Bruce_911
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Wieviele Leute kaufen Sportartikelmarken, wahrscheinlich fast jeder, zumindest in jungen Jahren, wieviele Gibson?
Außerdem spielt die Kultur eine Rolle. Schon in den 80-90er Jahren (vielleicht sogar noch früher) etablierten sich diese Marken mit einigen Sportklamotten als alltagstauglich. Vor dem Lifestylekram von Adidas, mit z.B. dem Retrozeug, trugen alleine in Deutschland Millionen von Jungs Schnellfickerhosen (ich übrigens nicht, ich finde die heute noch albern), Sporttaschen und Rucksäcke, Sportschuhe als Straßenschuhe. Wenn so eine Marke ohnehin zunehmend im Alltag und Abseits vom Sport Verwendung findet, ist der Schritt zum Deo und zur Armbanduhr winzig.
Ich habe ja schon das Beispiel Marshall genannt, die heute noch Hifizeugs, Köpfhörer und sogar einen Kühlschrank im Angebot haben.
Ich denke schon die ganze Zeit, dass dieses Lifestyle-Prädikat für Gibson nicht passt. Es waren keine Parfüms, Uhren, Handtaschen und Shampoos, die mit dem Gibson-Logo rauskamen, sondern alles Produkte, die mit dem Musikmachen/-hören zu tun hatten.
Stammt dieses "Lifestyle"-Gerede nicht von Henry selbst? Aber nur in Bezug auf die Rechfertigung seiner Gittenpreise, nicht in Hinblick auf die stratefische Ausrichtung der Firma.
Näher an der Wahrheit ist, dass Gibson versucht hat, ein zweites Yamaha zu werden. Und das gezwungenermaßen!
Denn Gibson ging es ähnlich wie der katholischen Kirche. Reformiert/modernisiert man seine Produkte zu stark, verliert man seinen Markenkern. Ist der Markenkern an sich nicht mehr so gefragt, ist man in einer Zwickmühle.
Der Ausweg ist dann eben das Sortiment zu verbreitern. Das hätte auch gut funktionieren können, hätte man die Zukäufe glücklicher gewählt und man das mit mehr Eigenkapital abgesichert hätte. So ging es halt schief. Man nennt das unternehmerisches Risiko oder eben Nieten in Nadelstreifen.