keine Überlegung wert sein.
Wer aber aus einem der o.g. Gründe, und es gibt gewiss noch viele, viel mehr, diese Möglichkeit nicht hat, der muss sich noch lange nicht mit einem ALDI-Spielzeug zufrieden geben, sondern darf ohne Schuldgefühl -im Rahmen seiner Möglichkeiten und Anforderungen- auf eine hochwertige digitale Version zurückgreifen.
Das ist doch genau das, was ich auch meine. Auf deutsch: Eigentlich sollte immer ein funktionstüchtiges Klavier die erste Wahl sein, wenn das aber nicht geht, ist ein Digitalpiano zum Lernen und Üben besser als nichts.
Wieso muß ich mich dann ständig als arrogant und engstirnig beschimpfen lassen? :screwy:
 
Ich glaube, wir sind auf dem Wege, uns zu einigen(wie langweilig!;))
Natürlich kann ein Digi-Piano nie ein richtiges Klavier ersetzen aber als Übungsinstrument und tragbares Gerät(ich rede jetzt mal von Stage-Pianos, die verkörpern für mich die Vorteile von Digi-Pianos am besten, Homepianos sind meiner Ansicht nach auch nur Stage-Pianos als Möbelstück getarnt, wem's gefällt, der soll's haben) haben sie auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung.
Ich hätte auch gern n Flügel, aber dann würde ich meine Tür in der Wand, die ich vorher sowieso wegreißen müsste, nich mehr aufkriegen:(
Wär aber auch egal, mein Fußboden würde das eh nich mitmachen, da säße ich schwupps im Erdgeschoss bei meinem Kontostand, auch schon wenn "nur" n Klavier dastehn würde!;)(Nich dass das jetz jemand als abwertend gegenüber Klavieren versteht, ich find vielmehr, Klaviere haben ihren ganz eigenen Charme und sind für mich gar nicht mit Flügeln zu vergleichen, das wäre doch auch mal ne Diskussion:D, mir gings jetz lediglich ums Gewicht)
Den Charme von akustischen Instrumenten kann man einfach nicht nachbauen!
Ich habe das momentan größtmögliche Glücksgefühl beim spielen mit meinem MP4, zu mehr Endorphinen reichts halt aus oben genannten Gründen nicht, aber wenn ich die Möglichkeit dazu hätte - ich würde es tun!
 
Also da muss ich jetz auch ma was zu schreiben. Ich kenn ja beide Seiten recht gut denk ich. Im Wohnzimmer haben wir einen Flügel von Schimmel und im Keller ein Klavier von Kawai und nen Kawai Stage Piano.
Vom Klang und vom Anschlag kann ein E-Piano einen Flügel nicht ersetzten. Das Volumen kann man mit einer Box einfach nicht erzeugen. Und es wird auch kein klassischer Pianist ein E-Piano bevorzugen, weil man einfach anspruchsvolle klassische Literatur wie z.B. Preludium Cis Moll von Rachmaninov nicht auf einem E-Piano spielen kann. DAs Feedback kann einem nur ne richtige Flügeltastatur geben. Tagsüber spiele ich immer auf dem Flügel. Bin froh das meine Eltern es auch tolerieren wenn ich 4 Stunden am Tag übe. Als ich noch Klavierunterricht hatte war sowieso die Bedinugn: Jeden Tag üben nd das mindestens ne Stunde. Ich darf aber nur bis 8 Uhr auf dem Flügel spielen, weil man das wirklich ein paar Straßen weiter hört. Verbieten kann es uns keiner, die 8 Uhr Regel halten wir von uns aus ein. Die meißten Nachbarn tollerieren das Klavier spielen auch. Viel Stress gibt es deswegen nicht. nach 8 Uhr spiel ich dann nur noch auf dem Stage piano. Dann übe ich aber auch nicht mehr wirklich. Dann wird nur ein bißchen zur Entspannung gespielt. So Balladen oder so. Das Klavier nutze ich nur wenn das Wohnzimmer mal wegen Besuch belgt ist. Auf der Klavieatur kann man ganz gut üben. Aber ein Ohrenschmauß ist es nicht, eher ein Klanggematsche.
Aber die entscheidende Frage ob Digitalpiano oder Klavier/Flügel ist wahrscheinlich das Geld und die räumlichen Verhältnisse und Miet oder Eigentumswohnung oder Haus. Bei vielen spielt auch die Unterstüzung von den Eltern eine Rolle. Ich bin froh, dass mein Vater mein Hobby in allen Belangen unterstützt und fördert. Ich kann aber allen nur empfehlen, wenn es die Umstände zulassen sich ein Klavier oder gar einen Flügel zuzulegen. Aber auch ein relativ vernünfiges Klavier hat schon seinen Preis. Habe schon öfters Klavier mit ausgesucht. Meiner Meinung nach muss man schon mehrere 1000 Euro hinlegen. Darunter kann man nicht wirklich von einem differenzierten Klang sprechen. Ok ich bin wohl ein wenig zu anspruchsvoll. Für einen Anfänger kommt es erstmal auf die Klaviatur an. Da gehts auch schon einiges billiger. Habe auch auf einem ziemlich einfachem Klavier gelernt.
 
