Ich bin mir gar nicht so sicher, ob die aktuelle Misere in der Gitarrenindustrie wirklich daher kommt, dass es zu wenig Vorbilder gibt, die Gitarre spielen.
Vielleicht gibt es einfach zu wenig gute Gitarrensongs, die bei der Jugend Begeisterung auslösen.
Ed Sheeran & Co. sind ja eigentlich eher als Person eine Marke für sich, die von der Musikindustrie entsprechend inszeniert wird.
Sie verkörpern eine Art Lifestyle-Gimmick. Die Musik dahinter ist leider vollkommen unbedeutend und inspiriert niemanden, es selber mal zu versuchen.
Niemand wird in dreißig Jahren eine Ed Sheeran-, Taylor Swift- oder gar Julia Engelmann-Platte auflegen und zu sich selber sagen:
"Boah, was hatten die damals für geile Songs! Was für ein Sound!"
Musik als Alleinstellungsmerkmal zählt nicht mehr, verkauft sich nicht, wird nur noch downgeloaded, gezogen und gestreamt, ist bestenfalls
noch Beiwerk zum Film oder zum Game.
Die Industrie steuert mit selbst erdachten und antiseptisch herangezüchteten Charakteren gegen.
"It's the singer, not the song."
In Deutschland treibt das hässliche Blüten wie Helene Fischer, Max Giesinger oder Santiano.
International werden wir dafür mit lauwarmen Acts wie Ed Sheeran beglückt.