Ein Problem für Instrumentenhersteller wie hier z.B. Gibson ist, dass sie Produkte herstellen, die nicht nach einigen Jahren automatisch ihre Daeinsberechtigung verlieren und immer kürzere Neuerwerwerbszyklen haben, wie das z.B. bei Phones, Tablets, Fernsehern oder Autos der Fall ist. Sämtliche höherwertige Gitarren, die je gebaut wurden, sind quasi bis in alle Ewigkeit vorhanden (von Totalschäden mal abgesehen), weil Verschleiss quasi von jedermann selbst oder über die Gitarrenfachwerkstatt komplett behoben werden kann. Hast du eine geile Les Paul, brauchst du im Grunde bis zu deinem Tod nie eine zweite kaufen.
Man legt sich zumal als jüngerer Kunde heute auch nicht mehr krumm für das Ziel Gibson. "Echt coole" Gitarren, für die man nicht 5 Jahre sparen muss, bauen heute andere und es bleibt dann noch das Geld für das neue iPhone etc. UNd wer unbedingt eine Gitarre haben will, die wie eine Les Paul aussieht, kann zu zig Derivaten für ein Taschengeld greifen. Gibson hätte schlauer daran getan, sich nicht selbst Konkurrenz durch Epiphone zu machen und nicht Lizenzen für die Verwendung z.B. der Les Paul-Form zu vergeben. Das war sicher mal lukrativ, rächt sich aber heute, weil jeder Schüler, der früher lange auf das einzige Oroginal gespart hätte, sich sowas quasi vom Taschengeld kaufen kann.
Man stelle sich einfach mal vor: Eine Les Paul-Form gäbe es nur in hochwertiger Art vom Rechteinhaber Gibson allein. Allein diese exklusive Verknappung würde dazu führen, das Modell erstrebenswerter zu machen. Durchschnittskäufer, die bereit wären, einiges an Geld auszugeben, möchten dafür etwas haben, was nicht so ausssieht wie etwas optisch identisches, das nur ein Taschengeld kostet.
Drittens: Gibson hat den Markt total verschlafen. Warum kaufen sich Metal-Jünger gern z.B.
ESP und Konsorten - gern auch mal hochpreisiger, wenn es das Budgeht denn hergibt? - Weil es weder von Gibson noch von deren Markentöchtern nichts adäquat "cooles" gibt. Außer den ewigen Klassikern Les Paul, SG und ES ist da im Grunde doch nichts, was einem auf Anhieb optich einfällt.