Meine Güte, habt Ihr eigentlich nichts besseres zu tun?
Ihr könntet das ganze deutlich abkürzen, wenn Ihr einfach mal den Beitrag von Spellfire (s.o.) genau lesen und verinnerlichen würdet. Damit ist nämlich wirklich alle gesagt!

Es ist hier leider wie überall. (Mac vs. Windoof, etc.)
Das nervt wirklich.

Aber trotzdem noch viel Spaß!

Gruß,
Thomas
 
Naja die Diskussion Mac vs. Windows kann man hier mit ja wohl gar nicht vergleichen. Es wird ja nicht Schimmel. vs. Yamaha oder so diskutiert. Und wenns nervt muss man es ja nicht lesen.
 
die diskussion, in der digitalpiano und echtes klavier verglichen werden, ist ja in vollem gange, aber ich finde, wenn man schon zur elektronischen alternative greifen will, dann sollte man auch die synthesizer nicht außer acht lassen.
ich habe ein yamaha S 08 bin mit meinem modifizierten pianosound echt zufrieden. liegt vielleicht auch an meiner veranlagung für eletronische musik oder der tatsache, dass ich eben kein klassischser pianist, sondern keyboarder bin.
natürlich würd ich auch mit einem echten klavier sehr glücklich werden (ich spiel auch oft genug bei auftritten auf einem echten), aber für mich liegen die vorteile von meinem synthe auf der hand.

durch das echte klavier ist man in erster linie schonmal durch die lautstärke eingeschränkt.
geht mir garnicht um irgendwelche nachbarn oder so. situationsäbhängig hab ich manchmal garnicht die lust meine gespieltes so laut zu hören. wenn das aber ein fortissimo-part ist, dann bin ich auf dem klavier gekniffen. wenn man eben keinen bock auf hohe lautstärke hat, dann ist hohe lautstärke schlichtweg störend (ohja und wie das die lust am üben steigert :)) !
und das ganze geht auch umgekehrt. wenn man in der laune ist, dass schon die leisen töne sich mit voller wucht entfalten und die lauten töne so richtig krachend einschlagen, dann hat man dasselbe problem.
da eben ja schon klargestellt wurde, dass die vertreter der analogen schiene keinsfalls eine arrogante elite sind, werde ich hier folgend natürlich auch keine naheliegenden sprüche wie "ja klar, immer voll aufdrehen, hauptsache schön laut, auch wenn man vom klang keine ahnung hat", oder ähnliche hören. ;) ist doch tatsache, dass bei hoher lautstärke (und der richtigen musik) glückshormone freigesetzt werden.
wenn man also in der stimmung nach einem lauten klavier ist, dann ist das spielen auf einem echten auch öde. soviel zur klangquantitätt, jetzt zur qualität.
versteht man darunter nur gut/schlecht, dann ist das klavier natürlich klar überlegen. aber ich persönlich habe oft das bedürfniss den klang genau so zu haben, wie ich ihn gerade will. mit ein paar knopfdrücken ist das erledigt. soviel zum thema, dass die digitale lösung irgendwann langweilig wird (ich bezweifle, dass die klassiker, die sich einmal auf einem digitalpiano herumgezwungen haben, abschätzen könenn, was für eiditermöglichkeiten man auf einem synthesizer hat). je nachdem, welche samples man zusammenbastelt, bekommt der klang wieder einen völlig neuen charakter. genau das macht die faszination aus, alles genau so zu verändern, wie man es will. einige werden denken, dass die typischen oszillator, kurven und sonstwaseinstellungen ja nur verwendung finden, wenn man sich synthesizer-klänge zusammenstellt, aber dinge wie lautsärkehüllkurven, tonhöhenLFOs und filter (oder besser equalizer) können den digitalenklang auch sehr zugute kommen.
garnicht eingegangen bin ich bis jetzt auf effekte. bei melancholischen leisen, oder allgemein emotionalen stücken, ist der halleffekt wie geschaffen für ein klavier. es verleiht dem klang eine brilliante tiefe und lässt ihn nahezu schweben. schwer zu erreichen auf dem echten klavier im sterilen wohnzimmer.
schließt man dann noch vernünftige boxen oder einen kopfhörer an das ganze an, hat man einen klang, der sich hören lassen kann. natürlich nicht zu vergleichen mit einem echten klavier besitzt er dennoch seine ganz eigene ästhetik, die für leute, die ihn zu schätzen wissen, den kauf eines synthesizers wert ist.
 
