Die großen Firmen in USA haben in letzter Zeit leider immer wieder gezeigt, dass sich sie inzwischen mehr um ihre Aktien kümmern als um ihre Produkte. Ich habe für große amerikanische Unternehmen gearbeitet und dieses Problem immer wieder beobachten müssen.
Es ist inzwischen auch leider ein Grund, warum ich immer mehr Produkte aus USA meide. Weil oft overhyped und total unausgereift.
Firmen wie Tom Anderson, PRS, Suhr, Kiesel, etc. bauen noch richtig gute Gitarren. Aber sie sind entweder zu klein um sich schlechte Produkte leisten zu können oder sie sind noch in der Hand der Gründer, die die ursprüngliche Idee der Firma leben (also einfach möglichst die besten Gitarren zu bauen).
Ich hoffe, dass PRS nicht das gleiche passiert wenn Paul nicht mehr an der Spitze ist und womöglich im schlimmsten Fall irgendein Investor übernimmt.
Ein Ereignis aus meinem Berufsleben ist mir ziemlich im Gedächtnis geblieben:
Ich habe mal ein BU-übergreifendes Meeting aller Produkt Designer aus verschiedenen Ländern organisiert. Als einen Punkt auf der Agenda habe ich eingetragen, dass jeder ein beliebiges Softwareprodukt vorstellt, welches ihn besonders fasziniert und dann auch erklärt warum er es so gut findet. Die europäischen Kollegen hatten zum größten Teil Produkte aus dem Bildungs- oder Kreativbereich während die Amis überwiegend Aktien- oder Finanzenapps vorgestellt haben.
Das ist jetzt zwar nicht repräsentativ und mag nur Zufall sein, aber es ich fand es erschreckend und fühlte mich leider auch irgendwie bestätigt wie wichtig den amerikanischen Kollegen in erster Linie das Geld ist.