Klar für nen Keyboarder ist ein Synthi auch ne gute Alternative vorallem wegen der Soundvielfalt. Aber ein echter Pianist braucht eben nur nen Pianosound und ne gute Klaviatur. Und sowas läßt sich halt am besen mit nem Flügel erreichen. Und an nem echten Flügel braucht man auch die vielen Effekte nicht. Da hat man genügend Gestaltungsmöglichkeiten. Und mir würds auch gar nicht gefallen wenn der Pianosound durch effekte startk verändert wird. Der muss für mich schon authentisch sein.
Aber das sieht jeder natürlich andes. Deswegen wird hier auch jeder seine eigene Meinung schreiben. Da gibts auf der einen Seite die Keyboarder und auf der anderen die Pianisten die wirklich Klavier spielen gelernt haben.
 
Genau. Joe Zawinul, der auch großartig Klavier spielen kann hat gemeint, ihn hat eigentlich der Klang eines ak. Klavieres nie so richtig begeistert. Das kann man schon respektieren. Aber Joe Zawinul ist ja auch wirklich kein "Einsteiger";)
 
Stimmt schon. Dieses Zitat aus dem anderen Forum "vergisst" die Synthis. Aber das ist ja nochmal eine andere Diskussion...inwiefern Synthis glücklich machen können. Ich bin mir sicher, sie können es auch, solange man sie nicht mit Flügel und Klavier vergleicht. Selbst eine 100€-Tischhupe kann Sachen, die der größte Bösendorfer nicht kann und selbst ein völlig verhautes Klavier kann Dinge, die ein CVP-309 nicht kann.

Klar sind die Originale rein auf die Musikalität, die Ausdrucksmöglichkeiten und das Erlebnis bezogen immer das Beste. Ein Flügel mag noch besser sein als ein Klavier (Wohlgemerkt ein guter! Was hab ich von der Flügelmechanik wenn die Höhen knallen? Zumindest ich hab nix davon), trotzdem mag ich mein kleines Steingraeber & Söhne sehr sehr gerne, trotz verschiedener "Experten". Außerdem spürt man den Anschlag durch die Tasten, spürt das Instrument vibrieren, überlistet unbewusst die Anschlagsmechanik, kann auch ein paar experimentelle Sachen probieren. Solange das Instrument nicht gequält wird, ist sowas ja manchmal ganz interessant (Da ist ein Flügel aber noch besser)
Einen Vergleich zu meinem Roland RD-150 braucht man erst gar nicht ziehen. Die Tasten fühlen sich nach nix an und die Töne kommen aus der Aktivbox nicht aus dem Instrument. Klar, dass das niemals hinkommt. Dafür ist es mobil (Also die vorhin angesprochene Doppellösung) und lässt sich zu zweit gut tragen.
Oder meine letzter Neuzugang - mein Rhodes. Vielleicht bekommt man es mit dem Scarbee-Rhodes hin, die Dynamik und den Klang eines fitten Rhodes gut nachzubilden. Aber es gehört doch irgendwie dazu, die Mechanik klimpern zu hören, verschiedene Abnahme-Techniken nicht virtuell, sondern real durchzuführen, sich mit der etwas seltsamen Tastatur zurechtzufinden, einige Unregelmäßigkeiten des eigenen Exemplars zu kennen und zu nutzen - und nicht zuletzt, hinter einem Stück 70er-Jahre-Design zu sitzen.

Aber andererseits mag nicht jeder so ein Ding kaufen, in Schuss halten und schleppen.
Es mag sich auch nicht jeder Nachbarschaftsstreit aussetzen, weil das Klavier einfach nicht unter eine bestimmte Lautstärkegrenze geht. Vielleicht könnte man da mit einem Silent-Klavier noch helfen...aber es gibt schon so bestimmte Nachbarn...gerade in unserem schönen Land. Außerdem hat z.b. ein Student in einem Wohnheim in der Regel keinen Platz für ein Klavier - da steht ja schon ein Stagepiano kriminell im Weg.
Finanzen sind sicher auch noch eine Sache. Ein rein qualitativ gutes Klavier kostet auch Geld, eines das gut klingt noch mehr. Dazu kommen noch so Dinge wie Stimmung. Wertstabilität ist natürlich interessant, aber das Geld muss man auch erst mal hinlegen können.
Daher ist es für mich durchaus verständlich, wenn man, wenn es überhaupt nicht geht, sich für was digitales entscheidet. Meiner Meinung nach sollte man sich wiederholt die Frage stellen "Geht ein Klavier vielleicht doch?", aber wenns nicht geht dann gehts nicht. Und eigentlich ist das ja jedermanns Privatsache :)

Die hier oft angesprochene "Vielfalt", dass man mal schnell auf Cembalo oder Orgel, drücken kann, ist natürlich fein. Ob man das allerdings gegen das akustisch-physische Spielerlebnis aufrechnen kann? Ich weiß nicht...ich persönlich könnte es nicht.
Klar ist es praktisch, dass auf meinem RD-150 auch ein paar E-Pianos, Clavinet und der übliche Kram drauf sind. Gerade auf der Bühne ist das fein. Den Sequenzer kann man für manche Übungen brauchen. Doch eines fehlt mir immer ein wenig: Inspiration durch das Instrument. Es ist zwar sehr angenehm zu spielen, aber der Funke fehlt. Daher sehe ich es auch als Arbeitsgerät, vornehmlich für die Bühne. Und sein Arbeitsgerät kann man ja auch gerne haben :)

Was mir allerdings noch aufgefallen ist, dass mich die Vielfalt des RD-150 zwar auf der Bühne unterstützt, mich aber daheim nie so stark gefesselt hat. Klar, wenn man vom Rhodes träumt, aber kein echtes hat, spielt mans digital. Um einige grundsätzliche Spieltechniken zu erlernen, scheint es auch zu gehen, jedenfalls meinte der Verkäufer meines Exemplars, dass ich ja sehr "rhodes-typisch" spielen würde :) Aber den richtigen Rausch, den mein Rhodes nach erfolgter Einstellung bei mir ausgelöst hat, hab ich auf dem RD-150 höchstens in Mini-Ausführung gehabt.
Was allerdings alles dem Roland nicht anzulasten ist.

So und bevor ich jetzt den Faden komplett verliere, lass ichs gut sein für heute.
 
andi85 schrieb:
Selbst eine 100€-Tischhupe kann Sachen, die der größte Bösendorfer nicht kann [...].

lol, war das jetzt sarkasmus oder hast du von meinem beitrag null verstanden ?
wär einem pianisten wohl auch nicht übel zu nehmen, wenn er z.b. nicht weiss, was ein LFO ist.
 
Hallo zusammen

Vielleicht mal ein etwas weniger theoretischer Ansatz: Ich habe ein Yamaha (silent) Piano (zu Hause) und ein Roland RD-700 SX (im Übungsraum bzw. für den Bandbetrieb). Für mich keine Frage: Wenn ich Klavier spielen will, dann zieh ich das echte IMMER vor. Es spielt sich wie ein Klavier, er klingt nach Klavier, es fühlt sich nach Klavier an, ja es riecht sogar nach Klavier. Selbst im Silent-Modus (was im Übrigen eine geniale Sache ist) ziehe ich es meinem E- (bzw. D-) Piano immer vor. Nun habe ich aber im Bandbetrieb ganz andere Ansprüche: Grösse, Gewicht, andere Klänge, MIDI etc. etc. Aufgrund dieser Kriterien kommt für mich nur ein ANDERES INSTRUMENT in Frage, nämlich das D-Piano. Für mich sind Klavier und D-Piano grundsätzlich andere Instrumente, obwohl sie natürlich aus der gleichen Familie stammen. Bei der - sagen wir mal Bedienung - des D-Piano kommen - neben dem eigentlichen Spielen - plötzlich noch ganz andere Anforderungen auf: Richtiges Einstellen des Soundes, MIDI, etc. etc. (oder zusammengefasst: Handling der Tausenden von Möglichkeiten, die ein D-Piano in der Regel bietet), dafür sind die Ausdruckmöglichkeiten beim Spielen selber mit dem akustischen Klavier (ist denn das andere etwas nicht akustisch???) viel grösser.

Fazit: Man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!

M.E. kann man "klassisches Klavierspielen" (und damit meine ich natürlich nicht "nur" Spielen klassicher Musik) nur auf dem Klavier (bzw. Flügel) richtig lernen. Ich persönlich finde ein Piano mit "silent" Funktion ideal (wenn auch nicht ganz billig), denn damit kann man - wenn es die Umstände erlauben - richtig Klavier spielen und wenn nötig, sich den Kopfhörer umschnallen und wenigstens auf einem richtigen Klavier spielen.

Gruss
Hattrick
 

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